DE1756158C3 - Verfahren zum Auswechseln von Girlanden-Rollensätzen von Förderbandanlagen und Wartungswagen für eine Förderbandanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Auswechseln von Girlanden-Rollensätzen von Förderbandanlagen und Wartungswagen für eine Förderbandanlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswech- :ln von Girlanden-Rollensätzen von Förderbandnlagen.
Es ist bekannt, das Auswechseln von Girlanden-Rol-
:nsätzen bei stillgesetzter Bandanlage von Hand durchzuführen. Um nicht bei jedem schadhaften Rollensatz
die gesamte Bandanlage stillsetzen zu müssen, sind sogenannte Absenkvorrichtungen (deutsche
Patentschrift 12 28187) entwickelt worden, die es ermöslichen,
die Girlanden-Roüensätze während des Betriebes der Anlage außer Betrieb zu setzen. Man stellte
Verbindungsglieder her, die aus senkrecht zu den Längsträgern stehenden Verbindungslaschen bestehen,
die Langlöcher für die Durchführung der Längsträger und/oder der Aufhängung der Tragrollensätze aufweisen,
wobei die Langlöcher so angeordnet sind, daß bei einem Verschieben der Verbindungslaschen an den
Längsträgern und/oder an den Aufhängungen die Tragrollensätze
abgesenkt und damit außer Eingriff mit dem Förderband gebracht werden können. Auf diese Weise
ist es möglich, schadhaft gewordene Förderbandtragrollen außer Eingriff mit dem Förderband zu bringen,
ohne daß es notwendig wäre, die Anlage stillzusetzen.
Der wesentliche Nachteil dieser Vorrichtung besteht jedoch darin, daß die Girianden-Rollensätze im Bandgerüst
verbleiben und erst nach Stillsetzen der Bandanlage ausgewechselt werden können.
Demgegenüber ist es die Aufgabe der Erfindung, das Auswechseln der Girlanden-Rollensätze während des
Betriebes der Bandanlage durchzuführen und dies besonders günstig zu gestalten und eine einwandfreie
Wartung von langen Förderbandanlagen zuverlässig zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Förderband oberhalb des auszubauenden
Girlanden-Rollensatzes entlastet wird, daß ein Ende dieses Girlanden-Rollensatzes an das Lastaufnahmemittel
einer Hubeinrichtung und sein anderes Ende an ein Ende des einzubauenden Girlanden-Rollensatzes
angeschlossen wird, der mit seinem anderen Ende an einer weiteren Hubeinrichtung aufgehängt ist und daß
nach dem Lösen der beiden Enden des auszubauenden Girlanden-Rollensatzes von dem Bandgerüst das
Lastaufnahmemittel der ersten Hubeinrichtung eingeholt und das Lastaufnahmemittel der anderen Hubeinrichtung
abgelassen wird.
Die Erfindung hat ferner einen Wartungswagen für eine Förderbandanlage zur Durchführung dieses Verfahrens
zum Gegenstand.
Bei diesem Wagen weisen die beiden Hubeinrichtungen Ausleger auf, die an einem Ende des über
der Förderbandanlage fahrbaren Wagengestells beiderseits des Förderbandes um quer zur Fahrtrichtung
liegende Achsen schwenkbar gelagert und aus einer Betriebsstellung, in der sie von dem Gestell aus
nach oben ragen, in eine Außerbetriebsstellung geschwenkt werden können, in der sie nicht oder nicht
wesentlich über das Profil des Wagengestells hinausragen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Wartungswagen in Seitenansicht,
F i g. 2 die zugehöriee Draufsicht,
F i g. 3 einen Querschnitt durch die Förderbandanlage mit einer Ansicht des Wartungswagens,
F i g. 4, 5 und 6 entsprechende Darstellungen wie in F i g. 1, 2 bzw. 3 mit Empfängereinrichtungen,
F i g. 7 bis 13 Stützrollen an dem Wartungswagen ir verschiedenen Stellungen.
L>as Gerüst der Förderbandstraße hat zwei Holme 1
an denen in großen Abständen Girianden-Rollensätze 2, bestehend aus drei Rollen, für das Bandobertrum ;
aufgehängt sind. Ferner sind an dem Bandgerüst zweiteilige Rollensätze für das Banduntertrum angehängt
Auf dem Bandgerüst liegen Wellblechtafeln 4 zur Abdeckung des Förderbandes.
Auf den Holmen 1 ist das Gestell 5 des Wartungswagens
mit vier Rädern 6 fahrbar, \on denen zwei durch einen Motor 7 angetrieben sind. Das Gestell 5 ist durch
Rollen 8 geführt, die an den Außenseiten der Holme 1 anliegen. In dem Gestell 5 sind beiderseits zwei
Führungsschienen 9 waagerecht angeordnet. In diesen laufen zwei Räder 10 eines U-förmigen Bügels 11, dessen
Schenkel beiderseits des Gestells 5 sich nach hinten und mit einem Knick nach oben erstrecken. Die Schenkel
11 stützen sich auf Kehlrollen 12, die am rückwärtigen Ende des Gestells 5 gelagert sind. Am vorderen
Ende des Bügels 11 greifen zwei Seile 13 an, die über Umlenkrollen 14 nahe dem rückwärtigen Ende des Gestells
5 zu Wickel-Rollen 15 geführt siiid. Diese Rollen,
um welche die Seile 13 herumgeschlungen sind, können mittels einer Kurbel 16 angetrieben werden. Von den
Wickel-Rollen 15 sind die Seile 13 über Umlenkrollen 17 am vorderen Ende der Führungsschienen 9 zu dem
vorderen Ende des Bügels 11 geführt. Durch Drehen der Kurbel 16 kann der Bügel 11 zwischen zwei Endstellungen
I und Il verfahren werden. In der Endstellung I befinden sich die Räder 10 am vorderen Ende
der Führungsschienen 9, während die Schenkel des Bü gels 11 sich nahe ihrer Enden auf die Kehlrollen 12
stützen. Der Bügel 11 ragt hierbei nicht über cias Profil
des Wartungswagens hinaus. In der Endstellung 11, in welcher die Räder 10 so weit wie möglich nach hinten
gefahren sind, stützen sich die Schenkel des Bügels 11 in der Nähe ihrer Knicke auf die Kehlrollen 12, während
die anschließenden Arme 18 dieser Schenkel als Ausleger steil nach oben gerichtet sind.
An den Enden der Arme 18 sind Umlenkrollen 19 gelagert. Ferner sitzen Umlenkrollen 20 an den Schenkeln
des Bügels U in der Nähe der Knicke. Im vorderen Teil des Gestells 5 sind zwei Trommeln 21 einer
Seilwinde gelagert, die entweder unmittelbar oder über ein Umkehrgetriebe miteinander gekuppelt werden
können. Zum Antrieb dient eine Kurbel 22. Von den beiden Trommeln 21 sind Seile 23 über die Umlenkrollen
20 und 19 geführt.
Zum Auswechseln eines Girlanden-Rollensatzes 2 muß zunächst oberhalb von ihm das Bandobertrum 3
angehoben werden. Das geschieht mit Hilfe zweier Stützrollen 24, deren Achsen frei tragend beiderseits
des Förderbandes an zwei Stangen 25 befestigt sind, welche in dem Gestell 5 in lotrechter Richtung verschiebbar
und um ihre lotrechten Achsen drehbar gelagert sind. Normalerweise nehmen die Stützrollen 24 die
aus F i g. 7 bis 9 ersichtliche Lage ein. Sie befinden sich beiderseits des Förderbandes mit schräg nach unten geneigten
Achsen in Richtung der Fortbewegung des Wagens in solcher Höhe, daß sie völlig oberhalb des Bandgerüstes
liegen. Wenn ein Girlanden-Rollensatz 2 ausgewechselt werden soll, werden die Stützrollen 24 in
die aus F i g. 10 und 11 ersichtliche Lage abgesenkt und
alsdann in die Lage nach F i g. 12 und 13 gedreht. Hierbei greifen sie unter das Bandobertrum 3. Nunmehr
kann man durch Anheben der Stangen 25 das Bandobertrum abheben, so daß der Girlanden-Rollensatz
entlastet ist. Nunmehr wird das eine Seil 23, das von der
Umlenkrolle 19 an der Spitze des einen, aufgerichteten Armes 18 nach unten hängt, an dem auf der betreffenden
Seile des Bandgerüstes befindlichen Ende des Girlanden-Rollensatzes 2 befestigt. Das andere Seil
trägt an dem von der betreffenden Umlenkrolle 19 herabhängenden Ende den einzubauenden Girlanden-Rollensatz 26. Das untere Ende dieses Satzes wird
an dem betreffenden Esde des auszubauenden Girlanden-Roiiensatzes 2 befestigt Nachdem die beiden
Enden dieses Rollensatzes von dem Bandgerüst gelöst sind, wird das zuerst genannte Seil 23 eingezogen
und das andere Seil 23 nachgelassen. Das geschieht durch Drehen der Kurbel 22, wobei die beiden Trommeln
21 unter Vermittelung des Umkehrgetriebes gegenläufig angetrieben werden. Auf diese Weise wird
der Girlanden-Rollensatz 2 seitwärts unter dem angehobenen Banduntertrum herausgezogen und gleichzeitig
der Rollensatz 26 eingefädelt. Wenn er in seine endgültige Lage am Bandgerüst gelangt ist, werden seine
beiden Enden an den Holmen 1 befestigt, während der Girlanden-Rollensatz 2 von dem Wagen mitgenommen
wird. Alsdann wird das Bandobertrum mittels der Stützrollen 24 abgesenkt, so daß es zur Auflage auf
dem neu eingebauten Rollensatz 26 kommt Beim Ausbau eines Girlanden-Rollensatzes braucht das Bandobertrum
nur ganz geringfügig von dem Rollensatz gelüftet zu werden, wenn dieser mittels der Seiltrommeln
21 genügend abgesenkt wird. Das Auswechseln von Girlanden-Rollensätzen kann auf diese Weise während
des Bandbetriebes erfolgen.
Der Wartungswagen kann außerdem dazu dienen, die Förderbandanlage daraufhin zu überwachen, ob
einzelne Bandtragrollen beschädigt sind oder sich nicht mehr drehen. Im ersteren Fall entstehen Geräusche,
während im zweiten Fall Wärmestrahlen auftreten. Seitwärts an dem Gestell 5 ist, wie F i g. 4 bis 6 zeigen,
ein Arm 27 so angebracht, daß er seitwärts an dem Bandgerüst vorbeiwandert. An dem unteren Ende des
Arms 27 sind zur Ermittelung der erwähnten Geräusche ein Richtmikrophon und zur Ermittelung der
Wärmestrahlen eine Ultra-Rot-Anlage angebracht. Diese Empfänger 28 sind so eingestellt, daß sie mit
Öffnungswinkeln von etwa 30° von unten seitlich schräg auf die Tragrollen der Girlanden-Rollensätze 2
gerichtet sind. Das Richtmikrophon enthält einen Verstärker und umschaltbare Frequenzfilter, die es gestatten,
die tiefen Frequenzen der allgemeinen Betriebsgeräusche zu unterdrücken.
Zum Abhören des Störgeräusches dient ein Kopfhö
Die Ultra-Rot-Anlage arbeitet mit ultrarotempfindlichen Fotozellen welche Wärmestrahlen von Rollen
erfassen, die eine Temperatur von 180°C oder mehr
haben. Dabei wird die Tageslichtstrahlung durch Ultrarotfilter so weit geschwächt, daß sie die Messungen
nicht stört. Liegt eine Rolle, deren Temperatur höher als 180°C ist, im Empfangsbereich einer Ultrarotzelle,
wird im Wartungswagen ein akustisches und/oder optisches Signal ausgelöst, das so iange eingeschaltet
bleibt, bis es von Hand gelöscht wird.
Der Wartungswagen kann mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit fahren, da die Ultra-Rot-Anlage
sehr schnell anspricht. Die Wartungsfahrt kann im übrigen um so schneller erfolgen, je größer die Abstände
der Girlanden-Rollensätze 2 voneinander sind.
Wenn der Wartungswagen die das Signal auslösende Rolle bereits überfahren hat, wird er abgebremst und
die Signalanlage gelöscht. Der Wagen fährt nunmehr langsam zurück, bis das Signal erneut ertönt.
Beim Auswechseln eines Girlanden-Rollensatzes wird naturgemäß jeweils das betreffende Wellblech
abgehoben.
Auf dem Wartungswagen kann eine Einrichtung, z. B. eine Wasserwaage angebracht sein, die dem Wagenführer
ein etwaiges einseitiges Absenken des Bandtraggerüstes anzeigt. Derartige Fehler werden einem zentralen
Steuerstand gemeldet. Damit sie später leicht aufgefunden werden können, werden die einzelnen
Bandstraßen in Abschnitte unterteilt und entsprechend bezeichnet.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Auswechseln von Girlariden-Roüensätzcn von Förderbandaiüagen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (3) oberhalb des auszubauenden Girlanden-Rollensatzes
(2) entlastet wird, daß ein Ende dieses Girlanden-Rollensatzes an das Lastaufnahmemittel
einer Hubeinrichtung und sein anderes Ende an ein Ende des einzubauenden Girlanden-Rollensatzes
(26) angeschlossen wird, der mit seinem anderen Ende an einer weiteren Hubeinrichtung aufgehängt
ist, und daß nach dem Lösen der beiden Enden des auszubauenden Girlanden-Rollensatzes (2) von dem
Bandgerüst (1) das Lastaufnahmemittel der ersten Hubeinrichtung eingeholt und das Lastaufnahmemittel
der anderen Hubeinrichtung abgelassen wird.
2. Wartungswagen für eine Förderbandanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Hubeinrichtungen zwei Ausleger (18) aufweisen, die an
einem Ende des über der Förderbandanlage fahrbaren Wagengestells (5) beiderseits des Förderbandes
um quer zur Fahrtrichtung liegende Achsen schwenkbar gelagert und aus einer Betriebsstellung
(II), in der sie von dem Gestell aus nach oben ragen, in eine Außerbetriebsstellung geschwenkt werden
können, in der sie nicht oder nicht wesentlich über das Profil des Wagengesteils hinausragen.
3. Wartungswagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleger (18) der Hubeinrichtungen
nach oben abgewinkelte Schenkel eines in dem Wagengestell (5) parallel zur Fahrtrichtung
verschiebbar geführten Bügels (11) sind.
4. Wartungswagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeiririchtungen zwei Seiltrommeln (21) aufweisen, von denen aus Seile (23)
zu Umlenkrollen (19) an den Spitzen der beiden Ausleger (18) geführt sind und die wahlweise gleichsinnig
und gegenläufig angetrieben werden können.
5. Wartungswagen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Wagengestell
(5) zum Entlasten des Förderbandes oberhalb jeweils eines auszubauenden Girlanden-Rollensatzes
(2) beiderseits des Förderbandes Stützrollen (24) frei tragend so gelagert sind, daß das
eine Ende der Achse jeder Stützrolle heb- und senkbar sowie um eine lotrechte Achse schwenkbar getragen
wird.
6. Wartungswagen nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Wagengestell
(5) wenigstens auf einer Seite einen nach unten ragenden Arm trägt, an dem Empfänger (28) sitzen
zur Aufnahme von Geräuschen, die auf Beschädigungen von Bandtragrollen beruhen, und zur Aufnahme
von Wärmestrahlen, die auf der Erwärmung von sich nicht mehr freidrehenden Bandtragrollen
beruhen.
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