DE60208516T2

DE60208516T2 - Reinigungstuch

Info

Publication number: DE60208516T2
Application number: DE60208516T
Authority: DE
Inventors: Jean-Jacques Thion; Jean-Louis Thion
Original assignee: Thion S A; THION SA
Current assignee: Thion S A; THION SA
Priority date: 2001-09-27
Filing date: 2002-09-20
Publication date: 2006-08-17
Anticipated expiration: 2022-09-21
Also published as: FR2830025A1; EP1298235A1; FR2830025B1; EP1298235B1; DE60208516D1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein gewebtes Reinigungstextil insbesondere für einen Scheuerlappen oder Putzlappen.
Um die Reinigungswirkung von Reinigungstextilien wirkungsvoll zu gestalten, müssen diese mehrere Eigenschaften aufweisen.
Sie müssen insbesondere die Trennung der ungewünschten Schmutzpartikel bewirken, die auf der zu reinigenden Oberfläche vorhanden sind.
Sie müssen außerdem eine gute Absorptionsfähigkeit für Flüssigkeiten haben. So liegen Waschmittel im Allgemeinen als Lösung in Wasser vor. Sie werden auf der zu reinigenden Oberfläche durch das Reinigungstuch verteilt, nachdem sie von diesem absorbiert wurden.
Darüber hinaus müssen sie abriebfest sein, um eine große Lebensdauer zu haben.
Schließlich ist es wünschenswert, dass Reinigungstücher pflegeleicht sind, das heisst, dass sie zwischen jeder Benutzung ohne Verschlechterung ihrer Eigenschaften gewaschen werden können.
Reinigungstextilien aus denen Scheuerlappen oder Putzlappen geschnitten werden, stellt man herkömmlicherweise in geprägter Webung her.
Die Kettfäden und Schussfäden, welche die Bindung dieser Textilien herstellen, werden mit Baumwollfasern, Viskosefasern oder Rückgewinnungsfasern hergestellt, wobei die Schussfäden einen sehr großen Durchmesser haben und mit feinen und weniger zahlreichen Kettfäden verbunden sind.
Diese Textilien sind jedoch nicht völlig zufrieden stellend, wenn sie als Scheuerlappen oder Putzlappen verwendet werden.
Insbesondere erweist sich ihre Fähigkeit zum Ablösen von Schmutzpartikeln als mittelmäßig.
Darüber hinaus ist ihre Abriebfestigkeit nicht völlig zufrieden stellend, so dass diese Textilien eine mittellange Lebensdauer haben.
Schließlich kann die Pflege dieser Textilien nur in einer chlorierten Lösung (einer mit Natriumhypochlorit versehenen Lösung) erfolgen, wodurch eine nur teilweise Reinigung gewährleistet wird. So erfolgt bei geprägten Textilien während ihres Durchlaufs durch eine Waschmaschine eine starke Verziehung bzw. Schrumpfung, und ihr Aussehen wird beträchtlich verschlechtert.
Aus der EP-A-727141 ist ein gewebtes Reinigungstuch bekannt, dessen Kettfäden aus einer Mischung von Baumwolle und synthetischen Fasern bestehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungstextil vorzuschlagen, das verbesserte Reinigungsfähigkeiten besitzt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Reinigungstextil bereitzustellen, das eine bessere Abriebfestigkeit hat.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Reinigungstextil bereitzustellen, das seinerseits auf einfache und wirkungsvolle Weise gewaschen werden kann.
Hierfür hat das Reinigungstextil eine geprägte Bindung, die durch eine Kreuzung von Schussfäden und Kettfäden gebildet ist, wobei die Kettfäden aus einer Mischung von Baumwollfasern und Kunstfasern gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden aus einer Vielzahl von verzwirnten Fasern gebildet sind, die aus synthetischen Mikrofasern gefertigt sind.
Das durch diese Bindung und dieses Gewebebild bestimmte Textil ermöglicht ein Ablösen der Schmutzpartikel mit einer beachtlichen Wirksamkeit. Tatsächlich sind die die Schussfäden bildenden Mikrofasern gegenüber den für diese Art von Textil verwendeten herkömmlichen Zellulosefasern in sehr großer Überzahl. Folglich wird die Zahl der Berührungspunkte zwischen dem Gewebe und der zu reinigenden Oberfläche in beachtlicher Weise erhöht. Die Reinigungswirksamkeit dieses Gewebes ist somit wesentlich größer als diejenige von herkömmlichen Geweben.
Versuche, bei denen ein abrasives Material auf diesem Textil und einem herkömmlichen Textil zyklisch bewegt wurde, haben außerdem gezeigt, dass das erfindungsgemäße Textil eine zweimal größere Abriebfestigkeit als die eines herkömmlichen Textils hat.
Die Schussfäden haben eine metrische Nummer im Bereich von 1,4 und 1,7 und haben vorzugsweise eine metrische Nummer von 1,6.
Gemäß einem vorteilhaften Merkmal sind die Schussfäden aus verzwirnten Fasern gebildet, deren Kohäsion durch eine Torsion von weniger als 100 Windungen pro Meter gewährleistet wird, wobei diese Torsion vorzugsweise einen Wert von 70 Windungen pro Meter hat.
Dank der Umgruppierung von Mikrofasern in einem Faden mit großem Querschnitt und einer moderaten Torsion, werden hohle Bündel erzeugt, die sich aufgrund ihrer Kapillarität mit einer Flüssigkeit beladen können. Das erfindungsgemäße Tuch hat somit eine sehr gute Absorptionsfähigkeit. Diese Absorptionsfähigkeit ist im Wesentlichen gleich groß wie diejenige von Tüchern auf Basis von Zellulosefasern, die von Natur aus absorbierend sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist jede der die Schussfäden bildenden verzwirnten Fasern aus mindestens 144 synthetischen Mikrofasern mit einem Titer von höchstens 1,20 dtex gebildet.
Vorzugsweise ist jede der die Schussfäden bildenden verzwirnten Fasern aus 144 synthetischen Mikrofasern mit einem Titer von 1,15 dtex gebildet.
Vorzugsweise besitzt dieses Textil eine Masse zwischen 400 g/m² und 500 g/m². Diese Masse liegt vorzugsweise zwischen 440 g/m² und 480 g/m².
Gemäß einer vorteilhaften Möglichkeit bestehen diese Mikrofasern aus Polyester.
Dieses Textil besitzt eine entfettende Wirkung und verringert das Vorhandensein von Bakterien. Polyester ist übrigens eine lipophile Faser. Einer der Hauptgründe der Ansammlung von Stäuben und Schmutzpartikeln stammt von deren Ablagerung auf einem Fettfilm, der eine beliebige Oberfläche überzieht.
Dieser Fettfilm beherbergt außerdem Bakterien, die sich von Lipiden ernähren.
Das Entfernen dieses Fettfilms durch die Polyester-Mikrofasern bewirkt gleichzeitig eine Beseitigung der sich darin befindenden Bakterien.
Gemäß einer Möglichkeit bestehen die Mikrofasern aus Polyamid oder einer Mischung aus Polyester und Polyamid.
Darüber hinaus bestehen die Kettfäden zu 50% aus Baumwolle und zu 50% aus Kunstfasern.
Das Vorhandensein von Baumwolle zur Hälfte in den Kettfäden ermöglicht eine Stabilisierung der Bindung und verhindert ein Gleiten der Schussfäden bezüglich der Kettfäden.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nun unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, die in einem nicht einschränkend aufzufassenden Beispiel ein erfindungsgemäßes Reinigungstextil beschreibt.
1 ist eine schematische Darstellung der Bindung des Textils.
2 ist ein Querschnitt eines Textil-Schussfadens.
Wie man in 1 sieht, hat das Textil eine geprägte Bindung mit sechs Schussfäden 1 und sechs Kettfäden 2.
Der erste Schussfaden hat eine Zweierflottierung (dieser Faden verläuft der Reihe nach über zwei Kettfäden 2).
Der zweite Schussfaden hat zwei Zweierflottierungen (dieser Faden verläuft der Reihe nach unterhalb von zwei Kettfäden). Die erste Zweierflottierung ist symmetrisch unterhalb der Zweierflottierung des ersten Schussfadens positioniert.
Der dritte Schussfaden hat zwei Zweierflottierungen (dieser Faden verläuft der Reihe nach unterhalb von zwei Kettfäden). Diese Flottierungen sind bezüglich der Zweierflottierung des ersten und des zweiten Schussfadens versetzt.
Der vierte Schussfaden hat zwei Zweierflottierungen, die mit denjenigen des zweiten Schussfadens identisch sind.
Der fünfte Schussfaden hat zwei Zweierflottierungen, die bezüglich derjenigen des vierten Schussfadens umgekehrt sind.
Der sechste Schussfaden besitzt zwei Zweierflottierungen, die bezüglich derjenigen des dritten Schussfadens umgekehrt sind.
Dieses Textil hat das folgende Gewebebild:
Die Schussfäden 1 bestehen aus 36 verzwirnten Fasern 3, deren Kohäsion durch eine Torsion von 70 Windungen pro Meter gewährleistet wird.
Jede der verzwirnten Fasern besteht aus Polyester-Mikrofasern, die einen Titer von ungefähr 1,15 dtex haben, und jede verzwirnte Faser 3 umfasst 144 Mikrofasern, wobei der Titer einer verzwirnten Faser 3 ungefähr 166 dtex beträgt.
Die metrische Nummer dieser Schussfäden 1 beträgt ungefähr 1,6.
Die Kettfäden 2 bestehen aus Fasern, die zu 50% aus Baumwolle und zu 50% aus Polyester zusammengesetzt sind.
Das Vorhandensein von Baumwolle in den Kettfäden 2 ermöglicht eine Stabilisierung der Bindung und verhindert ein Gleiten der Schussfäden 1 bezüglich der Kettfäden 2.
Dieses Textil ist mit einem Gewicht von 440 g/m² bis 480 g/m² gewebt.
Das durch diese Bindung und dieses Gewebebild definierte Textil ermöglicht das Herbeiführen einer Ablösung von Schmutzpartikeln mit einer beachtlichen Wirksamkeit.
Die Mikrofasern, welche die Schussfäden 1 bilden, sind üblicherweise viel zahlreicher als die herkömmlichen Baumwollfasern.
Folglich wird die Anzahl der Berührungspunkte zwischen dem Gewebe und der zu reinigenden Oberfläche beachtlich erhöht.
Die Reinigungswirksamkeit dieses Gewebes ist somit wesentlich größer als diejenige herkömmlicher Gewebe.
Darüber hinaus besitzt das erfindungsgemäße Gewebe eine sehr gute Absorptionsfähigkeit. Aufgrund der Umgruppierung von Mikrofasern in einem Faden mit großem Querschnitt, der eine moderate Torsion aufweist, werden hohle Bündel erzeugt, die sich aufgrund der Kapillarität mit Flüssigkeit beladen können.
Völlig unerwartet besitzt das Gewebe somit einen Absorptionskoeffizienten im Bereich von 430% bis 450%, was völlig vergleichbar mit Absorptionskoeffizienten herkömmlicher Reinigungstextilien ist, die unter Verwendung von Zellulosefasern gewebt werden, die von Natur aus absorbierend sind.
Da es hauptsächlich auf Polyesterbasis beruht, hat dieses Textil außerdem eine entfettende Wirkung und verringert das Vorhandensein von Bakterien.
Tatsächlich ist Polyester eine lipophile Faser.
Eine der Hauptursachen der Ansammlung von Stäuben und Schmutzpartikeln beruht auf deren Ablagerung auf einem Fettfilm, der eine beliebige Oberfläche überzieht.
Dieser Fettfilm beherbergt darüber hinaus Bakterien, die sich von Lipiden ernähren.
Die Entfernung dieses Fettfilms durch die Polyester-Mikrofasern bewirkt gleichzeitig eine Beseitigung der sich dort befindenden Bakterien.
Schließlich haben Waschmaschinen-Versuche gezeigt, dass, obwohl das Textil eine dimensionale Verzerrung bzw. Schrumpfung besitzt, sein Aufbau stabil bleibt und keine wesentliche Verformung erfährt.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die hier beschriebene beispielhafte Ausführungsform beschränkt, sondern sie umfasst vielmehr sämtliche abgewandelten Ausführungen. So könnten die synthetischen Fasern Polyamidfasern oder Polyester/Polyamid-Mischfasern sein.

Claims

Reinigungstextil mit einer geprägten Bindung, die durch eine Kreuzung von Schussfäden (1) und Kettfäden (2) gebildet ist, wobei die Kettfäden (2) aus einer Mischung von Baumwollfasern und Kunstfasern gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (1) aus einer Vielzahl von verzwirnten Fasern (3) gebildet sind, die aus synthetischen Mikrofasern gefertigt sind, deren Titer im Bereich von 0,5 bis 1,15 dtex liegt.
Reinigungstextil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden eine metrische Nummer im Bereich von 1,4 und 1,7 besitzen.
Reinigungstextil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden eine metrische Nummer von 1,6 haben.
Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (1) aus verzwirnten Fasern (3) gebildet sind, deren Kohäsion durch eine Torsion von weniger als 100 Windungen pro Meter gewährleistet wird.
Reinigungstextil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Torsion der verzwirnten Fasern (3) einen Wert von 70 Windungen pro Meter hat.
Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede der die Schussfäden (1) bildenden verzwirnten Fasern (3) aus mindestens 144 synthetischen Mikrofasern mit einem Titer von höchstens 1,20 dtex gebildet sind.
Reinigungstextil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede der die Schussfäden (1) bildenden verzwirnten Fasern (3) aus 144 synthetischen Mikrofasern mit einem Titer von höchstens 1,15 dtex gebildet sind.
Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Masse von 400 g/m² bis 500 g/m² besitzt.
Reinigungstextil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Masse im Bereich von 440 g/m² bis 480 g/m² besitzt.
Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofasern aus Polyester bestehen.
Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofasern aus Polyamid oder aus einer Polyester/Polyamid-Mischung bestehen.
Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (2) zu 50% aus Baumwollfasern und zu 50% aus Kunstfasern gebildet sind.