DE19510676A1 - Haushaltstuch - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Haushaltstuch nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Derartige Haushaltstücher werden heutzutage zu Reinigungszwecken viel­ fach verwendet, da die Flordecke gute Wischeigenschaften hat. Durch ge­ eignete Wahl der Fasern im Flor ist ferner die gute Wischeigenschaft mit einer hohen Saugfähigkeit des Haushaltstuchs kombinierbar. Als nach­ teilig hat sich jedoch erwiesen, daß derartige Haushaltstücher nicht scheuern.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Haushaltstuch der genannten Art zu schaffen, mit dem auch gescheuert werden kann.

Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ge­ löst.

Hierdurch wird ein Haushaltstuch geschaffen, das eine Wisch- und eine Scheuerseite besitzt und damit den beiden wichtigsten Reinigungsanforde­ rungen, Wischen und Scheuern, genügt. Der Rücken eines Polstoffs besitzt eine genoppte Oberfläche durch die Verwendung eines buckeligen Garns, d. h. einem Effektgarn mit unregelmäßigem Durchmesser, in der Grundware, da die Garnbuckel gegenüber der Grundwarenrückseite nach außen vorsprin­ gen. Die folge ist auch eine bucklige Oberfläche der Rückseite des Haus­ haltstuch, die die Wisch- und Saugeigenschaften der Flordecke, die die Vorderseite der Grundware bedeckt, in ihrer Wirkung nicht nachteilig be­ einflußt. Die Grundwarenrückseite besitzt folglich einen körnigen Griff. Die Benutzung eines Effektgarns führt weiterhin garnbedingt zu einer un­ regelmäßig genoppten Oberfläche, was die Scheuereigenschaft zusätzlich positiv beeinflußt.

Die Grundware kann gewebt oder gestrickt sein, wobei das Effektgarn bei einem Grundgewebe nur als Schußfaden eingetragen sein kann.

Als Effektgarn bevorzugt sind frott´-artige Effektzwirne, insbesondere Boucl´-Zwirne und Loopzwirne, mit gekräuseltem Aussehen, die Knoten, Schleifen oder Locken bilden. Ebenfalls verwendbar sind Noppen- und Kno­ tengarne, die entweder durch Einstreuen von Noppen während eines Her­ stellungsprozesses oder durch eine Kombination verschieden hart gedreh­ ter Garne bei einem Zwirn entstehen.

Der körnige Griff der Rückseite der Grundware kann ferner durch eine die Grundware härtende Appretur verbessert werden. Die Grundware ist dazu mit einem geeigneten härtenden Appreturmittel überzieh- oder imprägnier­ bar.

Die Appretur kann farbig sein, was vorteilhafter Weise erlaubt, der Scheuerseite des Haushaltstuchs eine andere Farbe zu geben als der Wischseite.

Als Material für die Flordecke und die Grundware sind Endlos- oder Spa­ pelfasergarne aus Chemie- und Naturfasern, sortenrein oder in Fasermi­ schung, verwendbar. Als Chemiefasern bevorzugt sind Viskose für die Flordecke sowie Polyester, Polyamid oder Baumwolle oder eine Mischung der genannten Fasern für die Grundware aber auch die Flordecke. Für die Flordecke besonders bevorzugt sind saugfähige Viskosefasern. Für das Ef­ fektgarn besonders bevorzugt sind Baumwolle und Polyester oder eine Mi­ schung der genannten Fasern.

Die Flordecke kann als Steh- oder Lageflor ausgebildet sein, wobei wegen der geringeren Höhe bei der Verwendung von Lageflor die Lagereigenschaft des Haushaltstuchs verbessert. Die Florhöhe ist dabei kurz- oder lang­ florig wählbar und liegt vorzugsweise bei 4 bis 20 mm.

Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgen­ den Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung betrifft ein Haushaltstuch in Form eines flächigen Textil­ gebildes, das vorzugsweise die Größe eines handlichen Lappens besitzt. Die beigefügte Abbildung zeigt schematisch ein derartiges Haushaltstuch.

Das Haushaltstuch hat eine Wischseite 1, die von einer Flordecke 2 gebildet wird, und eine Scheuerseite 3 , die von einer Rückseite 4 einer Grundware gebildet wird, in die die Flordecke 2 eingebunden ist.

Dazu wird das Haushaltstuch aus einem Polstoff gefertigt, dessen Grund­ ware von mindestens einem Fadensystem gebildet wird. Die Grundware kann gestrickt sein und besteht dann aus einem Fadensystem oder gewebt sein und besteht dann aus mindestens zwei Fadensystemen, den Kettfäden und Schußfäden. In die Grundware eingebunden ist die Flordecke 2 , die eine Vorderseite der Grundware bedeckt. Bevorzugt ist eine gewebte Grundware. Die Kett- und Schußfäden können nach einer wählbaren Bindung verkreuzt sein, bevorzugt ist die Tuchbindung.

Als Faden für mindestens eins des oder der Fadensysteme wird wenigstens teilweise verteilt über die Grundware ein Effektgarn mit unregelmäßigem Querschnitt benutzt. Der unregelmäßige Querschnitt des in der Grundware verwendeten Effektgarns hat zur Folge, daß die Grundware an ihrer Rück­ seite 4 eine Vielzahl einzelner Garnbuckel 5 aufweist, die nach außen vorspringen und der Rückseite 4 eine genoppte Oberfläche verleihen. Die Verteilung der Garnbuckel 5 ist im allgemeinen unregelmäßig und umfaßt eine Vielzahl Garnbuckel 5, die vereinzelt vorspringen.

Bei einer gewebten Grundware wird dieses Effektgarn für die Schußfäden benutzt, wobei vorzugsweise alle Schußfäden aus diesem Effektgarn be­ stehen, um einen Schußwechsel zu vermeiden. Für eine bucklige Oberfläche der Rückseite 4 der Grundware würde auch ausreichen, wenn nur jeder zweite oder dritte Schußfaden aus dem Effektgarn besteht. Ergänzend können mindestens teilweise auch die Kettfäden aus dem Effekt­ garn gleicher oder verschiedener Art bestehen.

Ist die Grundware gestrickt oder auch gewirkt, so wird als Grundfaden vorzugsweise das Effektgarn verwendet.

Als Effektgarn mit unregelmäßigem Querschnitt bevorzugt sind frott´-ar­ tige Effektzwirne, insbesondere Boucle-Zwirne und Loopzwirne, mit ge­ kräuseltem Aussehen, die Knoten, Schleifen oder Locken bilden. Ebenfalls verwendbar sind Noppen- und Knotengarne, die entweder durch Einstreuen von Noppen während eines Herstellungsprozesses oder durch eine Kombina­ tion verschieden hart gedrehter Garne bei einem Zwirn entstehen.

Auf die Rückseite 4 der Grundware ist ferner vorzugsweise eine die Grundware härtende und/oder versteifende Appretur aufgetragen. Die Grundware wird dazu mit einem härtenden Appreturmittel überzogen oder imprägniert, wodurch der Rückseite 4 der Grundware ein noch rauherer, körnigerer Griff verliehen wird und das Haushaltstuch eine Formbarkeit für das Wischen entlang von Kanten und Ecken behält. Die Appretur kann farblos oder farbig sein. Ein geeignetes Appretur­ mittel ist beispielsweise ein Appreturschaum aus Acryl, Vinyl oder Polyester oder eine Mischung dieser Komponenten, der zumindest teilweise in die Grundware einzieht unter Bildung einer netzförmigen, harten, wasch- und kochbeständigen Appretur.

Als Material für die Flordecke 2 und die Grundware sind Endlos- oder Spapelfasergarne aus Chemie- und Naturfasern, sortenrein oder in Faser­ mischung, verwendbar. Als Chemiefasern bevorzugt sind Viskose für die Flordecke 2 sowie Polyester, Polyamid oder Baumwolle oder eine Mischung der genannten Fasern für die Grundware aber auch die Flordecke 2. Für die Flordecke 2 bevorzugt sind saugfähige Viskosefasern. Für das Effektgarn bevorzugt sind Baumwolle und Polyester oder eine Mischung der genannten Fasern.

Die Flordecke 2 kann als Steh- oder Lageflor ausgebildet sein. Die Flor­ höhe kann dabei kurz- oder langflorig gewählt werden und liegt vorzugs­ weise bei 4 bis 20 mm.

Claims (15)

1. Haushaltstuch in Form eines textilen Flächengebildes mit einer aus mindestens einem Fadensystem gebildeten Grundware und einer in die Grundware eingebundenen Flordecke (2), die eine Vorderseite der Grund­ ware bedeckt, dadurch gekennzeichnet, daß als Fäden für mindestens eins des oder der Fadensysteme ein Effektgarn mit unregelmäßigem Querschnitt benutzt ist, wobei diese Fäden wenigstens teilweise die Grundware bilden und einer Rückseite (4) der Grundware eine genoppte Oberfläche ver­ leihen.

2. Haushaltstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund­ ware ein aus Kettfäden und Schußfäden gebildetes Grundgewebe ist und die Schußfäden wenigstens teilweise aus dem Effektgarn bestehen.

3. Haushaltstuch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Kettfäden wenigstens teilweise aus dem Effektgarn bestehen.

4. Haushaltstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund­ ware gestrickt ist und der Grundfaden aus dem Effektgarn besteht.

5. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die genoppte Oberfläche von vereinzelt angeordneten Garnbuckeln (5) der in der Grundware verwendeten Fäden gebildet wird.

6. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß das Effektgarn ein boucle-artiger Effektzwirn ist.

7. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß das Effektgarn ein Noppen- oder Knotengarn ist.

8. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rückseite (4) der Grundware mit einer die Grundware härten­ den Appretur überzogen oder imprägniert ist.

9. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Appretur farbig ist.

10. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich­ net, daß die Grundware und die Flordecke (2) von Endlos- oder Spinn­ fasergarnen aus Chemie- oder Naturfasern oder einer Mischung derselben gebildet wird.

11. Haushaltstuch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Fa­ sern Viskose, Polyester, Polyamid, Baumwolle oder eine Mischung dersel­ ben eingesetzt sind.

12. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Flordecke (2) aus saugfähigen Viskosefasern besteht.

13. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Flordecke (2) von einem Steh- oder Lageflor gebildet wird.

14. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Flordecke (2) eine Florhöhe zwischen 4 und 20 mm besitzt.

15. Haushaltstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Effektgarn aus Baumwolle oder Polyester oder einer Baumwolle/Polyester-Mischung besteht.