DE1680069C3 - Hydraulisches Lenkbremssystem für Traktoren - Google Patents

Description

65

Dft Erfindung betrifft ein hydraulisches Lenkbremssystem für Traktoren mit einem an eine Druckflüssigkeitsquelle angeschlossenen, mit einem Stufenkolben versehenen Drucksteuerventil und einem diesem nachgeschaiteten. durch einen Betätigungshebel betätigbaren Dreiwegehahn, der mit zwei auf gegenöberiiegenden Fahrzeugseiten befindlichen Radbremsen verbunden ist und der in seiner einen Stellung (Neutralsteliung) eine Druckmittelzufuhr zu beiden Radbremsen und in seinen beiaen anderen Stellungen (Lenkbremsstellungen) eine Druckmittelzufuhr zu jeweils einer der Radbremsen ermöglicht wobei der Stufenkolben ein einen Durchgangskanal durch den Stufenkolben steuerndes Ventil enthält dessen Ventilglied durch eine in den Durchgangskanal ragende Ventilbetäiigungsstange beiäiigbsr ist.

Bei einem bekannten Lenkbremssystem dieser Gattung (DT-PS 9 40 626), ist der Stufenkolben auf seiner größeren Fläche vom Druck eines die Druckmittelquelle bildenden Hauptbremszylinders und auf seiner kleineren Fläche von dem dem Dreiwegehahn zugeleitete· Druck beaufschlagt und ist das den Durchgangskanal steuernde Ves-tü in der Neutralstellung des Dreiwegehahr: o..v." -r.d in der Lenkbremssteilung geschlossen. Die für das im Stufenkolben angeordnete Ventil vorgesehene Ventilbetätigungsstange wirkt mit einem Küken des Dreiwegehahnes zusammen. In Offenstellung des Veriils (Neutralstellung) liegt die Ventilbetätigungsstange am Küken an. Bei geschlossenem Ventil (Lenkbrem- Stellungen) ragt die Ventilbetätigun^sstange in Bohrungen des Kükens ein. Bei einer Leiikbremsung ergibt sich somit eine Verstärkung des vom Hauptbremszylinder zugeführten Druckes, d. h^die für eine Lenkbremsung erforderliche Betätigungskraft ist vergleichsweise gering. Wenn der Dreiwegehahn bei diesem bekannten Lenkbremssysteh- in einer der Stellungen, in denen die Ventilbetätigungsstange in eine Bohrung des Kükens rag?, unbeabsichtigt betätigt wird, kann ein solcher Versuch, das Küken zu drehen, jedoch zu Beschädigungen der Ventilbetätigungsstange führen wodurch das gesamte Drucksteuerventil außer Funktion gesetzt werden kann und zur Reparatur zerlegt werden muß.

Demgegenüber wird nach der Erfindung die Aufgebe, ein hydraulisches Lenkbremssystem zu schaffen, bei dem für die Lenkbremsung nur eine vergleichsweise geringe Betätigungskraft erforderlich ist dadurch gele st daß der Betätigungshebel des Drei wegehahns mit einer Sperrvorrichtung versehen ist die in einer der beiden Hebelstellungsarten (Neutral- oder Lenkbremsstellung) den Stufenkolben in einer Stellung hält in der die Ventilbetätigunpsstange das Ventil in der Uffenlage hält.

Bei dem erfindungsgemäßen Ltnkbremssystem wirkt die Ventilbetätigungsstange somit überhaupt nicht mit dem Dreiwegehahn zusammen und kann gehiusefe:! angeordnet sein. Die Stellung des im Stufenkolben enthaltenen Ventils wird nur durch die Luge des Stufenkolben bestimmt, der von der am Betätigungshebel des Dreiwegehahns vorgesehenen Sperrvorrichtung je nach Ausführungsform des Lenkbremssystems derart gehalten wird, daß das Ventil offen ist Damit wird erreicht, daß auch ein versehentliches Betätigen des Betätigungshebels des Dreiwegehahns während des Lenkbremsens zu keiner Beschädigung des Lenk',remssystems fähren kann, weil das Zusammenwirken zwischen Betätigungshebel und Stufenkolben so ei folgt daß stabM dimensionierte Bauteile entweder ein versehentliches Betätigen des Betätigungshebels in Lenkbremsstellung völlig verhindern oder die Kupplung

■ η -ue^r-

zwischen Dreiwegehahn und Stufenkolben so gebaut ist, daß ein Umschalten des Dreiwegehahns in jeder Stellung des Stufenkolbens möglich ist.

Wenn, wie aus der DT-PS 9 40 626 bekannt, der Stufenkolben auf seiner größeren Fläche vom Druck der DruckmittelquJIe und auf seiner kleineren Fläche von dem dem Dreiwegehahn zugeleiteten Druck beaufschlagt ist und das den Durchgangskanal s"-jernde Ventil in der Neutralstellung des' Ογ?··η*. - "··
offen und in den Lenkbremsstellung.
ist — bei dieser Ausführungsfora ist A «
ventil ein Druckverstärkerventil — . is .,· ,^₅.

system vorteilhafterweise derart gebai.., di-.ß die Sperrvorrichtung den Stufenkolben in der Neutralsteliung des Dreiwegehahr.es in der Stellung hält, in der die Ventilbetätigungsstange des Ventil in der Offenlage hält.

Eine andere Ausführungsform des erfinaungsgemäßen Lenkbremssystems zeichnet sich dadurch ai-s, Jaß das Drucksteuerventil ein Druckminderventil ist, dessen Stufenkolben in der Lenkbremsstellung des Dreiwegehahnes von der Sperrvorrichtung in der Stellung gehalten ist, in der die Ventilbetätigungsstange das Ventil in der Offenlage hält.

Vorteilhafterweise ist die Sperrvorrichtung von einem Anschlag am Betätigungshebel gebildet, der in den Weg des Stufenkolbens schwenkbar ist. Bei dieser Ausführungsform ist eine Betätigung des Betätigungshebels während des Lenkbremsens nicht möglich.

Eine andere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremssystems besteht darin, daß die Sperrvorrichtung von einer mit dem Betätigungshebel verbundenen Hülse gebildet ist, die auf einer mit Bohrungen versehenen Verlängerung des Drucksteuerventilgehäuses v?rschiebbar geführt ist und die auf ihrem Innenumfang im Abstand voneinander angeordnete Ringnuten aufweist, und daß in den Bohrungen Kugeln angeordnet sind, die mit den Ringnuten an der Hülse und mit einer auf dem in die Verlängerung ragenden Teil des Stufenkolbens vorgesehenen Ringnut zusammenwirken. Bei dieser Ausführungsform ist ein Umschalter des Letätigungshebels in jeder Lage des Stufenkolbens möglich.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Perspektivansicht eines Lenkbremssystems gemäß der Erfindung,

F i g. 2 einen Axialschnitt durch ein Drucksteuerventil,

Fig.3 einen Axialschniti durch eine zweite Ausführuimsform eines Drucksteuerventil.

F i g. 4 einen Axialschnitt durch einen Dreiwegehahn,

Fig.5 eine Anordnung mit Drucksteuerventilen gemäß F ig. 3 und 4,

F i g. 6 eine Abwandlung des in F i g. 1 gezeigten Lenkbremssystems.

Das Lenkbremssystem gemäß Fig I umfaßt einen pedalbetätigten Hauptbremszylinder 1 zum Betätigen von zwei Radbremsen 2 und 3. In die Leitung zwischen den Hauptbremszylinder 1 und den Radbremsen 2 und 3 ist ein Dreiwegehahn 4 zur Wahl oer Bremse und ein Drucksteuerventil 6 mit e.nem Betätigungshebel 7 eingeschaltet. In der mittleren S» ellung (Neutralstellung) des Dreiwegehahns 4 werden beide Bremsen 2 und 3 gleich mit Druckmittel beauf^!.!agt. Eine Bewegung des Betätigungshebels 7 nach der einen oder anderen Seite (Lenkbremsstellungen) bewirkt, daß Druckmitte! nur der einen oder anderen Radbremse 2 oder 3 zugeleitet wird.

Gemäß Fig.2 weist das Drucksteuerventil einen Zylinderkörper 10 mit einem Einlaß 11 und einem Auslaß 12 mit einem im Zylinder gleitend abgedichteten Stufenkolben 13 auf, der mit seinem den kleineren Durchmesser aufweisenden Ende durch ein Ende den Zylinderkörpers 10 hindurchragt.

Der Stufenkolben 13 wird von einer Druckfeder M l» seine äußerste rechte Stellung vorgespannt. In diener Stellung wird eine VentilkugL 116 von einer VentilbstiUi·

ίο gungss'tange 18 <m Abstand von einem mil der Ventilkugel 16 zusammenwirkenden Sitz 17 gehalten, damit Druckmittel durch miteinander in Verbindung stehende axiale und radiale Kanäle 19 und 20 vom Einlaß zum Auslaß fließen kann.

Beim Betätigen der Bremsanlage steigt der Eingangs druck bis der Stufenkolben 13 gegen die Wirkung der Feder 14 nach außen (nach links) bewj- wird, so daß die Ventilkugel 16 sich an den Sitz 17 legt und den Kanal durch den Stufenkolben 13 schließt. Danach wird der vom Drucksteuerventil 6 übertragene Druck im Verhältnis der wirksamen Flächen des Stufenkolben 1Ϊ verstärkt.

Dieser Druckanstieg ist jedoch nur für das Lenkbrem sen nötig; für die normale Betätigung beider Bremsen wird die nach außen gerichtete Bewegung des Stufenkolbens 13 von einem scheibenähnlichen Anschlag 22 gesperrt, der vom Betätigungshebel 7 des Dreiwegehahnes 4 getragen wird. Nur wenn der Betätigungshebel aus seiner mittleren Stellung herauv bewegt ist, kann das Drucksteuerventil 6 als Verstärkerventil wirken, um für verstärkten Druckmitteldruck an der gewählten Bremse zu sorgen. Der Anschlag 22 könnte gemäß einer Alternativausführung auch von einer gelochten Platte gebildet sein.

Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäP· den F i g. 3,4 und 5 enthält das Drucksteuerventil 6 eine Vorrichtung zum Feststellen des Stufenkolbens 13 in seiner normalen Stellung, die mit dem Dreiwegehahn 4 derart gekoppelt ist, daß der Stufenkolben 13 beim Betätigen des Dreiwegehahns 4 freigegeben wird.

Bei dem Drucksteuerventil gemäß F i g. 3 weist der

Stufenkolben 13 eine Ringnut 31 auf, die mit einer Kugel oder mit Kugeln 32 zusammenwirkt, welche in Bohrungen 33 in einer rohrförmigen Verlängerung 34 des Ventiikörpers angeordnet sind. Ein Anschlag bzw. eine Hülse 36, die auf der Verlängerung 34 gleitend angebracht ist, ist mit zwei im Abstand voneinander angf ordneten Ringnuten 37 ausgebildet.

In der in der F i g. 3 gezeigten Stellung werden die

TO Kugeln 32 von der hill se 3fi in hlnrkierenripm Fingritf mit dem Stufenkolben 13 gehalten, der dadurch in seiner axialen Beweglichkeit gesperrt ist. Bei einer Verschiebung der Hülse 36 n-ch links oder rechts bewegen sich die Kugeln 32 nach außen in eine der Ringnuten 37, wodurch der Stufenkolben 13 freigegeben wird. Die Hülse 36 ist mit einer zum Betätigungshebel 7 des in F i g. 4 dargestellten Dreiwegehahnes gehörenden Stange 44 verbunden.

Gemäß Fig.4 umfaßt der Dreiwegehahn enen Körper 40 mit einem mittlaren Einlaß 41 (mit gestrichelten Linien gezeigt) und zwei Auslässen 42 zu den entsprechenden Radbremsen. Eine Ventilscheibe 43 ist an der Stange 44 abgestützt und wirkt mit dem einen oder anderen von zwei in axialem Abstand voneinander

<>5 vorgesehenen Ventilsitzen 46 zusammen. Eine Bewe gung der Ventilscheibe 43 in Richtung zu dem einen oder anderen Sitz verschließt den benachbarten Auslaß und bewirk», daß die Strömung durch den anderen

Auslaß gelenkt wird.

F ig. 5 zeigt den Aufbau eines Lenkbremssystems mit den Drucksteuerventilen gemäß Fig.3 und dem Dreiwegehahn gemäß Fig. 4.

In einer abgewandelten Form des in F i g. 1 gezeigten Ausfulirungsbeispiels der Erfindung gemäß Fig.6 ist das als Druckverstärker wirkende Drucksteuerventil durch ein als Druckminderer wirkendes Steuerventil 6 ersetzt, das normalerweise bewirkt, daß ein verminderter Druck auf beide Bremsen übertragen wird, welches jedoch einen unverminderten Druck liefert, wenn Lenkbremsen nötig ist Der Anschlag 22 des Betätigungshebels 7 ist hier in seiner Mitte mit einem Loch ausgebildet, welches normalerweise mit dem Stufenkolben fluchtet, so daß der Anschlag 22 sich normalerweise nicht im Weg des Stufenkolbens 13 befindet- Zum Lenkbremsen wird der Anschlag 22 in den Weg des Stufenkolbens hineinbewegt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

1. e *

   ^ * Patentansprüche:

   ;Γ^ .._: ί· Hydraulisches Lenkbremssystem für Traktoren ^H {iinät einem an eine Druckflüssigkeitsquelle ange- <ini«chlqssenen, mit einem Stufenkolben versehenen ä. ^Drudksteuerventil und einem diesem nachge-

   ■'■ Schalteten,durch einen Betätigungshebel betätigbai^lien Dreiwegehahn, der mit zwei auf gegenüberlie- : spenden Fahrzeugseiten befindlichen Radbremsen

   if^verbunden ist und der in seiner einen Stellung

   : ^ItNeutralstellung) eine Druckmittelzufuhr zu beiden

   HÄ^a£ü^)remsen und iii_:seinen beiden anderen Stellun-

   •..£vi|_en (ϊ finkbremssteüungen) eine Druckmittelzufuhr zu jeweils einer der Radbremser, ermöglicht wobei - der Stufenkolber in tinen Ourchgangskanal durch den Stufenkolben steuerndes Ventil enthält dessen Ventilglied durch eine in den Durchgangskanal ragende Ventiioetätigungsstange betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätig gshebel (7) des Dre.wegehahnes (4) mit einer Sperrvorrichtung (22; 32, 36) versahen ist, die in einer der beiden Hebelstellungsarten (Neutral- oder Lenkbremsstellung) den Stufenkolben (!3) in einer Stellung hält, ir der die Ventilbetätigungsstange (18) das Ventil (16, II in der O'fenlage hält
2. 2. Lenkbremssystem nach Anspruch 1, bei dem der Stufenkolben auf seiner groß :ren F! »?he vom Druck der Druckmittelquelle und :.uf einer kleineren Fläche von dem dem Dreiwegehah«, zugeleiteten Druck beaufschlagt ist und das den Durchgangskanal steuernde Ventil in der Neutralstellung des Dreiwegehahns offen und in den Lenkbremsstellungen geschlossen ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (Anschlag 22) den Stufenkolben (13) in der Neutralstellung des Dreiwegehahnes (4) in der Stellung hält, in der die Ventilbeiätigungsstan- #e (18) das Ventil (16) in der Offenlage hält.
3. 3. Lenkl· nssystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Drucksteuerventil (6) ein Druckminderventil ist dessen Stufenkolben (13) in der Lenkbremsstellung des Dreiwegehahnes (4) von der Sperrvorrichtung (Anschlag 22) in der Stellung gehalten ist in der die Ventilbetätigungsstange (18) das Ventil (16,17) in der Cffenlage hält.
4. 4. Lenkbremssystem nach einem der Ansprüche 1

   ^is 3, dadurch gekennzeichnet daß die Sperrvorrich- .tung von einem Anschlag (22) am Betätigungshebel

   , (?) gebildet ist, der in den Weg des Stufenkolbens {13} scnwentcDar ist
5. 5. Lenkb'emssystem nach einem der Ansprüche I _v fcis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Sperrvorrichx tung von einer mit dem Betätigungshebel (7) verbundenen Hülse (JS) gebildet ist, die auf einer mit Bohrungen (33) versehenen Verlängerung (34) des Drucksteuerventilgehäuses verschiebbar geführt ist und die auf ihrem Innenumfang im Abstand voneinander angeordnete Ringnuten (37) aufweist und daß in den Bohrungen (33) Kugeln (32) angeordnet sind, die mit den Ringnuten (3Γ; an der Hülse und mit einer auf dem in die Verlängerung (34) fegenden Teil des Stufenkolben vorgesehenen Ringnut (31) zusammenwirken.