DE1906509A1

DE1906509A1 - Medizinisches Behandlungsgeraet

Info

Publication number: DE1906509A1
Application number: DE19691906509
Authority: DE
Inventors: Winfried Werding
Original assignee: CONTIMED SA
Current assignee: CONTIMED SA
Priority date: 1968-11-26
Filing date: 1969-02-10
Publication date: 1970-07-16
Also published as: CH499984A; NL149700B; GB1287273A; NL6903057A; DE1906509B2; FR1604338A; US3599631A; BR6914368D0; ES363556A1; CA925390A; OA03373A; BE732891A; DE1906509C3

Description

GONTIMED S.A. MORGES / Schweiz

Medizinisches Behandlungsgerät

Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines Gerätes zur Behandlung von Durchblutungsstörungen durch Einwirkung auf die oberen und bzw. oder unteren Gliedmassen des menschlichen Körpers mit wenigstens einer Kammer zur Aufnahme des zu behandelnden Gliedes und mit Steuereinrichtungen für eine Pumpe zur Erzeugung eines Ueberdruckes oder eines Unterdruckes in dieser Kammer, deren eine Seite geschlossen ist durch einen Boden mit einer Luftzufuhr, einem Thermostat, einem Ventilator sowie Heiz- und Kühleinrichtungen, während die andere Seite mit einem abnehmbaren Deckel verschlossen ist, der einen Durchgang aufweist, welcher an seiner Innenseite mit einer aufblasbaren Manschette und einer Luftzufuhr versehen ist, ferner mit Einrichtungen zur automatischen Einstellung von Druck und Temperatur im Innern der Kammer und des Druckes in der aufblasbaren Manschette nach einem bestimmten, veränderbaren Programm, die sich bis zu einem solchen Grad füllt, dass der Ueberdruck innerhalb der Kammer nicht nach aus β en entweichen kann, indem dieser Druck automatisch auf einem gewünichten konstanten Wert gehalten wird.

oams/otis-

0901. W181.12D.31 - BIl/KW/me

Bekannte Geräte dieser Art verwenden den Ueberdruck und den Unterdruck als physikalisches Hilfsmittel zur therapeutischen Behandlung, der Venen, wobei eine Erweiterung der Kapillaren während des Unterdruckes eintritt. Der Verschluss bei derartigen Kammern, welcher meistens aus einer aufblasbaren Manschette besteht, blockiert jedoch durch seinen Drück die Venen und verhindert daher einen Rückstrom des Blutes. Weiterhin wird dieser Druck der Verschlussmanschette noch weiter verstärkt durch ein Ansaugen bei einem Unterdruck innerhalb der Kammer. Auf diese Weise werden in diesem Fall nicht nur die Venen sondern gleichzeitig auch die Arterien blockiert, so dass die eigentliche Behandlung von Durchblutungsstörungen nicht in der erwünschten Weise erfolgen kann.

Dieser Nachteil wird vermieden bei einem anderen bekannten Gerät, welches sich automatisch der Muskulatur des behandelten Gliedes und des Druckes anpasst, so dass ein Rückstrom des Blutes stets aufrechterhalten wird. Ausserdem besteht hierbei die Möglichkeit, den Zustrom zu den Arterien des behandelten Gliedes zu verstärken. Durch diesen verstärkten Zufluss innerhalb der Arterien verstärkt sich naturgemäss auch der Rück- sttfom durch die Venen, so dass der gesamte Blutkreislauf in vorteilhafter Weise angeregt wird.

Es wurde ferner festgestellt, dass die therapeutische Wirkung derartiger Behandlungsverfahren auf eine möglichst gros se Oberfläche ausgedehnt werden muss, da die Druckwirkung im Quadrat der behandelten Oberfläche anwächst.

Zur Verbesserung der bisher bekannten Geräte im Hinblick auf die vorstehend dargelegten Gesichtspunkte ist ein Behandlungsgerät mit den eingangs erwähnten Merkmalen erfindungsgemäss gekennzeichnet durch zwei zylindrische, mit einer vibrierenden Auflage ausgestattete Behandlungskammern, welche über blockierbare Arme an einem Träger befestigt sind, dessen Kippbewegungen mit der Ueberdruckphase und der

U.nterdruckphase in den Kammern nach einem veränderlichen Programm ' synchronisierbar sind und der selbst über einen Vibrator in Schwingungen versetzbar ist, sowie durch eine Quarzlampe im Innern dieser Kammer zur Zerstörung etwaiger Keime, die durch das oder die zu behandelnden Glieder in diese Kammer eingeschleppt werden können.

Weitere Merkmale des erfindungsgemässen Gerätes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsformen, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind, wobei zeigen:

Fig. 1 : eine perspektivische Gesamtansicht,

Fig. 2 : ein Schaltschema dieser Ausführung,

Fig. 3 : eine Uebersichtstafel Über die Tätigkeiten der einzelnen Apparateteile bei einer bestimmten Anwendungsform des Gerätes,

Fig. 4 : eine Möglichkeit zu einer automatischen Anhebung der Behandlungskammern,

Fig. 5·: diese Anhebeeinrichtung· in Ruhezustand, Fig. 6 : diese Anhebe einrichtung in höchster Stellung und Fig. T : ein Schema zur Betätigung dieser Anhebevorrichtung.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Gerät besteht aus zwei Kammern 1, die jeweils zylindrisch ausgebildet sind und zur Aufnahme der zu behandelnden Gliedmassen dienen. Jede dieser zylindrischen Behandlungskammern 1 ist an einem Ende durch einen Deckel 2 fest verschlossen, welcher auf seiner Innenseite eine rohrförmige, an ihren beiden Seiten offene Hülse 40 trägt. Innerhalb dieser Hülse 40 ist ein Ventilator 4, Heiz- und Kühlschlangen 5 sowie eine Quarzlampe 39 angeordnet. Diese Hülse 40 besteht aus einem für ultraviolette Strahlen der Quarzlampe 39 undurchlässigen Material, um die Augen des Patienten und des Pflegepersonals zu schonen. Dieses Ende der B ehandlungs kammern trägt darüber hinaus einen Thermostaten 3, womit die Temperatur im Innern der zylindrischen B ehandlungs kammer η 1 eingestellt werden kann.

009829/ÖSU

Das andere Ende dieser beiden Behandlungskammern 1 wird durch einen Deckel 6 verschlossen, welcher mit einem Durchgang 7 versehen ist. Innerhalb dieses Durchganges 7 ist eine aufblasbare Manschette 8 angeordnet. Diese Manschette 8 besteht in einfacher Weise aus einem Gummischlauch geringer Stärke, dessen Innenraum an eine Leitung 10 angeschlossen ist, durch welche Pressluft zugeführt werden kann, sowie an eine Leitung 17, durch welche die Luft evakuier bar ist. Diese ganze Anordnung ist so getroffen, dass nach Einführung des zu behandelnden Gliedes die Manschette 8 ständig in dichtem Kontakt mit dem Aus sen-

■# ■ -"■-". ■..■■-."

umfang des Gliedes ist und der Innendruck innerhalb der Behand^ngskammer auf einen vorbestimmten Wert gehalten wird. Der Durchgang 7 ist ebenfalls zweckmässigerweise aus dünnem Gummi gefertigt, so dass er sich je nach dem Ueber- oder Unterdruck innerhalb der zylindrischen Behandlungskammern 1 verformen kann. Der Deckel 6 mit dem Durchgang 7 ist austauschbar, um diesen Teil den jeweils zu behandelnden Gliedmassen anypassen zu können.

Innerhalb der zylindrischen B ehandlungs kammern 1 sind ferner Vibratoren 48 angeordnet, beispielsweise in Form einer vibrierenden Auflage, wobei die Vibrationen nur eine sehr schwache Amplitude von beispielsweise 0,3 mm. haben und eine verhältnismässig geringe Frequenz von beispielsweise 25 Vibrationen pro Sekunde. Auf diese Weise sind diese Vibrationen von dem Patienten kaum wahrzunehmen und bewirken doch eine Beruhigung des neuro-vegetativen Systems und eine Lockerung der Muskeln. Diese gelockerten Muskeln können hierdurch ihrerseits auf die Venen einwirken und ein Rückfluss des Blutes fördern. Durch diese Einrichtung ist daher eine Muskelarbeit des behandelten Gliedes innerhalb der Behandlungskammer 1 nicht, erforderlich.

Die beiden zylindrischen Behandlungskammern 1 sitzen auf Bügeln 58, die über Hebelarmpaare 59, 60 und selbst blockierende Hebel 61, 62 zur Verhinderung einer ungewollten. Auseinanderbewegung der beiden

Behandlungskammern an dem Sitz 63 einer Trägerplatte 45 befestigt sind. Diese selbst blockierenden Arme 61, 62 stehen mit einem Ritzel und einem Zahnkranz in Eingriff, wobei eine Feder das Ritzel ständig in den Zahnkranz drückt.

Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, sind die Arme 59 kürzer als die Arme 60 und mit doppelten Kugellagern ausgestattet, wodurch eine leichte Schwenkung der Gelenke möglich ist, welche die selbst blockierenden Arme 61 und 62 tragen.

Durch diese Anordnung und Ausbildung ist es möglich, gleichzeitig zwei Gliedmassen zu behandeln, und zwar entweder die Arme oder die Beine oder aber auch ein Arm und ein Bein der gleichen oder verschiedener Körperseiten.

Wie ferner in Fig. 1 zu erkennen ist, ist der Tisch 45 mit einem Rückenpolster 64 versehen, dessen Höhe verstellbar ist. Dieser Tisch 45 kann ebenfalls mit geringer Amplitude vibriert werden, und zwar mittels "eines Vibrators 47, welcher an dem Sockel 46 angeordnet ist. Diese Vibrationen sind vorzugsweise quer zur Längsachse des Tisches gerichtet und können ausserdem mit dem jeweiligen Unterdruck oder Ueberdruck innerhalb der Behandlungskammern synchronisiert werden.

Das Gerät ist ferner mit einer regelbaren Pumpe 9 ausgestattet (Fig. 2), welche sowohl eine Saugleitung als auch eine Druckleitung aufweist. Die Druckleitung ist hierbei über die Leitung 10 an die aufblasbaren Manschetten 8 angeschlossen. In dieser Leitung 10 sind ein Elektroventil 12, ein Rückschlagventil 13 und ein regelbares Durchlauf ventil 14 eingebaut. Das Elektroventil 12 wird hierbei gesteuert durch einen Druckregler 15, welcher auf Ueberdruck und Unterdruck anepricht und über eine Leitung 16 an die vorerwähnte Leitung 10 angeschlossen ist. Auf diese Weise

100030/011S

wird dieser Regulator 15 von einerrl·Druck beeinflusst, welcher in ■

Strömungsrichtung hinter dem Regulierventil 14 und damit innerhalb der aufblasbaren Manschetten 8 herrscht. Die Leitung 17, welche ebenfalls an die Leitung 10 angeschlossen ist, enthält ein Durchgangsventil 18 und ein Elektr ο ventil 19, welches gleichfalls durch den Druckregler 15 gesteuert wird.

Eine Zweigleitung 22 an der Leitung 10 vor dem Elektroventil 12 führt zu einem Elektroventil 23, vor welchem noch ein Rückschlags ventil 25 und ein Durchlaufventil 26 angeordnet sind. An dieser Zweigleitung 22 ist. ferner ein weiteres Elektroventil 24 angeschlossen. Diese Zweigleitung führt zu einer Druckflasche 41 mit komprimiertem Gas, beispielsweise Kohlendioxyd, wodurch bei schnellem Ausströmen Kohlensäureschnee in die zylindrischen B ehandlungs kammern 1 befördert werden kann. Das Kohlensäuregas dringt durch die Haut der zu behandelnden Gliedmassen, wo es eine vasodilatorische Wirkung ausübt. Gleichzeitig dient dieser Kohlensäureschnee dazUj die Temperatur innerhalb der Behandlungs kammern 1 herabzusetzen. Man kann auf diese Weise je nach einer bestimmten Behandlungsart die eine der Behandlungskammern 1 erwärmen und gleichzeitig die andere abkühlen, indem durch die Schlangen 5 und dem Ventilator 4 die vorgesehene Temperate innerhalb der Behandlungskammern mittels des Thermostaten 3 konstant gehalten wird.

In dem Sockel 46 des Trägertisches 45 kann vorzugsweise ein temperaturisoliertes Gefäss vorgesehen werden, durch welches die Luftleitung zur Erzeugung eines Ueberdruckes in den Behandlungskammern 1 geführt wird. Füllt sich hierbei dieses Gefäss mit Kohlensäureschnee, welcher in Berührung mit der Luftleitung steht, wird die Luft stark abgekühlt. Diese abgekühlte Luft kann danin wieder durch die Schlangen 5 auf eine bestimmte Temperatur aufgeheizt werden, welche durch den Thermo staten 3 einstellbar ist. Diese Schlangen 5 sind in der Weise ausgebildet, dass sie die mit wenigstens +6° in den Behandlungskämmern 1 ankommende Luft bie auf +41⁰C aufheizen können.

90813970816

Die Elektroventile 23 und 24 werden gesteuert durch einen Druckregler 28, welcher ebenfalls auf Ueberdruck und Unterdruck anspricht. Diese beiden Druckregler 15 und 28 können Beispielsweise wie ein Kontaktmanometer oder eine Photozelle ausgebildet sein.

Eine Leitung 29 von den Behandlungskammern 1 mit einem Durchfluss ventil 30 und einem Elektroventil 31 ist an die Pumpe 9 angeschlossen. Diese Leitung besitzt ferner ein anderes Elektroventil 32, welches an den Druckregler 28 angeschlossen ist. Die beiden Elektroventile 31 und 32 werden von diesem Druckregler gesteuert. Ein Zeitschaltrelais 35 bestimmt die Dauer der Unterdruckphase, während ein anderes Zeitschaltrelais 36 die Dauer der Ueberdruckphase in den beiden Behandlungskammern 1 bestimmt, wobei diese beiden Relais an den Druckregler 28 angeschlossen sind.

Die Inbetriebnahme des Gerätes erfolgt mittels eines Schalters 38, an welchen auch der Motor der Pumpe 9, die Heiz- oder Kühlschlangen 5 und der Thermostat 3 angeschlossen sind. Der Schalter 38 setzt weiterhin eine Hydraulikanlage in Tätigkeit, welche die Vibrationendes Trägertisches 45 steuert. Wie bereits erwähnt, können diese Schwingungen mit den Ueberdruck- und den Unterdruckphasen nach einem bestimmten Behandlungsprogramm synchronisiert werden, je nach der vorgesehenen Behandlung.

Die Hydraulikanlage besteht aus einer Pumpe 49, welche die Hydraulikflüssigkeit aus einem Behälter 49a zu einem Vier wegeventil 50 fördert. Je nach dessen Stellung wird hierdurch der Trägertisch 45 angehoben oder abgesenkt. Für eine dieser Stellungen strömt die Hydraulikflüssigkeit durch eine Leitung 51 in einen Zylinder 53, wo sie unterhalb eines Kolbens 52 eintritt und diesen mit seiner Kolbenstange 54 nach oben drückt. Diese Kolbenstange ist unter dem Trägertisch 45 angelenkt und hebt diesen dadurch bis zu einem Winkel von +30° an.

00**20/011*

Für die andere Stellung strömt die Hydraulikflüssigkeit durch eine Leitung 55 und gelangt hierbei über den Kolben 52 in den Zylinder, wodurch dieser so weit abgesenkt wird, dass der Trägertisch 45 eine Neigung bis zu 30° nach unten einnimmt. Die Hydraulikflüssigkeit verlässt den Zylinder 53 über die Leitungen 57, 57a bzw. 56, 56a,. um in das Sammelgefäss 49a zurückzufliessen, und zwar teilweise über das Vierwegeventil 50 und die Pumpe 49. -

Neben diesen beiden nach oben und unten geneigten Stellungen kann der TrSgertisch 45 auch eine mittlere Stellung einnehmen, wobei er horizontal ausgerichtet ist. Diese drei Stellungen sind bestimmt durch die * angedeuteten Kontakte 42, 43 und 44.

Während der Ueberdruckphase in den Behandlungskammern 1 sind die Beine angehoben, was eine besonders wirkungsvolle Behandlung darstellt. Durch das verstellbare Rückenpolster 64 kann man die Füsse bis 75 cm über das Niveau des Herzens anheben.

Während der Unterdruckphase sind die Beine dagegen abgesenkt, was insbesondere die Hyperaemiewirkung fördert. Hierbei kann man durch das verstellbare Rückenpolster 64 das Niveau der Füsse bis zu 90 cm unterhalb des Niveau des Herzens bringen .

In bestimmten Fällen können diese Verhältnisse auch umgekehrt werden, d.h. dass die Beine während der Unterdruckphase angehoben werden, wodurch ein Rückstrom des Blutes beschleunigt wird, während sie bei der Ueberdrurkphase abgesenkt sind, was besonders bei schweren

. Fällen einer arteriellen Insuffizienz angebracht ist. Selbstverständlich ist es möglich, das Rückenpolster 64 unabhängig von diesen Schwenkbewegungen einzustellen, wodurch die Lage der Beine und des Körpers

' vorher festgelegt und während der ganzen Behandlung beibehalten wird. Diese Verfahrensweise ist besonders bei chronischen Oedemen angezeigt;

Aus der Darstellung in Fig. 3 ergibt sich folgende Arbeitsweise des Gerätes:

Nach Einschalten des Schalters 38 wird die Saug- und Druckpumpe 9 in Betrieb gesetzt und die Elektroventile 32, 23 und 12 öffnen sich. Der Druck steigt in den Behandlungskammern 1 und den Manschetten 8. Der Druckregler 28 hält seinen Zeiger auf dem Kontakt S 2. Sobald der gewünschte Druck in den Manschetten 8 erreicht ist, schliesst der Zeiger des Druckreglers 15 den Kontakt S 4, welcher seinerseits das Elektroventil 12 schliesst.

Aufgrund des Durchgangs ventile s 14 in der Leitung 10 und dessen Durchströmgeschwindigkeit gegenüber derjenigen des Ventils 26 in der Leitung 22 steigt der Druck in den Manschetten 8 schneller als in den Behandlungskammern 1. Auf diese Weise erfolgt eine einwandfreie Abdichtung und der steigende Luftdruck im Innern der Behandlungskammern 1 vermindert den Druck in den Manschetten 8, welcher auf die Muskulatur des zu behandelnden Gliedes wirkt. Hierzu entfernt sich der Zeiger des Druckreglers 15 von dem Kontakt S 4, welcher das Elektroventil 12 öffnet. Sobald der Zeiger des Druckreglers 15 den Kontakt S 4 von neuem schliesst, wird auch das Elektroventil 12 geschlossen.

Dieser Ausgleich folgt gleichzeitig, sobald die Muskeln des behandelten Gliedes sich unter dem Druck der Manschetten 8 zusammenziehen, was sich als ein Druckabfall an dem Druckregler 15 bemerkbar macht, ' welcher hierauf das vorstehend beschriebene Ausgleichsystem in Tätigkeit setzt.

Sobald der Druck innerhalb der Behandlungskammern 1 den vorbestimmten Maximalwert erreicht hat, schliesst der Zeiger des Druckregulators 28 den Kontakt S 1, welcher seinerseits das Zeitschaltrelais 36 betätigt. Dieses schliesst das Elektroventil 23 und öffnet das Elektroventil 32, Die.F^WSpA^iWiJUW^^ ^ohXi& Unterbrechung und

ORIGINAL INSPECTED

saugt über das Elektroventil 32 Luft an, welche durch das Elektroventil, 24 weiterbefördert wird. Ein Druckabfall in den zylindrischen Behandlungskammern 1 entfernt den Zeiger des Druckregulators 28 von dem Kontakt S 1, wodurch das Elektroventil 23 geöffnet und gleichzeitig das Elektroventil 24 geschlossen wird. Sobald hierbei der Druck von neuem den vorbestimmten Maximalwert erreicht hat, schliesst der Zeiger des Druckregulators 28 von neuem den Kontakt Sl, welcher dann wiederum das Elektroventil 23 schliesst und das Elektroventil 24 öffnet. Dieser Ausgleich in den Behandlungskammern 1 und den Manschetten 8 kann sich Wr beliebig wiederholen, sobald aus irgendwelchen Gründen ein Druckabfall

auftreten sollte.

Am Ende der vorgesehenen Zeitdauer schliesst das Zeitschaltrelais 36 das Elektroventil 32 und gegebenenfalls die Elektroventile 23 und 12 und öffnet gleichzeitig die Elektroventile 31, 24 und 19. Die Pumpe 9 saugt Luft durch das Elektroventil 31 und fördert diese durch das Elektroventil 24, wodurch der Druck in den Behandlungskammern 1 verringert wird.

Die Manschetten 8 blasen ihre Luft gleichzeitig mit den Behandlungsikamtnern 1 über das Elektroventil 19 ab. Aufgrund des geringeren ψ Strömungsdurchganges des Ventiles 30 gegenüber dem Durchgang-des

Ventiles 18 fällt der Druck in den Behandlungskammern 1'schneller als in den Manschetten 8, so dass in den Behandlungskammern 1 ein Unterdruck entsteht. Die Manschetten 8 legen sich hierdurch stärker an die zu behandelnden Gliedmassen an, während diese einen bestimmten Widerstand bieten, welcher sich durch eine messbare Vergrösserung des Druckes innerhalb der Manschetten 8 überträgt.

Diese messbare Druckerhöhung entfernt den Zeiger des Druckregulators 15 von dem Kontakt S 5, wodurch das Elektroventil 19 geöffnet wird. Sobald hierbei der Druck innerhalb der Manschetten 8 einen vorbestimmten

Mindestwert erreicht, schliesst der Zeiger des Druckregulators 15 von neuem den Kontakt S 5, welcher das Elektroventil 19 schliesst. Dieser Ausgleich wiederholt sich jedesmal, wenn der Druck innerhalb der - Manschetten 8 ansteigt.

Auf diese Weise bleibt der Druck in den Manschetten 8 immer gleichmassig während der Unterdruckphase in den Behandlungskammern 1. Das Aufblasen der Manschetten 8 während der Unterdruckphase in den Behandlungskammern 1 gegenüber diesen ist eine wesentliche Bedingung und ein Hauptmerkmal des erfindungsgemässen Gerätes.

Sobald der Druck in den Behandlungskammern 1 einen vorbestimmten Minimalwert erreicht, schliesst der Zeiger des Druckregulators 28 den Kontakt S 3, welcher das Zeitschaltrelais 35 betätigt. Dieses schliesst das Elektroventil 31 und öffnet das Elektroventil 32. Das Eindringen von Luft in die Behandlungskammern 1 zwischen den Manschetten 8 und den zu behandelnden Gliedmassen wird angezeigt durch den Druckregulator 28, dessen Zeiger sich von dem Kontakt S 3 entfernt, wodurch das Elektroventil 31 geöffnet und das Elektroventil 32 geschlossen wird. Sobald hiernach der Unterdruck in den Behandlungskammern 1 wieder den vorbestimmten Maximalwert erreicht, schliesst der Zeiger des Druckregulators 28 von neuem den Kontakt S 3, welcher seinerseits das Elektroventil schliesst und das Elektroventil 32 öffnet.

Dieser Ausgleich in den Behandlungskammern 1 kann sich so lange wiederholen, wie ein Eindringen von Luft in die Behandlungskammern 1 festzustellen ist.

Am Ende einer vorausbestimmten Zeitdauer schliesst das Zeitschaltrelais 35 das Elektroventil 31 und öffnet gleichzeitig die Elektroventile • 32 und 23. Die Behandlungskammern 1 füllen sich hierauf mit Luft. Der

00182 9/0815

Zeiger des Druckregulators 28 schliesst hierbei den Kontakt S 2, welcher hierdurch das Elektroventil 12 öffnet, und die Manschetten 8 füllen sich gleichzeitig, bis das Gerät an dem Schalter 38 abgeschaltet wird.

Die Rückschlagventile 13 und 25 verhindern einen Druckausgleich zwischen den Manschetten 8 und den Behandlungskammern 1 und ersparen die Verwendung einer zweiten Pumpe.

£ Wie sich ferner aus der Darstellung in Fig. 3 ergibt, sind die Vibratoren

^^ & ■ ---.-■-

48 innerhalb der Behandlungskammern 1, der Vibrator 47 und derVentilator 4 ständig eingeschaltet während der Dauer der Ueberdruckphase und der Unterdruckphase. Während dieser Zeit fördert die Pumpe 49 Hydraulikflüssigkeit in den Zylinder 53, welcher den Trägertisch 45 schwenkt unter Schliessung der Kontakte 42 oder 44 je nach der Stellung, welche der Trägertisch einnimmt und je nach dem vorgesehenen Behandlungsprogramm.

Bei der Darstellung in Fig. 3 ist die Ueberdruckphase synchronisiert mit dem Anheben der Beine, während die Unterdruckphase bei abgesenkten Beinen erfolgt.

Durch die beschriebene Einwirkung auf die Venen ergeben sich daher drei verschiedene Hyperaemiewirkungen:

a) eine aktive Hyperaemie durch Vergrösserung des arteriellen Durchflusses in dem ganzen Organismus,

b) eine passive Hyperaemie durch vorübergehende Blockierung von etwa 15 Sekunden der Venen in Höhe der aufblasbaren Manschetten und

c) eine reaktive Hyperaemie. - - " -'

In den Fig. 4 bis 7 ist eine weitere Ausführungsmöglichkeit dargestellt, womit die Beine bzw. die Behandlungskammern in einfacher Weise in jede gewünschte Höhe angehoben werden können. Hierbei ruhen die , .beiden B ehandlungs kammern 91 und 92 auf einer pneumatisch schwenk-

,601129/0816

baren Auflage 93, die ihrerseits auf einer Unterlage 94 ruht.

Das Aufblasen der Behandlungskammern und des Auflagebalges 93 erfolgt mittels einer Steuereinrichtung 96, über die Hydraulikleitungen und 101.

Die Behandlungskammern 91 und 92 sind doppelwandig ausgebildet, wobei die äussere Wand starr ist und erforderlichenfalls aus gegeneinander ver schwenkbar en Teilen bestehen kann. Der Durchmesser der inneren Wand nimmt vom oberen Eintritt in die Hülle nach unten ab. Sobald hierbei Pressluft zwischen die beiden Wandungen der Hüllen gedrückt wird, ist die Verformung der Innenwand im unteren, distalen Bereich grosser, so dass das Bein im unteren Bereich einem höheren Druck ausgesetzt ist als in seinem oberen Bereich.

Fig. 5 zeigt die Stellung der Auflage 93 für die Behandlungskammern 91 und 92, wobei der Balg unter der Auflage vollständig leergepumpt ist. Fig. 6 zeigt dagegen die Stellung der Auflage 93 bei vollständig aufgepumptem Balg.

Dieser Balg 93 besteht seinerseits aus drei Kammern 131, 132 und 133, die nacheinander aufblasbar sind, so dass drei verschiedene Neigungsstellungen eingestellt werden können. Hierzu entspricht die Kammer einer Neigung von 45°, während die Kammern 132 und 133 jede einer zusätzlichen Neigung von jeweils 15° entsprechen.

Um keine Pumpe mit allzu grosser Leistung verwenden zu müssen, werden die einzelnen Kammern des Balges nicht vollständig mit Pressluft gefüllt. Vielmehr besteht jede der erwähnten Balgkammern aus zwei seitlichen Teilkammern mit vertikalen Doppelwänden, die durch eine Vorderkammer aus ebenfalls zwei Doppelwänden miteinander in

001119/0118

- 14 - 1906503

Verbindung stehenj wodurch die eigentliche Luftkammer einen U-förmigen. Querschnitt aufweist. "

Die Kammer 132 ist ferner mit der Kammer 131 über ein Elektroventil

V 2 und die Kammer 133 mit der Kammer 132 durch ein Elektroventil

V 3 verbunden. Diese Elektroventile werden gesteuert durch zwei zusätzliche Druckknöpfe, welche ander Steuereinrichtung 96 angeordnet, in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt sind.

Fig. 9 zeigt das pneumatis'che Schaltschema der Pumpe und der Ventile innerhalb der Steuereinrichtung 96. Diese Anlage besteht aus einer Pumpe P, vier Elektroventilen Vl, V 4, V 5 und V 6 und zwei von Hand betätigbaren Ventilen V 7 und V 8.

Sobald die Behandlungskammern 91 und 92 und bzw. oder der Auflagebalg aufgeblasen werden sollen, drückt man auf den Druckknopf 97, wodurch die Pumpe P in Gang gesetzt wird und die Ventile V 1 und V 5 elektrisch geöffnet werden. Hierdurch strömt die Luft in die Pumpe und wird in Richtung des Pfeiles F gefördert. Falls nur die Behandlungskammern 91 und 92 allein oder nur der Auflagebalg 93 allein oder beide zusammen aufgeblasen werden soll, genügt es, die entsprechenden Ventile V 7 und V 8 durch Schliessen oder Oeffnen zu betätigen.

Zum Ablassen der Pressluft wird der Druckknopf 98 betätigt, wodurch die Pumpe P angehalten wird, und die Ventile V 4und V 6 werden geöffnet, während die Ventile V 1 und V 5 geschlossen bleiben. Die in den Behandlungskammern und bzw. oder in dem Auflagebalg enthaltene Luft wird hierbei durch die Ventile V 7 und V 8, die Pumpe P und das Ventil

V 6 abgepumpt und ins Freie gedrückt.

Bei einem gleichzeitigen Aufblasen der Behandlungskammern und des Auflagebalges werden die beiden Ventile V 7 und V 8 in der Weise geöffnet*,

009828/0815

'dass die gewünschte Neigung der Auflage 93 bereits erreicht ist, bevor die Behandlung s kammer η vollständig aufgeblasen sind. Auf diese Weise kann die Wirkung eines Druckes auf die Beine wesentlich verbessert
werden, da ein Abströmen des Blutes schon vor dem Auftreten des
Druckes einsetzt und ein zu hoher Druck auf die Beine verhindert wird, welcher sich unter Umständen nachteilig auswirken könnte.

009829/0815

Claims

PATENT ANSPRUECHE .

I.)Gerät zur Behandlung von Durchblutungsstörungen durch Einwirkung auf die oberen und bzw. oder unteren Gliedmassen des menschlischen Körpers mit wenigstens einer Kammer zur Aufnahme des zu behandelnden Gliedes und mit Steuereinrichtungen für eine Pumpe zur Erzeugung eines Ueberdruckes oder eines Unterdruckes in dieser Kammer, deren eine Seite geschlossen ist durch einen Boden mit einer Luftzufuhr, einem ' Thermostat, einem Ventilator sowie Heiz- und Kühleinrichtungen, während die andere Seite mit einem abnehmbaren Deckel verschlossen ist, der einen Durchgang aufweist, welcher an seiner Innenseite mit einer aufblasbaren Manschette und einer Luftzufuhr versehen ist, ferner mit Einrichtungen zur automatischen Einstellung von Druck und Temperatur im Innern der Kammer und des Druckes in der aufblasbaren Manschette nach einem bestimmten , veränderbaren Programm, die sich bis zu einem solchen Grad füllt, dass der Ueberdruck innerhalb der Kammer nicht nach aussen entweichen kann, indem dieser Druck automatisch auf einem gewünschten konstanten Wert gehalten wird, gekennzeichnet durch zwei zylindrische, mit einer vibrierenden Auflage ausgestattete Behandlungskämmern(l) , welche über blockierbare Arme (60 bis 62) an einem schwenkbaren Trägertisch (45) befestigt sind, dessen Kippbewegungen mit der Ueberdruckphase und der Unterdruckphase in den Kammern (1) nach einem veränderlichen Programm synchronisierbar sind und der selbst über einen Vibrator (47) in Schwingungen versetzbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vibrationen der Auflagen (48) in den Kammern (1), die mit den-Druckschwankungen innerhalb der Kammern nach einem be stimmten, veränderlichen Programm synchronisier sein können.

00**29/0815
3» Gerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine angehobene Fussseite des Trägertisches (45) bei üeberdruck in den Kammern (1) und eine horizontale oder abgesenkte Fusseite bei Unterdruck in den Kammern oder umgekehrt.
4. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vibrationen der Auflagen (48) in den Kammern (1) quer zur Kammerlängsachse.
5. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine höhenverstellbare Rückenlehne (64)-, um das Herz des Patienten iii verschiedene Höhen gegenüber den Füssen bringen zu können.
6. Gerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen um 30° über und unter die Horizontale schwenkbaren Trägertisch (45).
7. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung der Heiz- und Kühleinrichtung (5), des Ventilators (4) und der Quarzlampe (39) in einer für ultraviolette Strahlen undurchlässigen Hülse (40) an der geschlossenen Kammer stirnwand (2).
8. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung aus Heizschlangen vor dem Ventilator (4), dessen Heizwirkung von dem Thermostaten (3) gesteuert wird.
9. Gerät nach. Anspruch 1 und 8, gekennzeichnet durch eine mit Kohlensäureschnee od.dgl. gekühlte Zuleitung für die Druckluft, welche dann durch die Heizeinrichtung auf eine bestimmte, thermostatgesteuerte Temperatur von wenigstens +6° erwärmt wird»
10. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrteilige, selbstblockierende Arme (60 bis 62), deren Teile Über Kugellager gegeneinander verstellbar und mit Ritzel und Zahnkranz ausgestattet sind, die unter dem Druck einer Feder ine inander g reif en, * gg g £g / Q g \ g
11. Gerät nach Anspruch 1 und 10, gekennzeichnet durch Schwenkarme (60 - 62) aus Teilen verschiedener Länge, wobei die kürzeren Armteile an den Behandlung s kammer η angeordnet sind.
12. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine von Hand betätigbare Hydraulikpumpe (49 bis 57) zum Verschwenken und Halten des Trägertisches (45) in einer bestimmten Lage. . ·

φ
13. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine pneumatisch anheb-

bare Auflage (93) für die Beine bzw. Behandlungskammern (91,92). . %:.

00982S/081S