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Kurbelanordnung für den Antrieb von Schiebedächern in Kraftfahrzeugen
Im Innenraum von Kraftfahrzeugen sind zur Vermeidung der Gefahr von Verletzungen
vorspringende Teile unerwünscht. Dies gilt besonders für die im Kopfraum unter dem
Dach vorgesehenen Betätigungselemente für Schiebedächer.
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Um die Gefahr von Verletzungen zu vermeiden, ist es bekannt, eine
an einem Spriegel eines Schiebedaches angebrachte Handkurbel gegenüber der von der
Innenverkleidung des Kraftfahrzeugdaches gebildeten Fläche vertieft anzuordnen.
Bei einer normalen Handkurbel mit einem an dem Kurbelarm gelagerten Handgriff bildet
diese Maßnahme keine ausreichende Sicherheit, da die in der Dachfläche anzubringende
bzw. auszubildende Mulde zur Aufnahme der Kurbel einen Durchmesser aufweisen muß,
der mindestens dem Durchmesser des von dem Kurbelarm beim Gebrauch beschriebenen
Kreises entspricht. Überdies geht
der zur Ausbildung der Mulde erforderliche
Raum in der Höhe des vorhandenen Kopfraumes verloren, da die Tiefe der Mulde von
den Abmessungen des Spriegels abhängt und die Verkleidung außerhalb der die Kurbel
aufnehmenden Mulde eine größere Dicke (Höhenabmessung) des Schiebedaches um mehrere
Zentimeter bedingt.
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Es ist ferner bekannt, bügelförmige Handgriffe für die Betätigung
von Schiebedächern zu verwenden, wobei diese Handgriffe als Klappgriffe ausgebildet
sind, so daß die Bügelebene bei Nichtgebrauch des Handgriffes in die Dachebene bzw.
gegen das Dach angeklappt werden kann. Derartige Handgriffe müssen jedoch verhältnismäßig
kompliziert ausgebildet werden, da vorzugsweise Maßnahmen zur Vergrößerung des wirksamen
Hebelarmes getroffen werden müssen, damit große Kräfte bei einer Winkelbewegung
von 90 oder 1800 übertragen werden können. Diese umklappbaren Handgriffe ragen entweder
um den ihrer Dicke entsprechenden Betrag in den Kopfraum vor oder müssen in einer
Mulde, ähnlich wie bei den vorgenannten Handkurbeln, gelagert werden. In diesem
letzteren Falle gelten die gleichen Nachteile wie sie bei der vorgenannten bekannten
Konstruktion auftreten.
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Es sind ferner Handkurbeln bekannt, deren Kurbelarme um 1800 über
das Ende der die Kurbel tragenden Welle klappbar ist.
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Derartige Handkurbeln sind unhandlich im Gebrauch, verhältnismäßig
teuer in der Herstellung und ragen auch in ihrer umgeklappten Stellung um einen
gewissen Betrag in den Kopfraum unterhalb des Fahrzeugdaches hinein.
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Die Neuerung bezweckt, die Nachteile der vorgenannten bekannten Konstruktion
zu vermeiden und sieht zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe vor, daß die Handkurbel
einen leicht abgewinkelten Kurbelarm aufweist, der um eine in der Nähe der Drehachse
und in der Drehebene liegende Achse in eine Gebrauchsstellung und aus dieser in
eine versenkte Stellung klappbar ist. Diese Maßnahme ermöglicht eine leichte Bedienung
der Handkurbel in der Gebrauchsstellung und ermöglicht es, den Kurbelarm in eine
Ruhestellung zurückzuklappen, in der er nicht über die vorhandene Dachfläche vorragt.
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Zweckmäßig ist in dem die Kurbel tragenden Dachteil eine sich im wesentlichen
radial in einer Richtung erstreckende, den Kurbelarm in seiner versenkten Stellung
aufnehmende Ausnehmung vorgesehen. Diese Ausnehmung kann leicht in eine solche Richtung
von der Drehachse der Kurbel aus verlegt werden, daß sie in von der den Raum zwischen
dem Dach des Kraftfahrzeuges und der7inneren Dachverkleidung gebildeten Fläche zu
liegen kommt. Man wird hierfür zweckmäßig eine Stelle auswählen, an der dieser Raum
ohnehin weitgehend hohl und nicht von tragenden Teilen oder für die Bedienung des
Daches erforderlichen Teilen ausgefüllt ist. Diese Ausnehmung oder Vertiefung kann
vor oder hinter dem die Kurbel tragenden Teil, z. B. dem festen Dachteil oder dem
Vorderspriegel des Schiebedaches oder auch in dem Hohlprofil dieses Teiles selbst
ausgebildet werden. Es ist daher nicht erforderlich, die Innenverkleidung des Fahrzeugdaches
soweit nach unten zu verlegen, daß für die Ausbildung der Vertiefung oder Mulde
genügend Raum geschaffen wird. Es wird im Gegenteil
ermöglicht,
den Raum zwischen dem Fahrzeugdach und der Innenverkleidung des Fahrzeugdaches verhältnismäßig
flach zu halten. Diese sich nur in einer Richtung erstreckende Vertiefung für die
Aufnahme des Kurbelarmes bildet außerdem eine Sicherung gegen ein ungewolltes Drehen
der Kurbel.
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Außerdem werden durch diese Vertiefung die für die richtige Betätigung
des Schiebedaches festgelegten Endlagen der Kurbel markiert, so daß die Kurbel nur
nach dieser richtigen Betätigung in die Ausnehmung versenkt werden kann.
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Um eine Sicherung gegen ein ungewolltes Herausklappen des Kurbelarmes
aus seiner Ruhestellung in die Gebrauchsstellung zu verhindern, können Rasten vorgesehen
sein, in die der Kurbelarm in diesen beiden Klappstellungen einrastet.
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Die Neuerung ist im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, und zwar zeigt : Fig. 1 eine Seitenansicht der Kurbelanordnung
nach der Neuerung, wobei Teile des Fahrzeugdaches im Schnitt dargestellt sind, Fig.
2 eine Ansicht einer Kurbelanordnung nach der Neuerung von unten und Fig. 3 eine
Schnittansicht nach der Linie III-III der Fig. 1 und
Fig. 4 eine
Ausführungsform einer Federrast für eine Kurbelanordnung nach der Neuerung in einem
Axialschnitt durch die Handkurbel.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt in Fahrtrichtung durch den vorderen
Teil eines Fahrzeugdaches 1, das eine durch ein Schiebedach 2 verschlossene Dachöffnung
aufweist. Zum Verschieben des Schiebedaches und zu seiner Verriegelung in der Schließstellung
über nicht näher veranschaulichte, weil an sich bekannte Mittel dient eine Handkurbel
3, die bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel an dem festen vorderen Dachteil
1 des Fahrzeuges um eine Achse 4 drehbar gelagert ist.
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Die Handkurbel 3 ist nach der Neuerung zweiteilig ausgebildet, und
weist eine Nabe 5 und einen Kurbelarm 6 auf.
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Der Kurbelarm ist mittels eines Zapfens 7 an der Nabe 5 angelenkt
und derart geformt, daß er in seiner Gebrauchsstellung, die in Fig. 1 in unterbrochenen
Linien eingezeichnet ist, mit einem freien Ende, das einen Handgriff 8 trägt, genügend
weit gegenüber der Nabe 5 vorsteht, um eine bequeme Handhabung zu ermöglichen.
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Der Kurbelarm 6 ist um den Schwenkzapfen 7 derart schwenkbar, daß
er im wesentlichen vollständig in eine Einwölbung 9 versenkt werden kann, die in
dem die Kurbel tragenden Dachteil ausgebildet ist und im dargestellten Ausführungsbeispiel
in den Dachhohlraum 1a des festen Fahrzeugdaches hineinragt.
Die
Einwölbung 9 des Dachhohlraumes ist durch eine zweckmäßig aus Kunststoff geformte
Schale 10 ausgeNeidet, die mittels Befestigungsschrauben 11 an dem inneren Verkleidungsblech
1b des Daches befestigt ist.
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Fig. 2 und 3 dienen in der näheren Veranschaulichung der Formgebung
der Verkleidungsschale 10 und der relativen Lage des Kurbelarmes 6 in dieser.
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Wie die Fig. 1 und 3 zeigen, ist der Kurbelarm 6 im wesentlichen vollständig
in der Einwölbung bzw. Ausnehmung des die Kurbel tragenden Dachteiles versenkbar
und gleichwohl in seiner versenkten Stellung gut greifbar. Für das Einklappen des
Kurbelarmes in seine Ruhestellung, ist, wie die Fig. 1 und 3 zeigen, kein zusätzlicher
Raum erforderlich, der die sogenannte"Dachhöhe"unnötig vergrößern würde, da die
Einwölbung bzw. Ausnehmung 9 in dem üblicher Weise verhandenen, sonst ungenutzten
Dachraum oder einem anderen Profilhohlraum eines Dachteiles ausgebildet werden kann.
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Bei richtiger Einstellung der Handkurbel 3 zu den von e4Aep ihr angetriebenen
Teilen bildet die Einwölbung 9 zusätzlich eine Anzeige für die Lage, die der Kurbelarm
6 bei richtig geschlossenem und verriegeltem Schiebedach einnehmen muß.
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Fig. 4 zeigt eine einfache und bevorzugte Ausführungsform einer Rastvorrichtung,
die ein sicheres Halten des Kurbelarmes 6 in seiner jeweiligen Klapplage, d. h.
in seiner Ruhestellung oder in seiner Gebrauchsstellung, ermöglicht. Zu
diesem
Zweck ist der Kurbelarm 6 mit einer kleinen Ausnehmung 12 und die Nabe 5 mit einer
kleinen Ausnehmung 13 versehen. In diesen beiden Ausnehmungen stützt sich eine an
ihren Enden leicht eingerollte Blattfeder 14 ab, die als Kippfeder dient. Die beiden
Ruhestellungen dieser Blattfeder 14 sind in Fig. 4 in ausgezogenen bzw. unterbrochenen
Linien dargestellt.
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Ist die Handkurbel an dem verschiebbaren Dachteil des Fahrzeugdaches
gelagert, so kann die den Kurbelarm 6 in seiner Ruhestellung aufnehmende Ausnehmung
auch in diesem verschiebbaren Dachteil ausgebildet sein und wird dann zweckmäßig
so angeordnet, daß sie in einem sonst ungenutzten Hohlraum oder Profilhohlraum des
Schiebedaches hineinragt.
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Eine Kurbelanordnung nach der Neuerung ist auch in entsprechender
Abwandlung für die Anbringung in den Fahrzeugtüren geeignet, wo sie die üblichen
Handkurbeln für den Fensterantrieb ersetzen kann.