DE2739211C2 - Verfahren zum Herstellen einer dekorativen Schichtstoffplatte - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer dekorativen Schichtstoffplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs I.
Um möglichst haltbare und vielseitig für kunststoffbeschichtete Produkte, wie Tische. Buffets verwendungsfähige Schichtstoffplatten herzustellen, ist bereits ein
Verfahren der eingangs genannten Gattung bekannt, wonach ein mit Polyesterharz imprägniertes Dekorblait
mit einer zusätzlichen Schicht aus Polyesterharz versehen wurde, das im wesentlichen aus 100%
reaktivem Feststoff besteht (DEOS 22 38 919). Dieses beschichtete und imprägnierte Dekorblatt wurde
anschließend mit beharzten Kraflpapicrlagen verpreßt.
Über das Kunstharz für die Kraftpapicrlagcn ist nichts ausgesagt. Fs ist aber bekannt. Kraftpapieriagen in
Schichtpreßstoff platten mit Phenolharz zu beharzen.
Wenn nach diesem Verfahren dekorative Schichtstoffplaitcn herzustellen waren, die eine verhältnismäßig dicke PolycMcrharzschicht aufweisen, entstand das
Problem, daß in der für den ästhetischen Eindruck der
Schichtstoffplaite maßgeblichen Polyesterharzschicht
keine Verfärbung durch die Harze der darunterliegenden Kraftpapicrlagcn auftritt, wenn diese Schicht und
Lagen miteinander verpreßt werden. Man hat deswegen versucht, für das Harz, mit ilem das Dekorbiati
imprägniert wurde, ein solches Polymer/Monomer-Verhältnis zu wählen, daß die entstehende Schmelzviskosität des Harzes nicht sehr niedrig ist. Damit sollte ein zu
starkes Fließen des Harzes beim Preßvorgang zwischen
den verschiedenen Lagen des Schichtkörpers und ein Hindurchwandern des Harzes durch das Kernmaterial
verhindert werden. Daher ist das bekannte Verfahren
hinsichtlich der Schmelzviskosität des zur Imprägnierung des Dekorblattes verwendeten Harzes kritisch.
Auch 1st es arbeitsaufwendig, die Dekorpapierschicht zunächst zu imprägnieren, zu trocknen und dann noch
zu beschichten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß eine dekorative Schichtstoffplatte, die
Lagen mit Phenolharzen imprägniertes Kraftpapier und
ίο eine mit Polyesterharz versehene Dekorschicht aufweist, in fertigungsgünstiger unkritischer Weise mit
einer starken Polyesterharzschicht auf der Dekorschicht versehen und diese Dekorschicht so mit den Kraftpapierlagen verbunden wird, daß einerseits eine zuverläs-
sige Verbindung zwischen der Dekorschicht und den Kraftpapieriagen eintritt und trotzdem ein ästhetisch
störendes Hindurchwandern der Harze, die eine Störung der Sichtoberfläche hervorrufen, mit Sicherheit
vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in dem kennzeichnenden Tei! des Anspruchs ! angegebenen Maßnahmen gelöst.
Dabei wird u. a. von einer unbeharzten Papierschicht
Gebrauch gemacht, die in Schichtstoffkörpern zwischen
einer Melaminharzschicht und einer Polyesterharzschicht bekannt war, um ein unmittelbares Ineinanderfließen der nicht ohne weiteres mischbaren Melamin-
und Polyesterharze zu vermeiden (US-PS 27 69 742).
Zunächst ist ein Beschichten einer unimprägnierten
Dekorpapierschicht mit dem Polyesterharz in der Weise
und mit einer solchen Auftragsdicke vorgesehen, daß die Dekorpapierschicht bei dem folgenden Anhärten
des Polyesterharzes zu einem dimensionsstabilen halbfesten Zustand vor dem endgültigen Verpressen der
Schichtung nicht in ihrer gesamten Stärke durchdrungen wird. Es verbleibt in der Dekorpapierschicht ein
unbcharzter Abschnitt, der in Verbindung mit der zusätzlichen trockenen unbeharzten Papierschicht zuverlässig verhindert, daß ästhetische Störungen der
Sichtoberfläche durch Ineinanderfließen des Phenolharzes aus den Kraftpapieriagen und in das Polyesterharz
auftreten, obwohl bei dem Verpressen des Schichtkörpers eine sichere Verbindung der einzelnen Lagen bei
unkritischer Viskosität der Harze erzielt wird. Der
Herstellungsaufwand ist relativ gering, da die Dekorpapierschicht nicht imprägniert wird, wobei zugleich eine
Voraussetzung für den zusätzlichen Trockenbereich in der Dekorpapierschicht erhalten bleibt. Trotz der
fehlenden Imprägnierung der Dekornapierschicht ver
bleibt auf dieser Schicht eine starke Polyesterharz
schicht nach Fertigstellung des Schichtkörpers, obwohl das Polyesterharz jedenfalls teilweise in die Dekorpapierschicht eindringt.
Die nach Anspruch 2 vorgesehene mit Melaminharz
imprägnierte Schicht, die dem Schichtkörper eine
besonders hohe Festigkeit verleiht, wird ebenfalls an einer Vermischung mil dem Polyesterharz gehindert.
Andernfalls wäre eine sichere Verbindung der Lagen in dem Vermischungsbereich gefährdet.
M Das Auftragen des Polyesterharzes auf die Dekorpapierschicht erfolgt vorzugsweise durch Umkehrwalzenbeschichtung mit einer Beschichtungsdicke im Bereich
von ungefähr 0.28 bis 0,76 mm. Ein Teil des Polyesterharzes dringt in die Oberfläche der Schicht oder Bahn
ein. Der Harzgehalt beträgt zwischen 75 und 85% des Gesamtgewichts der Schicht oder Bahn mit einem
Anteil an flüchtigen Stoffen zwischen 2 und 6%. Das Harz enthält ungefähr 65% Polyesterharz und 35%
Styrenmonomer. Diese Komponenten werden mit
Photo-Initiatoren oder UV-Lichtempfindlichmachern und Peroxid gemischt.
Die Beschichtung wird durch UV-Licht angehärtet. Danach wird der angehärtete Polyesterfilm mit einer
Plastikbahn abgedeckt und zur zeitweisen Speicherung in Rollen aufgewickelt oder unmittelbar in Bahnen
geschnitten, die zum Aufbau der Schichtfolge eines Laminats verwendet werden.
Die Schichtstoffplatte wird dadurch hergestellt, daß
eine Vielzahl von mit Phenolharz als Kunstharz behandelten Substratmaterialien gestapelt werden, über
denen gegebenenfalls die mit dem Melamin imprägnierte Schicht angeordnet wird. Über dieser Schicht wird die
trockene unbeharzte Papierschicht und darüber die mit Polyester beschichtete und teilweise imprägnierte
Schicht angeordnet. Die gesamte Schichtanordnung wird in einer herkömmlichen Hochdruck-Laminierpresse
unter Druck und Wärme verfestigt. Der Druck liegt im allgemeinen z'-tschen 56 kg/cm2—84 kg/cm2 bei
einem TemperattJt Bereich von etwa 107.2° C bis
162,8° C.
Es folgt die Beschreibung von Beispielen.
Eine Isophthai-Polyesterharzlösung mit einer Viskosität
zwischen 1000 und 2000 Zentipoise besteht aus 7220 Harz der Ashland Chemical Company, 1%
Triganol 14 (Noury Chemical Company), 0,75% t-Butylperbenzoat, 800 PPM (0,08%) Pluron-Schaumbildner
(BASF WyanHotte Corporation) und 500 PPM (0.05%) DBPC-Inhibitor. Eine dekorative Alpha-Zellulosebahn
wird über einen Unuehr-Wafzenbeschichter
geleitet, der das oben genannte Kare enthält, und in dem eine Schichtdicke von ungefähr 43· 50 10-'cm
aufgebracht wird. Die Geschwindigkeit des Beschichters wird derart gesteuert, daß ein geringes Maß an
Sättigung des Harzes in der Schicht während der Zeit stattfindet, während die Schicht den Weg zwischen
Walzenbeschichter und Härteeinrichtung zurücklegt. Die Anhärtung in den halbfesten Zustand folgt mittels
eines UV-Prozessors, in dem ultraviolettes Licht von
Quecksilberdampflampen mit 200 Watt pro 2,5 cm emittiert wird, die bei 1500VoIt und 73 Ampere
betrieben werden. Die Vorschubgeschwindigkeit beträgt ungefähr 2,7 mm pro Minute und je eine Lampe,
die ungefähr 15 cm über der Bahn liegt.
Die angehärtete Schmuckbahn kann mit einer Polyäthylenbahn versehen werden und zur Lagerung
aufgewickelt werden, oder sie kann unmittelbar in vorbestimmte Längen geschnitten werden und zu einer
dekorativen Schichtstoffpiatte verarbeitet werden.
Das Laminat wird wie folgt ausgebildet:
Polyesterharz beschichtetes und mit UV-Licht in
den halbfesten Zustand angehärtetes Dekorpapier. 75-85% Harzgehalt,
trockene unbeharzte Schicht.
trockene unbeharzte Schicht.
mit Melamin beharzte Schicht, 40—50% Harzgehalt,
11 Phenolharz-behandelte Kraftpapierblätter,
34—38% Harzgehalt, Basisgewicht 02 kg/m2 (= 0.04lb/ft2),
mit Melamin imprägniertes Papier, 70% Harzgehalt.
Die obengenannte Schichtfolge wird unter Druck und Temperatur zu einer einheitlichen Struktur verfestigt.
Die Laminat-Struktur zeigt physikalische Eigenschaften, die über den vergleichbaren NEMA-Normwerten
liegen. Die chemische und Farb-Widerstandsfähigkeit überschreitet weit die Werte herkömmlicher Melamin-Form^Idehyd-Hochdruck-Laminate.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird für folgenden Schichtaufbau abgewandelt:
Polyesterharz beschichtetes und mit UV-Licht in den halbfesten Zustand angehärtetes Dekorpapier,
75-85% Harzgehalt,
trockene, unbeharzte Schicht,
mit Melamin imprägniertes Papier 70% Harzgehalt.
trockene, unbeharzte Schicht,
mit Melamin imprägniertes Papier 70% Harzgehalt.
11 Phenolharz-behav-delte Kraftpapierblätter,
34-38% Harzgehalt,Grundgewicht 02 kg/m2,
mit Melamin imprägniertes Papier 70% Harzgehalt.
mit Melamin imprägniertes Papier 70% Harzgehalt.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird für folgenden Schichtaufbau abgewandelt:
Polyester-beschichtetes, UV-angehärtetes, Dekorpapier, 75—85% Harzgehalt,
trockene unbeharzte Schicht,
mit Melamin beharzte Schicht, 40^. 50% Harzgehalt.
trockene unbeharzte Schicht,
mit Melamin beharzte Schicht, 40^. 50% Harzgehalt.
3 Phenolharz-behandelte Kraftpapitrblätter, 40%
Harzgehalt.Grundgewicht 0,22 kg/m2,
Kreppapier.
Papiertrennschicht.
Kreppapier.
Papiertrennschicht.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird für folgenden Schichtaufbau abgewandelt:
Polyester-beschichtetes. UV-angehärtetes Dekorpapier.
75-85% Harzgehalt,
trockene, unbeharzte Schicht,
mit Melamin imprägniertes Papier, 70% Harzgehalt.
trockene, unbeharzte Schicht,
mit Melamin imprägniertes Papier, 70% Harzgehalt.
3 Phenolharz-behandelte Kraftpapierblätter, 40% Harzgehalt, Grundgewicht 0.22 kg/m2,
Kreppapier,
Papiertrennschicht.
Kreppapier,
Papiertrennschicht.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer dekorativen Schichtstoffplatte, bestehend aus mehreren Lagen
beharzten Kraftpapiers, einer Polyester-beharzten
Dekorpapierschicht mit einem Oberzug aus Polyesterharz, bei dem die Dekorpapierschicht mit
Polyesterharz versehen und das Polyesterharz in einen halbfesten Zustand angehärtet wird und ferner
die Schichten zusammen mit den beharzten Kraftpapierlagen in einer Presse unter Anwendung von
Druck und Wärme zu der Schichtstoffplatte fest verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß für die Beharzung der Kraftpapierlagen
Phenolharz verwendet wird, daß das Polyesterharz nur auf die Sichtoberfläche der unimprägnierten
Dekorpapierschicht in einer Dicke zwischen ungefähr 0,28 und 0,76 mm in einer solchen Menge und in
einem solchen Zustand aufgetragen wird, daß ein Teil des Harzes in die Oberfläche der Dekorschicht
vor dem Anhaften eindringt und daß der Harzgehalt der Dekorschicht nach dem Anhärten bei einem 2 bis
6 prozentigen Anteil flüchtiger Stoffe 75 bis 85% des Gesamtgewichts der beschichteten Dekorpapierschicht (einschließlich flüchtiger Stoffe) beträgt, und
daß vor dem Verpressen zwischen der obersten Kraftpapierlage und der Dekorpapierschicht eine
unbeharzte Papierschicht angeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der unbeharzten Papierschicht eine mit Melaminnarz imprägnierte Schicht
angeordnet wird.
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Legal Events
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Ipc: B32B 27/04 |
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