DE19165C - Neuerungen an Uhrwerken. C - Google Patents

Neuerungen an Uhrwerken. C

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DE19165C
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DE
Germany
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DENDAT19165D
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English (en)
Original Assignee
HR. BRUNS in Göttingen
Publication of DE19165C publication Critical patent/DE19165C/de
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G04HOROLOGY
    • G04BMECHANICALLY-DRIVEN CLOCKS OR WATCHES; MECHANICAL PARTS OF CLOCKS OR WATCHES IN GENERAL; TIME PIECES USING THE POSITION OF THE SUN, MOON OR STARS
    • G04B21/00Indicating the time by acoustic means
    • G04B21/02Regular striking mechanisms giving the full hour, half hour or quarter hour

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Measurement Of Unknown Time Intervals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 83: Uhren.
CHR. BRUNS in GÖTTINGEN. Neuerungen an Uhrwerken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Januar 1882 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Geh- und Schlagwerk für Thurmuhren, doch kann das neue Schlagwerk eventuell auch als Läutewerk in elektrischen Leitungen benutzt werden.
Der Zweck der Erfindung ist, in dem Uhrwerk möglichst jede Reibung und die grofsen Räderübersetzungen zu vermeiden, trotz der Anwendung von um das Zehnfache leichteren Gewichten, als bisher, kräftigere Schläge zu erzielen, die Oelung fast gänzlich einflufslos auf den Gang der Uhr zu machen und gleichzeitig die letztere so zu construiren, dafs ihre Herstellungskosten bei allen diesen Vortheilen noch um circa 50 pCt. geringer sind, als die der jetzigen Uhren.
Gehwerk.
Auf der Zeigerachse α im Gestell A sitzen die Seilrolle b, das Walzenrad c und die Hebedaumenscheibe d, und auf der Achse a' der sechsarmige Stern e, die Hebedaumenscheibe /, das Getriebe c' und der Windfang g. Das Perpendikel h ist wie gewöhnlich im Gestell A aufgehängt und trägt oben das Sperrrad i mit dem Anschlagbolzen i' und weiter unten die sich spielend drehende Impulsrolle j. i" ist die ebenfalls am Gestell A. drehbar angebrachte Schiebklaue, k ist ein Hebel mit Frictionsrolle k', der mit seinem anderen Ende drehbar am Gestell A und bei k" befestigt ist und auf seiner vorderen Hälfte den verticalen Ausschaltungshebel / mit Nase /' und Gegengewicht /" und nach unten zu den Stab k'" trägt, m ist ein mit Gegengewicht m' versehener Anschlaghebel, η und 0 sind Zapfen, welche den Druck der Gegengewichte,/" und m' begrenzen.
Das mit 60 Zähnen versehene Walzenrad c greift in das sechszähnige Getriebe c' ein und der Ausschaltungshebel / ruht in normalem Zustande mit seiner Nase /' auf einem der sechs Hebedaumen der Scheibe f.
Die Theile operiren wie folgt:
Das Pendel h dreht bei 60 Schwingungen das mit 30 Zähnen versehene Sperrrad i einmal herum, so dafs der Anschlagbolzen V bei Beendigung der 60. Schwingung gegen das obere Ende des Ausschaltungshebels / stöfst und diesen zurückwirft. Infolge hiervon verläfst die Nase /' ihren Halt auf dem Hebedaumen der Scheibe/ und fällt zwischen diesen und den nächstfolgenden Daumen herab, wobei also auch der Hebel k mit seiner Frictionsrolle k' und dem Stab k'" mit nach unten fällt. Die Frictionsrolle k' schlägt dabei von oben sanft auf die Impulsrolle / des inzwischen wieder zurückschwingenden Pendels h, und dieses erhält so auf bekannte Weise den sogenannten Impuls. Unmittelbar darauf wirft der Stab k'" den Anschlaghebel m nach unten, und die Folge hiervon ist, dafs der von letzterem bisher festgehaltene Arm des Sternes e, der durch das Gewicht der Seilrolle b, das Walzenrad c und das Getriebe c' rotirt wird, unter der regulirenden Einwirkung des Windfanges g voranrückt. Während seiner Vorwärtsbewegung hebt die auf gleicher Achse a' mit dem Stern e sitzende Daumenscheibe / die Nase /' auf den nächsten Hebling wieder empor, was zur Folge hat, dafs der Ausschaltungshebel / und der horizontale Hebel k mit Frictionsrolle k' und Stab k'" in ihre normalen Lagen zurücktreten, infolge dessen auch der Anschlaghebel m durch sein Gegen-
gewicht in' sofort wieder in seine gehörige Stellung zurückgedrückt wird, den neuen Arm des Sternes e auffängt und so das Werk in Ruhe setzt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei je 60 Schwingungen des Pendels h, so dafs also die Zeigerachse α mit den darauf aufgekeilten Rädern und Scheiben in der Stunde gerade eine Umdrehung macht. Die Wirkung der Scheibe d mit Hebezapfen auf das Schlagwerk wird weiter unten noch beschrieben. Zum Anschlagen der Stunden wird die Scheibe mit einem Hebling versehen, während sie zum Angeben von Viertelstunden deren vier hat. In der Zeichnung ist eine Stundenscheibe veranschaulicht.
Schlagwerk.
Der Hebezapfen der Scheibe d hebt durch die Stange / die Querstange p', die vorn mit zwei Sperrklötzchen p" versehen ist. Die Stange p' hebt wieder die über ihr liegende Querstange q, die Sperrklinken q' hat. Hierdurch wird der mit einem Ansatz r' versehene Sperrhebel r von q' losgelöst und schlägt gegen eines der Sperrklötzchen p" an. Fällt nun die ■Stange p' wieder nach unten, während die Stange q in ihrer gehobenen Lage verbleibt, so wird der Sperrhebel r frei und kann unbehindert schwingen, wodurch das Schlagwerk frei arbeiten kann.
Die operirenden Theile des letzteren sind wie folgt combinirt: Auf der Achse ί im Rahmen A sitzt mit der Seilrolle t die Scheibe ti, die in gleichen Abständen mit Hebezapfen 1 bis 8 versehen ist, von denen die Zapfen 1, 3, 5, 7 nur auf der einen Seite der Scheibe hervorstehen, während die andere Hälfte, die Zapfen 2, 4, 6, 8, durch die Scheibe hindurchgeht und aus beiden Flächen derselben, nahe ihrer Peripherie, hervorragt, so dafs also die eine Scheibenfläche in diesem Fall (die Gesammtzahl der Zapfen kann variirt werden) vier lange und vier kurze und die gegenüberliegende Fläche nur vier kurze Hebezapfen hat. An einem tiefer gelegenen Punkte im Gestelle sind die beiden gekröpften, schwingenden Hebelarme B B' so gelagert, dafs sie die Daumenscheibe u einschliefsen und dafs diese letztere an der einen Seite mit ihren Hebezapfen 2, 4, 6, 8 gegen den Anschlag ν des Hebels B und an der anderen Seite mit den Zapfen 1, 3, 5, 7 gegen den Anschlag v' des Hebels B' anschlägt und dadurch die beiden Hebel abwechselnd so weit vorandrückt, bis der bezw. Zapfen von dem entsprechenden Anschlag wieder abgleitet, in welchem Augenblick der andere Anschlag schon wieder von einem Zapfen der entgegengesetzten Scheibenseite gefafst ist. Die aus der Fläche der Scheibe u nach dem Hebel B' zu herausstehenden und am Anschlag v1 vorübergleitenden Enden der Hebezapfen 2, 4, 6, 8 dienen zu einem anderen Zweck, der unten noch erläutert wird.
Die Hebelarme BB' sind mit ihren oberen Enden so mit einander verbunden, dafs beim Voranrücken des einen Hebels der andere dadurch gleichzeitig wieder in seine normale Lage zurückbewegt wird. In der Zeichnung ist diese Verbindung durch eine Galle'sehe Gelenkkette w bewerkstelligt, die um eine doppelte Sternscheibe w' läuft und mit ihren seitlichen Zapfen in die ausgeschnittene Peripherie derselben eingreift, so dafs also die Scheibe w' und ihre Achse bei Bewegung der Kette w in der einen oder der anderen Richtung gedreht wird.
Die Kette w ist mit dem einen der Hebel durch eine Stellmutter w" verbunden, um den Anschlag der Zapfen 1 bis 8 gegen die Anschlagstifte ν ν' genau justiren zu können.
Auf der Achse der Scheibe w' sitzt ein Windfang χ und der oben schon erwähnte Sperrhebel r. Sobald dieser letztere also ausgelöst wird, kann der durch die Seilrolle t. mit Schlaggewicht in Bewegung gesetzte Mechanismus frei functioniren, bis der Sperrhebel wieder von der Stange q und ihren Sperrklinken q' arretirt wird.
Die Regulirung des durch die Daumenscheibe d auf der Zeigerachse α mittelst der Stangen pp' ausgeschalteten Sperrhebels r erfolgt auf folgende Weise:
Auf der Achse ζ im Gestell sitzt das Schlofsrad, das aus einer doppelten Scheibe besteht, von der die eine, z', der Summe der Stundenschläge während 12 Stunden entsprechend, in 78 Zähne eingetheilt und die andere, glatte Scheibe z" in gewissen Abständen mit zwölf Ausschnitten versehen ist. In einem dieser Ausschnitte der Scheibe z" liegt in normalem Zustande der Einfallhebel a°, der drehbar an der Querstange q befestigt ist. In die Zähne der Scheibe z' greift dagegen die mit dem Anschlaghebel b" mit Gegengewicht c" verbundene Schiebklaue d" ein. Gegen den Hebel ί>° schlagen die oben erwähnten, am Hebel B' frei vorübergleitenden Hebezapfen 2, 4, 6, 8 und aufserdem noch die längeren Zapfen 1, 3, 5> 7 an.
Die Function ist wie folgt:
Wenn die Daumenscheibe d die Stangen p' und q hebt, so gleitet der Sperrhebel mit seinem unteren Anschlag r' von der bezw. Sperrklinke q' der Stange q ab und tritt zunächst gegen eines der Sperrklötzchen/" der Stange/' und wird so vorläufig noch in Ruhe gehalten. Durch das Hochgehen der Stange q wird gleichzeitig der Einfallhebel aus der Scheibe z" herausgehoben und durch sein Gegengewicht ax ein wenig seitwärts gedrückt, so dafs, wenn die Daumenscheibe d die Stange pp' losgelassen hat und dieselbe nun wieder in ihre normale Lage zurückgeht, die Stange q nicht folgen
kann, weil der Einfallhebel nicht in den eben verlassenen Ausschnitt in der Scheibe z" zurückfallen kann, sondern auf der glatten Peripherie dieser letzteren aufstöfst. Beim Zurückgehen der Stange p' setzen deren Sperrklötzchen p" den Anschlag r' des Sperrhebels r und dadurch den ganzen Schlangenmechanismus frei.
Durch die Seilrolle t wird nun zunächst die Hebezapfenscheibe u gedreht, die mittelst ihrer Zapfen ι bis .8 auf die beschriebene Weise schwingende Bewegung auf die Hebel B B' und deren Verbindungen überträgt, so dafs sich also bei jedem'Hube oder jedem Glockenschlage Sternscheibe .«/', Windfang χ und Hebel r einige Male in der einen oder der anderen Richtung drehen. Gleichzeitig schiebt jeder der Heblinge ι bis 8 bei der Drehung von u den mit Gegengewicht versehenen Anschlaghebel seitwärts, wodurch die Klaue ä" das Schlofsrad z' z" jedesmal um einen der 78 Sperrzähne dreht.
Die zwölf Ausschnitte in der Scheiben" des Schlofsrades sind so angeordnet, dafs, wenn es beispielsweise fünf schlägt, die Sperrradscheibe ζ' um fünf Sperrzähne vorrückt, ehe der Einfallhebel a" in den nächstfolgenden Ausschnitt wieder einfallen kann. Ist der Einfall erfolgt und . dadurch die Stange q wieder niedergegangen, so streift der Sperrhebel r bei seiner letzten Drehung die eine der Sperrklinken q' mit seinem Ansatz r' von aufsen, hebt dieselbe hoch und fängt sich an der inneren Seite der gegenüberliegenden Klinke, wodurch das ganze Werk dann stillgesetzt ist, bis die Scheibe d wieder einen Stundenlauf beendet hat und durch Hebung von p die ganzen Theile wiederum in Bewegung setzt.
Die Verbindung des Schlagwerkes mit dem Hammer der Glocke geschieht auf die gewöhnliche Weise und bietet nichts Neues. Die Gelenkkette w kann eventuell durch eine Zahnstange etc. ersetzt werden, doch functionirt eine Gelenkkette am besten.
Im Gestell kann auch noch ein sehr leicht federnder Bolzen y vorgesehen werden, gegen die Hebel B B' kurz vor Beendigung ihrer Vorwärtsbewegung anschlagen, um die Bewegung des Windfanges ganz kurz vor der Umsetzung schon ein wenig zu moderiren. Auch kann weiter unten am Gestell eine Sperrklinke angebracht werden, die ein event. Zurückschwingen der Scheibe u dadurch verhindert, dafs sie stets hinter einen der Hebezapfen fällt.
Das Schlagwerk läfst sich auch vereinfachen und als elektrisches Läutewerk benutzen, indem die Hebedaumenscheibe u auf ihrer Peripherie mit den Ausschnitten für . den Einfallhebel versehen und der letztere direct über u angebracht und mit einer Armatur in Verbindung gesetzt ist, die durch elektrische Ströme in Thätigkeit gebracht wird und so den Hebel aus der Scheibe u aushebt.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Die Anordnung des durch den Anschlaghebel m arretirten Sternes e und der Hebedaumenscheibe / auf der Triebwelle a', um die bisherige Räderübersetzurig in Uhrwerken zu beseitigen.
2. Die Anordnung der Nase /' und des Stabes k'" am Impulshebel k, von denen die erstere durch den Ausschaltungshebel / von der Hebedaumenscheibe / abgeworfen wird und dadurch den Antrieb des Pendels durch die Frictionsrolle ermöglicht, ehe der den Stern e arretirende Anschlaghebel m durch den Stab k'" ausgelöst wird.
3. Die schwingenden Hebel BB', welche wechselweise durch die Hebezapfenscheibe u voranbewegt und durch die Verbindung zwischen ihren oberen Enden in ihre normale Lage zurückgeführt werden.
4. Die Combination des die Hebel BB' und deren Verbindungen arretirenden Sperrhebels r mit dem mit Sperrklinken q' q' versehenen drehbaren Querstabe q.
5. Das aus einer Sperrzahnscheibe z' und einer an ihrer Peripherie gelochten Scheibe z" bestehende Schlofsrad in Combination mit dem Einfallhebel und dem aus Klaue d" und Anschlaghebel b" gebildeten und von der Hebezapfenscheibe u in Function gesetzten Verschubmechanismus.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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