DE1694676C3 - Verwendung von mit basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat als WärmestebiUsator für Polyvinylchlorid - Google Patents
Verwendung von mit basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat als WärmestebiUsator für PolyvinylchloridInfo
- Publication number
- DE1694676C3 DE1694676C3 DE1694676A DEN0028353A DE1694676C3 DE 1694676 C3 DE1694676 C3 DE 1694676C3 DE 1694676 A DE1694676 A DE 1694676A DE N0028353 A DEN0028353 A DE N0028353A DE 1694676 C3 DE1694676 C3 DE 1694676C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lead
- basic
- basic lead
- pvc
- polyvinyl chloride
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/18—Oxygen-containing compounds, e.g. metal carbonyls
- C08K3/24—Acids; Salts thereof
- C08K3/26—Carbonates; Bicarbonates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G21/00—Compounds of lead
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/01—Use of inorganic substances as compounding ingredients characterized by their specific function
- C08K3/014—Stabilisers against oxidation, heat, light or ozone
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/30—Sulfur-, selenium- or tellurium-containing compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Polyvinylchloridhaltige Kunststoff massen werden
bei der Verarbeitung thermisch belastet und sind nach der Verarbeitung weiteren Beanspruchungen, z. B.
durch Wärme und Licht, ausgesetzt. Durch diese Belastungen kommt es zur Abspaltung von Chlorwasserstoff,
die eine beschleunigte Zersetzung der Kunststoffmassen verursacht. Aus diesem Grunde
müssen den PVC-haltigen Kunststoffmassen Stabilisatoren zugesetzt werden, die die nachteilige Wirkung
der Zersetzungsprodukte vermindern. Für viele Anwendungsgebiete haben sich seit langer Zeit basische
Bleiverbindungen bewährt, wie z. B. basisches Bleicarbonat und verschiedene basische Bleisulfate. Am
bekanntesten sind 2-, 3- und 4basische Bleisulfate und Bleiweiß, ein zweibasisches Bleicarbonat. Es ist
ferner bekannt, daß mit wasserfreiem basischem Bleicarbonat der Zusammensetzung PbO · PbCO3
eine besonders gute Stabilisierungswirkung erzielt werden kann, die den übrigen angeführten basischen
Bleiverbindungen, insbesondere in Weich-PVC, deutlich überlegen ist.
Die aus wäßriger Phase hergestellten basischen Bleiverbindungen enthalten jedoch in mehr oder
weniger großer Menge K ristall wasser und wechselnde Mengen Kohlensäure, die bei einer starken thermischen
Belastung in der Kunststoffmasse abgespalten werden können und dabei zu Blasen- und Rißbildung
im Kunststoff führen können. Besonders nachteilig wirkt sich diese Erscheinung bei dem zweibasischen
wasserhaltigen Bleicarbonat (Bleiweiß) aus, das einen Wassergehalt von etwa 2% und einen CO2-Gehalt
von etwa 13 % hat. Die basischen Bleisulfate enthalten, durch die Herstellung bedingt, geringe Mengen Kohlensäure
und außerdem zwischen 0,5 und 2% Konstitutionswasser.
Besonders bei hohen Verarbeitungstemperaturen und gleichzeitig hohen Schwerkräften kann nun eine
stärkere Abspaltung von Kohlensäure auftreten, die durch bestimmte andere Zuschlagstoffe des PVC. wie
z. B. Bleistearat und niedriger molekulare Weichmacher oder Chlorparaffin, noch verstärkt werden
kann.
Ev wasserfreie l'hu PhCw3
^i zwar geringere Gasungsneigung als das Bleiweiß, unter gewissen
extremen Verarbeitungsbedingungen in bestimmten Rezepturen können aber auch hier noch störende
COj-Abspaltungen auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß man Stabilisierungsmittel erhält, die dem Kunststoff nicht nur sehr gute
Wärmestabilität verleihen, sondern auch nur noch eine sehr geringe Gasungsneigung haben, wenn man
basische Bleicarbonate mit basischem Bleisulfat in
ίο Form eines Copräzipitats modifiziert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach die Verwendung von mit 50 bis 85 % basischem Bieisulfat
modifiziertem Bleicarbonat, das durch Zugabe eines Unterschusses von Schwefel- und Kohlensäure
zu einer Aufschlämmung von Bleiglätte in Wasser, die Essig- oder Salpetersäure als Reaktionsvermittler enthält,
Fällen des Copräzipitates von basischem Bleicarbonat/Bleisulfat, Filtrieren, Waschen, Trocknen
und nachfolgender thermischer Behandlung des Reak-
ao tionsproduktes in Gegenwart niederer Carbonsäuren
oder deren Bleisalzen als Zersetzungskatalysator bei Temperaturen von 150 bis 300° C hergestellt worden
ist, als Wärmestabilisator für Polyvinylchlorid.
Die Herstellung von anorganischen basischen Bleiverbindungen
ist bekannt (US-PS 22 49 330). Sie erfolgt in der Weise, daß in eine Aufschlämmung von
Bleiglätte in Wasser, die einen Reaktionsvermittler, z. B. Essig- oder Salpetersäure, enthält, unter langsamem
Rühren ein bestimmter Anteil der Säure, deren Bleiverbindung man erhalten will, eingetragen
wird. Die erhaltene Suspension wird gewaschen, filtriert, getrocknet und gemahlen.
Auf diese eben beschriebene Weise ist auch durch Zusatz von mehreren Säuren die Herstellung von
Bleicopräzipitaten möglich (DAS 10 68 237).
Die Herstellung des erfindungsgemäß mit basischen Bleisulfaten modifizierten basischen Bleicarbonats
erfolgt nach diesem bekannten Prinzip, indem man durch Zugabe von unterschüssiger Schwefel- und
Kohlensäure, wobei die Reihenfolge des Säurezusatzes beliebig ist, zu einer Aufschlämmung von
Bleiglätte in Wasser ein Copräzipitat aus basischem Bleicarbonat basischem Bleisulfat erzeugt, das Produkt
wäscht, abfiltriert, den Filterkuchen trocknet und danach einer thermischen Behandlung unterwirft. Die
Bleiglätteaufschlämmung muß dabei einen Reaktionsvermittler enthalten, z. B. Salpeter- oder Essigsäure,
ohne den die Umsetzung nicht oder nur schlecht in Gang kommt.
Die Fällung des Carbonatanteils wird zweckmäßig durch Einleiten von CO2 in die Bleiglätteaufschlämmung
bewirkt. Dabei ist zu beachten, daß größere Kohlensäuremengen wie im vorliegenden Fall nur bei
Temperaturen unterhalb von etwa 50° C aufgenommen werden. Wenn zuerst die Carbonatfällung vorgenommen
wird, arbeitet man daher zweckmäßig unterhalb dieser Grenze, insbesondere bei Raumtemperatur.
Die eingeleitete Kohlensäuremenge wird zweckmäßig so bemessen, daß der Carbonatgehalt des
fertigen Produkts 8% nicht überschreitet (berechnet aus dem Glühverlust einer getrockneten, nicht thermisch
behandelten Probe).
Bei der Zugabe von Schwefelsäure fallen bei Temperaturen oberhalb von etwa 95"C weiße Blcivcrbindüngen
an, die nach der Analyse höherbasisch als das 4basische Bleisulfat sind.' Das Prinzip der Fällung
besteht darin, daß möglichst hochbasische weiß gefärbic
Bleiverbindungen hergestellt werden.
Die Zugabe von Säure, d. h. die Umsetzung wird nur so weit geführt, bis die Farbe der Suspension von
der gelblichen Färbung der Bleiglätteaufschlämmung gerade nach Weiß umgeschlagen ist. Dieser »Weißpunkt«
ist visuell leicht feststellbar.
Die nachfolgende thermische Behandlung des gefällten Produkts ist von entscheidender Bedeutung für
die Stabilisierungswirkung. Hierbei werden Kristallwasser und der leicht abspaltbare Kohlensäureanteil
entfernt. Dadurch wird sowohl eine Verbesserung der Langzeitwärmestabilität als auch eine Verminderung
der Gasungsneigung erzielt. Wesentlich ist, daß cine möglichst weitgehende und schnelle Abspaltung unter
milden Bedingungen vorgenommen wird, die eingehalten werden müssen, weil sie einen entscheidenden
Einfluß auf die Korngröße und Kornstruktur haben. Die Behandlungstemperatur liegt bei 150 bis 3000C,
vorzugsweise bei 200 bis 2300C. Die Zeitdauer der
Behandlung hängt von dem gewünschten Dehydratisierungsgrad ab. Sie ist darüber hinaus dadurch be- »0
grenzt, daß keine Sinterung oder Kornwachstum des Produkts eintreten darf. In der Praxis wird mit einer
Dauer von etwa 2 bis 4 Stunden gearbeitet, wenn in dem bevorzugten Temperaturintervall von 200 bis
230°C gearbeitet wird. »5
Für die thermische Behandlung ist die Anwesenheit eines Reaktionsvermittlers wesentlich, der die Zersetzung
beschleunigt. Bei Abwesenheit solcher Stoffe dauert die Zersetzung so lange, daß infolge Sinterung
die Aktivität der Verbindung vermindert wird.
Als solche Zersetzungskatalysatoren sind die niederen Carbonsäuren, vorzugsweise Essig- und Propionsäure,
und ihre Salze, insbesondere die Bleisalze dieser Säuren, geeignet.
Diese Zersetzungskatalysatoren können an beliebiger Stelle, jedoch auf jeden Fall vor der thermischen
Behandlung, dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden. Man kann diese Katalysatoren in situ dadurch erzeugen,
daß man der Bleiglätteaufschlämmung oder dem Filterkuchen eine geringe Menge Essig- oder Propion- 4»
säure zusetzt, anstelle der Säuren kann man selbstverständlich auch direkt die entsprechenden Salze
zugeben.
Die Mengen dieses Zersetzungskatalysators sind nicht kritisch. Zweckmäßig arbeitet man etwa mit 0,1
bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht an Trockensubstanz.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Stabilisierungsmittel wird an folgenden Beispielen beschrieben.
Wasser und Kohlensäure abgespalten. Der stöchiometrisch errechnete Anieil an basischem Bleicarbonat
beträgt 40%, an basischem Bleisulfat 60%.
200 g Bleiglätte werden in 840 ml Wasser aufgeschlämmt. Nach Zugabe von 2 ml 80%iger Essigsäure
wird so lange Kohlensäure eingeleitet, bis der Glühverlust einer getrockneten Probe 4,4% beträgt. Danach
wird die Suspension auf etwa 970C erwärmt und
so lange 5%ige Schwefelsäure zugegeben, bis die Suspension gerade weiß geworden ist. Das Produkt
wird abfiltriert, ausgewaschen, bei 1200C getrocknet und gemahlen. Danach werden 10 ml einer 5%igen
Propionsäure eingemischt. Die Mischung wird anschließend 3 Stunden auf 2300C erhitzt. Hierbei tritt
ein Gewichtsverlust von etwa 1,4% auf. Die Analyse ergibt einen Glühverlust (Kohlensäure) von 2,95%,
einen SO3-Gehalt von 4,1% und einen PbO-Gehalt
von 92,95%.
Die Stabilisierungseigenschaften der erfindungsgemäßen basischen Bleiverbindungen gehen aus den
folgenden Versuchen hervor. Die Stabilisierungswirkung hängt dabei von der Art des verwendeten
PVC und der Gesamtrezeptur ab. Die Stabilisierungswirkung wurde sowohl an Hart- als auch an Weich-PVC
untersucht. Zum Vergleich werden die im Handel befindlichen basischen Bleistabilisatoren herangezogen.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß diese häufig noch mit geringen Mengen an HilfsStabilisatoren versehen
sind, die den Abbauvorgang des PVC und der Zuschlagstoffe (z. B. Weichmacher und Gleitmittel) günstig
beeinflussen sollen. Hierzu gehören z. B. Antioxydantien, wie p-Octylphenol sowie Bispenol-A.
Rezeptur für Polyvinylchlorid (PVC)-Mischungen
a) Weich-PVC
100 Teile Polyvinylchlorid
50 Teile Weichmacher
1 Teil Gleitmittel
3 Teile Bleistabilisator.
50 Teile Weichmacher
1 Teil Gleitmittel
3 Teile Bleistabilisator.
b) Hart-PVC
100 Teile Polyvinylchlorid
1 Teil Gleitmittel
3 Teile Bleistabilisator.
1 Teil Gleitmittel
3 Teile Bleistabilisator.
200 g Bleiglätte werden in 840 ml Wasser aufgeschlämmt, und unter Rühren wird 1,6 ml 80%ige
Essigsäure zugegeben. Danach wird bei Raumtemperatur langsam eine Mischung von 44 ml Akkusäure
(Schwefelsäure) mit 220 ml Wasser zugegeben. In die noch durch die restliche Bleiglätte schwachgelb gefärbte
Suspension wird so viel Kohlensäure eingeleitet, bis das Fällungsprodukt fast weiß ist.
Oio Suspension wird abfiltriert und gewaschen. In
den abfiltrierten Schlamm werden 6 ml einer 10%igen Hlciacctatlösung eingemischt. Der Filterkuchen wird
bei HO Γ im Trockenschrank getrocknet und nach der Trocknung zerkleinert. Anschließend wird das
Produkt 3 Stunden im Laboratoriumsofen auf 23O0C erwärmt. Unter diesen Bedingungen werden etwa 2,6%
Für die Bestimmung der Wärmestabilität wurde eingesetzt ein Suspensions-Polyvinylchlorid mit K-Wert
= 70, als Weichmacher Dioctylphthalat, als Gleitmittel E-Wachs.
Aus den Mischungen wurden auf einem Walzenstuhl Folien bei einer Walzentemperatur von 1700C und
einer Mischzeit von 10 Minuten hergestellt.
Die Folien wurden im Wärmeschrank bei 1800C
gelagert, alle 10 Minuten wurde eine Probe entnommen. Es wurden so die Abbruchzeiten ermittelt, d. h.,
die Zeitdauer der Wärmelagerung, nach der sich die PVC-Folie dunkelbraun verfärbt und die Masse sich
so weit chemisch zersetzt hat, daß sie unbrauchbar geworden ist. Verglichen werden hierbei nur Ergebnisse,
die im gleichen Ofen unter vergleichbaren Bedingungen erhalten wurden.
Stabilisator | basisches Bleisulfat-Carbonat | Asbruchzeit | Hart- |
gemäß Herstellungsbeispiel 1 | Weich- | PVC | |
2basiscb.es Bleisulfat | PVC | (min) | |
3basisch.es Bleisulfat | (min) | ||
1) | •+basisches Bleisulfat | 290 | |
480 | 200 | ||
2) | 260 | 210 | |
3) | 360 | 190 | |
4) | 220 | ||
In dieser Testreihe zeigt sich nur dem erfindungsgemäßen Produkt das Bleiweiß in Hart-PVC überlegen.
Der Einsatz von handelsüblichem Bleiweiß in Hart-PVC-Mischungen ist jedoch wegen der Gasungsneigung
nur begrenzt möglich.
In Tabelle III werden die Ergebnisse des erfindungsgemäßen Produktes nach Herstellungsbeispiel 2 verglichen
mit entsprechenden Produkten vergleichbarer chemischer Zusammensetzung, die durch Mischung
ίο der wäßrigen Suspensionen reiner basischer Bleisulfate
und -carbonate, Filtration, Trocknung und thermischer Nachbehandlung erhalten wurden.
15
Die Verbesserungen der Wärmestabilitätszeit mit dem erfindungsgemäßen Produkt betragen im Weich-PVC,
bezogen auf die basischen Bleisulfate, etwa 30 bis 110%, im Hart-PVC etwa 35 bis 50%.
Die Verbesserungen der Wärmestabilitätszeiten sind ao
bei anderen PVC-Typen zum Teil noch deutlicher, im Vergleich zu den im Handel gängigen basischen Bleistabilisatoren
zum Teil auch geringer.
So wurde beim Vergleich des nach Herstellungsbeispiel 1 erhaltenen Produktes gegenüber basischen
Bleisulfatstabilisatoren des Handels nur eine Verbesserung gefunden in der Weich-PVC-Mischung von
etwa 25 bis 45 % und in der Hart-PVC-Mischung von etwa 25 bis 30%.
Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, daß den Bleistabilisatoren des Handels geringe Mengen Zusatzstoffe
beigefügt sind, die synergistische bzw. antioxidative Wirkung zeigen und die Frühverfärbung und
Wärmestabilität verbessern können. Verglichen werden dürfen deshalb nur die reinen Bleiverbindungen,
zumal gleiche Zusatzstoffe bei verschiedenen Bleiverbindungstypen verschiedenes Verhalten zeigen können.
Die erfindungsgemäßen Produkte lassen sich durch Zusatzstoffe noch deutlich verbessern, sind aber bereits
als reine Verbindungen den mit »Hilfsstabilisatoren« versehenen Handelsprodukten überlegen.
Die in der Tabelle II aufgeführten Ergebnisse sollen zeigen, wie weit sich das Verhalten der erfindungsgemäßen
Produkte von mechanischen Mischungen der getrennt hergestellten basischen Bleisulfate und Carbonate
unterscheidet.
Stabilisator
Abbruchzeit
Weich- Hart-PVC PVC
fmin) (min)
Weich- Hart-PVC PVC
fmin) (min)
1) basisches Bleisulfat-Carbonat
gemäß Herstellungsbeispiel 1
der Zusammensetzung
basisches Bleicarbonat +
basisches Bleisulfat (30: 70)
gemäß Herstellungsbeispiel 1
der Zusammensetzung
basisches Bleicarbonat +
basisches Bleisulfat (30: 70)
2) Bleiweiß (2 PbCO3 · Pb(OH)2)
3) 4basisches Bleisulfat
4) 70% 4basisches Bleisulfat +
30% Bleiweiß (getrennt hergestellt)
30% Bleiweiß (getrennt hergestellt)
' behandelt wie 1)
420 | 270 |
330 | 330 |
210 | 210 |
230 | 230 |
260 | 240 |
Stabilisator
Abbruchzeit
Weich-PVC
Hart-PVC
(min) (min)
1) basisches Bleisulfat-Carbonat
gemäß Herstellungsbeispiel 2 490 260
2) basisches Bleisulfat-Carbonat
aus der Mischung der Suspensionen der getrennt gefällten
Salze, thermisch 3 Std. bei
2300C nachbehandelt
aus der Mischung der Suspensionen der getrennt gefällten
Salze, thermisch 3 Std. bei
2300C nachbehandelt
3) 2) ohne thermische Behandlung 190
4) 3basischer Bleisulfat-Stabilisator aus dem Handel
5) 4basischer Bleisulfat-Stabilisator aus dem Handel
6) nach Beispiel 1 hergestellt
(gemeinsam gefällt),
(gemeinsam gefällt),
nicht thermisch behandelt*)
7) 6), thermisch behandelt*)
·) Die Versuche 6) und 7) können nicht unmittelbar mit den Versuchen 1) bis 5) verglichen werden, da die Trocknung und
thermische Behandlung nicht im gleichen Trockenschrank erfoigl ist. Dadurch sind Abweichungen im Meßergebnis möglich.
Immerhin ist auch hier zu erkennen, daß das thermisch behandelte Copräzipitat des Versuchs 6) in der Abbruchzeit sehr nahe
an die des Versuchs 1) herankommt.
220 | 230 |
190 | 230 |
310 | 210 |
320 | 200 |
330 | 240 |
440 | 250 |
Die Tabellen I bis III zeigen deutlich, daß für die Erhaltung eines guten Stabilisators die beiden Faktoren
gemeinsame Fällung und thermische Behandlung gleichermaßen wichtig sind. Weder getrennt gefällte
Produkte, selbst wenn sie anschließend gemischt und thermisch behandelt wurden, noch gemeinsam gefällte,
aber nicht thermisch behandelte Produkte erreichen die Stabilisierungswirkung der erfindungsgemäßen
Copräzipitate.
In der Tabelle 'V ist die Wärmcitabilität von PVC-Mischungen
der erfindungsgemäßcK verbindungen in Abhängigkeit des Verhältnisses brrisches Bleisulfat zu
basisches Bleicarbonat zusammengestellt. Die Produkte wurden nach dem Fers'eüiingsbeispiel 2 erhaltAn Oii» ηntiK/ticr-h I^rinti-z-ilIifit-tAn 7iKQnrmpncpt7iinnpn
sind mit aneeeeber..
Tabelle IV | Stabilisator | PbO · PbCO3 | bas. · PbSO4 | Abbrvidizeit | CHart-PVC |
Weich-PV | (min) | ||||
(%) | (X) | (min) | 300 | ||
basisches Bleicarbonat | 100 | 0 | 560 | ||
D | basische Bleiverbindungen | ||||
2 a) bis 2 g) | gemäß Herstellungsbeispiel 2 | ||||
mit wechselndem Bleisulfat- | |||||
Carbonat-Verhältnis | 280 | ||||
76,5 | 23,5 | 540 | 390 | ||
2a) | 65 | 35 | 540 | 260 | |
2b) | 55 | 45 | 510 | 260 | |
2c) | 44 | 56 | 500 | 250 | |
2d) | 33 | 67 | 490 | 260 | |
2e) | 21 | 79 | 450 | 210 | |
2f) | 11 | 89 | 360 | 200 | |
2g) | 2basisches Bleisulfat | 0 | 100 | 260 | 210 |
3) | 3basisches Bleisulfat | 0 | 100 | 360 | 190 |
4) | 4basisches Bleisulfat | 0 | 100 | 220 | |
5) | |||||
In der Tabelle IV ist die Aufteilung nach PbO · PbCO3
und basischem Bleisulfat wie folgt errechnet worden:
Aufgrund des gefundenen CO2-Gehaltes wird der
Anteil an PbO · PbCO3 errechnet. Bei den Herstellungsbedingungen ist diese Verbindung stabil. Der Rest des
Bleioxids wird als basisches Bleisulfat angegeben. Aus den gefundenen SO3-Gehalten ergibt sich für den
basischen Bleisulfatanteil eine Basizität, die einem fast 5basischen Bleisulfat entspricht. In dieser Zusammenstellung
ist in der Weich-PVC-Mischung ein deutlicher Abfall der Wärmestabilitätszeiten in Abhängigkeit
des PbO · PbCO3-Gehaltes zu erkennen. Die Nachteile von reinem PbO · PbCO3 sind weiter
oben bereits angeführt. Sie bestehen in einer Neigung zur ßläschenbildung in den PVC-Massen bei starker
mechanischer oder thermischer Belastung. Die Abhängigkeit dieser Neigung zur Bläschenbildung wurde
untersucht, indem Hart-PVC-Profile von 6x8 mm
Durchmesser auf dem Extruder hergestellt und die Blasenbildung nach einer Lagerung von 30 Minuten
bei einer Temperatur von 2000C mikroskopisch an Mikrotomschnitten beurteilt wurde. Bei einer Rezeptur
mit 100 Teilen Polyvinylchlorid und 1,5 Teilen Ε-Wachs wurden die erfindungsgemäßen Produkte
mit einem PbO · PbCO3-Gehalt von 44 % und 33 %
verglichen mit 3basischem und 4basischem Bleisulfat, PbO · PbCO3 und Bleiweiß. Die stärkste Gasbildung
tritt bei Bleiweiß auf; sie ist bei PbO · PbCO3 deutlich günstiger, während bei den angegebenen
erfindungsgemäßen Produkten und den basischen Bleisulfaten in der Gasbildung keine Unterschiede zu
erkennen sind.
Die erfindungsgemäßen Produkte zeigen also gegenüber reinen basischen Bleisulfaten den Vorteil einer
deutlich verbesserten Wärmestabilisierung und gegenüber reinem PbO · PbCO3 den Vorteil einer stark
herabgesetzten Neigung zur Bläschenbildung in PVC-Massen bei starker Beanspruchung.
Aus den Versuchsergebnissen wird deutlich, daß überraschenderweise Mischungen aus basischen Bleisulfaten
und basischen Carbonaten durchaus kein additives Verhalten zeigen, was eigentlich zu erwarten
gewesen wäre, daß vielmehr Mischungen (vgl. Tabellell, Versuch 5) wesentlich schlechtere Werte für
die Abbruchzeit liefern als das erfindungsgemäß thermisch behandelte Copräzipitat (vgl. Tabelle IV, etwa
Versuche 2e und 2f). Nur durch die gemeinsame Fällung
und anschließende thermische Behandlung erhält man ein System basisches Bleicarbonat/basisches Bleisulfat,
in dem sich mit wachsendem Gehalt an einer Komponente auch die Eigenschaften dieses Systems
denen dieser Komponente annähern.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von mit 50 bis 85% basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat, das durch Zugabe eines Unterschusses von Schwefel- und Kohlensäure zu einer Aufschlämmung von Bleiglätte in Wasser, die Essig- oder Salpetersäure als Reaktionsvermittler enthält, Fällen des Copräzipitates von basischem Bleicarbonat/Bleisulfat, Filtrieren, Waschen, Trocknen und nachfolgender thermischer Behandlung des Reaktionsproduktes in Gegenwart niederer Carbonsäuren oder deren Bleisalzen als Zersetzungskatalysator bei Temperaturen von 150 bis 300° C hergestellt worden ist, als Wärmestabilisator für Polyvinylchlorid.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1694676A DE1694676C3 (de) | 1966-04-06 | 1966-04-06 | Verwendung von mit basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat als WärmestebiUsator für Polyvinylchlorid |
GB04545/67A GB1165425A (en) | 1966-04-06 | 1967-03-30 | Process for the Stabilization of Polymers |
US627622A US3536659A (en) | 1966-04-06 | 1967-04-03 | Stabilizing vinyl chloride resins with a lead carbonate-lead sulfate coprecipitate |
NL676704893A NL141541B (nl) | 1966-04-06 | 1967-04-06 | Werkwijze voor het bereiden van gestabiliseerde mengsels van polymeren, die hcl kunnen afsplitsen. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1694676A DE1694676C3 (de) | 1966-04-06 | 1966-04-06 | Verwendung von mit basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat als WärmestebiUsator für Polyvinylchlorid |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1694676A1 DE1694676A1 (de) | 1971-08-26 |
DE1694676B2 DE1694676B2 (de) | 1976-05-13 |
DE1694676C3 true DE1694676C3 (de) | 1979-08-30 |
Family
ID=7344626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1694676A Expired DE1694676C3 (de) | 1966-04-06 | 1966-04-06 | Verwendung von mit basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat als WärmestebiUsator für Polyvinylchlorid |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3536659A (de) |
DE (1) | DE1694676C3 (de) |
GB (1) | GB1165425A (de) |
NL (1) | NL141541B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
KR20080031531A (ko) | 2003-10-21 | 2008-04-08 | 존슨 컨트롤스 테크놀러지 컴퍼니 | 배터리 페이스트 물질 및 방법 |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2625521A (en) * | 1950-06-15 | 1953-01-13 | Standard Oil Dev Co | Stabilized plastic compositions of chlorine-containing vinyl resins |
US2629700A (en) * | 1951-09-05 | 1953-02-24 | Chertoff | Heat stabilizer for vinyl resins |
NL106489C (de) * | 1955-12-22 | |||
US2874145A (en) * | 1956-03-23 | 1959-02-17 | Nat Lead Co | Vinyl resin compositions stabilized with lead chloride-lead silicate complexes |
NL130682C (de) * | 1964-06-22 | 1900-01-01 |
-
1966
- 1966-04-06 DE DE1694676A patent/DE1694676C3/de not_active Expired
-
1967
- 1967-03-30 GB GB04545/67A patent/GB1165425A/en not_active Expired
- 1967-04-03 US US627622A patent/US3536659A/en not_active Expired - Lifetime
- 1967-04-06 NL NL676704893A patent/NL141541B/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1165425A (en) | 1969-10-01 |
DE1694676A1 (de) | 1971-08-26 |
NL6704893A (de) | 1967-10-09 |
NL141541B (nl) | 1974-03-15 |
US3536659A (en) | 1970-10-27 |
DE1694676B2 (de) | 1976-05-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2233743A1 (de) | Stabilisiertes polyvinylchlorid und stabilisierungsmischungen hierfuer | |
DE1303185B (de) | ||
DE2237861A1 (de) | Aluminiumoxyd-extrudat und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3120308A1 (de) | Verseifte ethylen/vinylacetat-copolymermasse und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1251020B (de) | Stabilisieren von Polyvinylchlorid, Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorid und Vinylchlorids und Halogenaethylenpolymerisaten | |
DE2820978A1 (de) | Plastizierhilfsmittel | |
DE1694676C3 (de) | Verwendung von mit basischem Bleisulfat modifiziertem Bleicarbonat als WärmestebiUsator für Polyvinylchlorid | |
DE1956146A1 (de) | Aktive,getrocknete Baeckerhefe und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1469809C3 (de) | Thermoplastische Massen | |
DE1153893B (de) | Stabilisieren von Polypropylen | |
DE962831C (de) | Verfahren zum Stabilisieren von vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisaten | |
DE2261884C3 (de) | Verwendung von Bis-Cdimethy!phenol)sulfiden zum Stabilisieren von chemisch quervernetztem Polyäthylen | |
DE2625668B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von kernförmiger Sorbinsäure | |
DE964949C (de) | Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger Loesungen zum Flammfestmachen von Fasermaterial auf Cellulosebasis | |
DE1267844B (de) | Verringerung der Verfaerbung bei der Herstellung von Formkoerpern aus Polytetrafluoraethylen | |
DE1420178B2 (de) | Vulkanisationsbeschleuniger fuer polychloroprenmassen | |
DE913819C (de) | Staubfreies, frei rieselndes Gemisch und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE879305C (de) | Verfahren zur Herstellung von leicht schuettbaren perlenfoermigen Agglomeraten | |
DE3212336C1 (de) | Mittel und Verfahren zur Waerme- und Lichtstabilisierung von Polyvinylchlorid | |
DE1150815B (de) | Verfahren zur Herstellung von modifizierten Mischpolymerisaten aus einem Isoolefin und einem oder mehreren Polyolefinen | |
DE950152C (de) | Verfahren zur Stabilisierung von Vinyl- oder Vinylidenchlorid enthaltenden Polymerisaten | |
DE1104685B (de) | Verfahren zur Einfuehrung von Wasser in vulkanisierbare Kautschukmischungen | |
EP0057470A2 (de) | Weichmacher für, gegebenenfalls modifiziertes, Polyvinylchlorid, ihre Verwendung und diese enthaltende von -50 bis +105 Grad C temperaturbeständige weichmacherhaltige Folien und Überzugsmaterialien auf Polyvinylchloridbasis | |
DE1767289C3 (de) | Gut dispergierbares, mit einem organischen Stoff behandeltes Titandioxid-Pigment | |
DE3246884A1 (de) | Verfahren zur herstellung von calciumhydrogenphosphatdihydrat |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |