DE1621291B2 - Verfahren zur stromlosen Herstellung eines Kupferueberzuges auf Eisen und Eisenlegierungen - Google Patents
Verfahren zur stromlosen Herstellung eines Kupferueberzuges auf Eisen und EisenlegierungenInfo
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- C23C18/28—Sensitising or activating
Description
1 -·■" 2 "
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren Modifizierungsmittel Acridin und/oder Acridinabzur
stromlosen Verkupferung von Eisen und Eisen- kömmlinge verwendet werden-.---legierungen
durch Behandlung mit einer wäßrigen, Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß es
sauren Kupferlösung, welches besonders vorteilhaft durch die vorgenannte Maßnahme erstmalig möglich
zur Vorbereitung von Werkstücken für die Kalt- 5 geworden ist, unabhängig von der Oberflächenverformung
geeignet ist. qualität des zur Verkupferung gelangenden Materials
Es ist bekannt, daß die Kaltverformung von Eisen auch bei oder nahe bei Raumtemperatur helle, haft-
und Eisenlegierungen dadurch erleichtert werden feste und gleichmäßige Kupferüberzüge auszubilden,
kann, daß man auf das zu verformende Werkstück Acridin gehört zwar an sich zur Gruppe der als
zunächst einen Kupferüberzug aufbringt. io Sparbeizen bekannten Steinkohlenteerbasen, doch
Es ist auch seit langem bekannt, daß ein Kupfer- war nicht zu erwarten, daß es gegenüber den anderen
Überzug auf Eisen ^und . Eisenlegierungen stromlos basischen Komponenten des Teers eine hervorragende
durch Inberührungbringen mit einer wäßrigen, sauren, Sonderstellung einnehmen könnte. So erbrachte bei-Chloridionen
ßntaalteiiden Kupferlösung erhalten spielsweise die Verwendung von Pyridin, Pyrrolidin,
werden kann. Da eß- aber Schwierigkeiten bereitet, 15 N-Methyl-2-pyrrolidin, Imidazol, Pyrazol, Pyrazin,
gute und haftfeste Überzüge zu erzielen, sind inzwi- Pyrimidin, Chinolin, Isochinolin, 8-Hydroxychinolin,
sehen zahlreiche Vorschläge bekanntgeworden, um Benzochinolin, Naphthochinolin, Chinoxalin oder
durch Zusatz der verschiedensten organischen Stoffe Anilin unzureichend haftfeste und in ihrem Auseine
Verbesserung zü^rzielen: ' sehen unterschiedliche, teils helle und teils dunkle
Nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 20 Kupferüberzüge.
714 437 sollen der Lösung solche starken organischen Auch gegenüber den bekannten Zusätzen in Form
Sparbeizen, welche die Auflösung des Eisens auch in von Glanzbildnern und oberflächenaktiven Stoffen I
Salzsäure stark verzögern, zugesetzt werden. Als zeichnen sich A'erMifi und-seine 'Abkömmlinge durch
brauchbar für diesen Zweck sind angegeben Stein- Erzielung gleichmäßigerer und besserer Ergebnisse
kohlenteerbasen, die aus tierischen Destillaten extra- 25 aus.
hierten Basen, Aldehydaminreaktionsprodukte, Aide- Die erfindungsgemäß, verwendeten Substanzen wer-
hydketonreaktionsprodukte, zahlreiche Aminosäuren, den Basislösungen*"übliciter" Zusammensetzung, also
Alkaloide, wie Chinin und Chinoidin und deren wäßrigen sauren, Kupferionen und Chloridionen
sulfurierte Derivate, und viele andere. Als besondere enthaltenden Verkupferungsbädern, zugesetzt, ,
Beispiele sind genannt Dimethylnaphthochinaldin, 30 Als Acridin eignen sich sowohl technische Quali-
Anhydroformaldehydanihn, Tetramethyldiaminodi- täten Ms auch die chemisch-reine Substanz. Aus der
phenylmethan, Acetaldehyd-o-toluidinkondensations-' Gruppe der Acridinabkömmlinge werden besonders
produkte, deren.. Salze u. dgl. Schwache Sparbeizen, gute Ergebnisse mit 3,6-bis-(Dimethylamino)--acridin,
z. B. o-Toluidin, AiMhV Werden als ungeeignet ab-" bekannt unter dem Namen »Acridin-Orange«, -erzielt,
gelehnt. r"r--3S~ Die 5bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ver-
In der USA.-Patentschrift 2 410 844 werden Poly- wendeten Modifizierungsmittel werden -dem Ver-
hydroxythiole als Zusatz vorgeschlagen. kupferungsbad in Mengen von etwa 0,01 bis 1,0 g/l
Der französischen Patentschrift 1 257 758 zufolge zugesetzt, wobei die Substanzen als Basen ode| Salze
sollen folgende Zusätze als Glanzbildner und Korn- angewendet werden können. Größere Mengen brinverfeinerungsmittel
zweckmäßig sein: Kondensations- 40 gen im allgemeMen ikeinö zusätzlichen Vorteile. Vorprodukte
von Fettalkoholen, Fettsäuren, Tallöl, teilhaft ist es, die erfindungsgemäß verwendeten
Alkylphenolen,MFettaminenV-substituierten .TÜioharnw * Komponenten den für deh'Änsätz und die Ergänzung
Stoffen mit Äthylenoxid; langkettige organische der Verkupferungsbäder verwendeten Salzgemischen, t
Amine, reduzierend wirkende Zucker, Abbaupro- die z. B. Kupfersulfat und Natriumchlorid enthalten,
-dukte von Zucker, Salze quaternärer Ammonium- 45 beizugeben. Es ist aber :aueh. eine gesonderte Dosiebasen,
z. B. Laurylpyridmiumsulfat, Arylsulfide und rung, ζ. B. über eine Vorlösung in Äthanol, möglich,
-sulfoxyde. Die für die Badergänzung erforderlichen Mengen an
In der britischen Patentschrift 927 576 werden Acridin und/oder Abkörnmlingen sind sehr gering.
. äthoxylierte.langkettige aliphatisQhe Amine als besonn. ; Der Verbrauch beläuft sieh.auf etwa 0,01 bis 0,1g
' ders vorteilhafte Modifizierungsmittel herausgestellt." 50 Substanz pro Quadratmeter verkupferte Metallober-Trotz
der Vielfalt der bekannten »organischen fläche.
Modifizierungsmittel« treten aber in der Praxis, ins- Im Laufe des Durchsatzes reichert sich im Verbesondere
bei der -Verkupferung von Walzdrähten - kupferungsbaaEisen-an.-Die-günstige Wirkung der
sowie blank- oder . schwarzgeglühten vorgezogenen. erfindungsgemäß verwendeten Zusätze wird auch bei
Drähten aus Starä-^'immer wieder-Schwierigkeiten':55-Eisen(II)-Gelialten·· von 30 bis 40 g/l nicht gestört,
auf, um auf den verschiedenen anfallenden Materialien Auch in dieser Hinsicht erweist-sich das erfindungsin
gleicher Weise helle und haftfeste, gleichmäßig gemäße Verfahren den besten zur Zeit in der Praxis
deckende und gut aussehende Kupferschichten bei verwendeten Verfahren gegenüber als überlegen,
oder nahe Raumtemperatur zu erzeugen. Bei höheren Die Verkupferungsbäder werden vorzugsweise im Temperaturen des Verkupferungsbades, z. B. bei 60 60 Tauchverfahren bei oder nahe Raumtemperatur, bis 700C, ist es dagegen leichter, bessere Ergebnisse d. h. nicht über 40°C angewendet. Höhere Tempera- ; zu erhalten. türen sind zwar möglich, bringen jedoch keine tech- f
oder nahe Raumtemperatur zu erzeugen. Bei höheren Die Verkupferungsbäder werden vorzugsweise im Temperaturen des Verkupferungsbades, z. B. bei 60 60 Tauchverfahren bei oder nahe Raumtemperatur, bis 700C, ist es dagegen leichter, bessere Ergebnisse d. h. nicht über 40°C angewendet. Höhere Tempera- ; zu erhalten. türen sind zwar möglich, bringen jedoch keine tech- f
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur strom- rüschen Vorteile und verursachen unerwünschte Heiz- i
losen Herstellung eines Kupferüberzuges auf Eisen kosten. i und Eisenlegierungen durch Behandlung mit einer 65 Die Behandlungszeit der vorher z. B. durch Glühen,
wäßrigen sauren, Kupferionen, Chloridionen und Entfetten und/oder Beizen gesäuberten Stahlwerkorganisches Modifizierungsmittel enthaltenden Lö- stücke hegt im allgemeinen zwischen 1 und 15 Minu- · ~
sung, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches ten. Hierbei werden Kupferüberzüge mit einem Auf-
lagegewicht von etwa 5 g/m2 ausgebildet. Durch. Verlängerung bzw. Verkürzung der Behandlungszeit
läßt sich die Dicke des Kupferüberzuges variieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand einiger Beispiele näher erläutert.
In einer Drahtziehanlage wurden verschiedene Qualitäten von Walzdraht sowie blank- und schwarzgeglühten
Drähten aus Stahl durch Tauchen in H2SO4
(15% iQ Wasser; Zusatz von Sparbeize; 600C) von
Oxid befreit, in kaltem Wasser gespült und anschließend in eine wäßrige Verkupferungslösung, enthaltend
13 g/l CuSO4 + 32 g/l NaCl + 17 g/l Na2SO4 + 1 g/l
FeSO4+ 50 g/l H2SO4 + 0,08 g/l Acridin, 2 Minuten
bei Raumtemperatur getaucht. Die Lösung wurde durch Einleiten von Luft bewegt. Anschließend wurde
in Wasser gespült und getrocknet. Alle Drähte wiesen einen hellen, gleichmäßigen Kupferüberzug von sehr
guter Haftung auf. Nach dem Kaltziehen der Drähte unter Verwendung der üblichen Trocken- und Naßziehschmiermittel
mit einer Gesamtquerschnittsabnahme von 70 bis 90% war auf der Drahtoberfläche noch ein zusammenhängender Kupferüberzug sichtbar.
Im Arbeitsgang des Beispiels 1 wurde das Acridin durch 0,06 g/l Acridin-Orange ersetzt. Die Versuchsergebnisse
entsprachen im wesentlichen denen des Beispiels 1.
Zum Nachweis der Vorzugsstellung von Acridin und seinen Abkömmlingen wurden Serien von Vergleichsversuchen
mit Grundlösungen durchgeführt, die 15,6 g CuSO4 · H2O/!, 22,8 g NaCl/1 und 30 ml
H2SO4 (96%ig)/l enthielten, und denen 0,4 g bzw.
40 g/l Fe11 (in Form von Ferrosulfat) zugesetzt
wurden. Diesen Grundlösungen wurden jeweils 80 mg/1 der in der Tabelle angegebenen Modifizierungsmittel
zugesetzt.
Die Versuche wurden jeweils mit drei Stahldrahtqualitäten durchgeführt, und zwar mit Walzdraht,
mit vorgezogenem blankgeglühtem Stahldraht und mit vorgezogenem schwarzgeglühtem Stahldraht.
Die Drähte wurden zunächst in 20%iger wäßriger Schwefelsäure mit einem Zusatz von 0,6 g/l einer
handelsüblichen Sparbeize bei 60° C und einer Tauchzeit von 15 Minuten gebeizt, dann mit Wasser gespült
und anschließend 15 Minuten bei Raumtemperatur in das ruhende Verkupferungsbad eingetaucht. Nach
der Entnahme aus dem Verkupferungsbad wurden die Drähte gespült und getrocknet.
Die Oberflächen der Drähte wurden zunächst bezüglich Aussehen beurteilt. Die Bewertung war
für hell-gut 1, für mittel 2 und für dunkel 3.
Zur Bestimmung der Haftfestigkeit des Überzuges wurde der Draht um einen Dorn mit 2 cm Durchmesser
gewickelt. Kein Abplatzen des Überzuges erhielt die Bewertung 1, stellenweises Abplatzen 2
und großflächiges Abplatzen 3. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt.
Modifizierungsmittel
(80 mg/1)
(80 mg/1)
Walzdraht
0,4 g/l Fen Auss. I Haftf.
40 g/l Fen Auss. [Haftf.
Vorgezogener, blankgeglühter Stahldraht
0,4 g/l Fe11
Auss. I Haftf.
Auss. I Haftf.
40 g/l Fe11
Auss. I Haftf.
Auss. I Haftf.
Vorgezogener, schwarzgeglühter Stahldraht
0,4 g/l Fe« Auss. I Haftf.
40 g/l Fe11 Auss. I Haftf.
Acridin
Acridin-Orange
Acriflavin
Flavophosphin
Pyridin
Chinolin
Isochinolin
Armohib"28*)
Arquad 18-50*) ....
Genapol S 150*) ...
Merpoxen OLF 80*)
Merpoxen NO 230*)
Genapol S 150*) ...
Merpoxen OLF 80*)
Merpoxen NO 230*)
Merpoxen TA*)
Ethomeen 18/60*) ..
1 1 1 1 3 2 2 2 3 3 3 1 3 1
1 1 1 1 3 3 3 2 3 3 3 2 3 1
1 1 1 1 3 3 3 3 3 3 3 1 3 2
*) Nach Angaben der Lieferfirmen sind:
Armohib 28: starke Sparbeize für HCl (z. B. 15%ige HCl
bei 790C + 0,1 % Armohib 28 hat auf Stahl einen Schutzwert von etwa 99 %).
Arquad 18-50: [C18H37 — N(CHs)3]Cl.
Genapol S 150: oxäthylierter Stearylalkohol mit 15 Mol Äthylenoxid.
1 1 1 1 3 3 3 2 3 3 3 2 3 2 1
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1 1 1 1 3 3 3 3 3 3 3 1 3 2
1 1 1 2 3 3 3 2 3 3 3 3 3 3
Merpoxen OLF 80: oxäthylierte Ölsäure mit 8 Mol Äthylenoxid
Merpoxen NO 230: C9H13 · (C0Hi)-O-[CH2CH2O]23 H.
Merpoxen TA: oxäthyliertes Tallöl. Ethomeen 18/60: oxäthyliertes Stearylamin.
Claims (2)
1. Verfahren zur stromlosen Herstellung eines Kupferüberzuges auf Eisen und Eisenlegierungen
durch Behandlung mit einer wäßrigen sauren, Kupferionen, Chloridionen und organisches Modifizierungsmittel
enthaltenden Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches
Modifizierungsmittel Acridin und/oder Acridinabkömmlinge verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Acridinabkömmling 3,6-bis-(Dimethylamino)-acridin
verwendet wird.
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- 1968-08-02 SE SE10506/68A patent/SE325185B/xx unknown
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FR1573213A (de) | 1969-07-04 |
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