DE1695772C3 - l-(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-benzylpiperidino)-propan-l-ol und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
l-(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-benzylpiperidino)-propan-l-ol und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
HaJ-CH- CO-Y ^O—CH,-/ ^
in der Hai ein Halogenatom bedeutet, mit 4-Benzylpiperidin
umsetzt, das auf diese Weise erhaltene basische Keton katalytisch hydriert und gegebenenfalls
in ein Säureadditionssalz umwandelt.
3. Vasodilatatorisches Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung gemäß
Anspruch 1 als einzigen Wirkstoff und den üblichen pharmazeutischen Hilfsmitteln.
35
Die Erfindung betrifft l-(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-benzylpiperidino)-propan-l-ol,
dessen Säureadditionssalze, ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen sowie ein vasodilatatorisches Mittel,
welches durch einen Gehalt an einer dieser Verbindungen als einzigen Wirkstoff gekennzeichnet ist.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen 1 - (p - Hydroxyphenyl) - 2 - (4 - benzylpiperidino)-propan-l-ols
der Formel I
N-CH-CHOH-
CH,
OH (I)
besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise ein Halogenketon der allgemeinen Formel II
Hal—CH- CO
CH3
CH3
V-O-CH2-^
50
55
(H)
in der Hai ein Halogenatom bedeutet, mit 4-Benzylpiperidin
umsetzt, das auf diese Weise erhaltene basische Keton katalytisch hydriert und gegebenenfalls
in ein Säureadditionssalz umwandelt.
Hierzu kann man z. B. das intermediär gebildete basische Keton in Gegenwart der theoretischen Menge
Säure, insbesondere Weinsäure, umsetzen, wobei man das entsprechende Säureadditionssalz ohne Isolierung
des Aminoalkohols erhält.
60
65 Die Kondensation des Halogenketons mit dem
4-Ben^ylpiperidin kann beispielsweise in einem wasserfreien
organischen Lösungsmittel, insbesondere absolutem Äthanol, in Gegenwart eines Halogenwasserstoffsäureakzeptors,
insbesondere in einem Oberschuß des 4-Benzylpiperidins, durchgeführt werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung.
p-Hydroxypropiophenon wird zuerst zu Benzyloxypropiophenon
nach der Methode von S u 11 e r etaL (vgl. J. Am. Chem. Soc., 66 [1944], S. 747)
benzyliert. Anschließend wird dieses Produkt in α-Stellung zur Gewinnung von p-Benzyloxy-a-brompropiophenon
nach der Methode von M ο e d und Van D y k (vgl. Rec. Trav. Chim., 75 [1956], S. 1215
bis 1220) bromiert, wobei in Methylenchlorid unter Verwendung einer UV-Lampe mit 300 Watt gearbeitet
wird. Man erhält in einer Ausbeute von 83% das Bromderivat mit einem F. von 78° C. Man kann
dieses Verfahren auch ohne Bestrahlung in Essigsäure durchführen, wobei eine gleich gute Ausbeute
erzielt wird.
4-Benzylpiperidin wird nach der Methode von
Gray et al. (vgl. J. Am. Chem. Soc., 79 [1957], S. 3805 bis 3808) hergestellt.
Eine Mischung aus 175 g 4-Benzylpiperidin (1 Mol), 31 g (1 Mol) des in der vorstehend geschilderten
Weise hergestellten bromierten Ketons, 106 g wasserfreien
Natriumcarbonats (1 Mol) und 660 ml absoluten Äthanols wird während einer Zeitspanne von
3 Stunden unter kräftigem Rühren unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Die mineralischen Bestandteile
werden abultriert, worauf das Reaktionsprodukt durch Abkühlung des Filtrats kristallin erhalten wird. Das
Produkt wird mit 220 ml 95%igen Äthanols gewaschen und bei 50" C getrocknet. Auf diese Weise erhält
man 1 -(p- Benzyloxyphenyl)-2-(4-benzylpiperidino)-propan-1-on mit einem F. von 75° C in einer Ausbeute
von 87%.
Anschließend werden 12 g eines Katalysators (5°\,
Palladium auf Aktivkohle) einer Lösung von 175 g (0,425 MoUdes erwähnten Ketons und 32 g (0,213 Mol)
Weinsäure in 440 ml Äthanol zugesetzt. Die Mischung wird unter einem Wasserstoffdruck von 50 Atmosphären
bei einer Temperatur von 50° C gerührt. Nach ungefähr 3 Stunden ist die Wasserstoffabsorption
beendet. Der Katalysator wird in der Wärme abfiltriert, worauf das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck eingedampft wird. Beim Abkühlen fällt ein öliger Rückstand aus, der aus Methanol kristallisiert.
Auf diese Weise erhält man das neutrale Tartrat des l-(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-benzyipiperidino)-propan-1-ols
mit einem F. von 178 bis 1800C (Ausbeute 325 g.
d. h. 96%). In gleicher Weise kann man das Produkt durch Ausfällen aus der Lösung mit Äther gewinnen.
Die freie Base kann man aus dem Tartrat nach bekannten Methoden herstellen. Sie schmilzt bei 114 C.
Das erfindungsgemäße l-(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-benzylpiperidino)-propan-l-ol
besitzt eine intensive vasodilatatorische Wirkung und ist dabei dem in der gleichen Richtung wirkenden bekannten Isoxsuprin
[1 -(p-Hydroxyphenyl)-2-(l-methyl-2-phenoxyäthylamino)-propanol-l] überlegen, wie aus dem
nachfolgenden Vergleichsversuch hervorgeht.
Die Verbindung wurde auf parenteralem Wege in Form des Tartrats oder Ascorbats, das unmittelbar
vor der Verwendung hergestellt wurde, eingesetzt.
Ferner erfolgte eine Verabreichung auf oralem Wege, wobei die Produkte in Suspension in Methylzellulose
(0,5% in Wasser) eingesetzt wurden. Die Ergebnisse beziehen sich auf das Gewicht der Base.
Akute Toxizität
Die Untersuchungen wurden an Mäusen des Stammes SWISS mit einem Körpergewicht zwischen 16 und
18 g durchgeführt. Die LD50 wurde nach Miller
und Tainter (vgl. Proc. Soc. Exp. BioL Med., 57
[1944], S. 261) berechnet.
. Die Versuche wurden vergleichend mit dem gleichen Stamm von Tieren (insgesamt 700 Mäuse) durchgeführt.
Die LD50 des erfindungsgemäßen Produktes wurde unter den Bedingungen ermittelt, die zur
Bestimmung des entsprechenden Wertes von Isoxsuprin eingehalten wurden.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
Wirkung auf die peripheralen Gefäße (Hunde)
1. Die Versuche wurden nach der Methode von
B i η e t und B u r s t e i η (vgl. C. R. Acad. Sciences,
121 [1945], S. 197) durchgeführt Die entsprechenden Aktivitätsindizes sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
2. Bestimmung der Wirkung auf die arteriellen Flüsse in situ. J0
Die Flüsse wurden mit Hilfe von Veränderungen des Arterien volumens gemessen, die auf periarteriellem
elektromagnetischem Wege ermittelt wurden (»flowprobes«, die an einen Stathain-Polygraphen angeschlossen
sind).
a) Femoralfluß
1 - (p - Hydroxyphenyl) - 2 - (4 ■ benzylpiperidino)-propan-1-ol
zeigt bei einer Verabreichung in einer Menge von 500 μg/kg eine starke peripherale Vasodilatation,
die sich durch ein schnelles Ansteigen des Femoralflusses nach der Injektion zu erkennen
gibt (der Fluß wird vervierfacht und bleibt während wenigstens 25 Minuten verdreifacht).
45
b) Vertebralfluß
Die erfindungsgemäße Verbindung erhöht den Vertebralfiuß (und damit die Zerebralirrigation) um
30% bei einer Dosis von 1 mg/kg bei einer Verabreichung auf intravenösem Wege.
c) Koronarfiuß
Die Wirkungen auf die peripheralen Flüsse und Zerebralflüsse sind selektiv. Die Wirkung des Produktes
auf den Koronarfluß ist schwach und vorübergehend.
Adrenolytische Wirkung
Isoxsuprin ist als n-Blockierungsmittel und /i-Stimulans
bekannt, während das erfindungsgemäße Produkt ein reines a-Blockierungsmittel ist.
Der Unterschied der adrenolytischen Wirkung der zwei verglichenen Produkte wurde nach zwei Methoden
ermittelt:
1. Adrenolytische Wirkung auf die aus Ratten isolierte Samenblase in vitro nach L e i t c h et al. (vgl.
Brit. J. Pharmacol, 9 [1954], S. 236). Die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
2. Schutz gegenüber der Toxizität von Adrenalin bei der Ratte gemäß Luduena et al. (vgL Arch.
Int PharmacodyiL, 122 [1959], S. 111). Die Ergebnisse
sind in der Tabelle I angegeben.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäße Verbindung wesentlich weniger adrenolytisch wirkt
als Isoxsuprin. Dies ist insofern von Vorteil, als im Falle einer Uberdosierung und eines Kollapses infolge
von Hypotension die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung durch Verabreichung von Adrenalin sehr
schnell umgekehrt werden kann, was bei Isoxsuprin nicht der Fall ist Es ist außerdem darauf hinzuweisen,
daß die Gefahr einer Hypotension im Falle der erfindungsgemäßen Verbindung sehr gering ist (vgl. auch
die nachfolgenden Ausführungen bezüglich der Spannungswirkungen).
Andererseits hat das Fehlen einer 0-Stimulanswirkung
eine Verminderung der Gefahr einer Tachycardie zur Folge, die bei Isoxsuprin in Kauf zu nehmen
ist
Spannungswirkungen
Bei verschiedenen Tiergattungen (Hund, Kaninchen und Ratte) wurde eine weniger intensive Spaunungswirkung
als im Falle von Isoxsuprin beobachtet, und zwar bei einer Verabreichung entweder auf oralem
oder intravenösem Wege. Es wurden insbesondere folgende Feststellungen gemacht:
Wird die erfindungsgemäße Verbindung auf intravenösem Wege verabreicht, dann wird eine ziemlich
deutliche Hypotensionswirkung festgestellt Bei einer Verabreichung auf oralem Wege muß die Dosis bis
zu 35 mg/kg betragen, um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen.
Isoxsuprin
Unter den gleichen Bedingungen übt dieses Produkt infolge seiner ausgeprägteren «-Blockierungswirkung
bei einer Verabreichung auf intravenösem oder buccalem Wege eine längere und intensivere Wirkung aus.
Bei der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung sind die Gefahren einer orthostatischen
Hypotension daher geringer als im Falle von Isoxsuprin. Die zahlreichen klinischen Ergebnisse bestätigen
dieses Fehlen der Hypotensionswirkung.
Antiarhythmische Aktivität
1. Es wurde ein Herzvorhof eines Hasen elektrisch in vitro stimuliert. Dabei wurde die Methode von
ρ awes (vgl. Brit. J. Pharmacol., I [1946], S. 90)
in der Beschreibung von Alles und Ellis (vgl.
Ann. N. Y. Acad. Sc, 64 [1956], S. 552) angewendet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
2. Die erfindungsgemäße Verbindung übte gegenüber Arhythmien, die durch Aconitin bei Ratten verursacht
wurden, welche durch Urethan anästhesiert worden sind, einen 100%igen Schutz bei einer Dosis
aus, die einer LD50 von 0.33 entspricht, wobei ferner
ho ein 45%iger Schutz bei einer Dosis ermittelt wurde,
die einer LD50 von 0,25 entspricht, während sich
Isoxsuprin bes diesem Versuch als völlig inaktiv erwies.
Spasmolytische Wirkung
Die a-Blockierungswirkung erklärt nicht allein die bedeutende vasodilatatorische Aktivität der erfindungsgemäßen
Verbindung. Es existiert eine schwä-
chere spasraolytische Komponente, deren Rolle sichergestellt
und nicht vernachlässigbar ist.
In vitro wurde am isolierten Duodenum von Ratten, das einer spasmogenen Wirkung von Bariumchlorid
unterzogen worden ist, nach der Methode von Magnus (vgl. Pflügers Arch., 102 [1904], S. 123)
der in der Tabelle I angegebene ED50-Wert gefunden.
Die Ergebnisse zeigen, daß die spasmolytische Aktivität
der erfindangsgsmäßen Verbindung vergleichbar ist mit derjenigen von Isoxsuprin, wobei die Aktivität
der erfindungsgemäßen Verbindung, die unterhalb von derjenigen von Isoxsupnn liegt, sich oberhalb der
Aktivität von Papaverin bewegt.
Verbindungen
Akute Toxizität LD50 in mg/kg
oral
VasodiJaialorische
Wirkung auf eine
durchströmte
Hundepfoie,
Aktivitätsindex a-Adrenergische
Blockieningswirkung
Blockieningswirkung
Samenblase
ED50 in μg/ml
ED50 in μg/ml
Adrenalin-
loxizität
ED50 in mg/kg
i.v.
Spasmolytische Aktivität (Bariumduodenum)
ED50 in μ§/ιη1
Erfindungsgemäße
Verbindung
Isoxsuprin
Papaverin
170
46-1
45
320-8 200
3,5 1 2,5
1
1
0,30
0,15
0,15
7,5 2,5 10
Tabelle | II | auf eiuen in μg/ml |
|
Verbindungen | Aniiarhythmische Wirkung Hasenherzvorhof— ED25,. |
||
Erfindungsgemäße Verbindung Isoxsuprin |
5 10 |
||
Die so ermittelten Ergebnisse zeigen, daß l-(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-benzylpiperidino)-propan-l-ol eine
intensivere vasodilatatorische Wirkung besitzt als Isoxsuprin.
Claims (2)
1. 1 -(p-Hydroxyphenyl)-2-(4-bcnzylpiperi4ino)-propan-1-ol
der Formel I
sowie dessen Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise ein Halogenketon der allgemeinen Formel II
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