DE166353C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description
KAISERLICHES
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein j Verfahren, um unter Zerstörung der Gewebsteile
die wirksamen und wertvollen Substanzen, welche in Pflanzenstoffen vorhanden sind, in möglichst unzersetztem Zustande zu
extrahieren, wie z. B. Kohlenstoffverbindungen, Alkohole, Ester, Ketone, Aldehyde, Fettkörper,
Säuren, Saftbestandteile, Zucker, Alkaloide, Farbstoffe usw.
ίο Es ist zwar bereits bekannt, Hefe u. dgl.
zwecks leichterer Extraktion der darin enthaltenen wertvollen Bestandteile mit Sand
u. dgl. zu zerreiben.
Das vorliegende Verfahren besteht jedoch darin, daß die von den lebenden Pflanzen
abgetrennten Teile, wie z. B. Blüten, Früchte, Blätter, Wurzeln usw., möglichst sofort nach
ihrer Abtrennung mit Hilfe von geeigneten, mechanisch wirkenden Korpern so gründlich
zerkleinert werden, daß die durch den normalen Lebensprozeß in der Pflanze gebildeten
wertvollen und wirksamen, oft sehr leicht zersetzbaren Bestandteile nicht durch die in
den abgetrennten Pflanzenteilen naturgemäß in krankhafter und abnormer Weise weitergehenden
Lebensvorgänge wieder zerstört werden. Die Extraktion des Pflanzenbreies braucht dann erst vorgenommen zu werden,
wenn dies je nach den örtlichen Umständen usw. angebracht erscheint. Es muß also die
Zerkleinerung sehr bald nach dem Einsammeln der abgetrennter! Pflanzenteile vor
sich gehen, während die Extraktion beliebig längere Zeit nach dieser Zerkleinerung erfolgen
kann, selbstverständlich innerhalb gewisser Grenzen, damit kein Faulen usw. eintritt.
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Verfahrens besteht darin, daß dabei reinere
und bessere Produkte erhalten werden.
Bekanntlich treten nach der Abtrennung der Pflanzenteile nachträglich Reaktionen in
Wirkung, solange die Organe sich noch in ihrer ursprünglichen gegenseitigen Lage befinden.
So findet in den Nectarien nach Abtrennung der Blüte von ihrem Stiel ein zerstörender chemischer Vorgang statt, welcher
entweder eine Esterifizierung oder eine Verseifung verursacht, bei welcher Produkte
entstehen, die im Inhalte der Nectarien während des normalen Lebens der Blüte
nicht vorhanden sind.
Diese Einwirkungen, welche im Hinblick auf die beabsichtigte Gewinnung der wertvollen
wirksamen Stoffe schädlich sind, werden während der Einwirkung der Lösungsmittel
noch vermehrt. Um ein Produkt so zu erhalten, wie es in der lebenden Pflanze
vorhanden ist, muß man jede zersetzende physiologischeEinwirkungausschließen, welche
infolge der Vorbedingungen auftreten kann, die durch den Lebensprozeß der Pflanzen
gegeben sind, das heißt mit anderen Worten, daß beispielsweise zwei Substanzen, welche
durch die Einwirkung der Organe der Pflanzen aufeinander reagieren, dies nicht
mehr tun, selbst wenn sie miteinander gemischt sind, wenn sie von den den Lebensprozeß
der Pflanzen bedingenden Organen — mögen diese lebend oder abgestorben sein —
getrennt sind, welche die dem Lebensprozeß fremden, für Beschaffenheit und Menge des
Produkts schädlichen Reaktionen hervorrufen
ίο oder begünstigen.
Es hat sich nun ergeben, daß, wenn man
die komplizierten oder einfachen Organe vollständig zerkleinert, die oben erwähnten
verschiedenen Ursachen der Veränderung der wirksamen Stoffe ausgeschlossen werden.
Wenn man die vegetabilischen Organe in Gegenwart von mehr oder weniger harten
und mehr oder weniger kristallinischen Stoffen kräftig zerreibt, z. B. in Gegenwart
von Sand, Sandstein, Kieselerde, Ton usw., welche eine unmittelbare Einwirkung
entweder durch Zerquetschen oder durch vollkommenes Zerreiben ausüben, so erhält man die oben beschriebenen Resultate.
Das Verfahren kann in jeder geeigneten Vorrichtung ausgeführt werden, z. B. in
einem Kollergang mit gewöhnlichen und konischen Läufern, oder wie beim Mahlen
in einem Mahlgang, beispielsweise mit gebrochenen Furchen, oder in einer Kugelmühle
aus geeignetem Metall.
Die Pflanzen stoffe oder die aus diesen
ausgewählten Teile werden mit einem solchen harten, vorher in Pulverform übergeführten
Körper solcher Menge und Art gemischt, wie sie für den zu zerkleinernden Körper (Früchte, Blüten, Stengel, Blätter, Wurzeln
usw.) geeignet ist.
Nach Beendigung der Zerkleinerung wird der erhaltene Brei, sofern er sich nicht 40·
schon am Extraktionsorte befindet, an diesen übergeführt und kann zur gegebenen Zeit
ohne wesentliche Verluste an wirksamen Bestandteilen mit einem für das jeweils herzustellende
Präparat geeigneten Lösungsmittel, z.B. mit Äther, Ligroin, Schwefelkohlenstoff,
ölen, Fetten, Wasser, Alkohol usw., extrahiert werden.
Selbstverständlich können die mit den pflanzlichen Geweben vermischten zerreibenden
Körper von verschiedener Art und von verschiedener Feinheit sein, je nach den Eigenschaften' der zu behandelnden pflanzlichen
Organe, da der Zweck dieser Zusätze darin bestellt, die Gewebsteile der pflanzliehen
Zellen vollständig zu zerstören.
Claims (1)
- Patent-An SPRU c η :Verfahren zur Verhinderung der Zer-Setzung der wertvollen Substanzen in Pflanzenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzenteile möglichst unmittelbar nach ihrer Abtrennung von der lebenden Pflanze in an sich bekannter Weise mit harten Körpern gemischt und in einer geeigneten Vorrichtung fein zerrieben werden, zum Zwecke, die Gewebsteile, vollständig zu zerstören und' dadurch eine Zersetzung der in der lebenden Pflanze gebildeten Stoffe vor der erst später erfolgenden Extraktion zu verhindern.
Publications (1)
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