DE164724C - - Google Patents

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DE164724C
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cyanamide
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salt
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sulfuric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

14. bei
Sir
KAISERLICHES
Λ PATENTAMT.
KLASSE 12#. /f/f
Nach verschiedenen Verfahren ist es leicht, die Alkali- bezw. Erdalkalisalze des Cyanamide, die gegen den Einfluß höherer Temperaturen sehr beständig sind, darzustellen. Nach Auflösen dieser Salze in Wasser und Neutralisieren der erhaltenen alkalischen Laugen mit Säuren läßt sich eine neutrale wäßrige Lösung von Cyanamid erhalten, die noch das entsprechende Alkali- bezw. Erdalkalisalz enthält. Aus dieser wäßrigen Lösung das Cyanamid zu gewinnen, wollte aber nicht gelingen. Einmal ist das Cyanamid mit Wasserdämpfen leicht flüchtig und dann genügen oft schon Spuren irgendwelcher Beimengung, um eine Polymerisation des Cyanamids oder sonstige Zersetzung herbeizuführen. Da auch infolge der immensen Löslichkeit des Cyanamids in Wasser eine Trennung durch Ausäthern, wobei stets nur ein geringer Bruchteil des Cyanamids in den Äther ging, kein technisch brauchbares Resultat erzielt, so war man auf den umständlichen und kostspieligen Weg angewiesen, das durch Fällen der ammoniakalisch gemachten Cyanamidlösung mit Silbernitratlösung erhaltene Cyanamidsilber mit Schwefelwasserstoff oder Salzsäure zu zersetzen, wobei sowohl ein Überschuß von Schwefelwasserstoff als auch von Salzsäure zu vermeiden ist. Die so erhaltene, einigermaßen reine Lösung von Cyanamid wird nun im Vakuum eingetrocknet. Die Verluste bei diesem Prozeß sind recht bedeutende, so daß man nicht viel mehr als 25 bis 30 Prozent der ursprünglichen Mengen des Cyanamids erhält. Andere ähnliche Methoden geben noch schlechtere Resultate.
Im folgenden soll nun ein Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid beschrieben werden, das ermöglicht, diesen Körper technisch in größerem Maßstabe herzustellen.
Trägt man z. B. Dinatriumcyanamid
Na.2CN% in die etwa
fache Menge
Z8
Wasser ein, wobei es ohne Belang ist, wenn ein Rest ungelöst bleibt, und versetzt diese Lösung mit Schwefelsäure, erhalten durch Versetzen von 3 Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure mit etwa 1 Gewichtsteil Wasser, bis zur Neutralisation, wobei man die Temperatur nicht über etwa 300 C. steigen läßt, so erstarrt die ganze Masse nach einiger Zeit in der Kälte zu einem fast trockenen Kuchen von Na% SO4 -\- 1 OH2O. Pulverisiert man den Kuchen, so läßt sich mit Alkohol das Cyanamid herauslösen. Beim Verdampfen des Alkohols, am besten bei Temperaturen, die unterhalb des Schmelzpunktes des Cyanamids liegen, gewinnt man das Cyanamid. Etwa gebildetes Dicyandiamid scheidet sich leicht in derben Kristallen ab, da es viel schwerer in Alkohol löslich ist als Cyanamid. Man erhält so schließlich eine sirupöse Lösung, die mit einem Male kristallinisch erstarrt. Man kann so bei systematischem Auslaugen des Glaubersalzes mit absolutem Alkohol bis zu 70 Prozent der Theorie und darüber an Cyanamid erhalten. Der Alkohol kann, wenn auch weniger gut,

Claims (7)

  1. durch Äther ersetzt werden. Bei Verwendung von Mononatriumcyanamid nimmt man dem Natriumgehalt entsprechend weniger Wasser. Man erhält dabei natürlich nur die Hälfte Glaubersalz wie beim Dinatriumcyanamid. Verwendet man Erdalkalicyanämid, so scheidet man unter Verwendung von möglichst wenig Wasser mit Soda die Erdalkalien als Karbonate ab, filtriert und behandelt die
  2. ίο nun so erhaltene Lösung von Alkalicyanamid wie oben beschrieben.
  3. Folgendes Beispiel möge ein Bild des Verfahrens geben: 300 Gewichtsteile Dinatriumcyanamid (goprozentig) werden zerstoßen und allmählich eingetragen in 400 Gewichtsteile Wasser, wobei man vermeidet, daß die Tem-
  4. . peratur sich zu sehr steigert. Unter Kühlen und sehr gutem Umrühren läßt man nun zu dieser Lösung etwa 490 Gewichtsteile Schwefelsäure zutropfen, die man erhalten hat durch Versetzen von 370 Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure mit 120 Gewichtsteilen Wasser. Ist die Lösung, die schon mit reichlichen Kristallen von Glaubersalz durchsetzt ist, eben neutral oder schwach sauer, so läßt man sie völlig erkalten und behandelt nun den Kristallkuchen wie oben beschrieben.
  5. Von Vo lh ar d (Ber. der deutschen ehem.
  6. Gesellschaft,
  7. 7. Jahrg. 1874, Bd. I, Seite ιοί' und 102) ist erfolglos versucht worden, aus einer verdünnten wäßrigen Lösung von Cyanamid durch Hinzufügen von so viel entwässertem Glaubersalz, daß die Lösung nach einigem Stehen gänzlich erstarrte, und nachheriger Extraktion mit Äther das Cyanamid zu gewinnen. Zum Unterschied von diesem wird nach vorliegendem Verfahren das Cyanamid aus einer Lösung gewonnen, welche das Cyanamid als Alkali- oder Erdalkalisalz enthält. Es war nicht vorauszusehen, daß bei Behandlung der konzentrierten Alkalicyanamidlösung mit so starker Schwefelsäure keine tiefgreifende Veränderung des gerade gegen konzentrierte Säuren so empfindlichen Cyanamids erfolgen würde.
    Pate ν τ-Α ν SPRU c η :
    Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid aus Natriumcyanamidlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Lösungen dieses Salzes mit Schwefelsäure bis zur Neutralisation oder ganz schwach sauren Reaktion unter Verweildung solcher Konzentrationen der Lösung und der Säure zusammenbringt, daß die gesamte angewendete Menge Wasser höchstens so groß ist, als das entstehende schwefelsaure Natron unter Bildung von Glaubersalz zu binden vermag, worauf man den so erhaltenen Kuchen von Glaubersalz und Cyanamid mit absolutem Alkohol oder Äther auslaugt und die Cyanamidlösung bis zur Kristallisation eindampft.
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