DE1778183B2 - Verfahren zum Formen und gleich zeitigen Dekorieren von Gegenstanden aus hitzehartbaren Harzen - Google Patents
Verfahren zum Formen und gleich zeitigen Dekorieren von Gegenstanden aus hitzehartbaren HarzenInfo
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Description
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die ihre mechanische Festigkeit, ihre Beständigkeit stoffe, die es enthält, das flüssige Harzbad nicht
gegen Chemikalien und gegen Glühen verbessernde aufsaugt, verklebt das aufgepuderte Harz mit
Oberflächenhärte und Oberflächenglanz und einen der Oberfläche des Papiers und dringt im
Dekor, bei dem keine Gefahr einer anschließenden Augenblick der Druckanwendung bei der For-Abnutzung
durch Abrieb, Verbrennung oder chemi- 5 mung in das Papier ein. Bei Verwendung von
sehen Angriff besteht, besitzen. Dies ist ein sehr nicht saugfähigem Papier ist es zweckmäßiger,
wichtiges Kriterium für die Qualität der so erhalte- beide Seiten des Blattes mit Harz zu pudern,
nen dekorierten Gegenstände und macht diese zu be- 9. Verbesserung von Färbungen mit Gold- oder merkenswerten und sehr haltbaren industriellen Pro- Silberaussehen, da nicht die Gefahr besteht, daß dukten. io das auf die Oberfläche aufgebrachte Metallpig-Gegenüber den bekannten Verfahren hat das Ver- ment durch das trocken aufgepuderte Harz verfahren gemäß der Erfindung die folgenden Vorteile: ändert wird, das diese Färbungen durch den ge-
nen dekorierten Gegenstände und macht diese zu be- 9. Verbesserung von Färbungen mit Gold- oder merkenswerten und sehr haltbaren industriellen Pro- Silberaussehen, da nicht die Gefahr besteht, daß dukten. io das auf die Oberfläche aufgebrachte Metallpig-Gegenüber den bekannten Verfahren hat das Ver- ment durch das trocken aufgepuderte Harz verfahren gemäß der Erfindung die folgenden Vorteile: ändert wird, das diese Färbungen durch den ge-
1. Starke Einsparungen an Harz, das auf das Deko- bildeten Film wirksam schützt.
rationsblatt gestreut wird. Dieses Harz wird aus- Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung
schließlich an der tatsächlich ausnutzbaren 15 kommen außerdem darin zum Ausdruck, daß kein
Fläche des Blattes fixiert, während die bisher wesentlicher Ausschuß anfällt, der normalerweise bei
vorgenommene Imprägnierung große Verluste den anderen Verfahren festzustellen ist, wo die Gein
Teilen der imprägnierten Blätter zur Folge genstände Preßfehler, Luftblasen oder Haarrisse aufhat,
die beim notwendigen Beschneiden anfal- weisen, die entweder aus der Deformation der dekolen.
ao rierten Blätter im Augenblick ihrer Imprägnierung
2. Starke Einsparung an Harz auf Grund der Tat- oder aus der schlechten Verteilung des Zusatzharzes
sache, daß das an das Dekorationsblatt gebun- in der Form herrühren.
dene Harz gleichzeitig der Härtung der Ober- Dieses Verfahren ist in der Praxis in drei Phasen
fläche und der Erzielung eines Glanzeffektes auf durchführbar.
dem endgültigen Gegenstand dient, während bei 25 . TT „ , „. , ,, .,
der vorherigen Imprägnierung der Dekorations- a> Herstellung des Dekorationsblattes
blätter mit einem Harz eine weitere gleiche oder Diese Phase besteht darin, daß zunächst ein pulverschiedene, später in die Form gegebene veriörmiges oder feinkörniges hitzehärtbares Harz Harzmenge notwendig ist, um diese Härtung auf einem bedruckten, aber nicht imprägnierten Blatt und den Glanz zu erzielen. 30 fixiert wird. Hierzu pudert man die Seite des Blattes,
der vorherigen Imprägnierung der Dekorations- a> Herstellung des Dekorationsblattes
blätter mit einem Harz eine weitere gleiche oder Diese Phase besteht darin, daß zunächst ein pulverschiedene, später in die Form gegebene veriörmiges oder feinkörniges hitzehärtbares Harz Harzmenge notwendig ist, um diese Härtung auf einem bedruckten, aber nicht imprägnierten Blatt und den Glanz zu erzielen. 30 fixiert wird. Hierzu pudert man die Seite des Blattes,
3. Einsparung an Harz auf Grund der Tatsache, das auf dem zu verzierenden Gegenstand nach außen
daß das Harz in trockener Form verwendet zeigt, mit dem Harz. Es ist leicht, das Harz, das nicht
wird und in einer vollständig reaktionsfähigen auf das Blatt gefallen ist, zurückzugewinnen und es
Form verwendbar bleibt, während die Verwen- ohne jede Veränderung seiner reaktionsfähigen
dung von wäßrigen Lösungen für die Imprägnie- 35 Eigenschaften automatisch zurückzuführen. Das auf
rung von großen Verlusten auf Grund der diese Weise mit einem dünnen Film oder einer dünschnellen
Alterung der Harzlösungen begleitet nen Schicht aus Harz bedeckte Blatt läuft anschlieist,
die die restlichen Bäder am Schluß des Ver- ßend schnell über einen Dampferzeuger, der es
fahrens in den meisten Fällen unbrauchbar leicht, aber genügend befeuchtet, um das Harz an die
macht. 40 gepuderte Oberfläche zu binden, ohne abzufallen.
4. Einsparung an Energie gegenüber dem Ener- Diese Bindung hat den Zweck, das Blatt und die aufgieverbrauch
bei bekannten Verfahren für die gebrachte Harzschicht so zu vereinigen, daß sie sich
Trocknung der dekorierten oder imprägnierten während der anschließenden Arbeitsgänge nicht tren-Blätter.
nen. Der auf diese Weise eingestellte Feuchtigkeits-
5. Zeitersparnis, da durch das Aufstäuben von 45 gehalt ist nicht höher, wie er üblicherweise nach dem
trockenem Harz keine Herstellung einer Lösung Trocknen von imprägnierten Blättern nach den be-
und kein Abquetschen der naß imprägnierten kannten Verfahren festzustellen ist. Außerdem kann
Papierblätter erforderlich ist, wodurch gleich- jedes andere Mittel angewendet werden, das eine
zeitig der Bedarf an Arbeitskraft verringert wird. Bindung des Harzes ermöglicht. Man erhält auf diese
6. Zeitersparnis und Arbeitsersparnis auf Grund 50 Weise ein Dekorationsblatt, das auf einer Seite mit
der Tatsache, daß das Formungsverfahren unter einem stark reaktionsfähigen dünnen Harzfilm beAushärtung
der Oberfläche und Ausbildung des deckt ist. Diese beschichtete Seite kann einen Harz-Glanzeffektes
in zwei Phasen mit nur einmali- anteil aufweisen, der stärker ist als der Harzgehalt,
gern öffnen der Form abläuft, während be- der sich durch Imprägnieren mit einer Lösung des
kannte Verfahren, bei denen ein imprägniertes 55 gleichen Harzes ergeben würde, ohne daß jedoch ein
oder nicht imprägniertes Dekorationsblatt ver- so hoher Harzaufwand wie bei den bekannten Verwendet
und Harz in die Form zugesetzt wird, in fahren erforderlich ist. Der Grund hierfür liegt gedrei
Phasen bei zweimaligem öffnen der Form maß der Erfindung darin, daß es möglich ist, das
ablaufen. Harz ausschließlich auf den dekorierten Teil des
7. Möglichkeit der Verwendung von fetten Druck- 60 Blattes, der wirklich verwendet wird, aufzubringen,
farben, da das Verfahren trocken durchgeführt Im Gegensatz hierzu ist es bei den bekannten Verwird
und die Anwesenheit der Feststoffe die fahren notwendig, das Blatt insgesamt zu imprägnie-Durchdringung
mit dem Harz nicht behindert, ren, so daß eine große Harzmenge mit den Abfällen das bei den bekannten Verfahren durch das verlorengeht, die beim Zuschneiden des Blattes anWasser
abgeführt wird. 65 fällt. Das gemäß der Erfindung erhaltene Blatt ist so-
8. Möglichkeit der Verwendung von nicht saugfä- mit für die anschließenden Arbeitsgänge durch die
higen Papierblättern. Während gewöhnliches Anwesenheit einer genügenden Harzmenge vollkom-Papier
als Folge der Ausrüstungs- und Füll- mengeschützt.
Da dieser Schutz gewährleistet ist, kann auf diese Weise die eine oder andere Seite des bedruckten
Blattes bedeckt werden. Wenn die bedruckte Seite anschließend von der Außenseite des Gegenstandes
abgewandt ist, wird der Aufdruck des Dekors so vorgenommen, wie es auf dem Gegenstand zu sehen sein
soll. Wenn die bedruckte Seite nicht mit Harz bedeckt
und somit anschließend gegen den Gegenstand gelegt wird, erfolgt der Aufdruck des Dekors spiegelbildlich.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß die beiden Möglichkeiten der Formung
mit dem rechtsseitig oder spiegelbildlich aufgedruckten Dektor ausgenutzt werden können, und
zwar ohne die Gefahr einer späteren Abnutzung diesesDektors.
b) Die zweite Phase ist die Verformung des hitzehärtbaren Preßpulvers, um dem Gegenstand seine
endgültige Form zu geben, ohne daß jedoch eine vollständige Aushärtung des im Preßpulver vornandenen
hitzehärtbaren Harzes vorgenommen wird.
c) Es folgt die Phase der gleichzeitigen Dekoration und Aushärtung der Oberfläche des vorgeformten
Gegenstandes, wobei der fertige dekorierte Gegenstand erhalten wird. Nach Öffnung der Form am
Schluß der Phase b) führt man das Dekorationsblatt ein, das auf einer Seite mit dem in der Phase a) aufgebrachten
Film von reaktionsfähigem Harz versehen ist, wobei die auf diese Weise mit dem Harz bedeckte
Seite nach außen zeigt und nicht dem Gegenstand zugewandt ist. Diese Seite kann, wie bereits erwähnt,
die bedruckte Seite oder die gegenüberliegende Seite sein. Die Wahl wird dem Fabrikationsbetrieb überlassen
und hängt von der Art des Aufdrucks des Mustcrs auf dem Blatt ab. Man schließt erneut die Form
und beendet den Formvorgang durch getrennte oder gleichzeitige Einwirkung von Wärme und Druck. Auf
diese Weise ist es möglich, in einem einzigen Arbeitsgang die sehr gute Haftfestigkeit des Dekorationsblattes
am Gegenstand durch ausreichende Wänderung des Harzes durch das Blatt zu erzielen und die
Oberflächenhärtung des dekorierten Gegenstandes mit einem sehr guten Glanzeffekt durch die Anwesenheit
des an der Oberfläche des Dekorationsblattes fixierten Harzfilms durchzuführen.
Für die Herstellung der Formteile eignen sich hitzehärtbare Harze, z.B. Phenoplaste, Aminoplaste,
Epoxyharze, Polyesterharze. Als Beispiele seien die folgenden Harze genannt: Phenolformaldehydharze,
Harnstofformaldehydharze, Melaminformaldehydharze und gemischte Harze, die durch Mischen der
Bestandteile in der Kondensationsphase erhalten werden, beispielsweise Melamin-Phenol-Formaldehyd-Harze,
Melamin-Harzstoff-Formaldehyd-Harze, Phenol-Harnstoff-Formaldehyd-Harze oder MeI-amin-Phenol-Harnstoff-Formaldehyd-Harze,
oder Harze, die diese verschiedenen Bestandteile enthalten, die in der Phase der Reaktion durch Zusatz von
Produkten, die an der Polykondensation teilzunehmen vermögen, modifiziert worden sind.
Diese Harze werden in üblicher Weise in Form von Preßpulvern verwendet, die mit mineralischen
Produkten (z.B. Asbest, Schiefer, Glimmer, Glasfasern) oder organischen Produkten (z. B. Sägemehl,
Cellulosepulver oder -fasern, regenerierte Cellulose, natürliches oder synthetisches Gewebe) gefüllt sind.
Alle diese Füllstoffe können in jeder geeigneten physikalischen Form verwendet werden.
Das hitzehärtbare Farz, das in der Phase a) an
einer Seite des bedruckten Blatts fixiert worden ist, kann vom gleichen Typ wie das für die Herstellung
des Preßpulvers verwendete hitzehärtbare Harz oder von einem anderen Typ sein. Die einzige Voraussetzung,
die zu erfüllen ist, besteht darin, daß das auf das Blatt aufgebrachte Harz mit dem Harz des Gegenstandes
verträglich ist. Beispielsweise kann man Melaminpreßharze auf Harnstoff-, Melamin- oder
Phenolharzen oder Harnstoffpreßharze auf Melaminharzen, Phenolharzen oder Harnstoffharzen verwenden.
Als bedruckte Blätter werden die zur Zeit bekannten Produkte verwendet. Im allgemeinen werden
hierzu Papierblätter verwendet, die aus langen ZeIlstoffasern
hergestellt und sehr transparent sind. Der »5 Aufdruck des Musters auf diese Blätter erfolgt nach
verschiedenen bekannten Druckmethoden, wobei Farbstoffe oder Pigmente verwendet werden, bei denen
keine Gefahr besteht, daß sie bei Berührung mit den Preßpulvern oder den hitzehärtbaren Harzen diffundieren.
Als Folge dieser Stabilität besteht keine Gefahr, daß das Muster später an den Rändern verläuft.
Außerdem zeigen die dekorierten Blätter, die in der Phase a) erhalten werden, auf Grund der Verwendung
des Harzes in Form eines trockenen Pulvers keine Deformation, was bei Verwendung eines
Imprägnierharzes nicht immer der Fall ist, da die Blätter sich im feuchten Zustand deformieren. Die
Oberflächenhärtung, die in der Phase c) eintritt, erfolgt auf Grund dieser guten Verteilung des Harzes
gleichmäßig. Dies ist nicht immer der Fall bei den Verfahren, bei denen Harze in der Form zugesetzt
werden, wobei die Gefahr einer schlechten Verteilung dieses Harzzusatzes auf dem dekorierten Gegenstand
besteht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend in Verbindung mit den Figuren beschrieben.
F i g. 1 und 2 zeigen als Draufsicht ein Dekorationsblatt bzw. den tatsächlich verwendeten Teil dieses
Blattes, das beim Ausführungsbeispiel 1 verwendetwird;
F i g. 3 und 4 sind Ansichten, die den Ansichten in F i g. 1 und 2 entsprechen, für Ausführungsbeispiel
2.
F i g. 5 zeigt als Seitenansicht einen gemäß Ausführungsbeispiel2
verzierten Gegenstand.
vcrgieicnsoeispiei 1
Ein Gegenstand soll gemäß dem Stand der Technik aus einem Preßpulver auf Basis eines Melaminharzes
geformt und dekoriert werden. Der zu formende Gegenstand soll rund sein und einen Durchmeser
von 200 mm haben. Für das Dekorieren wird ein Papierblatt 1 (Fig. 1) aus langen Zellstofiascrr
in einer Abmessung von 250 · 250 mm hergestellt Form und Abmessung sind durch die Merkmale dci
Druck- und Imprägniermaschine bedingt. Der Auf druck des Dekors erfolgt nach üblichen Mcthodci
auf die Oberfläche des Blattes, die der ObcrfUiclv des herzustellenden Gegenstandes entspricht.
Zum Imprägnieren des Blattes hält man es cine ge nügend lange Zeit in ein wäßriges Bad des Melamin
harzes und quetscht das Blatt zwischen zwei Walze; ab. Dieses Blatt wird anschließend in einem Tunnel
ofen getrocknet und dann zu einer runden Scheibe (Fig. 2) geschnitten, deren Durchmesser dem Durcr
messer des Gegenstandes entspricht. Die Zusammensetzung des Bades und das Abque
ist festzustellen, daß die Dekorscheibe einwandfrei mit dem Gegenstand vereinigt und dessen Oberfläche
vollkommen hart und glänzend ist.
Die Gesamtdauer des Zyklus betrug nur 145 Sekunden. Dies entspricht einer Einsparung von
25,64 °/o gegenüber der Dauer beim bekannten Verfahren. Der Harzverbrauch betrug 5,5g, d.h., gegenüber
dem bekannten Verfahren ist eine Menge von 37 ΊΌ eingespart worden.
Vergleichsbeispiel 2
Eine Schale 3 (Fig. 5) soll geformt und dekoriert werden. Die Form dieses Gegenstandes gestattet es
nicht, ein Papier auf die gesamte Außenfläche aufzu
sehen werden so eingestellt, daß das Dekorblatt nach
dem Imprägnieren und Trocknen zu gleichen Teilen, d. h. zu je 50 %>
aus Papier und Harz besteht. Es läßt sich leicht berechnen, daß bei einem Papier, das ein
Quadratrnetergewicht von 60 g hat, 3,75 g Papier und 3,75 g Harz auf diese Weise verwendet worden sind.
Durch den Abfall, der beim Beschneiden anfällt, gehen jedoch 1,86 g Harz, also praktisch 50 °/o des eingesetzten
Harzes verloren.
Anschließend wird das Formen unter üblichen Be- io
dingungen vorgenommen: In eine Form, die auf eine
Temperatur von etwa 160° C erhitzt ist, gibt man
eine dem Gewicht des herzustellenden Gegenstandes
entsprechende Menge des gegebenenfalls tablettierten und gegebenenfalls vorerhitzten Preßpulvers auf 15 bringen, vielmehr kann nur ein Fries 4 gegen den Basis des Melaminharzes. Die Form wird geschlossen oberen Teil des Gegenstandes gelegt werden. Um und nach etwa 45 Sekunden wieder geöffnet. In die- dieses Fries zu erhalten, muß ein Kreisbogen 2 a sem Augenblick gibt man das oben beschriebene De- (F i g. 4) ausgeschnitten werden, indem von einem korblatt in die Form, die wieder geschlossen wird, rechteckigen Papierblatt la (Fig. 3) von 38 · 14cm um ein völliges Verkleben des Dekors mit dem Ge- 20 ausgegangen und aus diesem (F i g. 4) der Kreisbogenstand zu erzielen. Die Form wird nach 30 Sekun- den 2 α ausgeschnitten wird. Das Gewicht des gesamden erneut geöffnet, und auf die dekorierte Ober- ten Papierblattes beträgt etwa 3,5 g, während der fläche werden etwa 5 g reines Melaminharz aufge- Kreisbogen nicht mehr als 1 g wiegt,
bracht. Diese Menge entspricht der theoretisch be- Das Papierblatt 1 α wird bedruckt und impräg-
dingungen vorgenommen: In eine Form, die auf eine
Temperatur von etwa 160° C erhitzt ist, gibt man
eine dem Gewicht des herzustellenden Gegenstandes
entsprechende Menge des gegebenenfalls tablettierten und gegebenenfalls vorerhitzten Preßpulvers auf 15 bringen, vielmehr kann nur ein Fries 4 gegen den Basis des Melaminharzes. Die Form wird geschlossen oberen Teil des Gegenstandes gelegt werden. Um und nach etwa 45 Sekunden wieder geöffnet. In die- dieses Fries zu erhalten, muß ein Kreisbogen 2 a sem Augenblick gibt man das oben beschriebene De- (F i g. 4) ausgeschnitten werden, indem von einem korblatt in die Form, die wieder geschlossen wird, rechteckigen Papierblatt la (Fig. 3) von 38 · 14cm um ein völliges Verkleben des Dekors mit dem Ge- 20 ausgegangen und aus diesem (F i g. 4) der Kreisbogenstand zu erzielen. Die Form wird nach 30 Sekun- den 2 α ausgeschnitten wird. Das Gewicht des gesamden erneut geöffnet, und auf die dekorierte Ober- ten Papierblattes beträgt etwa 3,5 g, während der fläche werden etwa 5 g reines Melaminharz aufge- Kreisbogen nicht mehr als 1 g wiegt,
bracht. Diese Menge entspricht der theoretisch be- Das Papierblatt 1 α wird bedruckt und impräg-
rechneten Menge, nämlich 1,5 g/100 cm2. Die Form 25 niert, abgequetscht, getrocknet und dann zugeschnitwird
erneut vorsichtig geschlossen und noch 60 Se- ten, wie im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben. Ankunden
geschlossen gehalten. Dann kann der Gegenstand entformt werden.
Die theoretische Dauer dieses Zyklus betrug 135 Sekunden. Zu dieser Zeit ist die notwendige
Dauer des dreimaligen Öffnens und Schließens sowie der jeweiligen Handreichungen des Bedienungsmannes
hinzuzurechnen. Diese Zeit kann ohne Übertreibung mit 20 Sekunden für jede dieser Handreichungen
geschätzt werden. Hieraus ergibt sich eine Gesamlzeit von 195 Sekunden.
Die Gesamtmenge des verwendeten Melaminharzes mit Ausnahme des im Preßpulver enthaltenen
betrug somit 8,75 g, nämlich 3,75 g Imprägnierharz für das Blatt und 5 g Harzzusatz in der dritten Phase
des Formens. Von der Gesamtmenge von 8,75 g ginschlicßend wird geformt, indem
a) ein Vorformling von geeignetem Gewicht gebildet wird, Dauer 45 Sekunden;
b) die Form geöffnet und das Dekor aufgebracht wird; Dauer 20 Sekunden;
c) das Dekor angeformt wird: Dauer 30 Sekunden;
d) die Form geöffnet und reines Harz, 3 g entsprechend der Oberfläche des Gegenstandes, zugegeben
wird; Dauer 20 Sekunden;
e) das Harz polymerisiert wird; Dauer 60 Sekunden, und schließlich
f) die Form geötfnet wird; Dauer 20 Sekunden.
gen 1.86 g in Form von Papierabfällen verloren. Diese Menge entspricht etwa 22,5 0Zo.
Ausführungsbeispiel 1
Der beschriebene Versuch wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wiederholt. Hierzu wird
ebenfalls zu Beginn ein Papierblatt 1 von 250 · 250 mm verwendet. Anschließend wird in der
Der Gesamtzyklus hatte die gleiche Dauer wie beim Vergleichsbeispiel 1, nämlich 195 Sekunden
Der Aufwand an Harz betrug 3,5 g + 3 g = 6,5 g.
Ausführungsbeispiel 2
Ausgehend von dem bedruckten Papierblatt 11
wird der Kreisbogen 2 α ausgeschnitten und mit einei Harzmenge von 2,5 g gepudert. Dieser Teil wird anschließend
in den Dampferzeuger gegeben. Das Formen wird dann auf die im Ausführungsbeispiel 1 be
beschriebenen Weise der Aufdruck des Dekors vor- 50 schriebcnc Weise wie folgt vorgenommen:
genommen. Nach diesem Arbeitsgang wird das Blatt auf die Abmessung des zu dekorierenden Gegenstandes
zugeschnitten. Die hierbei erhaltene Scheibe 2 (Fig.2) wird dann mit Harz so gepudert, daß die
aufgenommene Menge etwa 5,5 g beträgt. Diese Scheibe wird anschließend in einen Dampferzeuger
gegeben, wo das Harz auf dem Papier fixiert wird. Dann wird geformt.
In die gleiche Form wie bei Vergleichsbeispiel 1 wird die gleiche Menge Preßpulver auf Melaminharz- 6„
basis eingeführt. Die Form wird geschlossen und ebenfalls nach 45 Sekunden geöffnet. In diesem
a) Vorformen 45 Sekunden;
b) Aufbringen des Dekors 20 Sekunden;
c) Polymerisation 60 Sekunden;
d) öffnen der Form 20 Sekunden.
Die Gesamtdauer des Zyklus beträgt ebenfalls nu 145Sekunden, d.h., es sind 25,64% Zeit eingespar
worden. Die verbrauchte Harzmenge betrug nu 2,5g, d.h. nur 38,4% entsprechend einer Einspa
rung von etwa 62 %.
Beim Öffnen der Form ist ferner festzustellen, dal die gesamte Außenseite der Schale einschließlich de
Bodens vollkommen glänzend und glatt ist, da da auf die Oberfläche des Papierblattes aufgebracht
Harz sich über die gesamte Außenfläche verteilt ha
Augenblick wird die in der beschriebenen Weise vorbereitete Scheibe 2 gegen die Oberfläche des Form-
lings gelegt. Die Form wird wieder geschlossen, nach 6S unter gleichzeitiger erheblicher Einsparung an Mate
60 Sekunden geöffnet und der Formling entformt. Es rial, Zeit und Arbeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Formen und gleichzeitigen zierten Gegenstand verbindet, worauf die Form er-Dekorieren
von Gegenständen aus hitzehärtbaren 5 neut geschlossen wird und ein zusätzlicher For-Harzen,
bei dem der Gegenstand zunächst aus mungszyklus folgt.
dem Harz ohne endgültige Aushärtung vorge- Ein zweites, aus der französichen Patentschrift
formt, dann ein dekoriertes Blatt aufgelegt und 1107 455 bekanntes Verfahren unterscheidet sich
der Gegenstand durch Wärme und/oder Druck von dem erstgenannten nur dadurch, daß das Blatt
endgültig geformt und ausgehärtet wird, da- io mit einer Lösung eines hitzehärtbaren Harzes im-
durch gekennzeichnet, daß auf das de- prägniert und dann vor dem Bedrucken getrocknet
korierte Blatt vor dem Auflegen auf den Gegen- wird.
stand mindestens einseitig ein pulverförmiges hit- Diese beiden Verfahren, die häufig angewendet
zehärtbares, mit dem Harz des Gegenstandes ver- werden, haben den Nachteil eines großen Harzverluträgliches
Harz aufgebracht und mit dem Blatt 15 stes, der auf die unvermeidlichen Abfälle an imprägverbunden
wird und daß das Blatt mit der Harz- niertem Papier zurückzuführen ist, die beim Ausschicht
nach außen auf den vorgeformten Gegen- schneiden der Muster eintreten. Ein Harzverlust ist
stand aufgelegt wird. auch festzustellen als Folge der Alterung der Harz-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- bäder, deren Konservierung schwierig ist und die
kennzeichnet, daß das Harz auf dem dekorierten 20 häufig erneuert werden müssen, bevor sie vollständig
Blatt durch eine Naßdampfbehandlung fixiert ausgenutzt sind.
wird. Bei dem aus der französichen Patentschrift
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 1 412468 bekannten Verfahren wird das Blatt begekennzeichnet,
daß als hitzehärtbare Harze druckt, aber nicht mit einer Lösung von hitzehärtba-Phenoplaste,
Aminoplaste, Epoxyharze und/oder 25 rem Harz imprägniert. In einer ersten Phase wird
Polyesterharze verwendet werden, die insbe- dieses Blatt bei geöffneter Form an dem zu dekoriesondere
Füllstoffe enthalten. renden Gegenstand befestigt. Dann gibt man eine
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch weitere Menge des hitzehärtbareu schmelzbaren
gekennzeichnet, daß ein dekoriertes Blatt ver- Harzes zu, das sich mit dem Harz, das den vorgewendet
wird, dessen Dekor auf der dem aufzu- 30 formten Gegenstand bildet, zu vereinigen vermag,
bringenden Harz zugewandten oder abgewandten schließt erneut die Form und nimmt die endgültige
Seite aufgedruckt ist. Aushärtung des Gegenstandes vor.
Dieses Verfahren hat den Nachteil einer mehr oder weniger guten Haftung des bedruckten, aber
35 nicht imprägnierten Blattes am vorgeformten Gegenstand, der bereits eine Polymerisationsphase durch-
Das Prinzip des gleichzeitigen Formens und Deko- laufen hat. Hiermit ist die Gefahr von Deformatiorierens
von Gegenständen aus hitzehäribarem Mate- nen, Rissen oder Verschiebungen des so befestigten
rial ist seit langem bekannt. Es besteht darin, daß Musters verbunden. Diese Gefahr ist noch größer,
man ein Vorformen des hitzehärtbaren Harzes vor- 40 wenn der geformte Gegenstand starke Erhebungen
nimmt, bei dem man dem Gegenstand seine endgül- hat. Alle diese bekannten Verfahren haben somit den
tige Form gibt, ohne jedoch das Material vollständig Nachteil, daß sie sowohl kostspielig hinsichtlich der
auszuhärten, die Form öffnet und gegen den Vor- Ausgangsmaterialien sind als auch einen langen und
formling ein dekoriertes oder gemustertes Blatt legt. komplizierten Formungsprozeß erfordern.
Dieses Blatt besteht im allgemeinen aus einem Papier 45 Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zuaus langen Zellstoffasern, das hohe Transparenz gründe, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermöghat. Im Rahmen dieses allgemeinen Prinzips sind licht, gleichzeitig den Herstellungspreis, die ververschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. brauchte Energie, die verwendete Menge an hitze-
Dieses Blatt besteht im allgemeinen aus einem Papier 45 Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zuaus langen Zellstoffasern, das hohe Transparenz gründe, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermöghat. Im Rahmen dieses allgemeinen Prinzips sind licht, gleichzeitig den Herstellungspreis, die ververschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. brauchte Energie, die verwendete Menge an hitze-
Bei einem ersten, aus der britischen Patentschrift härtbarem Harz, den Aufwand an notwendiger
605 643 bekannten Verfahren wird das bedruckte 50 Handarbeit zu senken und die Dauer des Formungs-Blatt
mit einer Lösung eines hitzehärtbaren Harzes Vorganges zu verkürzen.
imprägniert und anschließend gegen den vorgeform- Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem
ten Gegenstand gelegt, und zwar so, daß die be- Verfahren zum Formen und gleichzeitigen Dekoriedruckte
Seite nach außen zeigt. Dies hat auf Grund ren von Gegenständen aus hitzehärtbaren Harzen,
eines ungenügenden Schutzes der bedruckten Seite 55 bei dem der Gegenstand zunächst aus dem Harz
eine schnelle Abnutzung oder schnelle Zerstörung ohne endgültige Aushärtung vorgeformt, dann ein
des Musters durch Abrieb oder durch Verbrennun- dekoriertes Blatt aufgelegt und der Gegenstand
gen zur Folge. Später wurde empfohlen, die mit dem durch Wärme und/oder Druck endgültig geformt und
Dekor versehene Seite des Papiers gegen den zu ver- ausgehärtet wird.
zierenden Gegenstand zu legen, so daß die Substanz 60 Bei diesem Verfahren wird erfindungsgemäß vordes
harzimprägnierten Papiers den transparenten geschlagen, daß auf das dekorierte Blatt vor dem
Träger bildet und die Betrachtung des Musters durch Auflegen auf den Gegenstand mindestens einseitig
das Papier ermöglicht. In diesem Fall wird das Mu- ein pulverförmiges hitzehärtbares, mit dem Harz des
ster als Spiegelbild des Musters, das man auf dem Gegenstandes verträgliches Harz aufgebracht und
fertigen Gegenstand erhalten möchte, auf das Papier 65 mit dem Blatt verbunden wird und daß das Blatt mit
aufgebracht. Der Schutz des Musters ist hierbei we- der Harzschicht nach außen auf den vorgeformten
sentlich besser. Er kann noch verbessert werden, in- Gegenstand aufgelegt wird,
dem ein zweites transparentes Blatt darübergeschich- Hierdurch werden verzierte Gegenstände erhalten,
dem ein zweites transparentes Blatt darübergeschich- Hierdurch werden verzierte Gegenstände erhalten,
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE1778183A1 DE1778183A1 (de) | 1971-07-22 |
DE1778183B2 true DE1778183B2 (de) | 1973-11-29 |
DE1778183C3 DE1778183C3 (de) | 1974-06-27 |
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ID=8628200
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---|---|---|---|---|
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