DE1816385A1

DE1816385A1 - Pruefverfahren zur Bestimmung der Entkraeuselung von Chemie- und Naturfasern

Info

Publication number: DE1816385A1
Application number: DE19681816385
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Karlheinz Geitel
Original assignee: ITCF Institut fur Textilchemie und Chemiefasern
Current assignee: ITCF Institut fur Textilchemie und Chemiefasern
Priority date: 1968-09-23
Filing date: 1968-12-21
Publication date: 1970-06-25
Also published as: DE1816385B2

Description

Prüfverfahren zur Bestimmung der Entkräuselung von Chemie-und Naturfasern Die Erfindung betrifft ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Entkräuselung von Chemie- und Naturfasern an Faserbündeln.
Die Entkräuselung stellt das wichtigste Prüfmerkmal zur Beschreibung der Kräuselung von Fasern dar. Sie ist das Verhältnis der Längenänderung nach den Entkräuseln LV zur freien Einspannlänge L0 im gekräuselten Zustand. Es gilt also iolgende Beziehung: LK = K1 - LO L1 = Länge im ungekräuselten Zustand Es ist bekannt, die Entkräuselung einzelner Fasern manuell wie folgt zu bestimmen: Die gekräuselte Faser wird in Klemmen unter einer bestimmten Belastung eingespannt. Während ein Faserende festgeklemmt bleibt, wird das andere Faserende manuell abgezogen, bis ein ungekräuselter Zustand erreicht ist. Die Längenänderung #LK wird visuell festgestellt und die Entkräuselung berechnet.
Diese Methode eignet sioh nur fur die Prüfung von einzelnen Fasern und ist sehr zeitaufwendig. Da die Variationskoeffizienten auf Grund der Schwankung der Entkräuselung von Faser zu Paser sehr hoch sind (30 bis 60 96) ist eine Mindestzahl von 100 Prüfungen Je Probe erforderlich, wozu etwa 2 Stunden benötigt werden. Trotzdem ist der materialbedingte Fehler des Prüfergebnisses aui Grund der großen Streuung der Entkräuselung noch schr hoch.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, durch einé Prüfung an Faserbündeln die Streuung der Meßwerte einzuengen und bei kürzeren Prüfzeiten ein Ergebnis mit einem besseren Aussagewert zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die für die Bestimmung der Entkräuselung erforderliohen Meßgrößen, die Länge der Fasern im gekräuselten Zustand und die Länge der Fasern im gestreckten Zustand, durch geeignete Meßgrößen von Faserbündeln zu ersetzen. Es soll dazu ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Entkräuselung an Faserbündeln geschaffen werdam, Erfindungsgemäß wird ein parallel ausgerichtetes und einseitig eingespanntes Faserbündel bis zu einer bestimmten Länge in ein Rohr eingeführt und der Druckabfall bei einem durch das Rohr gesaugten Luftstrom bestimmt. Die hervorgerufene Druckdifferenz zum äußeren Luftdruck ist neben anderen Merkmalen abhängig von der Kräuselung der Fasern. Nach Eliminierung dieser Einflüsse wird sosit ein Maß für die Entkräuselung erhalten. Auf der Grundlage des Gesetzen von Hagen und Poiseuille über die Strömung durch Rohre lassen sich dis Einflußgrößen, wie die Masse/Längeneinheit des gestreckten Faserbündels, die Dichte des Faserstoffes, die Faserfeinheit und die Faserbllndsllänge Im Rohr eliminieren.
Eine weitere Bestimmungsmethode besteht darin, daß aus einem in einem Luftstrom ausgerichteten Faserbündel und aus dem anschließend bis zur Entkräuselung gestreckten Faserbündel zwei bestimmte unterschiedlich lange Abschnitte herausgeschnitten werden. Der Quotient aus Schneidlänge und Masse des aus dem ausgerichteten Faserbündel herausgeschnittenen Teiles ist der gekräuselten Länge LO in der bekannten Definitionsgleichung adäquat und der Quotient des aus dem gestreckten Faserbündel herausgeschnittenen kleineren Teiles entspricht der ungekräuselten Länge L1 in der DsfinitionsgleiohungO Das erfindungsgemäße Prüfverfahren gestattet die kurzfristige Bestimmung der Entkräuselung von Fasern. Außerdem werden subjektive Einflüsse weitestgehend zurückgedrängt.
Das Verfahren soll an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden Beispiel 1: Ein Viskose-Faserbündel von 2-5 mg (# = 1,52 g/cm3) wird manuell ausgerichtet und ein Bündelende auf gleiche Länge geschnitten. Das Bündel wird einseitig eingeklemmt und mit dem abgeschnittenen Ende in ein Rohr von 4 mm p bis su 2 cm eingeführt. Die Entfernung von Klemme bis zur oberen Rohrkante beträgt 1 cm. Anschließend wird eine Luftmenge von 800 1/Stunde 5 Sekunden durchgesaugt und dabei ein Druckabfall von 41 mm Proylallcohol-Säule festgestellt. Der Druckabfall des leeren Rohres beträgt 5,5 mm, der Druckabfall bedingt durch das Faserbündel beträgt somit 35.5 mm.
Aus dem Faserbündel wird nach Entkräuselung ein 2 cm langer Abschnitt herausgeschnitten und eine Masse von 2,24 mg festgestellt.
Unter der Verwendung der obigen Daten und der Faserstoffdichte wird der Druckabfall auf einen Gesamtfaserquerschnitt von 0,1 mm2 umgerechnet und in einer vorher aufgestellten Eichkurve zwischen Druckabfall und Entkräuselung die Ent kräuselung abgelesen.
Beispiel 2s Ein Viskosefaserbündel von 2-5 mg wird einseitig eingeklemmt.
Das andere Ende wird in ein Vakuum-Rohr eingeführt und bei einem durchgesaugten Luftstrom von 500 1/Stunde wird das Faserbüschel orientiert, ohne daß die Kräuselung beeinflußt wird. Ein herausgeschnittener Abschnitt von 10 = 3 cm hat ein Gewicht von MO = 0.94 mg. Anschließend wird das Bündel bis zur Entkräuselung gestreckt und ein Abschnitt von 11 @ 2 cm mit einem Gewicht von M1 >1 0,49 mg herausgeschnitten.
Aus den gegebenen Werten wird mittels bekannter Formel ein Entkräuselungswert von 0.28 gleich 28 % ermittelt.

Claims

Patentansprüche

1. Prüfverfahren zur Bestimmung der Entkräuselung von Chemie und Naturfasern an Faserbündeln, daduroh ge kennzeichnet, daß ein parallel ausgerichtetes und einseitig eingespanntes Faserbündel bis zu einer bestimmten Länge in ein Rohr eingeführt, anschließend eine kon stante Luftmenge/Zeit durchgesaugt und der entstehende Druckabfall als Maß der Entkräuselung verwendet wird0

2. Prüfverfahren zur Bestimmung der Entkräuselung von Chemie- und Naturfasern an Faserbündeln, dadurch gekenn zeichnet, daß aus einem in einem Luftstrom ausgerichteten Faserbündel und aus dem anschließend bis zur Entkräuselung gestreckten Faserbündel ein längerer und eim kürzerer Bündelabschnitt herausgeschnitten werden und aus den Quotienten Abschnittlänge/Gewicht der beiden Ab schnitte die Entkräuselung ermittelt wird.

Literatur: TGL 142-2014