DE1654958C3 - Doppelwirkendes Ventil für Dampfdruckkochtöpfe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein doppelwirkendes Ventil für Dampfdruckkochtöpfe mit einem mittleren, durch eine Feder belasteten Druckanzeiger, der in einem seinerseits durch eine Druckfeder eines Überdruckventils vorgespannten Ventilkörper axial verschiebbar gelagert ist, der auf einem Ventilsitz einer fest mit dem Dampfkochtopfdeckel verbundenen Hülse sitzt, wobei das Überdruckventil von einem mit der Hülse verschraubbaren und als Gegendruckorgan für seine Druckfeder dienenden Ventilmantel abgedeckt ist und der Ventilkörper einen bei geschlossenem Überdruckventil auf dem Ventilsitz aufliegenden Teil aufweist, hinter dem in Strömungsrichtung mittels eines mit einer zylindrischen Fläche des Ventilsitzes'zusammenwirkenden Flansches eine Kammer und anschließend eine Auslaßöffnung vorgesehen sind.

Ein derartiges doppelwirkendes Ventil ist aus der CH-PS 252 507 und der FR-PS 959 478 bekanntgeworden. Es arbeitet verhältnismäßig träge, indem sich das Ventil in Intervallen von etwa 15 Sekunden öffnet. Sicherheitsvorschriften tendieren aber auf Ventile, die mit kurzen Repetierintervallen arbeiten, d. h. sich kurz hintereinander immer wieder öffnen. Die bekannten Ventile weisen eine Drosselstufe auf, hinter welcher sich eine Sammelrinne befindet, von welcher aus der Überdruck auf zwei Wegen entweichen kann, d. h., es sind zwei Dampfkammern hintereinander angeordnet, die über eine Verengung miteinander verbunden sind. Man erhält zuerst eine Drosselung und später eine Freigabe des Überdruckes.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil der genannten Gattung so auszubilden daß es sich in kürzeren Intervallen öffnet und wieder schließt.

Dies soll nach der Erfindung dadurch erreicht werden, daß die als Dampfpolsterkammer ausgebildete Kammer mit ihrem Flansch dichtend mit der zylindrischen Fläche des Ventilsitzes der Hülse zusammenwirkt.

Es können damit kürzere Intervalle, z. B. 9 bis 24 pro Minute, erreicht werden.

Mit der Variierung des Verhältnisses der Durchmesser der beiden Ventilsitze (d. n. des Durchmessers de<> Flansches zum Durchmesser des aufliegenden Teils des Ventilkörpers) sowie der Höhe des in der Kammer eingeschlossenen Dampfpolsters und der Eintauchtiefe des Flansches unter den seitlichen Auslaßschlitz kann die Anzahl der repetierenden Dampfablässe pro Minute eingestellt werden.

Die Intervallzahl pro Minute ist abhängig von der Druckdifferenz zwischen öffnungsdruck und Schließdruck.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielshalber erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht eines in den Dampfkochtopfdeckel eingesetzten doppelwirkenden Ventils,

F i g. 2 einen Senkrechtschnitt durch das Ventil,

F i g. 3 eine Oberansicht des Ventils und

F i g. 4 einen Senkrechtschnitt einer anderen Ausführungsform des Gehäuses.

In einer Öffnung 1 des Deckels 2 eines Dampfdruckkochtopfes ist eine Hülse 3 eingelassen und mit einem Gewindering 4 befestigt, so den Durchgang aus dem Dampfkochtopf nach außen bildend. Die Hülse 3 weist in ihrem Inneren einen Ventilsitz 5 für einen Ventilkörper 6 eines Überdruckventils auf, in dessen mittlerer Bohrung 7 ein oben herausragender Druckanzeiger 8 längsverschiebbar angeordnet ist. Auf dem Ventilkörper 6 ist ein Gehäuse 9 des Druckanzeigers 8 aufgeschraubt, das dessen Feder 10 abdeckt, die zwischen einem Bund 11 des Druckanzeigers 8 und einem Kopf 19 des Gehäuses 9 eingespannt ist. Der Bund 11 liegt seinerseits auf dem Ventilkörper 6 auf, wogegen das obere aus dem Gehäuse 9 herausschiebbare Ende des Druckanzeigers 8 mit Anzeigeringen 12 versehen ist. Am Bund 11 oder direkt oberhalb desselben befindet sich eine ringsumlaufende Rille 13, in die die unterste Spirale der Feder 10 eingesetzt ist, so daß diese vom Druckanzeiger abnehmbar ist.

Am Ventilkörper 6 ist in einer Arretierrille 14 die unterste Spirale einer Druckfeder 15 eines Überdruckventils befestigt. Das Ganze ist von einem Ventilmantel 16 abgedeckt, der an der Hülse 3 befestigt ist und als Anschlag für die Überdruckfeder 15 dient.

Steigt nun der Dampfdruck im Kochtopf, so drückt er auf den Kolben des Druckanzeigers 8 und hebt denselben im Ventilkörper 6 entgegen der Kraft der Feder 10 hoch. Dies wird äußerlich sichtbar durch das Erscheinen der Anzeigeringe 12 oberhalb des Kopfes 19 des Gehäuses 9. Nimmt der Innendruck im Kochtopf weiter zu, so wird ein Teil 20 des Ventilkörpers 6, der auf einer Schrägfläche 21, die als Ventilsitz 5 dient, aufliegt, abgehoben, und der Innendampf strömt in eine dahinterliegende Dampfpolsterkammer 22. Dies erfolgt bei einem Anheben des Ventilkörpers 6 von etwa V10 bis ³/io mm. Ein die Dampfpolsterkammer 22 nach oben abgrenzender Flansch 23 wirkt dabei mit einer zylindrischen Fläche 24 des Ventilsitzes 5 weiterhin dichtend. Nachdem in der Dampfpolsterkammer 22 der gleiche Überdruck wie im Kochtopf herrscht, preßt dieser Dampfdruck entgegen der Kraft der Druckfeder 15 den Ventilkörper 6 weiter nach oben, bis der Flansch 23 seitliche Schlitze 17 freigibt, womit der Dampf aus der Dampfpolsterkammer 22 und auch aus dem Kochtopf entweichen kann.

Die Dampfpolsterkammer 22 ist gebildet durch die Schrägfläche 21 und die zylindrische Fläche 24 des Ventilsitzes 5 einerseits sowie eine Hinterstechung desVentilkörpers 6 zwischen seinem aufliegenden Teil

20 und seinem Flansch 23 andererseits. Aus der Dampfpolsterkammer 22 führt eine öffnung 30 von geringem Querschnitt nach außen. Diese öffnung 30 spielt in der Funktionsweise nur eine geringe Rolle, da verhältnismäßig wenig Dampf austreten kann. Die öffnung 30 dient erst im Ruhezustand, d. h. bei geschlossenem Ventil, zur Entspannung des Druckes in der Dampfpolsterkammer 22. Durch die zwischengefügte Dampfpolsterkammer 22 erhält man ein zweistufiges Repetierventil, dessen Druckspiel zwischen 5 bis 30 Perioden pro Minute beträgt. Am Gehäuse 9, das die Feder 10 des Druckanzeigers 8 abdeckt, ist ein Federring 25 oder ein Sprengring in eine ringsumlaufende Kerbe 26 eingelassen, der so federnd eingestellt ist, daß beim Aufsetzen des Ventilmantels 16 dieser mit einem Einschnitt 27 einrastet. Die Höhe des Einschnittes 27 entspricht mindestens der Kürzung der Länge der Druckfeder 15 bei Vollbelastung. Der Federring 25 kann statt außen am Gehäuse 9 auch innen am Ventilmantel 16 angeordnet sein und mit einer Ausbuchtung des Gehäuses 9 zusammenwirken.

Die innere Feder 10 dient also der Druckanzeige, die äußere Druckfeder 15 der Überdrucksicherung. Wird der Ventilma.. el 16 von der Hülse 3 abgeschraubt, so bleibt der zu reinigende Rest des Ventils beisammen, d. b„ die Druckfeder 15 mit dem Ventilmantel 16 springt nicht ab.

Bohrungen 18 im Gehäuse 9 dienen dazu, sich innerhalb des Gehäuses 9 bildendes Kondenswasser abzuleiten. Der Ventilmantel 16 ist zum besseren Anfassen außen gerändelt.

Als Sicherung gegen Überbeanspruchung der Feder 10 durch vollständiges Zusammenpressen ist der Druckanzeiger 8 abgesetzt, so daß eine Schulter 28 gegen den Kopf 19 des Gehäuses 9 anschlägt und damit einerseits den Weg des Druckanzeigers 8 begrenzt und andererseits über das Gehäuse 9 das Anheben des Ventilkörpers 6 fördert.

Die seitlichen Schlitze 17 für den Dampfauslaß können längliche oder runde öffnungen sein.

An Stelle des Federringes 25, der in den Einschnitt 27 eingreift, kann — wie F i g. 4 zeigt — der Kopf 19a des Gehäuses 9 in seinem Außendurchmesser größer sein als die obere öffnung des Ventilmantels 16, so daß das Ventil beim Abschrauben vollständig beisammen bleibt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Doppelwirkendes Ventil für Dampfdruckkochtöpfe mit einem mittleren, durch eine Feder belasteten Druckanzeiger, der in einem seinerseits durch eine Druckfeder eines Überdruckventils vorgespannten Ventilkörper axial verschiebbar gelagert ist, der auf einem Ventilsitz einer fest mit dem Dampfkochtopfdeckel verbundenen Hülse sitzt, wobei das Überdruckventil von einem mit der Hülse verschraubbaren und als Gegendruckorgan für seine Druckfeder dienenden Ventilmantel abgedeckt ist und der Ventilkörper einen bei geschlossenem Überdruckventil auf dem Ventilsitz aufliegenden Teil aufweist, hinter dem in Strömungsrichtung mittels eines mit einer zylindrischen Fläche des Ventilsitzes zusammenwirkenden Flansches eine Kammer und anschließend eine Auslaßöffnung νυ, gesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die als Dampfpolsterkammer (22) ausgebildete Kammer mit ihrem Flansch (23) dichtend mit der zylindrischen Fläche (24) des Ventilsitzes (5) der Hülse (3) zusammenwirkt.

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