DE1793745A1 - Arylsubstituierte biguanide - Google Patents
Arylsubstituierte biguanideInfo
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Description
DR. BERG DIPL.-ING. STAPF
PATENTANWÄLTE θ MÜNCHEN 86. POSTFACH 86Ο2
Dr Bero Dipi.-Ing. Stapf, 8 München 85, P.O.Box 840245
Ausscheidung aus P 16 68 843.0-42
RTiwaltsakte Nr. 22
ESLu5 1972
22
The Wellcome Foundation Limited London/Großbritannien
Arylstibstituierte Biguanide
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Biguanide
der allgemeinen Formel
NH ^jNH
NH-C-NHC
oder ein Säureadditionssalz derselben, in welcher
Y Halogen ist, wenn Y Trihalogenomethyl oder Nitril
in der 3-Stellung ist; oder ^
309322/1118
Y Trifluormethyl oder Nitril ist, wenn Y Halogen oder
Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der 2- oder
3-Stellung ist; oder
4
Y Nitro ist, wenn Y Trihalogenmethyl oder Halogen in
Y Nitro ist, wenn Y Trihalogenmethyl oder Halogen in
3-Stellung bedeutet. - .
Die erfindüngsgemäßen Biguanide finden als Zwischenprodukte
bei der Herstellung von Amidinoharnstoffverbindungen
Verwendung, die biologisch aktiv sind. Bevorzugte Biguanide sind 3-Chlor-4~cyanophenyl-biguanid
und 4-cblor-3- cvanophenyl-biguanid sowie deren Säureadditionssalze.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
erfolgt durch Reaktion eines geeignet substituierten
Anilins oder eines reaktiven'Derivates davon mit einem reaktiven Derivat einer Guanidincarbonsäure der Formel
NH ,
Il
A-NH-C-NH2 (II)
'zum Beispiel des Nitrils, Amids oder Esters. Auf diese
Weise kann Dicyandiamid der Formel (H),, das innere Anhydrid des Säureamids, in welchem A eine Nitrilgruppe
bedeutet mit einem geeignet substituierten Anilin in Gegenwart eines äquimolekularen Äquivalentes einer
starken wässrigen Säure, bezogen auf das Dicyandiamid, umgesetzt werden. Die Säure kann eine starke wässrige
Säure, wie z.B. Chlorwasserstoff säure, lith an sul fonsäure,
Methansulfonsäure oder eine Säure von ähnlicher Stärke
309822/1118 . " 3 "
sein. Andere Beispiele dieses Verfahrens umfassen die Reaktion eines geeignet substituierten Anilins oder
eines Säureadditionssalzes desselben mit einem Nitroharnstoff der Formel (II) (A - NO2-NH-CO-) oder eines
Alkoxycarbonylguanidins (A = z.B. CH3O-CO-) oder die
Reaktion eines Grignardderiyates des Anilins mit einem
Alkoxycarbonylguanidin,
Das nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Biguanid, in Form der Base oder eines Säureadditionssalzes
derselben kann dann zweckentsprechend in ein Säureadditionssalz, ein Salz einer anderen Säure oder
der Base durch Reaktion mit einer Säure, einem Salz
derselben oder einer Base, z.B. in Lösung oder in einer
Ionenaustauschsäule, umgewandelt werden. So ergibt die Reaktion eines'Säureadditionssalzes mit Alkali, wie
z.B. Natriumhydroxyd, die entsprechende Base. Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
4-Chlor-3-cyanoanilin (6,1 g), Dicyandiamid (3,7 g),
Wasser (16 ml) und konzentrierte Chlorwasserstoffsäure
(3,6 ml) wurden zusammen 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Beim Abkühlen kristallisierte ein Hydrochlorid
aus, welches filtriert und mit wenig Wasser gewaschen wurde. Dieses rohe Salz wurde getrocknet und aus Alkohol
umkristallisiert. 4-Chlor-3-cyano-phenylbiguanid-Hydrochlorid
(6,4 g) wurde in Form weißer Nadeln mit einem
17937Λ5
Schmelzpunkt von 233 C unter Aufschäumen erhalten. Die Base wurde in Form weißer, kleiner Nadeln erhalten,
nachdem die Lösung dieses Salzes mit Natriumhydroxyd alkalisch gemacht worden war; nach Umkristallisation
aus Alkohol wurde die Base in Form farbloser Prismen erhalten. Schmelzpunkt 2O2°C unter Aufschäumen.
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben wurde
3-Chlor-4-cyanoanilin in 3-Chlor-4-cyanophenylbigua~ nid-hydrochlorid umgewandelt, welches aus Methanol
weiße, verfilzte Nadeln ergab. Schmelzpunkt 258°C mit Aufschäumen (die entsprechende Base bildete beim Umkristallisieren
aus Alkohol weiße Prismen. Schmelzpunkt 181°C.
Dichloramin-T (6 g) wurde zu einer Lösung von 4-Cyanoanilin
(5,9 g) in Chloroform (59 ml) hinzugegeben. Nach 4 Stunden wurde die filtrierte Lösung eingedampft
und der Rückstand mit n-NaOH ausgelaugt. Das ungelöste,
kristalline Material (6 g) war 2-Chlor-4-cyanoanilin, Schmelzpunkt 99 -1000C; nach Umkristallisation aus
wässrigem Alkohol war der Schmelzpunkt 102°C. 2-Chlor-4-cyanoanilin (4,2 g) , Dicyandiamid (7,5 g),
konzentrieitο Chlorwasserstoffsäure (6,6 ml) und Wasser
■ -. l. Ί 8 '? 'ί / 1 1 Ί R
(15 ml) wurden zusammen unter' Rückfluß 15 Minuten erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde das rohe, kristallisierte Hydrochlorid abgetrennt, getrocknet und mit
Alkohol erhitzt. Der Rückstand (4,1 g) von 2-Chlor-4-cyanophenylbiguanid-hydrochlorid
hatte einen Schmelzpunkt von 243°C unter Aufschäumen, und einen Schmelzpunkt
von 244°C nach Umkristallisation aus Wasser
(die entsprechende Base bildete weiße Nadeln, Schmelzpunkt
193 C mit Aufschäumen.
2-Broro-4—cyanoanilin wurde in der in Beispiel 3 beschriebenen
Weise zu 2-Brom-4-cyanophenylbiguanidhydrochlörid vom Schmelzpunkt 234°C umgesetzt (die
entsprechende Base: weiße Nadeln, Schmelzpunkt 200°C)
4-Cyano-3-methylanilin wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise zu 4-Cyano~3-methylbiguanid-hydrochlorid vom Schmelzpunkt 232°C nach umkristallisation
aus Wasser (die entsprechende Base: Schmelzpunkt 172°C
nach umkristallisation aus Alkohol).
4-Cyano-2-methy!anilin wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise zu 4-Cyano-2-methylphenylbiguanid-
10 982?/1118
hydrochlorid umgewandelt, welches aus Wasser in
weißen Nadeln vom Schmelzpunkt 256°C erhalten wurde (die entsprechende Base: weiße■Prismen nach Abscheidung aus Alkohol r Schmelzpunkt 183°C unter Aufschäumen) .
weißen Nadeln vom Schmelzpunkt 256°C erhalten wurde (die entsprechende Base: weiße■Prismen nach Abscheidung aus Alkohol r Schmelzpunkt 183°C unter Aufschäumen) .
30 9 822/11
2-Chlor~5-nitrobenzotrifluorid (J.Org.Chem., 1957,
22, 300) (22,5 g) wurde tropfenweise unter Rühren zu einer Lösung von Zinn(II)chlorid-dihydrat (67,8 g) in
fithanol (325 ml) und konzentrierter Chlorwasserstoffsäure (60 ml) hinzugegeben. Nach Beendigung der Zugabe
wurde die Lösung auf dem Dampfbad 30 Minuten erhitzt. Der Alkohol wurde abdestilliert und der Rückstand in
überschüssige lOn-NaOH eingetragen. Das so in Freiheit gesetzte basische öl wurde in Äther aufgenommen, mit
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und destilliert, 4-Chlor-3-trifluormethylanilin vom Siedepunkt 118 bis
17° 120 C/17 mm Hg wurde erhalten; Brechnungsindex n_ :
1,5150. Das Produkt war kristallin und hatte einen
Schmelzpunkt von 38 - 39°C.
Dieses Anilin (5,9 g) Dicyandiamid (5,5 g) und 4n-HCl (15 ml) wurden unter Rückfluß 15 Minuten erhitzt. Beim
Abkühlen schied sich ein kristallines Hydrochlorid
(6 g) ab, welches nach Umkristallisieren aus Wasser
weiße Blättchen von 4-Chlor-3-triflüormethylbiguanidhydrochlorid
vom Schmelzpunkt 21O-211°C ergab.
S-Chlor-^-cyanoanilin (15,2 g), Dicyandiamid (16,8 g)
und 4n-Chlorwasserstoffsäure (50 ml) wurden unter Rückfluß gekocht bis sich ein Feststoff auszuscheiden be-
- 8 -309822/1118
gann. Die Reaktionsmischung wurde dann 30 Minuten bei
100 C gehalten und filtriert. Der Feststoff wurde getrocknet und mit Alkohol (200 ml) erhitzt. Nach Abkühlung
wurde der Festkörper (23 g) gesammelt, mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Diese Verbindung
war 3-Chlor-4-cyanophenylbiguanid-hydrochloridf Schmelzpunkt 257 - 258°C unter Zersetzung. Sie wurde
in kochendem Wasser (300 ml) gelöst und die Lösung mit lOn-NaOH alkalisch gemacht. Nach dem Abkühlen wurde
die Biguanidbase gesammelt und mit Wasser gewaschen;
Schmelzpunkt 174 - 175 C unter Aufschäumen.
4-Nitro-3-trifluormethylanilin (6,18 g), Dicyandiamid (7,54 g) und 4n-Chlorwasserstoffsäure (22,5 ml) wurden
10 Minuten unter Rückfluß bis zur klaren Lösung erhitzt. Die Lösung wurde alkalisch gemacht (lOn-Natriumhydroxyd),
der gebildete Niederschlag gesammelt und mit Wasser gewaschen. Die rohe Base wurde mit heißer
2n-Essigsäure (50 ml) extrahiert und der Extrakt alkalisch gemacht (lOn-Natriumhydroxyd) und 4-Nitro-3-trifluormethylbiguanid
gefällt, welches aus Alkohol orange-farbene Prismen vom Schmelzpunkt 149-ISO0C
ergab.
309822/1118
Beispiel 10
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde auf 4-Cyano-3-fluoranilin
(US-Patent 522 817) angewandt. Das aus der Reaktionsmischung isolierte Biguanid hatte einen
Schmelzpunkt von 274°c unter Zersetzung; die Base bildete weiße Blättchen, Schmelzpunkt 169°C unter
Aufschäumen.
Das Verfahren des Beispiels 11 wurde auf 3-Chlor-4-nitroanilin angewandt. Das Biguanid kristallisierte
aus Alkohol in gelben Blättchen, Schmelzpunkt 178°C.
Pyridin (10 ml), 4n-HCl (2,5 ml) und Benzol (10 ml) wurden unter Rückfluß in einem Dean und Stark-Apparat
erhitzt bis kein Wasser mehr anfiel. Das Benzol wurde dann abdestilliert und zum Rückstand wurden 3-Chlor-4-cyanoanilin
(1,52 g) und Dicyandiamid (0,92 g) hinzugegeben. Die Mischung wurde dann 2,5 Stunden unter
Rückfluß erhitzt und während dieser Zeit schied sich,
ein Feststoff ab. Nach Abkühlen wurde der Feststoff durch Filtration gesammelt und mit Alkohol gewaschen.
Er hatte einen Schmelzpunkt von 258°C und war 3-Chlor-4-cyanophenylbiguanid-hydrochlorid.
.
- 10 -
309822/1118
Claims (11)
- Y-L-{/ X) NH-C-NHC <Γ (I)NH2oder ein Säureadditionssalz derselben, in welcher4
Y Halogen ist, wenn Y Trihalogenomethyl oder Nitrilin der 3-Stellung ist; oder ' 'Y Trifluormethyl oder Nitril ist, wenn Y Halogenoder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der 2- oder 3-Stellung ist; oderY Nitro ist, und Y Trihalogenmethyl oder Halogen in3-Stellung bedeutet. - 2. 4~Chlor-3-trifluormethylphenylbiguanid oder ein
Säureadditionssalz desselben. - 3. 4~.Cyano~3~methylphenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.2/1118 BA^ORiGlNAL
- 4. ty-Chlor^-cyanophenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- 5. 3-Chlor-/Hcyanopheny!biguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- 6. ^-Chlor-^-cyanophenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- 7. 2HBrom-1J-cyanophenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- 8. 4-Cyano-2-methylphenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- 9. 4-Nitro-3~trifluormethylphenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- Iq. 1l-Cyano~3~fluorpheny!biguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.
- 11. 3-Chlor-U-nitrophenylbiguanid oder ein Säureadditionssalz desselben.- 12 -3 09822/1■ ■ - 12 -12, Verfahren zur Herstellung eines" Biguanide nach einem der Ansprüche 1 bis* 11, oder deren Säureadditionssalze, dadurch gekennzeichnet, daß man ein entsprechend substituiertes Anilin mit Dicyandiamid in Gegenwart einer äquivalenten Menge einer gegenüber Dicyandiamid starken wässrigen Säure umsetzt.3119822/11 18
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