DE1779374B1 - Verfahren und vorrichtung zum strangpressen von gegenstaenden aus geschaeumten thermoplastischem kunststoff - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Strangpressen von Gegenständen aus geschäumtem thermoplastischem Kunststoff, wobei die Gegenstände aus dem Werkzeug einer Strangpresse austreten, in der der Kunststoff geschäumt wird, und unmittelbar nach Austritt aus dem Werkzeug in eine Druckkammer, in der ein das Expandieren hemmender Druck herrscht, eingeführt und durch den Druck in der Druckkammer kalibriert werden. Die Erfindung betrifft fernerhin eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. — Unter Kalibrierung versteht man bekanntlich querschnittsmäßige Dimensionierung.

Bei einem älteren Verfahren der beschriebenen Gattung (vgl. die nicht vorveröffentlichte deutsche Offenlegungsschrift 1 504 278) ist eine Druckkammer vorgesehen, die an das Werkzeug der Strangpresse angeschlossen ist und dem stranggepreßten Profil entspricht. Es wird in dieser Druckkammer ein Luftpolster aufgebaut. Das Ergebnis ist weniger eine Kalibrierung im Sinne einer querschnittsmäßigen Dimensionierung als eine Beeinflussung der Oberfläche, die frei wird von Schuppen, Blasen und anderen Fehlstellen. Eine Kalibrierung ist deshalb nicht erreichbar, weil das Profil im ganzen nach Verlassen des Werkzeuges noch auftreiben kann. — In diesem Zusammenhang ist es bekannt (vgl. deutsche Patentschrift 839 092), zu verhindern, daß aus einem extrudierten Strang aus Schaumkunststoff mit bereits abgekühltem Mantel, aber noch plastischem Kern Schaummaterial aus der Manteloberfläche austritt. Dazu wird dieser Strang unmittelbar nach Verlassen des Werkzeuges der Strangpresse in einen unter Druck stehenden Raum eingeführt, der mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit, mit Stickstoff oder einem anderen Gas gefüllt ist, wobei der Strang in dieser Druckkammer so lange verweilt, bis die Erstarrung oder elastische Verfestigung eingetreten ist. Auch hier können Querschnittsveränderungen durch Auftreiben nicht verhindert werden.

Im übrigen ist es bekannt (vgl. USA.-Patentschrift 3 119 147), aus Schaumstoff bestehende Platten oder Profile in eine Vorrichtung mit mehreren Kammern einzuführen, wobei in den Kammern unterschiedliche Behandlung mit beispielsweise Luft, Dampf u. dgl. erfolgt. Auf diese Weise sollen die Profile oder Platten flexibel gemacht werden. Das hat die Probleme um die Kalibrierung von stranggepreßten Gegenständen aus geschäumtem Kunststoff bisher nicht beeinflußt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem stranggepreßte Gegenstände auf einfache Weise kalibriert werden können. Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben.

Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung besteht die Lösung in verfahrensmäßiger Hinsicht darin, daß die Gegenstände nachfolgend in Druckkammern unterschiedlicher Druckstufen zur Expansion und hinreichenden Erhärtung gebracht werden. Dabei arbeitet man zweckmäßigerweise mit einer Vorrichtung, die in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer geschäumten Kunststoff extrudierenden Strangpresse mit einem unmittelbar in eine als Druckkammer ausgebildeten Kalibriereinrichtung einmündenden Werkzeug und aus einer Abzugsvorrichtung (vgl. die nicht vorveröffentlichte deutsche Offenlegungsschrift 1 504 278) besteht. Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer mehrere Druckstufen aufweist. Die einzelnen Druckstufen der Druckkammer sind zweckmäßigerweise durch Druckschleusen getrennt. Bezüglich der Gestaltung der Druckschleusen bestehen mehrere Möglichkeiten. So können die Druckschleusen aus Trennwänden und darin druckdicht eingesetzten Kalibrierwalzen bestehen. Auch Eingang und Ausgang der Druckkammer sind zweckmäßigerweise mit Kalibrierwalzen ausgerüstet. Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren stranggepreßte Gegenstände aus geschäumten thermoplastischen Kunststoffen sehr genau kalibriert werden können, wozu es lediglich erforderlich ist, den Druck in den Druckkammern entsprechend zu steuern. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch Einfachheit aus und führt gerade in der bevorzugten Ausführungsform, bei der die Druckschleusen bzw. der Eingang und der Ausgang mit Kalibrierwalzen ausgerüstet sind, zu Produkten, deren Querschnitt sehr genau angegeben werden kann.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt

F i g. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

F i g. 2 eine Aufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1.

Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau zunächst aus der nur mit ihrem Mundstück 1 angedeuteten Strangpresse für Kunststoffe, dem Werkzeug 2, einer Kalibriereinrichtung 3 und eine Abzugseinrichtung 4, 5, wobei die Strangpresse geschäumten Kunststoff extradiert. Die Abzugseinrichtung 4,5 besteht im Ausführungsbeispiel aus Abzugsbändern. Die Kalibriereinrichtung 3 ist als Druckkammer ausgebildet, und zwar im Ausführungsbeispiel für mehrere Druckstufen I, II, III. Das Werkzeug mündet unmittelbar in die erste dieser Druckkammern ein. Der Druck in der Druckkammer wird über eine geeignete und nicht gezeichnete Steuer- oder Regeleinrichtung konstant gehalten, die Druckkammern 6,7,8 sind beispielsweise mit atmosphärischer Luft oder auch einem besonderen Gas gefüllt. In Extrudierrichtung unmittelbar hinter dem Werkzeug sind in der Druckkammer 6 im Ausführungsbeispiel zwei ein Paar bildende angetriebene Kalibrierwalzen 9,10 angeordnet. Im übrigen sind die einzelnen Druckstufen der Druckkammern durch Druckschleusen 11, 12 getrennt, die Druckschleusen 11, 12 bestehen aus Trennwänden und darin druckdicht eingesetzten Kalibrierwalzen 9, 10 bzw. 13, 14. Der Abstand der Kalibrierwalzen 9, 10 bzw. 13, 14 bzw. 15, 16 nimmt von Stufe zu Stufe zu. Auch der Ausgang der Druckkammer ist in der beschriebenen Weise mit Kalibrierwalzen 15, 16 ausgerüstet. So gelingt es, Gegenstände nach Austritt aus dem Werkzeug 2 in der Druckkammer unmittelbar zu kalibrieren, und zwar entweder durch den Druck in der Druckkammer und die zugeordneten Kalibriereinrichtungen, die im Ausführungsbeispiel Druckwalzen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen cc?;

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   1. Verfahren zum Strangpressen von Gegenständen aus geschäumtem thermoplastischem Kunststoff, wobei die Gegenstände aus dem Werkzeug einer Strangpresse austreten, in der der Kunststoff geschäumt wird, und unmittelbar nach Austritt aus dem Werkzeug in eine Druckkammer, in der ein das Expandieren unterbindender Druck herrscht, eingeführt und durch den Druck in der Druckkammer kalibriert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände nachfolgend in Druckkammern unterschiedlicher Druckstufen zur Expansion und hinreichender Erhärtung gebracht werden.

   2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer geschäumten Kunststoff extrudierenden Strangpresse mit einem unmittelbar in eine als Druckkammer ausgebildete Kalibriereinrichtung einmündenden Werkzeug und aus einer Abzugseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (6 bis 8) mehrere Druckstufen (I, II, III) aufweist.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Druckstufen (I, II, III) der Druckkammer (6 bis 8) durch Druckschleusen (11,12) getrennt sind.

   4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschleusen (11, 12) aus Trennwänden und darin druckdicht eingesetzten Kalibrierwalzen (9, 10; 13, 14) bestehen.

   5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Eingang und der Ausgang der Druckkammer (6 bis

   8) mit Kalibrierwalzen (9, 10; 15, 16) ausgerüstet sind.