DE1670008A1 - Penicilline und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Penicilline und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D499/00—Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
DR. WEDER
PATENTANWALT!
WIESBADEN
2t Nov. 196? 1670008
Aktiebolaget Astra, Apotekarnes Kemiska Fabriker, Södertälje, Schweden
Penicilline und Verfahren zur ihrer Herstellung
Priorität: vt. 1, Januar 1963 in Schweden unter der Anmeldungsnummer 668/63
Die Erfindung betrifft neue Verbindungen mit wertvollen
antibiotischen Eigenschaften, besonders α-Azidotheny!penicilline
(a-Azidothiophenacetamidopenicillansäuren) und derer Herstellung.
Die Verbindungen gemäss der Erfindung haben die allgemeine Formel
T - CH . CO . NH . CH -
CO - N
0H3
. coon
Hierin bedeutet T einen Thiophenrest, der in 2- oder 3-Stellung
verbunden sein kann. Diese Verbindungen haben wertvolle antibakterielle Eigenschaften mit guter Aktivität gegen Gram-positive sowie einige
Gran-negative Bakterien. Gegen eine Anzahl von Organismen sind die
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Verbindungen dem Benzylpenicillin (Penicillin G) mindestens ebenbürtig,
und ausser dem besitzen sie verglichen mit Penicillin G eine bessere
Haltbarkeit in saurer Umgebung und sind zur oralen Verabreichung geeignet.
Sine Verbindung der allgemeinen Formel I kann auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung von dem entsprechenden
Aminopenicillin durch selektive Reduktion der Azidogruppe dienen. Unter Katalysatoren für selektive Hydrierung, die benutzt werden
können, hat sich .Reduktionsnickel als besonders geeignet erwiesen.
Im Rahmen der Erfindung liegt auch die Herstellung nicht giftiger
Salze der Verbindungen nach der Formel I,wie Natrium-, Kalium-, Calcium- und Aluminiumsalze, Ammoniumsalze und substituierte
Ammoniumsalze, z. B. Salze solcher nicht giftigen Amine, wie Trialkylamine einschliesslich Triethylamin, Procain, Oibenzylamin,
N-Benzyl-ß-phenäthylamin, Ν,Ν'-Dibenzyläthylendiarain, Dehydroabietylamin,
N,N'-bis-Dehydroabietylamin und andere Amine, die zur
-Bildung von Salzen mit Benzyl- und Phenoxymethylpenicillin verwendet
worden sind.
Die vorl &Jnde Erfindung sieht ein Verfahren zur Herstellung
von Antibiotika der allgemeinen Formel I vor,, bei dem zwei Verbindungen
der allgemeinen Formeln II und III miteinander unter Bildung einer - CO . NH- Brücke zur Umsetzung gebracht werden.
T - CH . CO . χ y . NH . CH - CH C^
I .11 I08*
N3 CO - N CH . CO . 0 . y
II III
In den Verbindungen von der Struktur ΪΙ hat T dieselbe Bedeutung
wie oben angegeben}
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In der Formel II bedeutet - CO . χ eine Carbonsäurechloridgruppe
oder ein« dieser funktionell äquivalente Gruppe, die zur Reaktion
ir.it y - ΓΛί - unter Bildung einer GO-NH- Bindung befähigt ist.
7urbincur.L:en dar Formel II können. Säurechloride oder ihre funktioneilen
Äquivalente, wie Säurebromide, aktivierte Sater, Anhydride, Mischanhydride
TTit Alkoxyasr.eisensäure oder auch Derivate sein, die durch Umsetzung
zwischen einer Carbonsäure und einem Carbodiimid erhalten werden, ferner solche Derivate, die durch Umsetzung zwischen einer Carbonsäure
und N,2i'-Carbonyldiimidazol erhalten werden oder ähnliche Verbindungen.
In den Verbindungen der allgemeinen Formel III besteht y entweder
aus Wasserstoff oder einer Trialkylsilylgruppe, in der. keine der
Alkylgruppen mohr als 5 Kohlenstoffatome enthält. Falls y Wasserstoff
ist, wird die Verbindung vorsugsweise in Salzform, s. B. als Natrium-,
Calcium- oder Triäthylaminsala verwendet.
Bei einer Ausführungsform der ürfindung wird ein reaktionsfähiges
Trialkyisilylderivat von 6-Aminopenicillansäure dadurch hergestellt, dass man eine Mischung von 6-Aminopenicillansäure mit mindestens 2 KoI
eines N-Trialkylsilyl-dialkylamins erhitzt. Das Derivat wird in einem
trockenen organischen Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Ligroin, Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Diäthyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran,
Formamid oder Dimethylformamid aufgelöst und mit der Verbindung II
gegebenenfalls in Gegenwart einer tertiären organischen Base reagieren
gelassen. Wenn die Umsetzung vollendet ist, wird Wasser oder Alkohol
zugesetzt, wodurch die Silylgruppen abgespalten werden. Lösungsmittel und Nebenprodukte werden durch Extraktion bei pH 7 entfernt, und das
a-Azidothenylpenicillin wird durch Einengung der wässrigen Lösung bei
pH U bis 6 ausgefällt oder durch Gefriertrocknung isoliert.
BAD 00988^/2156
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird eine Verbindung der Formel II mit 6-Aminopenicillansäure reagieren gelassen.
Wenn die Verbindungen der Formel II ein oder mehrere azymmetrische
Zentren enthalten, können die entstehenden Penicilline ein Gemisch von Diaettreoieomeren bilden, die all« biologisch aktiv sind. Die
vorliegende Erfindung umfasst die Gewinnung der Diastereoisomeren wie auch ihrer Gemische.
2,05 g a-Azido-3-thienylessigsäure und 1,5 ml Thionylchlorid
wurden zusammen 30 Minuten auf einem Wasserbad erhitzt. Das überschüssige Thionylchlorid wurde durch Destillation unter vermindertem
Druck entfernt, und der Rückstand wurde mit 3 ntal 2 ml trockenem
Benzol behandelt, das auch durch Destillation im Vakuum abgetrieben
wurde, um die letzten Thionylchloridspuren zu entfernen. Der Rest, das rohe Säurechlorid, wurde in 5 al trockenem Aceton aufgelöst und
unter Rühren zu einer eisgekühlten Suspension von 6,5 g 6-Aminopenicillarisäure in 60 ml Wasser und 30 ml Aceton gegeben. Durch kontinuierliche
Zugabe von 2 η Natriumhydroxyd zum Reaktionsgemisch wurde der pH-Wert
konstant auf 6,5 gehalten. Nach etwa 20 Minuten hörte der Verbrauch an Natriumhydroxyd auf und nach weiteren 20 Minuten wurde die
erhaltene klare Reaktionslösung mit Äther gewaschen, auf pH 2 mit verdünnter Salzsäure.angesäuert und mit Äther extrahiert· Die erhaltene
Ätherlösung des freien Azidopenicillins wurde Bit Wasser gewaschen
und dann Kit H nl einer normalen Kaliumbicarbonatlösung extrahiert.
Die erhaltene neutrale Waeserlösung wurde durch Gefrieren getrocknet,
u* 3,2 g (68 %) Xaliuasalz des o-Azido-3-thenylpenicilline In einer
Reinheit von 88 % nach der Hydroxylamin«« thode zu ergeben. In seinem
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Infrarotspektrum zeigte das Penicillin starke Bänder bei 2120 und 1775 cm" , was die Gegenwart einer Azidogruppe und einer ß-Lactamringes
anzeigt.
a-AzidD-3-thienylessigsäure, Fp 71 bis 720C
Analyse gefunden: G 39,6; H 2,77; K 23,0; S 17,45 %
Berechnet für
C0H5S3O2S : G 39,34; H 2,75; N 22,94; S 17,50 %
wurde aus der entsprechenden Bromsäure durch Behandlung mit einem Gemisch von 2iatriuma2id und Natriumcarbonat in Aceton gewonnen. Die
Broffisäure kann aus einer a-Hydroxy-3-thienylessigsäure erhalten werden (S. Gronowitz, unveröffentlichte Ergebnisse).
Die antibakterielle Aktivität und SäureStabilität von a-Azido-3-
-thenylpenicillin (I) ist unten gegeben in Vergleich mit der
antibakteriellen Aktivität und SäureStabilität von Benzylpenicillin (II).
I II
Reinheit der geprüften Substanz; % 87
SäureStabilität ' 19
2)
Hemmdosen in mcg/ml
gegon folgenden Mikroorganismen:
Coryneb. hofmanni 0,006
Diplo c. pneumoniae 0,006
iSsch. coli 25
Staph. aureus, Oxford 0,006
Strept. faecalis 0,63
Strept. pyogenes 0,006
Strept. viridans " 0,01
1) Halbwertszeit(in Stunden) bei 37°C und pH 2,1 (0,1 M Phosforsäure
in 50 % Aethanol).
2) Reihenverdünnungstest auf Agarplatten nach Rolinson et al. (The
Lancet, I960 II ,
100 | 45 |
ο, | 01 |
0, | 006 |
0, | |
25 | 006 |
0, | 63 |
0, | 01 |
0, | 03 |
0, | |
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Claims (4)
1. Antibiotisch wirksame^ Derivateji der 6-Aminopenicillansäure
der allgemeinen. Formel
T - CH - CO - NH - CH -
CO - N-
CH - COOH
worin T einen in 2- -oder 3-Stellung verbundenen Thiophenring bedeutet,
und nicht giftige Salze davon.
2. a-Azido-3-thenylpenicillin uhd nicht giftige Salze davon.
3· Verfahren zur Herstellung von antibiotisch wirksamen Derivaten der 6-Aminopenicillansäure der allgemeinen Formel ,
T - CH - CO - NH- CH - CH
CO-N
CHn
-CH- COOH
009884/2156
worin T einen in 2- oder 3-Stellung verbundenen Thiophenring bedeutet
oder von deren nicht giftigen Salzen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel
T-CH-CO-X
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
y - HH - CH - CH Cv.
I I I
"3
I I I
CO - Ii CH - CO - 0 - y
worin T die obige Bedeutung hat, y H oder Si-(Alkyl)« ist, worin
die Alkylgruppen höchstens 5 Kohlenstoffatome besitzen, und - CO - X
eine Carbonsäurechloridgruppe oder eine dieser funktionell äquivalente Gruppe bedeutet, die zur Reaktion mit y - NH - under Bildung einer
ü0 - NH - Bindung befähigt ist, umsetzt und die erhaltene Verbindung
gegebenenfalls in ihr Salz Überführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass can
sls Verbindungen mit einer - CO - X - Gruppe ein Säurechlorid, Säurebronid, einen aktivierten Ester, ein Anhydrid, ein Mischanhydrid
mit anderen Carbonsäuren, Sulfonsäuren oder anorganischen Säuren oder ein Derivat verwendet, das· entweder durch Umsetzung einer Carbonsäure
mit einem Carbodiimid oder durch Umsetzung einer Carbonsäure mit S,N'- Carbodiimid erhalten wurde.
009884/215$
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-
1964
- 1964-01-17 DE DE19641445436 patent/DE1445436A1/de active Pending
- 1964-01-17 DE DE19641670008 patent/DE1670008A1/de active Pending
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DE1445436A1 (de) | 1969-10-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |