DE157928C

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Info

Publication number: DE157928C
Application number: DENDAT157928D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Bremszylinder-Auslaßventil zum stufenweisen Lösen der Bremse, welches durch Leitungs- oder Hilfsbehälterdruck und den entgegengesetzt wirkenden Bremszylinderdruck gesteuert wird.

Bei Vorrichtungen dieser Art wird

allmähliches Lösen der Bremsen dadurch erreicht, daß das Ausströmen der Luft aus dem Bremszylinder mit Hilfe eines Ventils geregelt wird. Dieses Ventil ist so eingerichtet, daß es durch Änderung des Luftdruckes in der Hauptleitung und durch die unter Wirkung eines Widerstandes stehende, aus dem Bremszylinder entweichende Luft . 15 geöffnet und geschlossen werden kann.

Ventile dieser Einrichtung haben den Übelstand, daß sie nicht ordnungsgemäß arbeiten, sobald ein Lösen der Bremse mit hohem Druck vorher stattgefunden hat, weil der in der Steuerkammer angesammelte hohe Druck das öffnen des Bremszylinder-Auslaßventils bei Anwendung gewöhnlichen Leitungsdruckes nicht zuläßt..

Zur Abhilfe dieses Übelstandes wird gemäß vorliegender Erfindung ein von einer einstellbaren Feder und dem jeweiligen Hauptleitungsdruck belastetes Steuerkammer-Auslaßventil benutzt, welches sich öffnet, sobald der Druck in der Steuerkammer den Druck in der Hauptleitung um einen vorher bestimmten Betrag übersteigt und den Drucküberschuß abführt, um das Lösen der Bremse bei geringen Druckerhöhungen in der Hauptleitung herbeizuführen.

Die Vorrichtung besteht aus einem durch Biegehäute 4, 5 in drei Kammern 1, 2, 3 geteilten Gehäuse. Die Biegehäute sind durch die Stange 10 miteinander verbunden. Die Kammer 2 ist bei 31 mit der Hauptleitung oder dem Hilfsbehälter und die Kammer 3 bei 24 mit dem Bremszylinder unmittelbar oder über die Auspufföffnung im Steuerventil verbunden. Das an der Stange 10 vorgesehene Ventil 23 überwacht den von der Kammer 3 zur Außenluft 18, 19 führenden Kanal 17, so daß es den Kanal 17 in Übereinstimmung mit der Bewegung der an der Stange 10 befestigten Biegehäute 4, 5 öffnet oder schließt. Der mit dem Rückschlagventil 33 versehene Kanal 32 führt von der Hauptleitungskammer 2 zur Kammer 1. Von der Kammer 1 führt der Kanal 35 zur Kammer 2, in welchen das nach der Kammer 2 sich öffnende federbelastete Ventil 34 geschaltet ist. Dieses Ventil 34 wird auf der einen Seite vom Druck in der Kammer 1, auf der anderen Seite vom entgegengesetzt wirkenden Hauptleitungs- oder Hilfsbehälter-

druck und dem der Feder 36 beeinflußt. Auf die Biegehaut 5 in der Kammer 3 wirkt die durch die Mutter 16" einstellbare Feder 29 und der Bremszylinderdruck.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Bei vollständig gelöster Bremse strömt Druckluft aus der Hauptleitung. durch den Kanal 30 in die Kammer 2 und durch Kanal 32 über das Rückschlagventil 33 in den Behälter 1, bis Druckausgleich in den beiden Kammern 1 und 2 stattgefunden hat. Die Biegehaut 4 befindet sich also im Gleichgewicht und die auf den Kolben 9 wirkende Feder 29 hält das Ventil 23 in der Offenlage (Lösestellung, s. Figur). Wird der Druck in der Hauptleitung zum Anlegen der Bremse vermindert, so wird auch der Druck in der Kammer 2 um denselben Betrag vermindert.

Der Druck in Kammer 1 bleibt jedoch bestehen, bis der Druck in der Hauptleitung so weit herabgemindert ist, daß der Druck in der Kammer 1 den herabgeminderten Druck in der Hauptleitung sowie den der Feder 36, welche auf verschiedene vorherbestimmte Drucke einstellbar ist, übersteigt. Dieser Drucküberschuß in der Kammer 1 bewegt die Biegehaut 4 mit der daran befestigten Stange 10 nach rechts und schließt das Ventil 23.

Um die Bremse teilweise zu lösen, wird der Druck in der Hauptleitung leicht erhöht, worauf das Steuerventil iDreiwegventil) Druckluft aus dem Bremszylinder unmittelbar oder durch den Auspuff im Steuerventil in die Kammer 3 durch Öffnung 24 übertreten läßt. Sobald nun der auch in der Kammer 2 herrschende erhöhte Hauptleitungsdruck und der aus dem Bremszylinder in der Kammer 3 zur Wirkung kommende Druck den in der Kammer 1 befindlichen Druck übersteigt, bewegt sich die Biegehaut 5 unter Mitwirkung der Feder 29 nach links, so daß das Ventil 23 geöffnet und die im Bremszylinder befindliche Luft teilweise zur Außenluft abgelassen wird.

Da der aus dem Bremszylinder entweichende und auf die Biegehaut 5 nach links wirkende Druck jedoch beständig abnimmt, überwiegt alsbald wieder der Druck in der Kammer 1, so daß die Biegehaut 4 mit der Stange 10 und dem Ventil 23 sich nach rechts bewegt und die Bremse durch das hierbei erfolgende Schließen des Ventils 23 nur teilweise gelöst wird. Bei weiteren leichten Druckerhöhungen in der Hauptleitung wiederholt sich dasselbe Spiel.

Nach Anwendung eines außergewöhnlich hohen Hauptleitungsdruckes zum schnellen Lösen der Bremse wird dieser durch den Kanal 32 über das Rückschlagventil 33 in die Kammer 1 ebenfalls gelangende Druck beim Fallen des Hauptleitungsdruckes auf dem Wege über das Auslaßventil 34 um den Betrag wieder vermindert, um welchen er den Druck der Feder 36 übersteigt, so daß ein späteres stufenweises Lösen der Bremse auf alle Fälle gesichert ist.

Claims

Patent-Anspruch :

Bremszylinder-Auslaßventil für Einkammer-Luftdruckbremsen, welches durch den in einer Steuerkammer aufgespeicherten Hauptleitungs- oder Flilfsbehälterdruck geschlossen und durch Bremszylinderdruck und den jeweiligen Hauptleitungsdruck geöffnet wird, gekennzeichnet durch ein von einer einstellbaren Feder (36) und dem jeweiligen Hauptleitungsdruck belastetes Steuerkammer-Auslaß- ventil (34), welches sich öffnet, sobald der Druck in der Steuerkammer (1) den Druck in der Hauptleitung um einen vorher bestimmten Betrag übersteigt und den Druck-Überschuß abführt, zu dem Zwecke, das Lösen der Bremse bei geringen Druckerhöhungen in der Hauptleitung herbeizuführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen