DE1944113A1 - Chemische Vernetzung von nitrierten Polymeren - Google Patents
Chemische Vernetzung von nitrierten PolymerenInfo
- Publication number
- DE1944113A1 DE1944113A1 DE19691944113 DE1944113A DE1944113A1 DE 1944113 A1 DE1944113 A1 DE 1944113A1 DE 19691944113 DE19691944113 DE 19691944113 DE 1944113 A DE1944113 A DE 1944113A DE 1944113 A1 DE1944113 A1 DE 1944113A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymer
- polyisocyanate
- polymers
- groups
- crosslinking
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
- C08G18/62—Polymers of compounds having carbon-to-carbon double bonds
- C08G18/6283—Polymers of nitrogen containing compounds having carbon-to-carbon double bonds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/30—Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L57/00—Compositions of unspecified polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F210/00—Copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
- C08F210/02—Ethene
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2810/00—Chemical modification of a polymer
- C08F2810/20—Chemical modification of a polymer leading to a crosslinking, either explicitly or inherently
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
Köln, den 25.8.1969
Kl/Ax/Hz
300 Constitution Drive, Menlo Park, California 94025 (U.S.A.)
Chemische Yernetzung^on^nitrierten^Polvmeren
Die Einsatzmöglichkeiten von Polymeren, insbesondere von
Formteilen können bekanntlich durch Vernetzung stark ausgeweitet werden. Die Vernetzung kann beispielsweise durch
Behandlung mit ionisierender Strahlung oder Ultraviolettlicht in Gegenwart eines photoaktiven Mittels oder mit
Hilfe von chemischen Mitteln, z.B. Peroxyden, vorgenommen werden. Durch die Vernetzung von Polymeren und daraus hergestellten
-"-'ormteilen werden erhebliche Verbesserungen
ihrer Eigenschaften, z.B. erhöhte Zugfestigkeit, wesentlieh verringerte Löslichkeit, erhöhte Beständigkeit gegen
äpannungsrißbildung, verbesserte Formbeständigkeit in der Wärme und die Möglichkeit der Verleihung der Eigenschaft
des elastischen Gedächtnisses erzielt.
JJs gibt mehrere bekannte Verfahren, nach denen Materialien
die eigenschaft des plastischen oder elastischen Gedächtnisses
verliehen werden kann. Eines dieser Verfahren wird in der ULA-Patentschrift 2 027 962 beschrieben. In dieser
Patentschrift wird festgestellt, daß ein werkstoff, dem
die Eigenschaft des plastischen oder elastischen Gedächtnisses verliehen worden ist, unabhängig dimensionell wärme-
009835/1835
instäbil(oder durch. Wärme rüekstellfähig) ist, d.h. durch
Anwendung von Wärme allein die Abmessungen zu ändern und einen wärmestabilen Zustancl anzunehmen vermag. Im allgemeinen
kann ein Material mit 'Thermorückf ederung hergestellt
werden, indem man ein Polymeres in einer gegebenen Gestalt vernetzt, Wärme zur Einwirkung bringt und hierbei
das Polymere zu einer neuen Form deformiert und das Polymere in dieser neuen Form kühlt. Das Polymere ist dann durch
Wärme rückstellfähig und hat bei späterer Einwirkung von Wärme das Bestreben, wieder die ursprüngliche ^'orm, in der
es vernetzt wurde, anzunehmen.
Bei der Herstellung von durch Wärme rückstellfähigen Formteilen
und vernetzten materialien im allgemeinen ist ein erheblicher Vorteil durch Vernetzung im festen Zustand zu
erzielen. Die Vernetzung im festen Zustand wird nach der
Herstellung vorgenommen, wobei die inneren Kräfte, die die Polymermoleküle zusammenhalten, stark genug sind, um eine
Deformierung des Formteils zu verhindern. Die Temperatur, bei der die Vernetzung stattfindet, muß natürlich unter der
Temperatur liegen, bei der eine Verformung des Formteils stattfindet. Zwei allgemein angewendete V"ex*fahren zur Vernetzung
im festen Zustand sind die Behandlung mit ionisierender Strahlung und die Behandlung mit Ültraviolettlicht.
Die Vernetzung von Polyolefinen, z.B. Polyäthylen und £thylencopolymeren,
durch ionisierende Strahlung hat" gewisse Nachteile. Im allgemeinen ist dieses Verfahren teuer und,
was noch wichtiger ist, nur Formteile mit einem gewissen Grad von geometrischer Regelmäßigkeit, z.B. Schläuche,
Rohre und Drahtisolierungen, lassen sich leicht vernetzen, wenn geladene Partikel wie Elektronen als Strahlungsquelle
dienen.: Bei Gammastrahlung ist dieses Problem nicht so groß, jedoch sind die Vernetzungsgeschwindigkeiten sehr
niedrig. Im allgemeinen ist eine Behandlungsdauer von einigen Stunden erforderlich, wenn eine Vernetzung bis zu einem
,35 brauchbaren Grad erzielt werden soll.
009835/1835
Bei Verwendung von Ultraviolettlicht muß der zu vernetzende Gegenstand zur Erzielung wirksamer oder brauchbarer Vernetzung
annehmbar durchlässig für Ultraviolettlicht sein.
Dies schlie'ßt die Verwendung von Verstärkerfüllstoffen wie Ruß und von flammwidrig machenden Zusätzen wie Antimonoxyd
aus. i'erner können diese für Ultraviolettlicht durchlässigen Gegenstände anschließend eine schlechte Wetter- oder Alterungsbeständigkeit
haben, wenn sie der Witterung ausgesetzt sind.
Durch die chemische Vernetzung von Polymeren werden einige der Probleme vermieden, die sich aus der. Anwendung von
Strahlung ergeben. Sie kann durch. Zusatz von organischen
Verbindungen, z.B. Peroxyden oder Äziden, zum Polymeren vorgenommen werden. Die chemische Vernetzung kann jedoch
nicht im festen Zustand vorgenommen werden, sondern muß normalerweise im geschmolzenen Zustand durchgeführt werden.
Dies ist dadurch bedingt, daß die Temperaturen, bei der das chemische Vernetzungsmittel dem Polymeren zugesetzt
wird, und die Temperaturen, bei denen die Vernetzung stattfindet, gewöhnlich über dem Schmelzpunkt des unvernetzten
Polymeren liegen. Da die Verarbeitung zu Normteilen natürlich im unvernetzten Zustand erfolgen muß, muß die chemische
Vernetzung im geschmolzenen Zustand gewöhnlich in einer Form o.dergl., in der das Material zur Herstellung
des Normteils eingeschlossen ist, durchgeführt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Vernetzung
von nitrierten Polymeren, in denen an wenigstens einige der Kohlenstoff atome, an die -NO^-Gruppen gebunden sind,
gleichzeitig wenigstens ein Wasserstoffatom gebunden ist.
JO Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Polymere
mit einem Polyisocyanat (der nachstehend beschriebenen • Art) behandelt und das Polyisocyanat unter Bildung eines
vernetzten Polymeren umsetzt. Die Erfindung ist speziell auf ein Verfahren zur Vernetzung von Polymeren eines oder
mehrerer monoäthylenisch ungesättigter Monomerer gerichtet,
die wiederkehrende -GHp-Gruppen und -NO^-Gruppen an das
009835/1835
Polymere gebunden enthalten, durch Einführung eines Polyisocyanate
(der nachstehend beschriebenen Art) in das Polymere und Umsetzung des Polyisocyanats unter Bildung eines
vernetzten Polymeren.
Die Erfindung umfasst ferner vernetzte Polymere eines monoäthylenisch
ungesättigten Monomeren, die wiederkehrende -CHp-Gruppen und -N02-Gruppen an das Polymere gebunden enthalten
und durch Vernetzungsbrücken, die durch Umsetzung eines Polyisocyanats mit dem Polymeren gebildet worden sind,
vernetzt sind.
Es wird angenommen, daß die Vernetzungsbrücken, die durch
^ Umsetzung eines Polyisocyanats mit -NOg-Gruppen enthaltenden
" Polymeren gebildet werden, mit dem nitrierten C-Atom assoziiert sind, jedoch ist nicht geklärt worden, ob diese Vernetzungsbrücken
sich an den C-Atomen befinden, an die eine Nitrogruppe gebunden ist, oder ob eine Nitrogruppe das
C-Atom bzw. die C-Atome reaktionsfähiger macht, die dem C-Atom, an das die Nitrogruppe gebunden ist, benachbart
sind oder in dessen Nähe liegen.
Es gibt zwei bevorzugte Verfahren, nach denen das gemäß der Erfindung verwendete Polyisocyanat mit den nitrierten
Polymeren zur Herstellung von vernetzten Polymeren umgesetzt werden kann. Bei dem einen Verfahren (Methode 1) wird
das Polyisocyanat mit dem Polymeren im wesentlichen in Ab-Wesenheit einer polyfunktionellen aktiven Wasserstoffverbindung
umgesetzt, während bei der anderen Methode (Methode 2) die Umsetzung des Polyisocyanats mit dem Polymeren in
Gegenwart einer polyfunktionellen aktiven Wasserstoffverbindung durchgeführt wird. Wenn die Methode 1 anzuwenden ist,
wird das im festen Zustand vorliegende Polymere vorteilhaft mit dem im dampfförmigen Zustand vorliegenden Polyisocyanat
behandelt, während bei Anwendung der Methode 2 das Polymere vorteilhaft im festen Zustand mit dem im flüssigen Zustand
vorliegenden Polyisocyanat behandelt wird.
Die Erfindung umfasst die Vernetzung von Polymeren, wobei diese zuerst mit einem Nitriermittel, z.B. Stickstoffdioxyd,
009835/1335
umgesetzt werden. Die hauptsächliche Folge dieser Behandlung ist die Einführung von Nitrogruppen in die Polymerkette
in einer etwas regellosen Folge. Das so behandelte Polymere kann dann nach zwei verschiedenen Methoden
vernetzt werden.
Bei der Methode 1 wird das nitrierte Polymere mit einem Polyisocyanat (der nachstehend beschriebenen Art) behandelt.
Das behandelte Polymere wird vernetzt, indem es der
Einwirkung bestimmter Temperaturen ausgesetzt wird.
Bei der Methode 2 wird das nitrierte Polymere mit einem Polyisocyanat (der nachstehend beschriebenen Art) behandelt,
wobei das Polyisocyanat vorzugsweise im Überschuß, bezogen auf die im Polymeren vorhandenen Nitrogruppen, verwendet
wird. Das erhaltene, mit dem Polyisocyanat umgesetzte nitrierte Polymere bleibt unvernetzt und wird dann verarbeitet.
Es wird anschließend mit einer oder mehreren polyfunktionellen aktiven V/asserstoff verbindungen, z.B. Wasser
oder Äthylenglykol, behandelt, wodurch die Vernetzung
bewirkt wird. Der hier gebrauchte Ausdruck "aktive Wasserstoffverbindung"
bezeichnet wasserstoffhaltige Verbindungen, von denen bekannt ist, daß sie verhältnismäßig schnell
mit einem Isocyanat reagieren.
009835/1835
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht die Vernetzung von Polymeren eines oder mehrerer monoäthylenisch ungesättigter
Monomerer, Das Polymere mu3 nitrierbare wiederkehrende
-CHp-Einheiten enthalten, z„B. -CH2-Einheiten in
Polyolefinen. Vernetzbare Polymere sind beispielsweise Polyäthylen, Polybuten-1, Polyvinylacetat, Polyäthylacrylat,
Polycetylacrylatj saure Copolymere eines oder mehrerer
der Monomeren» von denen die oben genannten Homopolymer en abgeleitet sind, Ss wird angenommen, daß alle Polymeren,
in deren Hauptkette oder Seitenkette aktive Stellen durch Nitrierung eingeführt werden können, verwendet werden
können, und daß das Polymere außerdem unschädliche Substituenterij z.B. Benzolreste, Estergruppen oder Äthergruppen,
enthalten kann.
Sin geeignetes Verfahren zur Herstellung von nitrierten
Polymeren, die gemäß der Erfindung zu verwenden sind, aus Polymeren des vorstehend beschriebenen Typs besteht darin,
daß man das Polymere mit Stickstoffdioxyd (NOg) oder rauchender
Salpetersäure, die etwa 20$ NOg enthält, behandelt.
Es ist zweckmäßig, die Reaktion mit dem Polymeren in Form
eines Pulvers oder feinen Granulats, das dir.ekt der Einwirkung von gasförmigem Stickstoffdioxyd ausgesetzt wird,
durchzuführen. Ein weiter^Temperatürbereich kommt für diese
Reaktion in Frage, jedoch wurde gefunden, daß bei PoIyäthylen die Reaktion bei Raumtemperatur verhältnismäßig
langsam verläuft, so daß Reaktionstemperaturen über 60°C bevorzugt werden. Die bevorzugten Reaktionsbedingungen
variieren natürlich mit dem zu behandelnden Polymeren. Das Ausmaß der Reaktion, d.h. die Zahl der Nitrogruppen, die
pro Gramm des Polymeren eingeführt werden, kann durch Regelung der Temperatur, der Nitrierdauer und der Menge des
Reagens gesteuert werden. Es ist zweckmäßig, vor Reaktions-
009835/1836
"beginn sämtliche Sauerstoff spuren auszuschließen.
Bei der Nitrierung eines pulverförmigen Polymeren, z.B.
eines pulverförmigeii Polyolefins, ist es normalerweise
möglich, eine annähernd gleichmäßige Verteilung von reaktionsfähigen Stellen im Polymeren zu erzielen. Jis ist zu
erwaz^ten, daß die Verteilung von nitrogruppen in einer gegebenen
Polymerkette etwas regellos ist, jedoch enthalten im aligemeinen alle Ketten ungefähr die gleiche Zahl von
Nitrogruppen im Verhältnis zur Zahl der Kohlenwasserstofföl 0 einheiten in der Kette. Sine solche Verteilung von Nitrogruppen
von einer Kette zur anderen kann erwünscht sein, weil angenommen -wird, daß die reaktionsfähigen Stellen in
Beziehung zur Zahl der Nitrogruppen stehen und daß eine Vernetzungsbrücke gebildet wird, wo eine Nitrierung stattgefunden
hat. Jüine gleichmäßige Verteilung von Nitrogruppen
von Kette zu Kette führt somit zu einer gleichmäßigen Verteilung
der Vernetzungsbrücken, Die Gleichmäßigkeit der reaktionsfähigen Stellen von einer Polymerkette zur anderen
hängt jedoch in gewissem Umfange von der Geschwindigkeit der Diffusion des Stickstoffdioxyds in das Polymere ab.
vVenn beispielsweise größere Teilchen oder Granulat eines Polymeren nitriert v/erden, kann die Neigung zar Bildung
einer höheren Konzentration von Nitrogruppen oder reaktionsfähigen Stellen in der Nähe der äußeren Oberfläche des
Teilchens bestehen, -äs hat sich gezeigt, daß diese ungleichmäßige
Bildung von reaktionsfähigen Stellen kein großer Nachteil ist, da die nitrierten Pellets im geschmolzenen
Zustand während der Zumischung von Zusatzstoffen und/ oder während der Formgebung miteinander verschmelzen und
als Folge des i/Iischens bei dieser Temperatur eine gleichmäßige Verteilung von Nitrogruppen erzielt wird. Im allgemeinen
müssen zwei oder mehr Nitrogruppen pro Polymerkette vorhanden sein, um einen wirksamen Vernetzungsgrad zu erzielen,
rjedoch können auch Ketten, die nur eine Nitrogruppe
enthalten, an der Vernetzung teilnehmen.
009835/1835
Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Einführung von
reaktionsfähigen stellen durch nitrierung des Grundp ο linier en
erwies sich zwar als besonders wirksam für die Herstellung eines nitrierten i-Olyiaeren, das für die Zwecke der .Jrfindung
zu verwenden ist, jedoch ist die Erfindung nicht auf
dieses Verfahren zur Herstellung von nitrierten Polymeren beschränkt, vielmehr können im Hahmen der Erfindung auch
andere Verfahren zur Bildung von nitrierten Polymeren angewendet werden.
Die Natur der reaktionsfähigen Stellen ist nicht völlig
geklärt. Es wird angenommen, daß die Nitrierreaktion freiradikalisch ist. Während der .Nitrierung v/erden Nitritester-,
Nitratester- und Nitrosogruppen als funktionelle Gruppen
in das Polymere eingeführt. Jer Vernetzungsgrad erwies sich
als proportional dem quadrat der Nitrogruppenkonzentration
im Polymeren. Dies und andere Anzeichen lassen darauf schließen, daß die Stellen mit einer Gruppe der folgenden
Art im Zusammenhang stehen:
NO0
-C-t
In der Literatur wird festgestellt, daß die ücaktion von
Isocyanaten mit sekundären Nitroalkanen sehr langsam verläuft, überraschend war daher die Feststellung, daß Polyisocyanate
mit den nitrierten Polymeren sehr leicht unter Bildung von vernetzten Polymeren reagierten.
Die Vernetzung wird durchgeführt, indem ein Polyisocyanat dem nitrierten Polymeren zugesetzt wird. Im hier gebrauchten
Sinne ist ein "Polyisocyanat" eine organische Verbindung, die zwei oder mehr Isocyanatgruppen enthält. Je nach
der angewendeten methode der Anlagerung können verschiedene
JO Typen von Polyisocyanaten bevorzugt werden. Beispiele ge-.
eigneter Polyisocyanate sind die Alkyl-, Aryl- und Alkarylpolyisocyanate.
Als besonders wirksame Polyisocyanate er-
00983 5/1835
wiesen sich beispielsweise 4—iiethyl-m-phenylendiisocyanat,
^ethylen-di-p-phenylenäiisocyanat, Polymethylenpolyphenylisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat, Bitoluylendiisocyanat und Dianisidindiisocyanat.
-tiE v/ird angenommen, daß die Vernetzung mit den Polyisocyanaten
nach zv/ei verschiedenen Icechanismen stattfinden kann, -uer erste Hechanismus ist eine direkte Reaktion von
zwei funktioneilen Isocyanatgruppen im gleichen Polyisocyanatmolekül
mit aktiven Stellen auf dem nitrierten PoIynieren,
-uer zweite Ivlechanismus ist, so wird angenommen, eine
direkte Pueaktion nur einer isocyanathaltigen funktionell en
Grupije aus einem gegebenen Polyisocyanatmolekül mit einer
aktiven otelle auf dem Polymeren, wobei die Vernetzung
durch eine anschließende Reaktion in Gegen?/art einer polyfunktionellen
aktiven Wasserstoffverbindung vollendet wird, Beide Keaktionen können in einem gewissen Ausmaß stattfinden,
,jedoch können die J-teaktionsbedingungen so gewählt werden,
daß eine Reaktion überwiegt.
Lethode 1
Bei der Durchführung der Methode 1 ist es im allgemeinen
wichtig, daß das Isocyanat nach der Formgebung zugesetzt v/ird, wenn eine vorzeitige Vernetzung vermieden werden soll.
Dies kann geschehen, indem ein -Formteil aus einem nitrierten Polymeren der Einwirkung von Polyisocyanatdämpxen ausgesetzt
wird, während das Formteil im festen Zustand geholten wird. Die Vernetzung nach dieser 'Methode kann auch
vorgenommen werden, indem ein blockiertes Isocyanat dem geschmolzenen Polymeren zugesetzt, das Gemisch im geschmolzenen
Zustand in einer Form o.dergl. eingeschlossen und die Temperatur bis zu dem Punkt erhöht wird, an dem das
blockierte Isocyanat zersetzt wird und ein reaktionsfähiges
Diisocyanat bildet. Ein Beispiel eines blockierten Isocyanate ist das Produkt der Heaktion von Phenol mit Methylen-di-p-phenylendiisocyanat.
Die bevorzugte Ausführungs- - form zur Durchführung der Methode 1 besteht darin, daß man
009835/1835
das aus dem nitrierten Polymeren besteilende Formteil der
Einwirkung von Dämpfen eines flüchtigen Biisocyanats, z.B.
Tetramethylendiisocyanat oder Hexamethyl endii socyanat, aussetzt.
Die Bedingungen der Dämpf ebehandlung müssen so gewählt
werden, daß nasser und Sauerstoff ausgeschlossen werden, und die Temperatur muß unter der Erweichungs- oder
Deformierungstemperatur des nitrierten Polymeren liegen,
jedoch so hoch sein, daß eine annehmbar schnelle Diffusion
des Polyisocyanats in das Formteil erzielt wird. Im Falle von nitriertem Polyäthylen sollte die Temperatur bei etwa
1000C oder darunter liegen.
ψ Methode_2
Die zweite i.;ethode, nach der ein nitriertes Polymeres gemäß
der Erfindung vernetzt werden kann, ist die Umsetzung des Polymeren mit einer polyfunktioneilen Isocyanatverbindung.
Auch hier können Alkyl-, Aryl- und Alkarylpolyisocyanate verwendet werden. Bei dieser Methode ?d_rd das Polyisocyanat
im allgemeinen durch Mischen im geschmolzenen Zustand in das Polymere eingearbeitet. Bei der Methode- 2 kann die
Flüchtigkeit der- bevorzugten Polyisocyanate viel geringer
sein als die Flüchtigkeit der bei Methode 1 verwendeten Polyisocyanate. Kach der Zugabe des Polyisocyanats bleibt
das Polymersystem unvernetzt und kann geformt werden. Nach k der Formgebung kann das Formteil der Einwirkung einer polyfunktioneilen
aktiven Wasserstoffverbindung ausgesetzt werden. Unter aktiven Wasserstoffverbindungen sind wasserstoffhaltige
Verbindungen zu verstehen, von denen bekannt
ist, daß sie mit einem Isocyanat schnell reagieren, Eine
solche Verbindung kann beispielsweise ein polyfunktioneller
JO Alkohol, a.B. ein Glykol oder Triol, oder ein Amin, z.B.
ein Diamin wie Ithylendiamin oder Äthanolamin sein. Sterisch
gehinderte Diphenole sind für die Zwecke der Erfindung ungeeignet* Bevorzugt als difunktionelies Reagenz
wird Wasser. Wasser bewirkt vermutlich die Vernetzung durch Reaktion mit zwei Isocyanatgruppen, wobei eine Harnstoffbindung
zwischen Polymerketten unter ISatmolclung von
00SS35/1835
- 1Θ- -
Kohlendioxyd gebildet wird.
Es ist bei der Methode 2 auch möglich, die Vernetzung im geschmolzenen Zustand vorzunehmen. In diesem Fr. 11 könnte
eine blockierte polyfunktioneile 'wasserstoffverbindung,
z.B. Hexamethylendiamincarbamat verwendet werden. Bei dieser
Variation der Methode 2 wird dem nitrierten Polymeren das Isocyanat und dann eine blockierte aktive Wasserstoff-Verbindung
zugesetzt. Das erhaltene unvernetzte, im geschmolzenen Zustand vorliegende System wird dann in einer
Form verarbeitet und auf eine Temperatur erhitzt, bei der die blockierte wasserstoffverbindung unter Bildung des aktiven
Heagenz zersetzt wird. Beispielsweise bildet Hexamethylendiamincarbamat
unter diesen Bedingungen Hexamethylendiamin.
Die Temperatur, bei der die Vernetzung vorgenommen wird,
d.h. die temperatur, οei der die aktive Wasserstoffverbindung
mit den "Normteilen zusammengeführt wird, ist unterschiedlich.
Vorzugsweise läßt man die Vernetzungsreaktion ebenso wie bei der LIethode 1 weit unterhalb des Verformungspunktes
des Polymeren atattfinden* Im Falle von nitriertem
-folyäthylen wird eine Temperatur von 1000C oder
darunter bevorzugt, vienn v/asser als aktive V/'asser stoff verbindung
vemvendet wird, kann die Vernetzung Ό ei Raumtemperatur
durchgeführt werden. Die Vernetzung findet innerhalb
einer kurzen statt, deren Länge von der Reaktionsfähigkeit des Isocyanats, vom katalysator sy st em, von der Feuchtigkeit
und der üiffundierbarkeit von Wasser in das 1olymersystem
abhängt.
-üer Typ der Vernetz .ingsreaktion, die stattfindet, wird
t durch die Heaktionsoedingungen und die verwendeten !.-engen
des Heagenz beeinflußt. Beispielsweise wird die Methode begünstigt, wenn eine Isocyanatmenge verwendet wird, die
groß genug ist, um sicherzustellen, daß wenigstens zwei Isocyanatgruppen pro Hitrogruppe im nitrierten Polymeren
vorhanden sind. Eine mögliche Erklärung hierfür ist die
0 0 9835/1835
bei der Methode 2 gemachte Voraussetzung, daß zwei Isocyanatgruppen
pro ITitrogruppe erforderlich sind, während im
Gegensatz hierzu "bei der Methode 1 eine I so'cyanat gruppe
pro Efitrogruppe erforderlich ist.
Die Verwendung von Katalysatoren kann ebenfalls den Keaktionsablauf
beeinflussen. Im allgemeinen begünstigt die Anwesenheit eines starken Katalysators während der Iso- ■
cyanatanlagerung die Methode 1 · Katalysatoren beschleunigen auch die Reaktion mit der polyfunktionellen v/asserstoffverbindung
bei der Methode 2. Als wirksame Katalysatoren beim Verfahren gemäß der Erfindung eignen sich beispielsweise
die verschiedenen Organometalle und Amine. Geeignete Organometallkatalysatoren sind beispielsweise Dibutylzinnadipat,
Dibuty1ζinndilaurat, Zinntetraphenyl, Kupferstearat,
Kupfer(ll)-acetylacetonat, Kobaltresinat, Ferrocen, Eisen-(Il)-stearat,
Vanadylnaphthenat, Vanadylacetylacetonat,
Vtuiadinacetylacetonat, Zinn(Il)-octoat, ßleioctoat, Zinkstearat
und Chromstearat. Geeignete Aminkatalysätoren sind
beispielsweise l'rimethylamin, Tripropylamin, iributylamin,
!Erihexylamin und Triäthylendiamin. iCs gibt mehrere einfache
kethoden, nach denen der Katalysator in das nitrierte Polymere
eingeführt werden kann. Beispielsweise kann der Katalysator mit dem nitrierten Polymeren gemahlen werden, um
eine gleichmäßige Verteilung zu erzielen, oder an läßt ihn nach der !formgebung in das Polymere diffundieren.
Die Erfindung ermöglicht die Vernetzung der Polymeren im
geschmolzenen Zustand sowie im festen Zustand, jedoch besteht einer ihrer wichtigen Vorteil darin, daß die Vernetzung
im festen Zustand unterhalb der Deformierungstemperatur
des Polymeren vorgenommen werden kann. Beispielsweise ist es bei der Juetliode 2 möglich, dem nitrierten Polymeren
ein Biisocyanat zuzusetzen, anschließend Katalysatoren und andere Zusatzstoffe einzuarbeiten und die so erhaltenen
geschmolzenen Mischungen zu Granulat zu verarbeiten. Solange dieses Granulat nicht mit polyfunktionellen aktiven Wasser-'
009835/1835
stoff'verbindungen, z.B. Wasser, in Berührung kommt, bleibt
es unvernetzt und kann lange Zeit gelagert v/erden. Das Granulat
kann erneut geschmolzen und die hierbei erhaltene Schmelze zu Normteilen verarbeitet werden. Eine Vernetzung
findet nur statt, wenn eine polyfunktionelle aktive V/asserstoffverbindung,
z.B, Wasser, auf die -materialien zur Einwirkung
gebracht wird, wenn ein Katalysator verwendet 'werden
soll, wird er vorzugsweise kurz vor der Formgebung
zugesetzt. Wenn kein Katalysator vorhanden ist, unterliegt das .mit den Isöcyanat behandelte nitrierte Jrolymere weniger
der vorzeitigen Vernetzung durch wasser bei xiaumtemperatur.
Im allgemeinen kann das gemäß der Erfindung verwendete ni- ι
trierte Polymere nach allen üblichen Verfahren einschließlich Strangpressen, Blasverformung und Spritzgießen zu
guten 1-rodukten verarbeitet werden.
Polymere, denen die Eigenschaft des plastischen oder elastischen Gedächtnisses verliehen werden kann, wenn sie nach
üblichen Verfahren vernetzt sind, haben die gleichen Möglichkeiten,
wenn sie gemäß der Erfindung vernetzt werden, 'wenn also ein Normteil, das aus einem solchen Polymeren
hergestellt und gemäß der Erfindung vernetzt worden ist,
erhitzt und zu einer neuen Form deformiert und in der neuen Form fixiert wird, kehrt es zu seiner ursprünglichen Form
zurück, wenn Wärme zur Einwirkung gebracht wird, (M
übliche Zusatzstoffe, z.B. flammwidrigmachende Mittel, Antioxydantien
und Stabilisatoren können in die gemäß der Erfindung verwendeten Polymeren eingearbeitet werden. Ferner
besteht einer der besonderen Vorteile der Durchführung der Vernetzung nach der Methode 1 oder 2 gemäß der Erfindung
yO darin, daß eine große Zahl von Zusatzstoffen zugemischt
werden kann, deren Verwendung bei den bisher vorgeschlagenen Vernetzungssystemen normalerweise schwierig wenn nicht
unmöglich ist. Beispielsweise sind sterisch gehinderte Phenole, z.B. 4,4-f-iDhiobis(6-tert.-butyl-m-kresol), häufig
ausgezeichnete Stabilisatoren für Polyolefine, Jedoch ist
009838/1035
ihr Nutzen geringers Tsremi die Vernetzung durch Azide, i-eroxyde,
ültraviolettlieiit oder ionisierende strahlung vorgenommen
wird» Die ^ernet^ung "bei diesen vier speziellen
Vernetzungsmethoden beruirfc auf der Bildung von freien Ra.-dikalen
als Zwischenverb indungen. JJa die sterisch gehinderten
Phenole freie Hadikale an sich binden, pflegen sie,
wenn sie anwesend sinds die Vernetzungsreaktion zu hemmen,
wobei sie selbst weniger wirksam gemacht werden, doh. sie
können zerstört werden» Jie Erfindung umfaßt eine Vernetzmigsmethode,
bei der ionische Reaktionen stattfinden, so
daß die steriseh gehinderten Phenole v/eder durch die Vernetzung
beeinträchtigt werden noch in irgendeinem Ausmaß
" die Vernetzungsreaktion !beeinträchtigen. Diese steriseh
gehinderten Phenole sind keine aktiven \7asserstoffverbindüngen
im Sinne der hier gegebenen Definition.
Es ist "zu "bemerken, daß jedes Polymere, das zur Bildung
von aktiven Stellen nitriert werden kann, mit Polyisocya-■"■.-■
v naten gemäß der Erfindung vernetzt werden kann. Die ürfin-•
--■■"■"'- . dung ist besonders vorteilhaft bei der Vernetzung im fe-
V. ■ ψ$ sten Zustand, ,jedoch ist auch eine Vernetzung im geschmolzenen
Zustand möglich. Ferner können das Polyisocyanat,
die Katalysatoren und andere Materialien nach beliebigen Verfahren in das Polymere eingearbeitet werden. Das Nitro—
polyäthylen kann nach allen üblichen Verarbeitungsverfah-
' 25· ren, z.B. durch Spritzgießen oder !Strangpressen, zu einem
formteil verarbeitet \'/erden, das dann gegebenenfalls in
eine durch Wärme rückstellfähige ^orm gebracht werden kann.
Da die Vernetzung durch Diffusion sowohl des ötickstoffdioxyds
als auch des Polyisocyanats vorgenommen werden kann,
kann die Erfindung für eine selektive Vernetzung von Normteilen
durch geregelte Diffusion in das Formteil angewendet werden.
Von den folgenden Beispielen veranschaulichen die Beispiele 6 "bis 22 die Erfindung % wäbrend die Beispiele 1 "bis 5 cLL©
Herstellung eines gemäß der Erfindung zn verwendenden nitrierten
Polymeren "beschreiben. Alle Toil© sind Gewichts-
teile, falls nicht anders angegeben.
Polyäthylenpulver wurde wie-folgt nitriert: Ein pulverförmiges
Polyäthylen, das einen Schmelzindex von 1 und eine Dichte von 0,916 hatte, wurde in ein 2 1-Gefäß gegeben. Das.Gefäß
wurde in ein heißes Ölbad getaucht, worauf Stickstoffgäs
30 JLiiinuten durch das Gefäß geleitet wurde, um den Sauerstoff
zu entfernen. Inschließend wurde Stickstoffdioxyd
eingeführt und über und durch das pulverförmige Polyäthylen geleitet. !lach der Behandlung mit Stickstoffdioxyd wurde
erneut Stickstoff in das Gefäß eingeführt und 30 Minuten
durch und über die Probe geleitet, um nicht umgesetztes Stickstoffdioxyd und gasförmige Reaktionsprodukte zu entfernen.
Letzte Spuren von gasförmigen Produkten wurden in einem Vakaumwärmeschrank entfernt. Das Produkt hatte eine
dunkelgeloe Farbe, die möglicherweise durch die Anwesenheit
eines Antioxydans im Polyäthylen bedingt war.
Bas nitrierte Polyäthylen wurde durch Infrarotmessungen auf
die Zahl von i-ethylengruppen pro ITitrogruppe analysiert.
liine JSichkurve wurde erhalten, indem die Konzentration
von 2-Uitropropan in Oyclohexan in Abhängigkeit von der
-ITOp-Absorption bei 1555 cm gezeichnet wurde. Dem Beer1
sehen Gesetz wurde gehorcht. Die Konzentration von -HOo-Gruppen im Nitropolyäthylen wurde unter der Annahme bestimmt,
daß-der Hitrogruppen-Extinktionskoeffizient unverändert
war. TJm sicherzustellen, daß keine solche Änderung der Intensität der -ITOp-Absorption auftritt, wenn die Gruppe
sich in einer primären Stellung befindet, wurde auch eine iiichkurve für 1-Hitropropan gezeichnet. Diese Kurve fiel
innerhalb des experimentellen Fehlers mit der Kurve für
2-Nitropropan zusammen.
Der Nitrierungsgrad für verschiedene Reaktionszeiten ist
nachstehend in Tabelle I angegeben.
009835/1835
Versuch | Temperatur | Reaktions | mMol -NOo-Gruppen/ g Polymeres |
Nr. | oG | zeit, Min. | 0,083 |
1 | 100 | 25 | 0,125 |
2 | 100 | 60 | 0,170 |
3 | 100 | 90 | 0,275 |
4 | 100 | 120 | 0,928 |
•5 | 100 | 360 |
Der Einfluß der Temperatur auf den Nitrierungsgrad wurde nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren in einem Parr-4500-Reaktor
aus nichtrostendem Stahl unter Anwendung von Vakuum an Stelle der Spülung mit Stickstoff ermittelt. Die
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle II genannt.
Versuch Nr. |
Temperatur 0O |
Reaktions zeit, Std. |
mMol -NOp-Gruppen/ g Polymeres |
1 | Räumtemp. | 19 | Keine nachweisbare Reaktion |
2 | 80 | 2 | 0,170 |
3 | 60 | 21 | 0,230 |
4 | 60-80 | 20 | 0,265 |
5 | 65-80 | 22 | 0,348 |
6 | 60-80 | 21 | 0,447 |
Die sehr niedrige Reaktionsgeschwindigkeit bei Raumtemperatur kann darauf zurückzuführen sein, daß die Diffusionsgeschwindigkeit von NOo bei dieser Temperatur sehr niedrig
ist.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurde Granulat
eines Äthylen-Vinylacetat-Copolymeren mit Stickstoffdioxyd bei etwa 600C nitriert. Das Granulat hatte eine sphäroide
Form mit einer größeren Achse von etwa 3 mm und einer kleineren
Achse von etwa 2 mm. Durch spektrophotometrisclie
009835/1835
Infrarotabsorption wurde ein Nitrierungsgrad von 0,233 mMol
-NO ,^-Gruppen/g Polymeres ermittelt.
18,14 kg Polyäthylengranulat, das ungefähr die gleiche Größe
und Form wie das in Beispiel 2 genannte Gopolymergranulat hatte, wurden in ein emailliertes 76 1-G-efäß gegeben
und mit einem Ankerrührer gerührt. Das Granulat wurde auf 85°0 erhitzt und mit Stickstoffdioxyd behandelt. Das erhaltene
nitrierte Polymere war fast weiß. Die Analyse durch Infrarot-Spektrophotometrie ergab 0,130 mMol Nitrogruppen/
g Polymeres.
Die Zahl der Nitrogruppen pro Gramm Polymerisat läßt sich
in einfacher ¥/eise durch die Menge des Stickstoffdioxyds
regeln, dem das Polymere in der Nitrierreaktion ausgesetzt wird. In einer Reihe von Versuchen wurde Polyäthylengranulat
in einem 3OO ml-Dreihalsrundkolben 18,5 Stunden bei
90°G mit NO2 umgesetzi
Tabelle III angegeben.
Tabelle III angegeben.
90°G mit NOp umgesetzt. Die Ergebnisse sind nachstehend in
Gewicht des Polyäthylens, |
Tabelle III | mMol S |
-N02-Gruppen/ Polymeres |
|
Versuch Nr, |
5OO 250 125 |
Gewicht des B NO2, g |
0,051
0,095 0,121 |
|
1 2 3 |
1,68 1,68 1,01 Beispiel 5 |
|||
Ein Äthylen-Äthylacrylat-Gopolymeres wurde auf die oben beschriebene Weise nitriert. Das nitrierte Material enthielt 0,231 mMol Nitrogruppen/g Polymeres»
In den folgenden Beispielen wurde der Vernetzungsgrad der
nitrierten Polymeren durch Messung des Elastizitätsmoduls bei 1500C (Young-Modul) oder durch Bestimmung der Menge an
009835/1835
unlöslichem Material in am Rückfluß eriiitztem Xylol (etwa
1400C) bestimmt. Der letztgenannte Wert wird in Prozent
Gel oder Prozent unlösliche Bestandteile ausgedrückt. Der
Xoung-Modul über den Kristallschmelzpunkt von Polymeren ist im allgemeinen proportional dem Yernetzungsgrad. Der
prozentuale Gelgehalt ist zwar nicht proportional der Vernetzung, jedoch steht er in einer direkten Beziehung zum
Vernetzungsgrad, d.h. ein hoher Gelgehalt läßt einen hohen Vernetzungsgrad erkennen, während ein niedriger Gelgehalt
auf einen geringen Vernetzungsgrad hinweist.
Die Methode 1 wird durch das folgende Beispiel veranschaulicht.
Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte 0,918, Schmelzindex = 2) wurde zu einem Grad von 0,238 mMol Hitrogruppen/g Polymeres
nitriert. Grobfolien von 0,51 mm Dicke wurden bei
150 G gepreßt. Die Grobfolien wurden unter Vakuum in .Reagenzgläsern
mit 0,119 mMol Hexamethylendiisocyanat/g Polymeres
eingeschlossen. Die Gläser wurden in ein bei 9O0C
gehaltenes Bad getaucht; Die Vernetzung wurde durch den Υοτιη^-Μοάμΐ und Gelgehalt bestimmt. Die Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle IV genannt.
Tabelle IV | Gelgehatt, % | |
Stunden bei 9O0C | Young-Modul, | |
kg/cm2bei 150°C | O | |
0 | 0,07 | Spur |
2 | 0,51 | 49 |
5 | 1,62 | 56 |
15 | 2,81 | |
Als Vergleichsversuch wurden die Grobfolien unter Vakuum
mit 0,24 mMol Phenylisocyanat und einige Folien ohne Isocyanat eingeschlossen» Diese verschlossenen Rohre wurden
15 Stunden in einem Bad bei 90°0 gehalten. In beiden Fällen lag der Young-Modul bei 1500G unter 0,35 kg/cm , und
009835/1836
der Gelgehalt betrug 0.
Die Methode 2 wird durch das folgende Beispiel veranschaulicht. Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte = 0,918,
Schmelzindex = 2) wurde bis zu 0,238 mMol Nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Methylen-di-p-phenylendiisocyanat
(0,12 mMol/g Polymeres) wurde in einem Brabender-Plastographen
bei 130°G dem Polymeren zugemischt. Eine Grobfolie von 0,51 mm Dicke wurde bei 150 C hergestellt. Diese Folie
war im wesentlichen frei von Vernetzungsbrücken, erkennbar
durch einen Young-Lodul von weniger als 0,35 kg/cm bei
150°C.
Ein Teil der Folie wurde 4- Tage normalen atmosphärischen
Bedingungen ausgesetzt. Der Modul stieg auf 7,5 kg/cm bei 150OG. Der andere Teil der Folie wurde in einem Exsiccator
bei praktisch 0?ό relativer Feuchtigkeit gehalten. 4· Tage
später war der Modul auf 0,84- kg/cm bei I50 C gestiegen.
Dieser geringe Anstieg kann auf die im Exsiccator vorhandene Spur Y/as ü er, die eine gewisse Vernetzung nach der
Methode 2 verursacht, auf langsamen Fortgang der Methode 1 oder durch eine Kombination von beiden zurückzuführen sein.
Dieses Beispiel veranschaulicht, daß die nach der Methode 1 vorgenommene Vernetzung durch Verwendung gewisser Katalysatoren
beschleunigt wird.
Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte = 0,918, üchmelzindex
= 2) wurde bis zu einem Grad von 0,238 mMol Nitrogruppen/ g Polymeres nitriert. Die verwendeten Katalysatoren wurden
. dem Polymeren in einem Brabender-Plastagraphen bei 1300C zu-
30 gemischt. Grobfolien von 0,51 mm Dicke wurden bei
gepreßt. Diese Folien wurden in Reagenzgläsern unter Vakuum mit 0,1i9 Mol Hexamethylendiisocyanat/g Polymeres eingeschlossen.
Die Gläser wurden in ein bei 900C gehaltenes
009835/1835
Bad getaucht. Die Vernetzung wurde durch den Young-Modul und prozentualen Gelgehalt bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle V genannt.
Stunden Young-Modul, GeI-bei 900C kg/cm2 bei 1500C gehalt,
Ohne Katalysator | 2 | 7,2 | Spur |
Λ% Kupfer(II)-stearat | 2 | 42 | 67 |
Ohne Katalysator | 5 | 23 | 49 |
0,5?ö Kupfer(II)-stearat | 5 | 71 | 66 |
0,5?& Dibutylzinn | |||
dilaurat | 5 | 54 | 57 |
Wenn der vorstehend beschriebene Versuch unter Verwendung einer Folie mit 0,5,*>
Dibutylzinndilaurat, aber ohne Isocyanat wiederholt und die Behandlung 5 Stunden bei 900C
■ durchgeführt wurde, lag der Young-Modul bei 15O0C unter
ο
0,35 kg/cm , und der Gelgehalt betrug 5/<?.
0,35 kg/cm , und der Gelgehalt betrug 5/<?.
Dieses Beispiel veranschaulicht ebenfalls,die katalytische
Wirkung verschiedener organometallischer Verbindungen bei der Methode 1. In einem Brabender-Plastographen wurde T;'o
Katalysator bei 1300C einem Nitropolyäthylen zugemischt,
das 0,23 mlviol Nitrogruppen/g Polymeres enthielt. Grobfolien
von 0,64 mm Dicke wurden gepreßt und in einem geschlossenen Harzkessel aufgehängt, der evakuiert und in einem
bei 90 C gehaltenen Wärmeschrank gestellt wurde. Dann wurden
0,18 mMol Hexamethylendiisocyanat/g Polymeres eingeführt
und die Platten 5 Stunden bei 900C gehalten. Nach ■ dieser Zeit wurden der Young-i.Iodul und der Gelgehalt bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VI genannt.
Tabelle VI . .
Katalysator Young-Modul, kg/cm GeI-
.' bei 150 C gehalt.%
■35 Ohne Katalysator 0,5 38
009835/1835
- ao- - | Dibu tyl zinnadip at | Beispiel 10 | 1,97 | 65 |
W | Dibutylzinndilaurat | 2,11 | 67 | |
Zinntetraphenyl | 5,23 | 55 | ||
Kupferstearat | 5,9 | 69 | ||
ICupfer(II)-acetylacetonat | 4,78 | 69 | ||
Kob altre sinat | 1,83 | 68 | ||
Ferrocen | 2,6 | 85 | ||
Eisen(II)-stearat | 3,73 | 87 | ||
V anadylnaphthenat | •4-»5 . | 67 | ||
Vc nadylacetonylacetonat | 6,15 | 82 | ||
Vanadinacetonylacetonat | 6,61 | 86 | ||
Zinn(II)-octoat | 5,73 | 73 | ||
Bleioctoat | 2,53 | 55 | ||
Zinkstearat | 1,83 | 68 | ||
Chromste ar at | 1,4 | 63 | ||
Dieses Beispiel veranschaulicht die katalytisch^ Wirkung,
die in Gegenwart gewisser organometallischer Verbindungen
bei der Methode 2 festgestellt wird«
Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte = 0,918, Schmelzindex
= 2) wurde bis zu einem Grad von 0,253 mMol Nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Bitoluylendiisocyanat (0,227 mMol/g
Polymeres) wurde dem Polymeren mit unterschiedlichen Konzentrationen von Dibutylzinndilaurat in einem Brabender-
Plastographen bei 12O°G zugemischt. Grobfolien von 0,51 mm
Dicke wurden bei 1500G gepreßt. Die Folien wurden den angegebenen
Bedingungen ausgesetzt. Die Zeit, die erforderlich war, um einen Xoung-Modul von 5,6 kg/cm bei 1500G zu
erreichen, wurde notiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle
30 VII genannt.
-Dibutylzinn- Zeit in Stunden bei Zeit in Stunden
dilaurat, % 90°C und 80% rel. bei 25°G und
Feuchtigkeit 80% rel· Feuch,-
- tigkeit
55 0 35
009835/1835
2,5 | 320 |
1,0 | 150 |
0,4, | 47 |
0,2 | 37 |
Beispiel 11 |
Um die Rolle von di- oder polyfunktionellen "aktiven
Wasserstoffverbindungen" bei der Vernetzung nach der Methode 2 weiter zu veranschaulichen, wurde der folgende
Versuch "durchgeführt 5
Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte = 0,918, Schmelzindex
= 2) wurde bis zu einem Grad von 0,2$ mlvlol nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Bitoluylendiisocyanat (0,23 mMol/g
Polymeres) und Dibutylζinndilaurat (0,1 g/100 g Polymeres)
wurden dem Polymeren in einem Brabender-Plastographen bei 150 G zugemischt. ITach ausreichender Vermischung wurde
Äthylenglykol (0,2p mMol/g Polymeres) der heißen Mischung
zugemischt. Ein augenblicklicher Anstieg des Drehmoments zeigte einen plötzlichen Anstieg der Schmelzviskosität an.
Der gleiche Effekt wurde beobachtet, wenn Hexamethylendiamin oder G-lykol an Stelle von ilthylenglykol verwendet
wurde.
In allen Fällen ergaben die Gelmessungen Werte zwischen 30?ά und 6O70. Wenn mono funkti one lie aktive Wasserstoffverbindungen
an Stelle der di- oder polyfunktioneIlen vVasserstoffVerbindungen
verwendet wurden, wurde keine' Vernetzung durch den Anstieg des Drehmoments oder durch Gelmessungen
angezeigt. " . ■
Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte = 0,918, Schmelzindex
= 2) wurde bis zu einem Grad von 0,24 mMol Nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Die nachstehend genannten Mengen verschiedener
Diisocyanate wurden dem Polymeren mit 2jo 4,4'-ThiQbis(6-tert.-butyl-m-kresol
in einem Brabender-Plastographen
bei 12Q0G zugemischt. Grobfolien von 0,5^ πωι Dicke
wurden gepreßt und anschließend in einer Eeuchtkammer bei
0 09835/1835
90°G und 80/j relativer feuchtigkeit vernetzt. Der Youngluodul
der vernetzten Produkte wurde geraessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII genannt.
Isocyanat
Gramm Isocyanat/
Gramm Polymeres
Gramm Polymeres
Methylen-di-p-phenylendiisocyanat
Hexamethylendiiso cyanat
Dianisidindiisocyanat Bitoluylendiisocyanat
4-Methy1-m-pheny1endiisocyanat
NCO
3
2
2
Young-I^odul bei 1500C, kp/cm^ |
36 |
4, | 37 |
3, | 33 |
6, | 13 |
5, |
3,23
(Handelsbezeichnung PAPI, Hersteller Upjohn Co)
2,53
η > 3
Um zu veranschaulichen, daß der maximale Vernetzungsgrad, der in ITitropolyäthylen erzielbar ist, von der Nitrogruppenkonzent~ration
im Polymeren abhängt, wurden ITitropolyäthylene
mit unterschiedlichen liitrierungsgraden hergestellt.
Jedem Polymeren wurden &/Ό Bitoluylendiisocyanat in einem
Brabender-Plastographen bei 1200C zugemischt. Grobfolien
von 0,51 mm Dicke wurden gepreßt und in eine ITeuchtkammer
bei 900C und 80/ö relativer Feuchtigkeit gelegt. Die Folien
wurden in der Kammer gehalten, bis ihr Young-Lodul bei
150 C den maximalen Wert erreicht hatte. Diese "maximalen
Module" wurden in Abhängigkeit vom Quadrat der Nitrogruppenkonzentration
in den Polymeren gezeichnet. Es zeigte sich, daß die maximalen Module direkt proportional dem
Quadrat der Nitrogruppenkonzentration waren. Die vier Proben
hatten folgende Zusammensetzung:
009835/1835
Hitropolyäthylen 100 g
4,4'-Thiobis(6-tert.-butyl-m-kresol) 1 g
Dibutylzinndilaurat ; 1 g
Bitoluylendiisocyanat 6 g
5 Feinstes Magnesiumsilicat
(Mistron Vapor) 40 g
Chlorierter Kohlenwasserstoff
(Chlorowax 70) 15 g
Antimontrioxyd ■ 1Og
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle IX genannt»
mMol NOp/g Polymeres Young-Modul bei 150°C,
kg/cm^ (nach Vernetzungsbehandlung)
15 0,250
0,164
0,107
0,047
0,107
0,047
Polyäthylen hoher Dichte (Dichte = 0,960, tichmeIzindex =
0,3) wurde bis zu einem Grad von 0,34 mMol Nitrogruppen/ g Polymeres nitriert. Bitoluylendiisocyanat (0,23 mMol/g
Polymeres) und I70 4,4'-Thiobis(6-tert.-butyl-m-kresol) wurde
dem Polymeren in einem Brabender-Plastographen bei 130o0 zugemischt. Grobfolien von 0,51 mm Dicke wurden bei
1500C gepreßt.· Sie wurden unterschiedlich lange in einer
ITeuchtk-ammer bei 900O und 80..0 relativer Feuchtigkeit gehalten,
worauf der Young-Modul jeder Folie gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle X genannt.
50 Tabelle X
Verweilzeit im Ofen, Std. Young-Modul bei 150°C, kR-/cm
0 < 0,35
88 1,83
136 3,02
009835/1835
Äthylen-Athylacrylat-Copolymeres (Union Garbide DPD 6169) wurde bis zu einem Grad von 0,34-3 mMol litrogruppen/
g Polymeres nitriert. 6 Teile Bitoluylendiisocyanat "und
0,3 Teile Dibutylzinndilaurat wurden in 100 Teile des
Polymeren in einem Brabender-Plastographen bei 120°C eingearbeitet. Eine Grobfolie von 0,51 mm Dicke wurde bei
1500G gepreßt. Sie wurde 88 Stunden in einer Feuchtkammer
bei 900G und 80?a relativer Feuchtigkeit gehalten. Nach dieser
Zeit wurde festgestellt, daß der Young-Modul bei 1500G
ο
von<0,35 auf 4,9 kg/cm gestiegen ware
von<0,35 auf 4,9 kg/cm gestiegen ware
Ein Äthylen-Vinylacetat-Gopolymeres (Union Garbide DQDE
1868) wurde bis zu einem Grad von 0,56 mMol Nitrogruppen/ g Polymeres nitriert. Bitoluylendiisocyanat und andere
Zusatzstoffe wurden dem Polymeren in einem Brabender-Plastographen bei 120°G zugemischt. Grobfolien von 0,51 mm Dicke
wurden bei 1500G gepreßt und anschließend in eine Feuchtkammer
bei 90 G und 80/0 relativer Feuchtigkeit gelegt. Der
Young-Modul wurde dann für jede Folie gemessen. Die Zusammensetzungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
XI genannt.
Zusammensetzung A Copolymeres
Bitoluy1endii socyanat
Zusammensetzung B Copolymeres
Bitoluylendiisocyanat
Bitoluylendiisocyanat
4-,4* -Thiobis(6~tert. -butyl-m-kresol)
Dibutylzinndilaurat .
100 | e |
6 | g |
100 | S |
6 | S |
1 | S |
0,5 | s |
009835/1835
Verweilzeit Ia der Feuerkammer,
Stunden
Young-Modulpbei 150 C,
kg/cm .
0
22
22
Zusammensetzung A
<O,35
19,3
19,3
Zusammensetzung B
<O,35 32,3
Polybuten-1 (Mobil Chem.S-30-0040) wurde bis zu einem Grad 10 von 0,14· mMol Nitrogruppen/g Polymeres nitriert. Bitoluylendiisocyanat
und andere Bestandteile wurden dem Polymeren in einem Brabender-Piastοgraphen bei 120°C zugemischt.
Grobfolien von 0,51 mm Dicke wurden bei 150°C gepreßt und
anschließend in einer Feuchtkammer bei 90°C und 80--3 rela-15
tiver Feuchtigkeit gehalten. Der Young-Modul jeder Folie
wurde gemessen. Die Zusammensetzungen und die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle XII genannt.
Zusammensetzung A 20 Polymeres
4,4' -Thiobis (6-t ert. -butyl-m-kre sol
Bitoluylendiisocyanat
Zusammensetzung B Polymeres
25 4,4'-Thiobis(6-tert.-butyl-m-kresol Bitoluylendiisocyanat
Dibutylzinndilaurat
Dibutylzinndilaurat
100 | S |
1 | S |
1,8 | S |
100 | S |
1 | 6 |
1,8 | S |
0,5 | g |
Verweilzeit in der Feuchtkammer, Stunden .
Young-Modul bei
Zusammen- Zusammen-
setzung A Setzung B
<O,35 <O,35
4,8 6V5
0 09835/1035
19U113
nöglichkeit der Vernetzung von Formteilen in Gegenwart
verschiedener Zusatzstoffe wie Antioxydantien, flammwidrigmachenden
Mitteln und !Füllstoffen nach der Methode 1 wird
durch den folgenden "Versuch veranschaulicht.
Polyäthylen niedriger Dichte (Dichte = 0,918, bchmelzindex
=. 2) wurde bis zu einem G-rad von 0,24 mlviol Nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Die Bestandteile wurden auf einem Walzenmischer bei 130 G eingearbeitet. Die Zusammensetzung
der Mischung ist in Tabelle XIII angegeben.
Verbindung Menge | der Bestandteile, g |
Nitropolyäthylen | 1000 |
^V-Thiobis^-tert.-butyl-m-kresol | 20 |
Pigment (Wilson 3-3762) | 50 |
MgO | 50 |
iiuß (Thermax) | 350 |
Sb2O5 | 200 |
AluminiumtetrabromDhthalat | 200 |
Das Pigment "V/ilson io-3762" ist eine Vormischung, die 50
Gew.-/& Poryäthylen niedriger Dichte und 50 Gew.-jo Pigment
Huß enthält. Der liuß "'-Chermax" ist ein Füllstoff, der eine
TeilcbLiigröße von 7^/U- hat.
Die erhaltene i,-ischung wurde zu einem Stab gepreßt und zerhackt.
Das erhaltene Granulat wurde bei den nachstehend beschriebenen Versuchen verwendet.
Das Granulat wurde durch Blasverformung zu einem spritzenförinigen
Formteil verarbeitet. Diese Spritzen wurden 3 Stunden der Einwirkung von Hexamethylendiisocyanatdämpfen von
90°C ausgesetzt. Wenn die mit dem Isocyanat behandelten
Formteile auf I50 0 erhitzt wurden, zeigten sie Formbeständigkeit.
Außerdem wurden sie vernetzt. Sie konnten bei - einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur ausgeweitet
009835/1835
und im ausgedehnten Zustand gekühlt werden. Wenn sie in
dieser ausgeweiteten Form auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Polymeren erhitzt wurden, kehrten sie
zu ihrer ursprünglichen Form zurück, d.h. sie zeigten - 5 elastisches Gedächtnis. Ein Teil des Formteils wurde in .
Xylol gelöst. Es zeigte sich, daß der unlösliche Anteil 4-3/0 betrug. Eine Vergleichsprobe der gleichen Form, die
nicht mit Dämpfen von Hexamethylendiisocyanat behandelt
worden war, wurde auf 150°C erhitzt. Sie zeigte keine Schmelzfestigkeit. Sie schmolz und wurde bleibend deformiert.
Bei Auflösung in Xylol zeigte sie keine unlöslichen Anteile.
P Das Granulat wurde außerdem durch Spritzgießen zu Formteilen verarbeitet. Die Formteile wurden in der gleichen
Weise wie die durch Blasverformung hergestellten Formteile behandelt, wobei vergleichbare Ergebnisse erhalten wurden.
Dieses Beispiel veranschaulicht die köglichkeit der Zuinischung
verschiedener Zusatzstoffe einschließlich eines Diisocyanats und eines Katalysators zu nitriertem Polyäthylen,
Herstellung von Formteilen aus der mischung und der anschließenden Vernetzung des Formteils nach der Lethode
2.
k Polyäthylen hoher Dichte (Dichte = 0,960, Schmelzindex =
0,3) wurde bis zu einem Grad von 0,34- mi.iol Nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Verschiedene Zusatzstoffe wurden dem Polymeren auf einem Walzenmischer bei 130°C zugemischt.
Die Zusammensetzung der erhaltenen Mischung ist in Tabelle XIV angegeben.
009835/1835
Nitropolyäthylen 3000
4,4'-Thiobis(6-tert.-butyl-m-kresol 30
5 Bitoluylendiisocyanat 180
Ub2O5 360
Diels-Alder-Addukt von 2 Mol Hexachlorcyclopentadien und
1 Mol Gycloocto-1,5-dien 360
Mit der Mischung, die eine helle Iiohfarbe hatte, wurde
ein Draht der Dicke 20 bei 1300O umspritzt, wobei ein Überzug
von 0,38 mm Dicke gebildet wurde. Das Polymere war zu diesem Zeitpunkt nicht vernetzt. Dies ergab sich aus einem
Toung-Iviodul von weniger als 0,35 kg/cm bei 1500G und einem
Gelgehalt von weniger als 1'?<>. Stücke des isolierten Drahtes
wurden in einer ffeuchtkammer bei 900G und 80% relativer
Feuchtigkeit gehalten. Der Xoung-Modul bei 1500G stieg
ο
nach 16 Stunden auf 5S8 kg/cm und nach 96 Stunden auf
nach 16 Stunden auf 5S8 kg/cm und nach 96 Stunden auf
20 ^.3*e/om. Belsplel go
Die Iviöglichkeit der Vernetzung von Normteilen in Gegenwart
verschiedener bekannter Mischungsbestandteile nach der Methode 2 wird durch den folgenden Versuch veranschaulicht
Polyäthylen nxedriger Dichte (Dichte = 0,9^8, Schmelzindex
=2) wurde bis zu einem Grad von 0,24- mMol Nitrogruppen/
g Polymeres nitriert. Ein Äthylen-Äthylacrylat-Gopolymeres wurde bis zu einem Grad von. 0,22 mMol Nitrogruppen/g Polymeres
nitriert. Verschiedene Zusatzstoffe wurden auf einem Walzenmischer bei 1300G zugemischt. Die Zusammensetzung
deijerhaltenen Mischung ist nachstehend in Tabelle XV angegeben.
009835/1835
SO
Ifitropolyäthylen 364,4
Itfitriertes iithylen-iithyl-5 acrylat-Copolymeres 364,4
4,4'-T]iiobis(6-tert.-butyl-m-kresol 14,6
Ruß "Columbian 999" . 14,6
Feinstes Llagnesiumsilicat
(Mistron Vapour) 218,6
10 Dibutylζinndilaurat 1,5
4-Methyl-m-phenylendiisocyanat 21,9
Ein Schlauch von 12,7 mm is-ußendurchmesser und 10,7 mm
P Y/andstärke wurde durch Strangpressen hergestellt. Wie der Young-Modul von weniger als 0,35 kg/cm bei I50 G zeigte,
war der Schlauch nicht vorzeitig vernetzt worden. Der Schlauch wurde 8 Stunden in einer Feuchtkammer bei 9O0O
und 80,'ΰ relativer Feuchtigkeit gehalten. l»ach dieser Zeit
war der Xoung-Modul bei 150°0 auf .6,5 kg/cm gestiegen. Der Schlauch wurde über einem Dorn bei I50 C auf den zweifachen
ursprünglichen Durchmesser ausgeweitet und im ausgeweiteten Zustand gekühlt. Nach der Abkühlung blieb der
Schlauch im ausgeweiteten Zustand, schrumpfte Jedoch auf seinen ursprünglichen Durchmesser im vernetzten Zustand,
wenn er wieder auf 1'500C erhitzt wurde,
25 Beispiel 2Λ
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wärmealterungseigenschaften der vernetzten Polymeren gemäß der Erfindung und"
die Wirksamkeit von Antioxydantien.bei diesen Polymeren.
Nitropolyäthylen (Dichte=0,918, Schmelzindex=2) wurde mit
Hexamethylendiisocyanat (HMDI) und Methylen-di-p-phenylendiisocyanat
(MDI) vernetzt. Die Mischungen enthielten ferner symmetrisches Di-ß-naphthyl-p-phenylendiamin und
verschiedene andere Antioxydantien und Zusatzstoffe. Die Zeit bis zur Hißbildung der Polymerproben durch Biegung
wurde bestimmt, indem die Proben auf die genannte Tempera-
009835/1835
tür erhitzt und um 180° gebogen wurden, wobei die Rißbildung
visuell beobachtet wurde. Die Zusammensetzungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle XVI genannt.
009835/1835
mMol -NOp- Gruppen/ |
Al TBP* | Sb0Ox d. ο |
Tabelle XVl | Antioxy dans |
** | % | Iso- cyanat |
Young-Modul, kg bei 15O°G |
Zugfestig keit, ο |
Prüf- temp. |
Zeit bis zur Ver- |
Γ I |
|
Ver such |
g Polymeres | Art | *** | - | kg/cm | 0C | sprödung, Std. |
||||||
Nr. | 0,15 | — | — | — | **** | 1 | HMDI | 1,62 | 6,61 | 175 | 37 | ||
1 | 0,15 | 15 | 15 | ** | 1 | HMDI | 4 | 7,6 | 175 | 73 | |||
2 | 0,15 | 15 | 15 | *** | 2 | HMDI | 2,74 | 7,94 | 175 | 105 | |||
3 | 0,15 | 15 | 15 | **** | 1 | HEvIDI | 2,88 | 8,37 | 175 | 317 | |||
4 | 0,15 | 15 | 15 | ** ** | 1 | MDI | 5,27 | 8,44 | 175 | 151 | |||
5 | 0,15 | 15 | 15 | ** | 1 | MDI | 9,07 | 8,58! | 175 | 142 | |||
6 | 0,15 | 15 | 15 | *** | 4 | MDI | 3,59 | 9,28 | 175 | 151 | |||
7 | 0,15 | 15 | 15 | * *** | 1 | MDI | 3,87 | 5,76 | 175 | 481 j£ | |||
8 | 0,15 | 15 | 15 | ** | 1 | HMDI | 4 | ■7,59 | 200 | 26 | |||
9 | 0,15 | 15 | 15 | *** | 2 | HMDI | 2,74 | 7,94 | 200 | 29 | |||
10 | 0,15 | 15 | 15 | * *** | 1 | HMDI | 2,88 | 8,37 | 200 | 56 | |||
11 | 0,15 | 15 | 15 | ** ** | 1 | MDI , , | 5,27 | 8,44 | 200 | 34 | |||
12 | 0,15 | 15 | 15 | ** | 1 | MDI | 9,07 | 8,5s | 200 | 26 | |||
13 | 0,15 | 15 | 15 | *** | 4 | MDI | 3,59 ■ ■ | 9,28 | 200 | 34 | |||
14 | 0,15 ■- | 15 | 15 | ** | 2 | MDI | ρ,87 | 5,76 | 200 | 78 | |||
15 | 0,24 | 15 | 15 | * * * | 2 | HMDI | :. 5,06 | 8,15 | 200 | 48 | |||
16 | 0,24 | 15 | 15 | 2 | HLIDI | 6,12 | 7,31 | 200 | 64 | ||||
17 | 0,24 | 15 | 15 | 2 | HMDI | 5,06 . | 8,15 | 225 | 12 | ||||
18 ■ | 0,24 | 15 | 15 | HLIDI | ' 6,12 | 7,31 · | 225 | 14 ' | |||||
19 | |||||||||||||
* Aluminiumfetrabromphtiialat
** 4,4l-Thiobis(6-tert.-butyl-m-kresol) Bemerkung:
Die Konzentrationen der Zusatzstoffe sind
*** Symmetrisches Di-ß-naphtliyl-p-phenylendiamin
**** Kondensationspolymeres von 4,4'-ihiobis(6-
tert.-butyl-m-kresol) und -öOrmaldehyd
auf 100 Teile Nitropolyäthylen bezogen.
Das elastische Gedächtnis und das Zurückkriechen von chemisch vernetzten Nitropolyäthylenen werden durch den folgenden
Versuch veranschaulicht.
Mtropolyäthylen (Dichte = 0,918, Schmelzindex = 2), das
0,086 mMol Nitrogruppen/g Polymeres enthielt, wurde verwendet.
Verschiedene Bestandteile einschließlich des Diisocyanats wurden dem Polymeren bei IJO0O in einem Brabender-Plastographen
zugemischt. Grobfolien von 0,51 mm Dicke wurden bei 1500G gepreßt. Die Folien wurden 3 Tage in
einer ^euchtkammer bei 90°G und 80yo relativer Feuchtigkeit
gehalten. Der Young-Jiiodul der Folie bei 1500C stieg von
2 2
0,4-9 kg/cm auf 5j27 kg/cm . Streifen von 3»2 mm Breite
wurden von der Folie geschnitten, und eine Strecke von 2,54- cm wurde auf jedem Streifen markiert· Die Streifen
wurden dann in ein Glycerinbad von I50 C getaucht und dann
von liand auf die erforderliche Länge gedehnt und im gedehnten Zustand abgekühlt. Unmittelbar nach der Kühlung
behielten die gereckten Streifen diese Dehnung. Die gedehnten Streifen wurden 1 Woche bei Haumtemperatur gehalten,
worauf der Abstand zwischen den beiden Teilstrichen gemessen und mit dem Abstand unmittelbar nach der Dehnung
verglichen wurde. Hierbei wäre festzustellen, ob ein
Hückkriechen während dieser Zeit stattgefunden hat. Die Streifen wurden dann in ein Glycerinbad von 1 50 G getaucht.
-Uach der Rückfederung wurden sie auf Haumtemperatur ge-Iriihlt,
wobei der Abstand zwischen den beiden Teilstrichen gemessen und die prozentuale Rückfederung berechnet wurde·
Die Zusammensetzung der Mischung und die erhaltenen jürgeb-
30 nisse sind in Tabelle ZVII genannt.
009835/1835
!Titriertes Polyäthylen - 100
Sb2O3 15
Aluminiumtetrabromphthalat I5
4,4'-Thiobis(6-tert.-butyl-m-kresol)' 1
Methylen-di-p-phenylendiisocyanat 2,5
10 Dehnung;, % Rückfederung, 70* Rücklcciechen
100 100
200 96 300 96
■15 · Prozentuale Rückfederung = 100 χ
rung in cm
009835/1835
Claims (25)
1) Verfahren zur Vernetzung von nitrierten Polymeren, die an wenigstens einigen der Kohlenstoffatome, an die NOp-Gruppen
gebunden sind, wenigstens ein Wasserstoffatom enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymeren mit Polyisocyanaten behandelt und die Polyisocyanate unter Bildung
des vernetzten Polymeren weiter umsetzt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man NOp-Gruppen enthaltende Polymere mit wiederkehrenden CHp-Einheiten
aus einem oder mehreren monoäthylenisch ungesättigten
Monomeren der Vernetzung unterwirft.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Polyisocyanat mit dem Polymeren im wesentlichen in Abwesenheit einer polyfunktionellen aktiven Wasserstoffverbindung
umsetzt.
4) Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß man
das Polyisocyanat in dampfförmigem Zustand mit dem im festen Zustand vorliegenden Polymeren zusammenbringt.
5) Verfahren nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einem Verhältnis von Isocyanatgruppen zu Nitrogruppen von etwa 1:1 arbeitet.
6) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Polyisocyanats mit dem Polymeren in Anwesenheit
einer polyfunktionellen aktiven Wasserstoffverbindung ausführt.
7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyisocyanat im flüssigen Zustand mit dem im festen
Zustand vorliegenden Polymeren zusammenbringt,
0098 3 5/1835
8) Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 , dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einem Verhältnis von Isocyanat- zu Nitrogruppen von etwa 2:1 arbeitet.
9) Verfahren nach Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als polyfunktionelle aktive Wasserstoffverbindung
polyfunktionelle Alkohole, polyfunktionelle Amine oder Wasser einsetzt.
10) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 9# dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Anwesenheit einwes Katalysators
) ausführt.
11) Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator eine Organometallverbindung oder ein Amin
verwendet,
12) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als nitrierte Polymere -NOp-Gruppen enthaltendes
Polyäthylen, Polybuten-1, Polyvinylacetat, Polyäthylacrylat, Polycefcylacrylat oder ein Copolymeres von zwei oder mehreren
der Monomeren, von denen sich die vorstehenden Homopolymeren ableiten, einsetzt.
* 13) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 12, dadurch^ekennzeichnet,
daß man als Polyisocyanat 4-Methyl-m-phenylendiisocyanat
einsetzt.
14) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polyisocyanat Methylen-di-p-phenylendiisocyanat
einsetzt.
15) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyisocyanat Polymethylen-polyphenylisocyanat
einsetzt.
009835/1835
16) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polyisocyanat Hexamethylendiisocyanat einsetzt.
17) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyisocyanat Bitolylendiisocyanat einsetzt.
18) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyisocyanat Dianisidindiisocyanat einsetzt.
19) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Polyisocyanat mit dem Polymeren bei einer Temperatur unterhalb des Erweichungspunktes oder Deformierungspunktes
des Polymeren umsetzt.
20) Verfahren, nach Ansprüchen 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Polymere aus nionoäthylenisch ungesättigten
Monomeren nach dem Einbringen des flüssigen Polyisocyanate verformt, anschließend die polyfunktionelle aktive
Wasserstoffverbindung in den Formkörper einbringt und
schließlich Polyisocyanat und aktive Wasserstoffverbindung unter Bildung des vernetzten Polymeren reagieren läßt.
21) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das nitrierte Polymere aus monoäthylenisch ungesättigten
Monomeren verformt, in den Formkörper dampfförmiges Polyisocyanat einbringt und den Formkörper bei erhöhten
Temperaturen zur Bildung des vernetzten Polymeren hält.
22) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß man in ein Polymeres mit wiederkehrenden -CHg-Einheiten
aus einem oder mehreren monoäthylenisch ungesättigten Monomeren
vor der Vernetzung MOg-ßruppen einführt.
008835/1835
- 5F--
25) Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit der Eigenschaft
des elastischen Gedächtnisses durch Verformen eines Polymeren,nachfolgendes Vernetzen, Deformieren des Formkörpers
unter Erhitzen und Abkühlen in der neuen Gestalt unter Beigebehaltung der deformierenden Kraft, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymere nach' Ansprüchen 2 bis 22
einsetzt.
24) Mit Polyisocyanaten vernetzte nitrierte Polymere mit wiederkehrenden
-CHp-Einheiten aus monoäthylenisch ungesättigten
Monomeren.
25) Vernetzte nitrierte Polymere nach Anspruch 24, bestehend
aus -NOp-Gruppen enthaltendem Polyäthylen, Polybuten-1, Polyvinylacetat, Polyäthylacrylat, Polycetylacrylat oder
einem Copolymeren aus zwei oder mehreren Monomeren, von denen sich die vorstehenden Homoj3olymeren ableiten.
009835/1835
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US75642868A | 1968-08-30 | 1968-08-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1944113A1 true DE1944113A1 (de) | 1970-08-27 |
Family
ID=25043436
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691944113 Pending DE1944113A1 (de) | 1968-08-30 | 1969-08-30 | Chemische Vernetzung von nitrierten Polymeren |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3583961A (de) |
BE (1) | BE738223A (de) |
CH (1) | CH533652A (de) |
DE (1) | DE1944113A1 (de) |
FR (1) | FR2017126A1 (de) |
GB (1) | GB1258982A (de) |
NL (1) | NL6913180A (de) |
SE (1) | SE366325B (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA998495A (en) * | 1971-04-15 | 1976-10-12 | Snamprogetti S.P.A. | Modified polyisoprene and process for the preparation thereof |
US3879358A (en) * | 1971-05-28 | 1975-04-22 | Texaco Inc | Nitrated polymers with saturated hydrocarbon backbone |
AU7496074A (en) * | 1973-11-21 | 1976-05-06 | Snam Progetti | Transforming hydrocarbon polymers into photodegradable |
CA1267419A (en) * | 1982-07-15 | 1990-04-03 | Ross Wood Millar | Process for the production of high energy material |
US8431060B2 (en) * | 2006-01-31 | 2013-04-30 | Abbott Cardiovascular Systems Inc. | Method of fabricating an implantable medical device using gel extrusion and charge induced orientation |
US9492587B2 (en) * | 2009-04-13 | 2016-11-15 | Abbott Cardiovascular Systems Inc. | Stent made from an ultra high molecular weight bioabsorbable polymer with high fatigue and fracture resistance |
US8841412B2 (en) | 2011-08-11 | 2014-09-23 | Abbott Cardiovascular Systems Inc. | Controlling moisture in and plasticization of bioresorbable polymer for melt processing |
-
1968
- 1968-08-30 US US756428A patent/US3583961A/en not_active Expired - Lifetime
-
1969
- 1969-08-28 SE SE11903/69A patent/SE366325B/xx unknown
- 1969-08-28 GB GB1258982D patent/GB1258982A/en not_active Expired
- 1969-08-28 NL NL6913180A patent/NL6913180A/xx unknown
- 1969-08-29 BE BE738223D patent/BE738223A/xx not_active IP Right Cessation
- 1969-08-29 CH CH1317069A patent/CH533652A/de not_active IP Right Cessation
- 1969-08-30 DE DE19691944113 patent/DE1944113A1/de active Pending
- 1969-09-01 FR FR6929856A patent/FR2017126A1/fr active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2017126A1 (de) | 1970-05-15 |
SE366325B (de) | 1974-04-22 |
CH533652A (de) | 1973-02-15 |
GB1258982A (de) | 1972-01-05 |
BE738223A (de) | 1970-03-02 |
US3583961A (en) | 1971-06-08 |
NL6913180A (de) | 1970-03-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2452532C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyisocyanaten mit Isocyanurat-Struktur | |
DE3008811C2 (de) | ||
DE3100370C2 (de) | Anorganische Füllstoffe enthaltender vernetzter Schaum auf Basis eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymers und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE2502331A1 (de) | Cokatalysatorsystem zur trimerisierung eines polyisocyanats und verfahren zur herstellung eines zelligen polymeren mit vornehmlich wiederkehrenden isocyanurateinheiten | |
CH615206A5 (de) | ||
DE1108904B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen aufweisenden Schaumstoffen | |
DE2536039A1 (de) | Elastischer polymer-schaum | |
DE2260393C3 (de) | ||
DE2158546C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Copolymerisaten | |
DE2437889A1 (de) | Verfahren zur herstellung von urethanelastomeren | |
DE1694231A1 (de) | Verfahren zur Herstellung mikroporoeser Flaechengebilde | |
DE1944113A1 (de) | Chemische Vernetzung von nitrierten Polymeren | |
DE2954596C2 (de) | ||
DE965359C (de) | Verfahren zur Herstellung vernetzter kautschukartiger Polykondensate aus diisocyanatmodifizierten Polyestern | |
DE2016102C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen Polyurethanprepolymeren | |
DE2240676A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines geschlossenzelligen formstoffes aus vinylidenfluorid-hexafluoropropylenmischpolymerisaten | |
DE1694423B2 (de) | Verfahren zur herstellung von geformten gegenstaenden | |
DE2102604A1 (de) | Polymerschaumstoffe und ihre Her stellung | |
DE1944234A1 (de) | Chemisch vernetzte nitrierte Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1292867B (de) | Verfahren zur Herstellung von Dinitroso-Polykondensaten | |
DE2338843A1 (de) | Kondensationsreaktion von cyclischen nitrilcarbonaten mit einer nukleophilen verbindung | |
DE3822088A1 (de) | Brandschutzfolien | |
DE1694618C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Schwefel vulkanisierbaren Polyurethanen | |
DE1469918A1 (de) | Verfahren zur Herstellung vernetzter Formkoerper,Folien,Beschichtungen und Impraegnierungen auf Grundlage von Vinylchloridund/oder Vinylidenchloridpolymerisaten | |
DE1952073B2 (de) | Verfahren zum vernetzen von polyolefinen und olefincopolymerisaten |