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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum unabhängigen Antrieb einer
durch ein gelochtes Papierband gesteuerten Doppelhub-Schaftmaschine, bei der mittels
eines aus einer Normalstellung in zwei Schaltstellungen bewegbaren Schalthebels
die Schaftmaschine von der Webmaschine abgekuppelt wird, sodann die Schaftmaschine
mit einem Hilfsmotor gekuppelt und schließlich der Hilfsmotor in der gewünschten
Drehrichtung angelassen wird.
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Der unabhängige Antrieb von Schaftmaschinen wird insbesondere zu dem
Zweck vorgesehen, die Schaftmaschine zur Herausnahme von fehlerhaften Schüssen aus
dem Gewebe zurückdrehen zu können. Es ist bekannt, die Kupplung, über die die Schaftmaschine
mit der Webmaschine gekuppelt ist, und zwei weitere Kupplungen für Vorwärts- und
Rückwärtslauf der Schaftmaschine durch den Hilfsmotor mittels eines gemeinsamen
Betätigungshebels zu schalten. In einer mittleren Ruhelage des Betätigungshebels
ist die Schaftmaschine mit der Webmaschine gekuppelt, und bei Schwenken des Hebels
in der einen oder anderen Richtung wird die Schaftmaschine vom Webstuhl abgeschaltet
und mit dem Hilfsmotor für langsamen Vor- oder Rückwärtslauf der Schaftmaschine
gekuppelt (deutsche Patentschrift 667170).
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Wird eine solche Vorrichtung für den unabhängigen Antrieb einer Doppelhub-Schaftmaschine
vorgesehen, so muß der Weber den Kartenzylinder der Doppelhub-Schaftmaschine zunächst
um eine Musterkarte zurückdrehen, bevor das Zurückweben stattfinden kann, weil bei
Doppelhub-Schaftmaschinen jede Musterkarte zwei Schüssen entspricht. Umgekehrt muß
nach Beseitigung des Webfehlers der Kartenzylinder um eine Musterkarte vorgedreht
werden, um die Webmaschine wieder in Betrieb setzen zu können.
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Für den unabhängigen Antrieb von Doppelhub-Schaftmaschinen ist es
daher bekannt, für jedes Zughakenpaar der Schaftmaschine nicht nur eine Tastnadel
vorzusehen, sondern jedem Zughakenpaar zwei Tastnadeln zuzuordnen, wodurch es möglich
wird, die Doppelhub-Schaftmaschine unmittelbar rückwärts oder vorwärts anzutreiben,
ohne daß es notwendig ist, den Kartenzylinder zunächst in der einen und dann in
der anderen Richtung zusätzlich zu drehen. Diese Verdoppelung der Tastnadeln bedeutet
eine erhebliche Komplizierung. Außerdem ist eine größere Papierfläche erforderlich,
d. h., das Papierband muß entweder breiter oder länger sein (deutsche Auslegeschrift
1012 269).
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
bei der durch Betätigen eines einzigen Schalthebels nicht nur die Schaftmaschine
von der Webmaschine abgekuppelt und mit dem Hilfsmotor gekuppelt, sondern auch das
Papierband automatisch in der jeweiligen Richtung um eine Karte verschoben wird.
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Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Gesamtansicht der Vorrichtung, F i g. 2 eine
vergrößerte Seitenansicht des Hauptteils der Vorrichtung, F i g. 3 einen Schnitt
durch die Vorrichtung. Die Schaftmaschine entspricht der allgemein üblichen Bauart.
Sie enthält zwei Reihen von hin- und hergehenden Haken, die durch die Ablesenadeln
ausgewählt werden, und ein gelochtes Papierband. Dieses Band 1 gemäß F i g. 1 läuft
über einen Zylinder 2, dessen Stifte in Lochreihen an den Rändern des Bandes eingreifen.
Die Stifträder des Zylinders 2 sitzen auf einer Welle 4, auf der auch ein Vorschubrad
5 sitzt, das durch einen Zapfen (nicht dargestellt) eines dauernd umlaufenden Arms
absatzweise betätigt wird. Zwischen den aufeinanderfolgenden Vorschüben wird das
Vorschubrad 5 in seiner jeweiligen Lage durch eine Halteklinke festgelegt, die aus
einem Zapfen 6 an einem Hebel 7 besteht, der unter der Wirkung einer nicht dargestellten
Feder steht. Dieser Zapfen 6 wird durch einen angetriebenen Nocken (nicht dargestellt)
vom Vorschubrad 6 abgehoben, wenn das Vorschubrad 5 angetrieben wird. Der Hebel
7 sitzt auf einer Welle 8, auf der auch ein Paar Arme 9 befestigt ist, die miteinander
durch eine Querstange 10 verbunden sind. Beim Schwenken der Querstange
10 wird eine Reihe von Fingern 11 gehoben und gesenkt, an denen die
einzelnen Ablesenadeln 12 angebracht sind. Jeder Finger 11 ist radial gerichtet
an einem Ring 13 befestigt, der lose auf die Welle 8 aufgesetzt ist. Dieser Ring
13 trägt einen zweiten Finger 14, der mit einer Stoßnadel (nicht dargestellt) verbunden
ist, die einem der Haken der Schaftmaschinen entspricht. Bei der üblichen Anordnung
wird die jeweilige Stoßnadel von der entsprechenden Schiene erfaßt, und der Haken,
dem die Stoßschiene zugeordnet ist, wird angehoben, wenn eine Ablesenadel 12 vom
Papierband 1 zurückgehalten wird.
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Die Finger 11 und die Ablesenadeln 12 werden periodisch bzw. zyklisch
zusammen mit dem Zapfen 6 des Hebels 7 mittels der Querstange 10 während des Vorschubs
des gelochten Papierbands 1 angehoben, d. h. während der Zeit, wo der Vorschubzapfen
(nicht dargestellt) auf das Vorschubrad 5 einwirkt. Wenn das Papierband 1 dann vorgeschoben
ist, werden die Ablesenadeln 12 erneut gesenkt, sie lesen bzw. tasten die
Karte ab und bewirken die Auswahl der Haken der Schaftmaschine. Die Ablesenadeln
sind in zwei Reihen angeordnet, die dem oberen bzw. unteren Haken der Schaftmaschine
entsprechen, welche also gleichzeitig ausgewählt werden. Da diese beiden Hakenreihen
abwechselnd arbeiten, findet die Auswahl für zwei aufeinanderfolgende Schläge des
Webstuhls statt. Jede Karte des Papierbands 1 entspricht also zwei Schlägen.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Auswahlgetriebes der Schaftmaschine ist daher halb
so groß wie die Arbeitsgeschwindigkeit des Webstuhls selbst, was die bekannten Vorteile
ergibt.
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Bekannte Schaftmaschinen dieser Art haben aber den Nachteil, daß -
falls zurückgewebt werden soll - das Papierband zunächst um einen Betrag zurückzubewegen
ist, der zwei Schlägen oder einer Karte entspricht, und daß vor der Wiederaufnahme
des normalen Betriebs das Papierband um den gleichen Betrag wieder vorzuschieben
ist.
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Gemäß der Erfindung ist zum Zurückdrehen oder Vordrehen der Schaftmaschine
unabhängig gegenüber dem Webstuhl ein Schalthebel 15 vorgesehen, der in der
einen oder anderen Richtung (hier nach oben oder unten in F i g. 1) von Hand schwenkbar
ist, und zwar ausgehend von einer Mittel- oder Ruhelage, die der normalen, gemeinsamen
Arbeitsweise
von Webstuhl und Schaftmaschine entspricht. Dieser
Hebel 15 sitzt auf einer Welle 16, die außerdem noch einen Nockenarm 17, einen Anschlußhebel
18 und einen Kontaktdaumen 19 trägt.
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Der Nockenarm 17 geht am Ende in einen flachen, breiten und
etwa bogenförmigen Kopfteil 17 a über, der einen Führungsschlitz 17 b (F
i g. 1 und 2) aufweist. In diesem Schlitz ist eine Rolle 20 geführt, die
von einem Arm eines Winkelhebels 21 getragen wird, der auf einem Bolzen 22
gelagert ist. Der andere Arm dieses Hebels 21 ist durch einen Lenker 23 mit einem
Zahnsegment 24 verbunden, das von einer kurzen Welle 25 getragen wird. Das
Zahnsegment 24 kämmt mit einem Ritze126, das drehbar auf einem Zapfen
27 gelagert ist und einen axial vorspringenden Stift 28 trägt, der
auf ein Vorschubrad 29 einwirkt, das auf die Welle 4 des Zylinders
2 aufgekeilt ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß beim Verschwenken des
Zahnritzels 26 der Stift 28 das Vorschubrad 29 um einen Winkelbetrag dreht, der
einem Zahn entspricht.
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Wenn der Handhebel 15 in seiner Ruhelage gemäß F i g. 1 ist,
befindet sich die Rolle 20 im mittleren Bereich des Führungsschlitzes 17
b, d. h. in dem Teil des Führungsschlitzes, der den größten radialen Abstand von
der Welle 16 hat. Bei dieser Lage der Rolle 20 ist der Stift
28 völlig von der Verzahnung des Vorschubrads 29 abgehoben und befindet sich
auf der linken Seite der Ebene, die die Achsen des Vorschubrads 29 und des Ritzels
26 in F i g. 1 enthält. Wird der Handhebel 15 nach oben, d. h. im Uhrzeigersinn
(Pfeil AV in F i g. 1) geschwenkt, verbleibt die Rolle 20 in einem Teil des
Führungsschlitzes 17 b, der konzentrisch zur Welle 16 liegt, so daß
der Winkelhebel 21 nicht betätigt wird. Wenn demgegenüber der Handhebel 15 nach
unten (Pfeil AR) geschwenkt wird, gelangt die Rolle 20 in einen Teil von
kleinerem Radius des Führungsschlitzes 17 b (F i g. 2). Dabei wird der Winkelhebel
21 zusammen mit dem Zahnsegment 24 im Uhrzeigersinn gedreht. Das Zahnritze126
dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn, und sein Stift 28 bewirkt ein Drehen des
Vorschubrads 29 im Uhrzeigersinn um einen Zahn. Die ganze Anordnung ist so
getroffen, daß diese Drehung um einen Zahn des Vorschubrads 29 ein Zurückbewegen
des gelochten Papierbands 1 um einen Betrag bewirkt, der einer Karte entspricht.
Der Stift 28 kommt dann wieder vom Vorschubrad 29 frei und gelangt in eine
Lage, wie sie in F i g. 2 dargestellt ist. Er befindet sich jetzt auf der rechten
Seite der die Achsen des Vorschubrads 29 und des Zahnritzels 26 enthaltenden Ebene.
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Die kurze Welle 25, auf der das Zahnsegment 24
sitzt, trägt
auch ein Nockenstück 31 mit einem mittleren Nocken 31 a, der beim
Drehen der Welle 25
auf eine Rolle 32 an einem Hebel 33 einwirkt,
der auf die schon erwähnte Welle 8 aufgekeilt ist. Der Hebel 33 wird also zusammen
mit der Welle 8 und den von ihr getragenen Teilen entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt.
Die Querstange 10 wird mithin augenblicklich angehoben, so daß auch die Ablesenadeln
12 angehoben werden, während der Zapfen 6 das Vorschubrad 5 freigibt.
Die Anordnung ist so getroffen, daß dies genau während der Betätigung des Vorschubrads
29 durch den Stift 28 vor sich geht, damit der Zylinder
2 frei gedreht werden kann und das Verschieben des Papierbands
1 durch die Ablesenadeln 12 nicht behindert wird. Der auf der Welle
16 sitzende Anschlußhebel 18
betätigt über einen Lenker 34 einen Hebel
35, der auf einem Zapfen 36 gelagert ist. Am Lagerende des Hebels 35 ist dieser
als Dreieckführung 37 ausgebildet, in die ein Führungsstift 38 eines zweiarmigen
Hebels 39 hineinragt, der bei 40 angelenkt ist (F i g. 3). Das andere Ende dieses
Hebels 39 trägt eine Rolle 41, die auf einen Flansch 42 einer Hülse
43 einwirkt, welche verschiebbar und gegen Drehung gesichert auf einer Welle
44 angeordnet ist. Diese Welle 44 trägt ein Kettenrad 45, das durch eine Kette
46 mit einem weiteren Kettenrad 47 verbunden ist, das auf einer Welle
48 des Webstuhls sitzt. Die Hülse 43 weist eine einzige seitliche
Klaue 49 auf, die sich über einen Winkel von etwa 180° erstreckt, und steht
unter der Wirkung einer Feder 50, die zwischen dem Kettenrad 45 und
der Scheibe 42 eingeschaltet ist und die Klaue 49 mit einer entsprechenden
Klaue 51 in Eingriff hält, die am Ende einer Hülse 53 eines Kegelzahnrads
54 ausgebildet ist, das mit einem Kegelzahnrad 55 auf der Antriebswelle 56
der Schaftmaschine in Eingriff ist. Die Hülse 53 ist auf der Welle
44 drehbar gelagert und gegen axiale Verschiebung gesichert. Sie trägt ferner
ein Stirnzahnrad 57.
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Um die Schaftmaschine unabhängig vom Webstuhl drehen zu können, ist
ein kleiner Hilfselektromotor 58 mit Untersetzungsgetriebe 59 vorgesehen. Auf dessen
Welle 60 ist eine Verschiebehülse 61 aufgesetzt, die an den Enden Zahnräder
62 bzw. 63 trägt, welche wahlweise mit dem Zahnrad 57 in Eingriff
gebracht werden können. Das Verschieben der Hülse 61 auf der Welle 60 erfolgt
durch das gegabelte Ende einer Verlängerung 35 a des bereits erwähnten Hebels
35.
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Wenn der Handhebel 15 seine Ruhelage nach F i g. 1 einnimmt, liegt
der Führungsstift 38 in der Spitze der Dreieckführung 37, und die Rolle 41
wirkt nicht auf die Scheibe 42 ein, so daß die Klauen 49
und
51 unter der Wirkung der Feder 50 ineinandergreifen. Wird der Handhebel
15 nach oben oder unten verschwenkt, so dreht sich die Dreieckführung 37 im oder
entgegen dem Uhrzeigersinn, und der Führungsstift 38 wird jeweils nach rechts
in F i g. 3 bewegt. Die Rolle 41 drückt dadurch die Scheibe 42
gegen
die Wirkung der Feder 50 nach links, und die Klauen 49 und
51 lösen sich voneinander. Gleichzeitig bringt die Verlängerung
35a des Hebels 35
eines der Zahnräder 62 bzw. 63 mit dem Zahnrad 57
zum Eingriff, das jetzt von der Welle 44 und damit vom Webstuhl abgekuppelt
ist. Der Hilfselektromotor 58 ist nunmehr mit der vom Webstuhl abgeschalteten Schaftmaschine
verbunden.
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Der Kontaktdaumen 19 befindet sich bei der Ruhelage des Handhebels
15 zwischen zwei Mikroschaltern 64, 65, die in F i g. 3 nur schematisch
angedeutet sind. Diese Mikroschalter 64, 65 steuern einen elektromagnetischen
Wendeschalter66, der zwischen dem Hilfselektromotor 58 und dem Netz 67 eingeschaltet
ist. Beim Schwenken des Handhebels 15 in der einen oder anderen Richtung wird bei
Beendigung des Schwenkhubs der eine oder andere Mikroschalter betätigt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Wenn sich der Handhebel
15 in seiner Ruhelage nach F i g. 1 und 3 befindet, ist der Stift
28 mit dem Vorschubrad 29
außer Eingriff und behindert daher den normalen
Vorschub des Papierbands 1 nicht. Der Nocken 31 a liegt auf der linken Seite der
Rolle 32, und der Zapfen 6 am Hebel 7 kann auf das Vorschubrad 5 einwirken,
wobei
die Querstange 10 bei jeder Vorschubbewegung des Vorschubrads 5 die
Ablesenadeln 12
anhebt. Der Führungsstift 38 befindet sich an der Spitze der
Dreieckführung 37. Die Rolle 41 nimmt die in F i g. 3 dargestellte
Lage ein und wirkt also nicht auf die Feder 50 ein, die daher die Klauen
49
und 51 miteinander im Eingriff hält. Die Antriebswelle 56 der Schaftmaschine
ist also mit dem Webstuhl gekuppelt. Die Verlängerung 35a des Hebels 35 nimmt
eine Mittellage ein, bei der die Zahnräder 62 und 63 auf beiden Seiten des Stirnzahnrads
57 liegen, das sich mithin frei drehen kann. Der Daumen 19 ist von beiden Mikroschaltern
64 und 65 abgehoben, so daß der Wandschalter 66 offen ist.
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Wenn die Bedienungsperson einen Teil des Gewebes aufzulösen hat, um
beispielsweise einen Webfehler zu beseitigen, hält sie den Webstuhl an und betätigt
den Handhebel 15 in Richtung des Pfeils AR (der Handhebel wird also in F i g.1 und
3 nach unten geschwenkt). Dadurch wird der Nockenarm 17 mit seinem Kopfteil 17 a
entgegen dem Uhrzeigersinn in F i g. 1 und 2 verschwenkt und die Rolle
20 durch den Schlitz 17 b angehoben (F i g. 2). Der Winkelhebel 21 wird im
Uhrzeigersinn verschwenkt, und durch den Lenker 23 und durch das Zahnsegment 24
wird ein Drehen des Zahnrads 26 entgegen dem Uhrzeigersinn bewirkt. Der Stift 28
des Zahnrads 26 dreht das Vorschubrad 29 um einen Zahn weiter, so daß das Papierband
1 um eine Karte zurückbewegt wird. Dieses Drehen des Vorschubrads 29 wird durch
den Nocken 31 a ermöglicht, der gleichzeitig den Hebel 7 mit seinem Zapfen 6 vom
Vorschubrad 5 abgehoben und auch die Ablesenadeln 12 angehoben hat.
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Der Anschlußhebel 18 hat ein Drehen des Hebels 35 und der Dreieckführung
27 entgegen dem Uhrzeigersinn bewirkt. Dadurch ist der Führungsstift 38 nach rechts
in F i g. 3 gedrückt worden, wodurch sich die Rolle 41 nach links bewegt hat. Die
Klauen 49 und 51 sind dadurch gegen die Wirkung der Feder 15 außer Eingriff
gebracht worden. Damit ist die Schaftmaschine vom Webstuhl abgekuppelt. Das Schwenken
des Hebels 35 hat gleichzeitig das rechte Zahnrad 63 mit dem Stirnzahnrad 57 in
Eingriff gebracht.
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Am Ende des Nachuntenschwenkens des Handhebels 15 betätigt der Daumen
19 den Mikroschalter 65. Dieser bringt seinerseits den Wendeschalter 67 in eine
solche Stellung, daß der Hilfselektromotor 58 anläuft und die Schaftmaschine mit
verminderter Geschwindigkeit rückwärts antreibt. Das Anlaufen des Hilfselektromotors
58 findet mit Zeitabstand nach dem Entkuppeln der Klauen 49 und 51 statt und nachdem
das Papierband 1 um eine Karte zurückbewegt worden ist.
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Die Schaftmaschine arbeitet jetzt richtig in bezug auf die aufeinanderfolgenden
Schüsse des Gewebes, da das Papierband vorher in der erforderlichen Weise zurückbewegt
worden ist. Die Bedienungsperson kann die Schußfäden aus den aufeinanderfolgenden
Fächern während der langsamen Drehung der Schaftmaschine herausnehmen. Sie kann
ferner diese Drehung ganz nach Wunsch wieder stoppen, wobei nur der Handhebel
15 ganz leicht anzuheben ist, nämlich um einen Betrag, der gerade ausreicht,
um den Mikroschalter 65 zu öffnen.
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Wenn das Zurückweben beendet ist, gibt die Bedienungsperson den Handhebel
15 frei. Die Feder 50
drückt dann über die Scheibe 42 und den Hebel
39 die Dreieckführung und damit auch den Hebel 15 in die Ruhelage nach F i g. 3
zurück. Zu bemerken ist, daß diese Rückführung des Handhebels 15 in die Ruhelage
auch durch eine besondere Feder bewirkt werden kann, die beispielsweise den Hebel
39 in F i g. 3 unten nach links zieht. Auf jeden Fall wird der Mikroschalter 65
sofort geöffnet und der Hilfselektromotor 58 stillgesetzt. Das Zahnrad 63 kommt
mit dem Stirnzahnrad 57 außer Eingriff, und das Zahnsegment 24 geht in die ursprüngliche
Stellung nach F i g. 1 zurück. Der Stift 28 verschiebt das Papierband
1 wieder um eine Karte, aber diesmal in Vorwärtsrichtung, wie dies für das
weitere richtige Arbeiten der Schaftmaschine im Zusammenwirken mit dem Webstuhl
erforderlich ist. Das Drehen des Vorschubrads 29 und des Papierbandzylinders 2 wird
durch den Nocken 31 a ermöglicht, der die Ablesenadeln 12 und den Hebel 7 kurzzeitig
anhebt. Die Klauen 49 und 51 werden durch die Feder 50 wieder zum Eingriff gebracht,
und zwar entweder unmittelbar beim Freigeben des Handhebels 15 oder erst dann, wenn
sich die Welle 48 des Webstuhls wieder zu drehen beginnt.
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Wenn die Bedienungsperson aus irgendeinem Grunde wünscht, die Schaftmaschine
unabhängig vom Webstuhl in Vorwärtsrichtung zu bewegen, braucht sie nur den Handhebel
15 in Richtung des Pfeils AV in F i g.1 zu verschwenken. Es ist ohne weiteres erkennbar,
daß der Winkelhebel 21 in diesem Fall stehenbleibt, so daß während der Betätigung
des Handhebels 15 das Papierband 1 nicht bewegt wird. Der Hebel 35 wird entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht, so daß das Zahnrad 62 mit dem Stirnzahnrad 57 in Eingriff
kommt, wobei der Hebel 39 durch die Dreieckführung 37 wie im ersten Fall betätigt
wird und die Klauen 49 und 51 außer Eingriff kommen. Der Daumen 19
betätigt diesmal den Mikroschalter 64, und der Wandschalter 66 bringt den Hilfselektromotor
58 in solchem Drehsinn zum Anlaufen, daß die Schaftmaschine in Vorwärtsrichtung
angetrieben wird.
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Wenn der normale Betrieb des Webstuhls wieder eingestellt werden soll,
gibt die Bedienungsperson den Handhebel 15 frei, der unter Wirkung der Feder 50
oder durch eine besondere Feder in seine Ruhelage zurückkehrt.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Bedienungsperson
des Webstuhls mittels der Vorrichtung gemäß der Erfindung die Schaftmaschine ganz
nach Wunsch rückwärts oder vorwärts drehen kann, ohne daß es erforderlich ist, für
die notwendige vorherige Bewegung des Papierbands zu sorgen, bevor das Zurückweben
bzw. Herausnehmen von Schußfäden stattfindet und bevor wieder der normale Webstuhlbetrieb
aufgenommen wird.
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An Stelle des Umschalters des Hilfselektromotors 58 ist es auch möglich,
zwischen dem Stirnzahnrad 57 und einem Zahnrad 62 bzw. 63 ein Wendegetriebe vorzusehen.
In diesem Fall kann das unabhängige Drehen der Schaftmaschine durch den Motor bewirkt
werden, der normalerweise zum Antrieb des Webstuhls dient. Dieser Antriebsmotor
ist natürlich vorher vom Webstuhl abzukuppeln.