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Waagner-Bino Aktiengesellschaft in Wien (Österreich) Einrichtung zum
Strippen von Blöcken mit einem Stripperwerk Die vorliegende Neuerung betrifft eine
Einrichtung zum Strippen von Blöcken mit einem Stripperwerk und stellt sich die
Aufgabe, Einrichtungen zum Strippen von Kokillen und Blöcken möglichst einfach,
billig und betriebssicher zu bauen.
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Dabei ist es erforderlich, mit einer Mindestanzahl an konstruk.-tiven
Elementen für das Stripperwerk und das Hubwerk auszug \ kommen. Im Betrieb, insbesondere
beim Abreißen angebrannter Kokillen, soll die gesamte Einrichtung keinen nennenswerten
Stößen unterworfen sein und die Schlappseilbildung verhindert werden, was die Lebensdauer
solcher Einrichtungen vergrößert.
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Es sind bereits Stripperkräne bekannt, bei denen das eine Ende des
Hubseiles über Federn an der Laufkatze befestigt ist, um die Übertragung von starken
Erschütterungen auf die Laufkatze zu verhindern. Da für diese Federn jedoch nur
relativ geringe Federwege zur Verfügung stehen, sind sie nicht geeignet, Schlappseilbildung
wirksam zu verhindern.
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Es wurde daher bei einer anderen Konstruktion bereits vorgeschlagen,
zwischen den Seilflaschen und dem Stripperwerk
Federn einzuschalten,
deren Bewegung zur Steuerung von Schaltern ausgenützt wird, die auf das Hubwerk
im Sinne einer Seillängenkorrektur einwirken.
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Nachteilig bei dieser Konstruktion ist jedoch die Anordnung dieser
relativ empfindlichen Organe im Bereich des Stripperkopfes, wo sie dem rauhen Betrieb
des Stahlwerks besonders ausgesetzt sind und außerdem eine Steuerung der Zangen
über die Seile sehr erschweren.
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Die Lösung der obengenannten Aufgaben unter Vermeidung der geschilderten
Nachteile ist gemäß der Neuerung dadurch gegeben, daß das Stripperwerk über Steuerelemente
für die Zangenbewegung, an denen die Hubseile angreifen, an einem gefederten Querhaupt
aufgehängt ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Neuerung zum Teil schematisch
dargestellt.
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Die Fig. 1 und 2 geben eine Gesamtübersicht eines derartigen Stripperkranes
im Aufriß und Kreuzriß wieder. In den Fig. 3 und 4 ist das Hubwerk in zwei einander
zugeordneten Rissen dargestellt. Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen das Stripperwerk
ebenfalls im Aufriß und Kreuzriß. Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Kokille mit einem
Block in verschiedenen Arbeitsstellungen. Aus Gründen-der Übersicht und des leichteren
Verständnisses werden nicht alle Teile des Stripperkranes beschrieben. Die Funktion
der verschiedenen Elemente ist im allgemeinen bekannt. In der folgenden Beschreibung
wird nur auf die konstruktiven Elemente eingegangen, die zum Gegenstand der Neuerung
gehören.
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Wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, ruht das Hubwerk verfahrbar
auf der Kranbrücke 14. Das Hubwerk trägt über die Hubseile 1 das Stripperwerk, wie
weiter unten auseinandergesetzt wird. Die einzelnen konstruktiven Elemente können
am einfachsten bei Erklärung ihrer Wirkungsweise be'" schrieben werden. Es sei z.
B. eine mit einem Block 15 abgegossen ne Kokille 16 zu strippen, wobei diese Kokille
16 bei 17 auf ihrer Unterlage 18 angebrannt (verschmolzen) ist. Beim Strippen wird
nunmehr wie folgt vorgegangen : Mit dem Hubwerk (Fig. 3s 4) wird das Stripperwerk.
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(Fig. 5, 6) über die bei 17 angebrannte Kokille 16 (Fig. 7) gestellt.
Die Schraubenspindel 21 kann nun durch den Motor 22 in Drehung (Hubsinn) versetzt
und die gesamte Lenkersteuerung 23 so verstellt werden, daß durch die Hubseile 1
die Innenseilflaschen 4 gehoben und die Außenseilflaschen 24 um den gleichen Betrag
gesenkt werden. Dadurch werden die Lenkerhebel 3 (Fig. 5) um den Drehpunkt 25 gedreht
und die beiden Lenker 5 gehen nach abwärts. Da die Außenzangen 2 um den Drehpunkt
45 schwenkbar sind, werden sie durch die vorgenannten Steuert bewegungen kraftschlüssig
geschlossen.
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Das Öffnen der Außenzangen 2 wird durch das Drehen der Schraubenspindel
21 im Senksinne eingeleitet.
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Liegen die Außenzangen 2 des Stripperwerkes an der Kokille 16 an,
wie gestrichelt in Fig. 7 eingezeichnet (zum Schutze des Motors 22 ist eine Sicherheitsrutschkupplung
26 für die Betätigung der Schraubenspindel 21 eingebaut), dann wird das Stripperwerk
(Fig. 5, 6) im Setfsinne des Stempels 27 eingeschaltet. Der Stempel 27 wird sich
auf dem Block 15 auf"*
stützen, wie aus Fig. 7 ebenfalls gestrichelt
zu entnehmen ist. Es ist bekannt, die Außenzangen 2 und den Stempel 27 sich relativ
zueinander selbsttätig bewegen zu lassen. Kann der Stempel 27 nicht nach abwärts
gehen, so gehen dann die Außenzangen 2 mit doppelter Geschwindigkeit nach aufwärts.
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Durch das Aufwärtsgehen der Außenzangen 2 wird nun zufolge der Stützen
6 der gesamte Stripperkopf 30 gehoben, wodurch die Hubseile 1 (Fig. 3) entspannt
werden. Der Druckfedern 8 aufweisende Federsatz verhindert vorerst das Schlappwerden
der entspannten Hubseile 1.
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Im Augenblick des Abreißens der Kokille 16 von ihrer Unterlage LS,
was mit ca 200 t Kraft erfolgt, entsteht bei den bisher bekannten Stripperkränen
eine große Erschütterung des gesamten Kranes. Um diese Erschütterung zu vermeiden
oder zumindest in erträglichen Grenzen zu halten, ist das Querhaupt 7 (Fig. 3),
an dem die Lenkerbetätigung 23 angebracht und somit auch die Hubseile 1 angehängt
sind, nicht nur auf den Federn 8 gelagert, sondern auch mit zwei Stoßdämpfern verbunden,
die z. B in Form von Ôldãmpfern vorgesehen sind. Diese Stoßdämpfer 9 unterbinden
jede stoßartige Verschiebung zwischen der Katze 39 und dem Querhaupt 7.
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Beim Abreißen der angebrannten Kokille bzw. beim Fortsetzen des Strippens
nach Fig. 8 würden die Seile 1 schlapp werden, nachdem sich die Druckfedern 8 unterhalb
des Querhauptes 7 (Fig. 3) vollkommen entspannt haben. Bevor dies eintreten kann,
betätigen zwei mit dem Querhaupt 7 verbundene Kurvenlineale 12 zwei Schlappseilschalter
13, die automatisch die
Hubwerkemotore 11 im Hubsinne einschalten.
Dadurch wird die Hubtrommel 36 (Fig. 4), an welcher die anderen Enden der Hubseile
1 befestigt sind, diese aufwickeln. Die Hubwerksmotore 11 bleiben solange eingeschaltet,
bis die Druckfedern 8 auf ihr vorgeschriebenes Maß durch die Belastung zusammenge-
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Der beschriebene Vorgang kann bis zur vollständigen Kompensierung
der Hubhöhe des Stripperwerkes fortgesetzt werden, d. h. die meisten Kokillen 16
können vom Block 15 vollständig abgehoben werden ; Fig. 8 veranschaulicht eine Mittelstellung.
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Der obenstehend Vorgang wird automatisch durchgeführt und kann vom
Kranführer nicht beeinflußt werden.
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Die Neuerung ist auf das dargestellte Ausführungbeispiel nicht beschränkt.
Die Stoßdämpfer können in beliebigger Form vorgesehen sein und müssen nicht unbedingt
mit Öl arbeitende Stoßdämpfer sein. Selbstverständlich können mit der beschriebenen
Einrichtung auch Kokillen gestrippt werden, die mit ihrer Unterlage nicht verschmolzen
sind.