DE2902438C2 - - Google Patents
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- C07D319/08—1,3-Dioxanes; Hydrogenated 1,3-dioxanes condensed with carbocyclic rings or ring systems
Description
Die Erfindung betrifft den Gegenstand der Ansprüche.
Zu den Salzen der Verbindungen der allgemeinen Formel I,
bei denen R₁ die Hydroxylgruppe bedeutet, gehören Salze,
die mit anorganischen Basen gebildet sind, z. B. Salze der
Alkalimetalle, z. B. Natrium oder Kalium, oder der Erdalkalimetalle,
z. B. Calcium oder Magnesium, oder Salze, die
mit organischen Aminen gebildet werden, z. B. Salze mit
Ethylamin, Cyclohexylamin oder Pyridin.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind 3-Carboxy-
5-vinyl-2-pyrrolidon, 3-Carboxamido-5-vinyl-2-pyrrolidon
und 3-tert.-Butoxycarbonyl-5-vinyl-2-pyrrolidon.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden hergestellt,
indem man ein 2-Vinylcyclopropan-1,1-dicarbonsäurederivat
der allgemeinen Formel
in einem inerten polaren Lösungsmittel bei einer Temperatur
von etwa 25 bis 150°C für die Dauer von etwa 4 bis
24 Stunden mit Ammoniakgas umsetzt. Geeignete Lösungsmittel
für diese Umsetzung sind z. B. Formamid, Dimethylformamid,
N-Methylformamid oder niedere Alkohole, wie
z. B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol oder
n-Butanol.
In der vorstehenden allgemeinen Formel II können die Reste
R₂ und R₃ jeweils gleich oder verschieden sein und eine
geradkettige oder verzweigtkettige Alkoxygruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, z. B. die Methoxy-, Ethoxy-, n-Propoxy-,
Isopropoxy-, n-Butoxy- oder tert.-Butoxygruppe
bedeuten, oder R₂ und R₃ können gleich sein und eine geradkettige
oder verzweigtkettige Alkoxygruppe mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, z. B. die Methoxy-, Ethoxy-,
n-Propoxy-, tert.-Butoxy-, Neopentoxy- oder n-Hexyloxygruppe,
oder eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkenyloxygruppe
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, z. B. die
2-Propenyloxy-, 1-Methyl-2-propenyloxy-, 2-Butenyloxy-
oder Vinyloxygruppe, bedeuten, oder R₂ und R₃ zusammen
können eine niedere Alkylendioxogruppe mit der Struktur:
darstellen, worin jeder der Reste R₄ und R₅, die gleich
oder verschieden sein können, eine geradkettige Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z. B. die Methyl-,
Ethyl-, n-Propyl- oder n-Butylgruppe, bedeutet.
Wenn bei der Ammoniolyse-Reaktion eine Verbindung der
allgemeinen Formel II eingesetzt wird, worin R₂ und R₃
zusammen die vorstehend beschriebene Gruppe
bilden, so wird die Verbindung der Formel I erhalten, bei
der R₁ die Hydroxylgruppe bedeutet. Wenn bei der Ammoniolyse
eine Verbindung der allgemeinen Formel II eingesetzt wird, worin
entweder einer oder beide Reste R₂ und R₃ eine Alkoxygruppe
mit einer tertiären Verzweigung am ersten Kohlenstoffatom
bedeuten, so werden Verbindungen der allgemeinen Formel I
erhalten, die als Substituenten R₁ die entsprechende Alkoxygruppe
enthalten. Wenn entweder einer oder beide Reste
R₂ und R₃ eine Alkenyloxygruppe oder eine Alkoxygruppe
mit keiner tertiären Verzweigung am ersten Kohlenstoffatom
darstellen, so werden Verbindungen der allgemeinen Formel
I erhalten, worin R₁ die Hydroxylgruppe oder die
Aminogruppe bedeutet. Es wurde gefunden, daß niedrige
Reaktionstemperaturen, d. h. Temperaturen von etwa 25 bis
60°C, die Bildung der Verbindung der Formel I begünstigt,
worin R₁ die Hydroxylgruppe bedeutet, während höhere Temperaturen,
d. h. Temperaturen von etwa 60 bis 150°C, die
Bildung der Verbindung der Formel I begünstigt, worin
R₁ die Aminogruppe bedeutet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel II, worin R₂ und
R₃ gleich oder verschieden sind und eine geradkettige oder
verzweigtkettige Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten, oder R₂ und R₃ gleich sind und eine geradkettige
oder verzweigtkettige Alkoxygruppe mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen oder eine geradkettige oder verzweigtkettige
Alkenyloxygruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten, sind bekannt oder können nach allgemein bekannten
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise
können die Verbindungen der allgemeinen Formel II durch Kondensation
eines geeigneten Malonats der allgemeinen Formel
mit 1,4-Dibrom-2-buten hergestellt werden, wie von
R. W. Kierstead u. a. in J. Chem. Soc., 1952, S. 3610-3616,
allgemein beschrieben wurde. In der vorstehenden allgemeinen
Formel III sind R₆ und R₇ gleich oder verschieden
und stellen geradkettige oder verzweigtkettige Alkoxygruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen dar, oder R₆ und
R₇ sind gleich und stellen geradkettige oder verzweigtkettige
Alkoxygruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
geradkettige oder verzweigtkettige Alkenyloxygruppen mit
2 bis 4 Kohlenstoffatomen dar.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel II, worin R₂ und
R₃ zusammen eine niedere Alkylendioxogruppe der Struktur
gemäß vorstehender Definition bilden, sind bekannt oder
können hergestellt werden, indem man ein Gemisch aus
2-Vinylcyclopropan-1,1-dicarbonsäure und einem Vinylacetatderivat
der allgemeinen Formel
oder von dessen Isomerem mit der Formel
oder einem Gemisch dieser Isomeren, wobei jeder der
Reste R₈ und R₉ in den Formeln IV und V ein Wasserstoffatom
oder eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen bedeutet, mit konzentrierter Schwefelsäure
behandelt, wie dies in den nachstehenden Beispielen
noch näher erläutert wird.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind brauchbar
zur Herstellung von 4-Aminohex-5-ensäure der Formel
Die Verbindung der Formel VI ist ein irreversibler
Inhibitor der γ-Aminobuttersäure-Transaminase, wodurch
sie eine brauchbare Verbindung zur Behandlung von Störungen
der Funktion des Zentralnervensystems ist (vgl. US-PS
39 60 927).
Zur Herstellung der Verbindung der Formel VI oder
eines Salzes dieser Verbindung wird eine Verbindung der allgemeinen
Formel I mit einem Überschuß einer starken Säure bei
etwa 100 bis 150°C für die Dauer von etwa 2 bis 24 Stunden
behandelt. Wahlweise kann eine Verbindung der allgemeinen Formel I
mit einem Überschuß einer starken Base und anschließend
wie oben beschrieben mit einem Überschuß einer starken
Säure behandelt werden. Geeignete starke Säuren sind z. B.
Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Methansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure oder Trifluoressigsäure. Geeignete
starke Basen sind z. B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid.
Wenn die freie Base der Verbindung der Formel VI
gewünscht wird, wird das auf diese Weise gebildete saure
Salz mit einer Base, z. B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid
behandelt oder auf ein saures Ionenaustauscherharz
aufgebracht.
Das vorstehende Verfahren zur Herstellung der Verbindung
der Formel VI bietet bestimmte Vorteile gegenüber bekannten
Verfahren, wie sie in der US-PS 39 60 927 beschrieben werden,
beispielsweise erhöhte Produktausbeuten und weniger Stufen.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ist darüber hinaus
wirtschaftlicher und sicherer als die bekannten Verfahren.
Auch muß bei der Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel I
aus einem Cyclopropanderivat der allgemeinen Formel II gemäß vorstehender
Beschreibung die Verbindung der allgemeinen Formel I nicht
notwendigerweise isoliert werden, wenn sie in eine Verbindung
der Formel VI umgewandelt werden soll.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein in einem Eiswasserbad gekühltes Gemisch aus 31,2 g
2-Vinylcyclopropan-1,1-dicarbonsäure und 26 g Isopropenylacetat
wurde tropfenweise im Verlauf einer ½ Stunde
mit 3,6 g konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Das
Reaktionsgemisch wurde für die Dauer einer weiteren
Stunde bei Raumtemperatur gerührt, worauf die Lösung mit
Ether verdünnt und mit 5%iger wäßriger Natriumbicarbonatlösung
extrahiert wurde. Die organische Schicht wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Verdampfen der flüchtigen
Bestandteile blieb ein Rückstand zurück, der aus Hexan-
Benzol (Verhältnis etwa 5 : 1) kristallisiert wurde. Auf
diese Weise wurde das 6,6-Dimethyl-2-vinyl-5,7-spiro-
(2,5)-octan-4,8-dion mit einem Schmelzpunkt von 51 bis
53°C erhalten.
Eine Lösung von 18,4 g (2 Äquivalente) Natrium
in 300 ml wasserfreiem Ethanol wurde rasch mit 164 g
(1 Äquivalent) Diethylmalonat versetzt. Dann wurde die warme,
gerührte Suspension von Natrium-diethylmalonat langsam
im Verlauf von 15 Minuten mit 50 g (1 Äquivalent)
1,4-Dichlor-2-buten (98%iges Gemisch der cis- und trans-
Verbindung von Aldrich) versetzt, worauf das Gemisch 3
Stunden am Rückfluß erhitzt wurde. Nach Abkühlen wurde
das Gemisch in 1,2 l Wasser gegossen, und daraus wurde
durch Extraktion mit Ether ein Öl isoliert. Der Etherextrakt
wurde über Magnesiumsulfat getrocknet und
destilliert, wobei das 1,1-Bis-ethoxycarbonyl-2-vinylcyclopropan
mit einem Siedepunkt von 108 bis 116°C/14 mm
erhalten wurde.
Durch eine Lösung von 3 g 1,1-Bis-ethoxycarbonyl-2-
vinylcyclopropan in 20 ml Formamid ließ man für die Dauer
von 16 Stunden bei 120 bis 130°C Ammoniakgas perlen.
Anschließend wurde die Lösung unter einem hohen Vakuum
konzentriert, der erhaltene Rückstand wurde in einer
minimalen Menge Wasser gelöst, und die Lösung wurde mit
Ether extrahiert. Aus der wäßrigen Lösung bildeten sich
Kristalle, die abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert
wurden, wobei das 3-Carboxamido-5-vinyl-2-pyrrolidon
mit einem Schmelzpunkt von 215°C erhalten wurde.
Durch eine Lösung von 5 g 6,6-Dimethyl-2-vinyl-5,7-dioxaspiro-
(2,5)-octan-4,8-dion in 35 ml Dimethylformamid
ließ man unter Rühren Ammoniakgas perlen. Die Temperatur
des Gemisches stieg im Verlauf von 30 Minuten von 20 auf
55°C. Das Gemisch wurde 3,5 Stunden gerührt, und während
dieser Zeit fiel die Temperatur wieder auf 20°C zurück.
Anschließend wurde das Gemisch unter einem hohen Vakuum
konzentriert. Der erhaltene Rückstand wurde mit verdünnter
(5%iger) Chlorwasserstoffsäure behandelt und mit Ether
extrahiert. Nach Eindampfen des (über Magnesiumsulfat) getrockneten
Etherextraktes wurde das 3-Carboxy-5-vinyl-
2-pyrrolidon oder die 2-Oxo-5-vinyl-3-pyrrolidinylcarbonsäure
mit einem Schmelzpunkt von 143 bis 144°C erhalten.
Ein Gemisch aus 1,5 g 3-Carboxamido-5-vinyl-2-pyrrolidon,
20 ml konzentrierter Salzsäure und 10 ml Eisessig wurde
16 Stunden lang am Rückfluß erhitzt, worauf die Lösung
unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft wurde.
Der erhaltene Rückstand wurde in einer minimalen Menge
Wasser gelöst. Die wäßrige Lösung wurde mit Ether extrahiert,
mit Tierkohle behandelt und unter Verwendung von
2 M wäßrigem Ammoniak neutralisiert. Die neutrale Lösung
wurde auf eine Säule, die mit einem stark sauren
Ionenaustauscherharz (Amberlit I.R. 120) gefüllt war,
aufgebracht, und das Produkt wurde mit 2 M wäßrigem Ammoniak
eluiert. Die Ammoniaklösung wurde eingedampft, wobei
ein Rückstand zurückblieb, der aus wäßrigem Aceton umkristallisiert
wurde und sodann die 4-Aminohex-5-ensäure
mit einem Schmelzpunkt von 208 bis 210°C ergab.
Durch eine Lösung von 30 g 1,1-Bis-ethoxycarbonyl-2-
vinylcyclopropan in 150 ml Formamid ließ man für die
Dauer von 16 Stunden bei 120 bis 125°C Ammoniakgas perlen.
Anschließend wurde die Lösung unter einem hohen
Vakuum konzentriert, und der erhaltene Rückstand wurde in
einem Gemisch aus 75 ml Eisessig und 150 ml konzentrierter
Salzsäure gelöst. Die Lösung wurde 16 Stunden am
Rückfluß erhitzt, unter vermindertem Druck zur Trockne
eingedampft, und der Rückstand wurde mit 10 ml 5 N-
Ammoniumhydroxid behandelt. Die Ammoniumhydroxidlösung
wurde zur Trockene eingedampft, und der Rückstand wurde
mit 200 ml warmem Eisessig gerührt. Der Feststoff wurde
abfiltriert, die Essigsäure wurde unter vermindertem Druck
abgedampft, und der Rückstand wurde in einer minimalen
Menge Wasser gelöst. Die Lösung wurde zunächst mit Tierkohle
und dann mit Aceton behandelt, bis die 4-Aminohex-
5-ensäure, die einen Schmelzpunkt von 208 bis 210°C aufwies,
kristallisierte.
Claims (3)
1. 2-Pyrrolidonderivate der allgemeinen Formel
worin R₁ eine Hydroxyl-, Amino- oder tert.-Butoxygruppe
bedeutet, sowie die Alkalimetall, Erdalkalimetall und organischen
Aminsalze, wenn R₁ die Hydroxylgruppe ist.
2. Verfahren zur Herstellung der 2-Pyrrolidonderivate nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 2-Vinylcyclopropan-
1,1-dicarbonsäurederivat der allgemeinen
Formel
worin die Reste R₂ und R₃ jeweils gleich oder verschieden
sein können und eine geradkettige oder verzweigtkettige
Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten, oder R₂ und R₃ gleich sind und eine geradkettige
oder verzweigtkettige Alkoxygruppe mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine geradkettige oder
verzweigtkettige Alkenyloxygruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten oder R₂ und R₃ zusammen eine
niedere Alkylendioxogruppe der Struktur
bilden, worin jeder der Reste R₄ und R₅, die gleich
oder verschieden sein können, eine geradkettige Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, in
einem geeigneten inerten polaren Lösungsmittel bei
einer Temperatur von etwa 25 bis 150°C für die Dauer
von etwa 4 bis 24 Stunden mit Ammoniakgas umsetzt.
3. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 zur Herstellung
von 4-Aminohex-5-ensäure oder eines Salzes
dieser Säure durch Behandlung des erhaltenen Reaktionsgemisches
oder des daraus isolierten entsprechenden
2-Pyrrolidonderivates mit einem Überschuß einer starken
Säure, gegebenenfalls nach vorherigem Zusatz eines Überschusses
einer starken Base, bei etwa 100 bis 150°C
für die Dauer von etwa 2 bis 24 Stunden und anschließender
Behandlung mit einer Base oder Aufbringen auf ein saures
Ionenaustauscherharz, wenn die freie Base gewünscht
wird.
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