DE183527C - - Google Patents

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DE183527C
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mixture
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flint
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C10/00Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition
    • C03C10/0054Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition containing PbO, SnO2, B2O3

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Herstellung von Glasgegenständen wurde bisher bekanntlich in der Weise ausgeführt, daß die angewendeten Ausgangsstoffe bei hoher Temperatur zusämmengeschmolzen und die Schmelze durch Blasen oder anders geformt wurde.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, • durch welches das Formen in der Kälte bewirkt wird und welches ausgeht von einer ίο Mischung von Stoffen, die fähig ist, in der Hitze zu einer glasähnlichen Masse zusammenzuschmelzen oder sich in Glas zu verwandeln. Die innig gemischten Stoffe werden gefrittet, die Fritte zerkleinert, in der Kälte geformt und darauf der Wirkung der Hitze unterworfen, während sie sich noch in der Form befindet, bis sie in einen zusammenhängenden Gegenstand verwandelt ist. Die so gewonnenen Gegenstände besitzen ein eigenartiges, für künstlerische Zwecke geeignetes Äußere.
Die angewendeten verglasbaren Stoffe sind die bei der Glasherstellung üblichen: Sand (ζ. B. von Fontainebleau), Natriumkarbonat, Borax, Kreide, Mennige.
Der Sand kann durch gepulverten Feuerstein ersetzt werden.
An Stelle von Natriumkarbonat kann Kaliumkarbonat, dem eine geringe Menge Kaliumnitrat zugesetzt ist, verwendet werden.
Die Mengenverhältnisse, in welchen diese
Stoffe unter sich vermischt werden, können gemäß der Durchsichtigkeit des Produktes, die man zu erhalten wünscht, veränderlich sein.
Man kann z. B. folgende Verhältnisse nehmen:
608 Teile Sand von Fontainebleau,
300 - Mennige,
50 - Natriumkarbonat,
12 - Borax,
30 - Kreide
1000 Teile.
Zu dieser so gebildeten Mischung fügt man von neuem 1000 Teile Sand von Fontainebleau oder von jedem anderen geeigneten Sand.
Man kann Mischungen verwenden, in denen der Sand nur in einem Verhältnis von 300:1000 eintritt und behandelt die Mischung unmittelbar, ohne sie mit demselben Gewicht an Sand zu verdünnen.
Es sind dies nur die Verhältnisgrenzen der Stoffe, da alle zwischen diesen Grenzen liegenden Verhältnisse nutzbar angewendet· werden können.
Die verschiedenen Stoffe werden in Form von Pulver innig miteinander gemengt und mit Stoffen versetzt, die dazu bestimmt sind, die Färbung zu erteilen, z. B. mit Kobaltoxyd, um eine blaue Färbung zu erhalten, Goldoxyd für eine rote und Kupferoxyd für eine grüne Färbung usw.
Die Mischung wird dann behufs Zusammensinterns in einem beliebigen Ofen etwa 2 Stunden erhitzt. Wenn der Glassatz wenig schmelzbar ist, bringt man ihn einfach auf die Ofensohle, wenn er dagegen mehr
schmelzbar ist, so kann man ihn vorsichtshalber in einen Behälter bringen, um ein etwa eintretendes unbeabsichtigtes Auseinanderfließen des Stoffes zu verhindern.
Wenn die Fritte genügend gebrannt ist, befindet sie sich in einem teigähnlichen Zustande (pate), ohne schon Glas zu sein oder bildet eine Masse von geringem oder keinem Zusammenhalt. Man schüttet sie zwecks
ίο vorläufiger Zerkleinerung in Wasser. Sie bleibt alsdann in diesem Zustande und kann sich unbegrenzt halten. Unter dieser Form wird sie späterhin angewendet, wie weiterhin gezeigt werden wird.
Wenn die Fritte sehr schmelzbar (z. B. sehr alkalireich) ist, so schüttet man sie ohne Anwendung von Wasser aus.
Die so erhaltene Masse wird hierauf bis zu einem sehr feinen Korn zerrieben. Man kann hierbei Wasser zusetzen, um das Zerreiben zu erleichtern. Hierauf wird gesiebt. Die Feinheit des anzuwendenden Siebes hängt von der Feinheit des zu erhaltenden Kornes ab. Für die gewöhnlichen Massen kann man das Sieb 120 anwenden, für die sehr schmelzbaren Massen kann man bis zu Sieb 90 gehen. Das in der Masse enthaltene Wasser wird alsdann durch Trocknen an der Luft entfernt. Durch diese Behandlung erhält man eine Reihe verschieden gefärbter Massen. Die Farbe hängt, wie schon erwähnt, von dem Metalloxyd ab, welches zu der Mischung im Augenblick der Bildung des Glassatzes zugesetzt wird.
35, Um zu vermeiden, daß diese Massen nach dem Brennen in der Form festsitzen, muß man nach der Erfindung eine Form von besonderer Zusammensetzung benutzen, die während des Brennens jedes Anbacken der Masse an die Formwandung verhindert.
Diese Form wird im wesentlichen aus einer Mischung von Ton, Kaolin, Feuerstein und gebranntem Gips gebildet. Letzterer Stoff ist derjenige, welcher das Anbacken verhindert, die anderen Stoffe sind plastische Träger.
Die Verhältnisse dieser Stoffe können
• wechseln. Folgende Verhältnisse geben z. B.
ausgezeichnete Ergebnisse in der Praxis:
2 Teile Ton, 2 Teile Kaolin, 2 Teile gepulverter Feuerstein, 4 Teile Gips.
Um die Form mit Hilfe dieser Stoffe herzustellen, rührt man letztere zusammen und gibt der erhaltenen bildsamen Masse die gewünschte Gestalt. Diese Formen werden sodann bei 1000 bis 12000 gebrannt, nach dem Brennen langsam abgekühlt und hierauf in Kalkwasser getaucht. Die Formen werden außerdem stets in diesem Kalkwasser aufbewahrt, um eine gewisse Feuchtigkeit im Augenblick ihrer Verwendung zu besitzen.
Wenn mit Hilfe einer dieser Formen ein Glas- oder glasähnlicher Gegenstand hergestellt werden soll, so nimmt man die Form aus dem Kalkwasser und verziert das Innere bezw. den Boden oder die betreffende Innenfläche der Form mit in obiger Weise hergestellten Fritten verschiedener Färbungen. Über die Verzierung schichtet man leicht eine weiße oder farblose oder sogar zweifarbige Fritte, um die Form vollständig zu füllen. Um das Anbringen der Fritte verschiedener Farbe gemäß der Verzierung, die das Stück haben soll, zu erleichtern, kann man Gitterwerke aus Messing anwenden, in deren Abteilungen die Fritten verschiedener Färbung eingebracht werden. Nachdem diese Fritten an ihre Stelle gebracht sind, entfernt man die Gitterwerke, bevor der Füllsatz eingebracht wird. An Stelle des Gitterwerks aus Messing kann man die verschieden gefärbten Fritten entweder mit dem Pinsel oder mit der Hand einbringen.
Die Form, die so den Ausgangsstoff enthält, wird sodann in einen Öfen mit oxydierender oder reduzierender Atmosphäre gebracht und gemäß der Schmelzbarkeit auf etwa 750 bis 10000 erhitzt. Das Brennen dauert etwa 2 Stunden. Man nimmt die Form dann aus dem Ofen, hierauf den Gegenstand ohne Schwierigkeit aus der Form und läßt langsam abkühlen, um das Zerspringen der Gegenstände zu vermeiden.
Man erhält unter diesen Umständen und gemäß der Natur bezw. Schmelzbarkeit der. angewendeten Fritten Gegenstände von der Zusammensetzung des Glases oder doch einer ähnlichen Zusammensetzung, welche je nach dem Grade der Schmelzung, welche sie erfahren haben, entweder völlig die Töpferkunstgegenstände oder durchaus verglaste Gegenstände nachahmen und in diesem Falle völlig die Durchsichtigkeit des Glases haben.
Die Gegenstände werden gemäß der beim Formen ausgeführten Verzierungen farblos oder vielfarbig mit gefärbten matten Teilen, die durch die Fritten erhalten werden, oder mit gefärbten durchsichtigen Teilen sein, was natürlich von der Schmelzbarkeit der Fritten abhängt.
Wenn man einen Gegenstand mit sehr dichtem Korn zu haben wünscht, so kann man unter Druck formen. Unter diesen Umständen gibt man durch ein rasches Brennen der Fritte den gewünschten Zusammenhang und man preßt sie hierauf heiß in einer Metallform (Bronze oder Gußeisen). Unter diesen Bedingungen erhält man ein Stück, das dassejbe Aussehen besitzt wie diejenigen, die durch das oben beschriebene Verfahren erhalten werden, das aber eine weit größere Dichtigkeit besitzt."

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen glasartiger Zusammensetzung, daduixh gekennzeichnet, daß eine durch Fritten einer Mischung von Sand oder Feuersteinpulver, Natriumkarbonat oder Kaliu'mkarbonat und -nitrat, Borax, Mennige, Kreide, gegebenenfalls unter Zusatz eines Metalloxydes für die gewünschte Färbung hergestellte Masse zerkleinert, kalt geformt und gebrannt wird. .
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i-, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fritte in der Form bei etwa 750 bis iooo° brennt, sodann nach Entfernung der Form langsam abkühlen läßt.
  3. 3. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2 Formen, bestehend aus einer bei etwa 1000 bis 12000 gebrannten Mischung aus Ton, Kaolin, Feuerstein und gebranntem Gips, die in Kalkwasser aufzubewahren sind.
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