DE1200273B - Verfahren zur Herstellung von Palladium(II)-Verbindungen aus metallischem Palladium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Palladium(II)-Verbindungen aus metallischem Palladium

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DE1200273B
DE1200273B DEM45678A DEM0045678A DE1200273B DE 1200273 B DE1200273 B DE 1200273B DE M45678 A DEM45678 A DE M45678A DE M0045678 A DEM0045678 A DE M0045678A DE 1200273 B DE1200273 B DE 1200273B
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chloride
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Francis Sidney Clements
Eric Victor Nutt
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Mond Nickel Co Ltd
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Mond Nickel Co Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G55/00Compounds of ruthenium, rhodium, palladium, osmium, iridium, or platinum

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Palladium(I1)-Verbindungen aus metallischem Palladium Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Palladium(II)-Verbindungen aus metallischem Palladium, insbesondere von Palladium(Il)-chlorid (PdClj und Tetrachlorpalladaten, d. h. von Salzen des Radikals (PdC14), die bei der Herstellung von Katalysatoren Verwendung finden.
  • Verfahren zur Gewinnung von Palladium(II)-chlorid aus Palladium sind bekannt, z. B. durch Chlorieren von Palladium bei Dunkelrotglut, Eindampfen einer Lösung von Palladium in Königswasser zur Trockne mit nachfolgendem Dehydratisieren bei Dunkelrotglut, sowie durch Einleiten von Chlor in Salzsäure, in die Palladium eingetaucht ist, und Verdampfen der Lösung über ungelöschtem Kalk. Die bekannten Verfahren sind umständlich und schwierig durchzuführen.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung werden Palladium(II)-Verbindungen durch Umsetzung von metallischem Palladium mit Chlor nun dadurch hergestellt, daß metallisches Palladium in einen flüssigen, aliphatischen Primäralkohol eingetaucht oder suspendiert und mit Chlor umgesetzt wird. Etwa gebildete Palladium(IV)-Verbindungen werden anschließend in den zweiwertigen Zustand reduziert.
  • Vorteilhaft wird als aliphatischer Primäralkohol Methylalkohol verwendet. Dabei kann besonders leicht und vollständig festes Palladium(Il)-chlorid durch Verdampfen des Lösungsmittels gewonnen werden. Ferner zeigt das Auftreten von gasförmigen Nebenprodukten an, wann Chlorüberschuß eintritt, der zu unerwünschten Reaktionen zwischen Chlor und dem Alkohol Anlaß geben kann.
  • Wenn nahezu das gesamte Palladium aufgelöst ist, kann in der Lösung vierwertiges Palladium in Form von Hexachloropalladiumsäure H2(PdC18) auftreten. Deshalb empfiehlt sich, die Einleitung von Chlor zu unterbrechen, wenn das Palladium aufgelöst ist, und mit metallischem Palladium im Überschuß zu arbeiten. Dabei wird in Gegenwart von Chlorwasserstoff die vierwertige Palladiumverbindung zum zweiwertigen Zustand reduziert nach der Reaktion:
    H$(PdCle) -I- Pd + 2 HCl -.-> 2 HZ(PdC14)
    Die Reduktion der vierwertigen Palladiumverbindung kann aber auch durch Eindampfen zur Trockne bewirkt werden. Insbesondere mit Methylalkohol als Lösungsmittel wird dabei Palladium(II)-chlorid erhalten.
  • Bei der Chlorierung von Palladium mit anderen primären aliphatischen Alkoholen als Lösungsmittel, z. B. mit Äthylalkohol, n-Propylalkohol, n-Butylalkohol, Isobutylalkohol und dem Amylalkohol (CH3)ECH - CH, - CH20H wird ein zweiphasiges flüssiges System gebildet. Mit Äthylalkohol entsteht eine untere gefärbte Schicht, die den größten Teil des Palladiums enthält und eine nahezu farblose obere Schicht von geringerem Volumen. Durch sorgfältiges Abdampfen bei niedriger Temperatur wird ein Palladium(II)-chlorid von guter Reinheit gewonnen. Bei zu hoher Abdampftemperatur entsteht im Endprodukt Palladiumschwarz.
  • Bei den höheren Alkoholen wird es zunehmend schwieriger, festes Palladium(lI)-chlorid zu gewinnen und dessen Reduktion zu Palladiumschwarz zu verhindern.
  • Auch in erhitztem flüssigem n-Dodecylalkohol löst sich Palladium genügend schnell. Beim Chlorieren trennt sich eine feste Phase ab.
  • Der verwendete Alkohol soll im wesentlichen wasserfrei sein, da eine wäßrige Lösung die Reaktion verlangsamt. Geringe Wassermengen, wie sie gewöhnlich in dem im Handel erhältlichen Methyl- und Äthylalkohol vorhanden sind, sind jedoch unbeachtlich.
  • Zur Herstellung von Tetrachlorpalladaten wird die das chlorierte Palladium enthaltende alkoholische Lösung mit einer wäßrigen Lösung des entsprechenden Chlorids versetzt. Nachstehend sei das Verfahren der Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen erläutert: Beispiel 1 Herstellung von Palladium(II)-chlorid 50 g handelsüblicher Palladiumschwamm werden in 350 cm3 Methylalkohol suspendiert und Chlor eingeblasen. Nach 15 Minuten sind 9,9 g Chlor absorbiert und 12,3 g Palladium in Lösung gegangen, bei einer Acidität der Lösung von 0,14n. 80°/o des gelösten Palladiums sind als PdCl, und der Rest als H2(PdCl@ vorhanden. Nach 75 Minuten sind 48,3 g Chlor absorbiert und 45,5 g Palladium gelöst, bei einer Acidität der Lösung von 1,57 n. Jetzt sind annähernd ein Drittel des gelösten Palladiums als PdC12 vorhanden, während der größte Teil des Restes als H2(PdC1,) vorliegt. Auch eine geringe Menge H2(PdClg) ist vorhanden. Nach 90 Minuten ist das Palladium vollständig aufgelöst. Bei einer Reaktionszeit bis zu 150 Minuten wird Chlor in der Lösung noch quantitativ mit exothermer Wärmetönung absorbiert. Jetzt ist das meiste Palladium als H2(PdC1,) neben etwas HZ(PdCle) vorhanden. Die Lösungsacidität ist 6,1 n.
  • Nunmehr beginnen sich gasförmige Produkte, insbesondere Chlorwasserstoff, zu bilden. Dabei bleibt die Acidität der Lösung im wesentlichen konstant. Nach einer Gesamtreaktionszeit von 180 Minuten sind 136 g Chlor absorbiert. Die Lösung enthält 37 g Palladium als HZ(PdCle), 13 g Palladium als H2(PdC14) und 45 g Chlor als Chlorwasserstoff: Nach Abstellen des Chlorstromes und Abkühlen der Flüssigkeit wird zum Zweck der Reduktion der Palladium(IV)-Verbindung 50 g Palladiumschwamm zugesetzt. Die Lösung nimmt dabei zusätzlich 39,8 g Palladium auf. Sie ist frei von H2(PdC1,) und besteht aus H2(PdCl4).
  • Festes Palladium(II)-chlorid kann zu jedem Zeitpunkt des beschriebenen Reaktionsablaufs durch Verdampfen der Lösung zur Trockne erhalten werden. Auch die Anteile an Palladium(IV)-Verbindungen ergeben dabei Palladium(Il)-chlorid. Das Verdampfen von Methylalkohollösungen, die vierwertiges Palladium enthalten, ist aber verfahrenstechnisch unangenehm. Deshalb ist vorzuziehen, zuerst das vierwertige Palladium und überschüssiges Chlor durch Reduktion mit metallischem Palladium aus der Lösung zu entfernen, wie es im vorigen Abschnitt beschrieben ist. Danach kann die aus H2(PdC1,) bestehende Lösung sanft abgedampft werden, beispielsweise mit Hilfe einer Infrarotbeheizung.
  • Bei dem Verfahren wird ein fester Rückstand aus Palladium(Il)-chlorid erhalten mit folgender Analyse: 59,25 °/o Pd, 0,02 °/o Unlösliches. Stöchiometrisch besteht Palladium(II)-chlorid zu 60,02°/o aus Palladium. Beispiel 2 Herstellung von Tetrachlorpalladaten 100 g Palladiumschwamm werden in 850 cm3 Methylalkohol suspendiert und bis zur vollständigen Lösung mit Chlor behandelt. Nachdem der Chlorstrom unterbrochen ist, werden l00 g Palladium zugesetzt, wovon innerhalb 5 Stunden 72g gelöst werden. Danach ist die Lösung frei von H2(PdCls); das Palladium liegt im wesentlichen als H2(PdC14) vor.
  • 29 cm3 dieser Lösung, die 5 g Palladium enthält, werden zu 7 g Kaliumchlorid in 25 cm3 Wasser zugesetzt. Dabei bilden sich leicht filtrierbare, rehbraune Kristalle aus Kaliumtetrachlorpalladat. Die Ausbeute beträgt 95 °/o. Die Kristalle haben folgende Analyse: 32,6°/o Pd, 43,7°/o Cl. Kaliumtetrachlorpalladat (K2(PdCl@) enthält stöchiometrisch 32,60/, Palladium und 43,50/, Chlor.
  • Wird an Stelle einer Kaliumchlorid- eine Ammoniumchloridlösung verwendet, dann bilden sich braune nadelförmige Kristalle aus Ammoniumtetrachlorpalladat. Die Ausbeute beträgt 83 °/o. Die Kristalle zeigen folgende Analyse: 37,4°/o Pd und 50,5°/o Cl. Ammoniumtetrachlorpalladat (NH4)2(PdCQ enthält stöchiometrisch 37,60/, Palladium und 49,8"/" Chlor.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Palladium(11)-Verbindungen durch Umsetzung von metallischem Palladium mit Chlor, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß metallisches Palladium, eingetaucht oder suspendiert, in einem flüssigen, aliphatischen. Primäralkohol mit Chlor umgesetzt wird und etwa gebildete Palladium(IV)-Verbindungen anschließend in den zweiwertigen Zustand reduziert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Primäralkohol Methylalkohol Verwendung findet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vierwertigen Palladium-Verbindungen der Lösung mit einem Überschuß an metallischere Palladium. reduziert werden.
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