DE1578794C3 - Skibremsvorrichtung mit im Falle eines Sturzes den Skistiefel vom Ski freigebender Skibindung - Google Patents
Skibremsvorrichtung mit im Falle eines Sturzes den Skistiefel vom Ski freigebender SkibindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Skibremsvorrichtung mit im Falle eines Sturzes den Skistiefel vom Ski
freigebender Skibindung, wobei ein durch eine Torsionsfeder beaufschlagter, schwenkbar gelagerter
Bremshebel in seiner Nichtgebrauchslage auf der Skioberfläche gegen Verschwenken durch eine Verriegelung
und bei in die Skibindung eingesetztem Skistiefel von der Skistiefelsohle in seiner unwirksamen Lage
gehalten wird, der jedoch bei vom Ski gelöstem Skistiefel selbsttätig durch die Torsionsfeder in eine
seitlich über die Skigieitfläche nach unten ragende Bremslage verschwenkt wird.
Es sind eine größere Zahl von derartigen Vorrichtungen bekannt, welche darin bestehen, daß ein Bremselement,
das durch den Skischuh während des Laufes auf oder an dem Ski gesichert ist, bei dem Lösen des
Schuhes von dem Ski selbsttätig in Tätigkeit tritt und dabei so betätigt wird, daß es seitlich der Skikante gegen
die Unterlage, auf welcher der Ski gleitet, gedrückt wird.
Eine derartige Vorrichtung besteht in einer Schaufel,
die vor dem Skischuh und dessen vorderem Ende der Bindung auf einem Bolzen gehalten wird, und die nach
Lösen durch eine Schwenkung um einen Schrägbolzen in eine zur Längsrichtung des Skis lotrechte, also die
Achse kreuzende Achslage gebracht wird und seitlich von dem Ski absteht (OE-PS 2 10 804).
Eine andere Vorrichtung zu dem genannten Zweck besteht in einem Dorn, der an einer Halterung auf dem
Ski um einen waagerechten Bolzen schwenkbar gelagert ist. Dieser Dorn oder Hebel in Form eines
schmalen Löffels wird parallel zur Oberfläche des Skis durch eine Arretierung gehalten und wird beim Sturz
unter Lösung des Skischuhes vom Ski durch eine Feder um die horizontale Achse geschwenkt und soll sich in
den Schnee einkrallen (OE-PS 2 16 398).
Eine ähnliche Skibremsvorrichtung besteht aus einem am Ski schwenkbar angeordneten Bremshebel, der dazu
bestimmt ist, durch den Stiefel des Skifahrers entgegen der Kraft einer Torsionsfeder in einer unwirksamen
Lage gehalten zu werden, der jedoch dann, wenn sich der Stiefel vom Ski löst, durch die Feder in eine
Bremslage geschwenkt wird, in der er seitlich über die Skigleitfläche nach unten ragt. Diese Bremsvorrichtung
ist ähnlich der an zweiter Stelle genannten (CH-PS 3 50 905).
Bei der erstgenannten Vorrichtung entspricht diese nicht dem beabsichtigten Zweck, denn die Schaufel
hindert den Fahrer am Ausüben des Sportes, und die Schaufel kann sich, besonders bei hartem Schnee oder
bei Eis, nicht mit der erforderlichen Kraft in die Unterlage einbohren. Bei den beiden anderen genannten
Vorrichtungen wird der Zweck noch weniger erreicht, weil die Finger oder Löffel auch bei
Nichtgebrauch seitlich vorstehen und den Skiläufer selbst hindern, wie leicht einzusehen ist. Auch sind
solche Finger oder Löffel nicht geeignet, in den Schnee einzudringen, schon gar nicht in Eis oder Harsch, weil
ihre Form nicht dazu geeignet ist.
Nun sind aber noch eine Reihe von sogenannten Gleitsicherungen für das Steigen mit dem Ski bekannt,
wobei diese z. B. aus einer nach Lösen einer Sperre bei Stillstand des Skis nach der Seite und unten umklappbaren
Schaufel, einem Blechstück od. dgl. bestehen, die von Hand aus betätigt werden muß (DT-Gbm
16 78 369). Oder eine solche Rückgleitsicherung besteht
aus einem Gleitstück mit beidseits vorgesehenen Scharnieren, die von Hand aus von der Skioberfläche
auf die Unterseite geklappt werden und hier mittels der Befestigung an der Oberseite des Skis für die Zwecke
der Rückgleitsicherung beim Steigen festgemacht werden (DT-PS 5 36 971)-
Auch sind noch solche Vorrichtungen bekannt, bei denen ein am Skiende vom Ski abstehender Keil
festgemacht wird, wenn das Steigen beabsichtigt wird, wobei dieser Keil an seinem unteren Teil mit einer
Zähnung versehen ist.
Die drei zuletzt genannten Vorrichtungen haben aber mit einer automatisch funktionierenden Skibremsvorrichtung,
bei der diese beim Verlassen des Skistiefels vom Skischaft selbsttätig in Tätigkeit tritt, um das
Ablenken des Skis von der Sturzrichtung des Skiläufers zu gewährleisten, nichts zu tun.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Skibremsvorrichtung der erstgenannten, bekannten Art
dahingehend zu verbessern, daß die Bremswirkung bei allen Schneearten gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bremshebel aus zwei innerhalb des Skibindungsbereiches
angeordneten, plattenförmigen Schwenkarmen besteht, wobei das Schwenklager für den ersten Schwenkarm parallel zur Skilängsachse und
an der einen Skioberkante vorgesehen ist, und der zweite Schwenkarm an der zur Skispitze und quer zum
Ski gerichteten Kante des ersten plattenförmigen Schwenkarmes durch ein federbelastetes Gelenk
verbunden ist, so daß bei vom Ski gelöstem Skistiefel der zweite Schwenkarm als Bremsteil in eine senkrechte
Stellung unterhalb der Skigleitfläche und quer zum Ski verschwenkt wird.
Durch den Gegenstand der Erfindung wird nach Lösen des Skischuhes von dem Skischaft mit Sicherheit
durch die Funktion des Umschlagens des eigentlichen plattenförmigen Bremsorganes auf die Unterseite des
Skischaftes ein Verkrallen des Bremsorganes auch bei hartem Schnee oder Harsch erreicht und der Ski
gezwungen, sich um die Längsachse um 180 Grad zu drehen und mit der Oberseite nach unten einzustellen,
so daß vor allem die Skispitze und die Skibindung nunmehr die Bremsung bewirken; fällt der Ski aber auf
die Seite, dann wirken die gezackten Ränder und die Spitze des Bremsorganes weiter und der Ski kommt auf
jeden Fall alsbald zu stehen und kann nicht mehr, wie dies jetzt der Fall ist, den stürzenden Skiläufer verletzen,
indem er diesem nachläuft oder nachschlägt.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung. Es stellen dar
Fig. 1 eine teilweise Seitenansicht der Skibremsvorrichtung;
F i g. 2 die schematische Draufsicht auf die Skibremsvorrichtung;
F i g. 3 die Darstellung der Skibremsvorrichtung ohne Skischaft;
F i g. 4 die Seitenansicht in Richtung des Pfeiles p\ der F ig. 3;
F i g. 5 den Schnitt nach der Line a-oder F i g. 3;
F i g. 6 eine Einzelheit;
F i g. 7 eine Draufsicht auf die Skibremsvorrichtung in Gebrauchsstellung.
Auf der Oberseite des Skischaftes 1 ist mit 2 der Vorderbacken der Skibindung für die Skischuhspitze
des Skistiefels bezeichnet, dessen Rahmen 2a an der Skiinnenseite verkürzt ist. An der Skiaußenseite 5 ist
eine Lagerplatte 3 durch Schrauben 4 angeschraubt. Diese weist Ösen 3a auf, welche zur Lagerung eines von
einer Schraubenfeder 7 umgebenen Bolzens 6 dienen, an den mit Ösen Sa ein plattenförmiger Schwenkarm 8
angelenkt ist, und ein Ende der Schraubenfeder 7 sich auf der Lagerplatte 3 und das andere Ende sich an dem
plattenförmigen Schwenkarm 8 abstützt, und zwar so, daß der Schwenkarm 8 von der Oberfläche des
Skischaftes 1 nach der Skiaußenseite 5 über die Lagerplatte 3 geschwenkt wird, wenn eine Arretierung
gelöst wird. An dem quer zur Skilängsrichtung weisenden Teil des Schwenkarms 8 sind ösen 9a
angeordnet, in denen ein Zapfen 9 gelagert ist, der gleichzeitig von ösen 11 eines plattenförmigen
Schwenkarms 12, der die Bremsplatte darstellt, umgeben wird und auf den eine Schraubenfeder 10
aufgewickelt ist. Die beiden Ösen 11 weisen jeweils eine Nase 11a auf, die sich in der Stellung der Bremsplatte 12
nach Fig.6 gegen je eine Ausnehmung 14 am Rande
der Schwenkplatte 8 anlegt. Die Enden der Schraubenfeder 10 stützen sich an der Schwenkplatte 8 und an der
ίο Bremsplatte 12 so ab, daß beim Verschwenken der
Schwenkplatte 8 über die Lagerplatte 3 nach außen die Bremsplatte 12 unter die Lauffläche des Skischaftes 1
verschwenkt, so daß sie eine Schrägstellung nach F i g. 7 einnehmen kann. Die Bremsplatte 12 ist in der Fig.3
von oben zu sehen und weist die gezackten Ränder 12a und i2bsowie bei 12ceine Spitze auf. Die Kante 12c/, die
sich beim Verschwenken an die Lauffläche des Skischaftes 1 anlegt, ist glatt gestaltet. Eine Arretiervorrichtung
ist zwischen der Bremsplatte 12 und der Oberseite des Skischaftes 1 vorgesehen, weiche die
Vorrichtung in der flachen, gegen die Oberseite des Skischaftes angelegten Lage zu sichern gestattet (F i g. 3
und 5). Diese Arretiervorrichtung besteht aus den folgenden Teilen: Mittels Nieten 15 od. dgl. ist ein
Entriegelungsteil aus einer Blattfeder 16 auf der Oberseite der Bremsplatte 12 befestigt, deren freies
Ende mit einem Konus 17 versehen ist. Diese Feder steht in einem flachen Winkel von der Oberfläche der
Bremsplatte 12 ab, wenn die Arretierung gelöst ist.
Nahe dem Konus 17 ist in der Bremsplatte 12 eine Ausnehmung 18 vorgesehen, in der ein federnder Stab
19 bei 20 einseitig eingespannt ist, der sich auf einer Fläche 21 der Ausnehmung verschieben kann. Letztere
Teile bilden eine Federsperre. In dem Skischaft 1 ist bei 22 ein Bolzen mit einem Konus 23 befestigt, der in den
Bewegungsbereich des federnden Stabes 19 ragt, und zwar so, daß seine Schulter 24 den federnden Stab 19
festhält, wenn die Stellung nach Fig. 5 und 3 eingenommen ist und einen Rastteil bildet, weil der
federnde Stab 19 unter den Konus 23 greift. Der Konus 17 jedoch kann durch eine Ausnehmung 25 durchgreifen,
wenn die Blattfeder 16 entgegen ihrer Kraft niedergedrückt wird, wobei der Konus 17 den federnden
Stab 19 beiseite drückt, so daß der Arretierungskonus 23 aus dem Bereich des federnden Stabes 19 gebracht wird.
In der Normallage liegen die Teile der Bremsvorrichtung flach auf der Oberseite des Skischaftes 1 auf. Der
Skistiefel, der nicht gezeichnet ist, steht auf der Kombination der Schwenkplatte 8 und der Bremsplatte
12 auf und hat den Konus 17 nach unten gedruckt, so daß
die Arretierung aufgehoben ist, wie oben bereits geschildert wurde. Wenn nun der Skischuh durch einen
Sturz vom Skischaft 1 gelöst wird, so verschwenken die Schwenk- und Bremsplatten 8 und 12 um diese seitliche
Skiaußenkante in eine Lage, bei deren Endstellung die Bremsplatte 12 die Schräge an der Skilauffläche nach
der Fig. 7 einnimmt. Dabei hat der Konus 17 den Zweck, das Zurückgehen des federnden Stabes 19 in die
Arretierstellung zu verzögern, so daß mit Sicherheit die Bremsvorrichtung ausgelöst wird und nicht, wie bei
anderen Vorrichtungen, erst die Arretierung durch die Bewegung des Skischuhes vor dem Sturz ausgelöst wird.
Bei dem Gegenstand der Erfindung ist die Lösung der Arretierung bereits bei Besteigen des Skischaftes mit
dem Skischuh bewirkt.
Die Arretierung der Vorrichtung kann leicht durch Zurückklappen der Teile der Vorrichtung in die
Ausgangslage vorgenommen werden.
An die Stelle des Konus 17 kann auch ein Keil entsprechender Größe treten. Es ist noch zu bemerken,
daß der Konus 17 größer ist und eine etwas flachere Konusform aufweist als der Konus 23, um zu erreichen,
daß die Rückkehr der Feder aus der entriegelten Stellung beim Lösen des Skischuhes von dem Skischaft
auf jeden Fall verhindert wird, um die Sicherheit des Ausschwenkens der Bremse zu gewährleisten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Skibremsvorrichtung mit im Falle eines Sturzes den Skistiefel vom Ski freigebender Skibindung,
wobei ein durch eine Torsionsfeder beaufschlagter, schwenkbar gelagerter Bremshebel in seiner Nichtgebrauchslage
auf der Skioberfläche gegen Verschwenken durch eine Verriegelung und bei in die Skibindung eingesetztem Skistiefel von der Skistiefelsohle
in seiner unwirksamen Lage gehalten wird, der jedoch bei vom Ski gelöstem Skistiefel
selbsttätig durch die Torsionsfeder in eine seitlich über die Skigleitfläche nach unten ragende Bremslage
verschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bremshebel aus zwei innerhalb des Skibindungsbereiches angeordneten, plattenförmigen
Schwenkarmen (8, 12) besteht, wobei das Schwenklager (3a, 6, 7, 8a) für den ersten
Schwenkarm (8) parallel zur Skilängsachse und an der einen Skioberkante (5) vorgesehen ist, und der
zweite Schwenkarm (12) an der zur Skispitze und quer zum Ski gerichteten ' Kante des ersten
plattenförmigen Schwenkarmes (8) durch ein federbelastetes Gelenk (9,8a, 10,11) verbunden ist, so daß
bei vom Ski gelöstem Skistiefel der zweite Schwenkarm (12) als Bremsteil in eine senkrechte
Stellung unterhalb der Skigleitfläche und quer zum Ski verschwenkt wird.
2. Skibremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Fläche des
Skischuhes zwischen dem als Bremsplatte ausgebildeten Schwenkarm (12) und der Oberfläche des
Skischaftes (1) ein federndes Gesperre vorgesehen ist, das aus einer in der Bremsplatte (12) ausgebildeten
Federsperre (18, 19, 20, 21) mit einem auf der Oberfläche des Skischaftes (1) vorgesehenen Rastteil
(22 bis 24) und aus einem auf der Bremsplatte angeordneten Entriegelungsteil (15,16,17) besteht.
3. Skibremsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Bremsplatte (12) eine Ausnehmung (18) vorgesehen ist, in die ein einseitig eingespannter Federstab (19)
ragt, der auf einer Fläche (21) der Ausnehmung (18) bewegbar ist und unter den Konus (23) eines auf der
Skioberfläche befestigten Stiftes (22) greift und an der Oberseite der Bremsplatte (12) eine Blattfeder
(16) mit einem durch eine Ausnehmung (25) der Bremsplatte (12) bewegbaren Konus (17) zur
Entriegelung des Federstabes (19) vorgesehen ist.
4. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsplatte (12) eine
trapez- oder trapezoidartige Umrißlinie aufweist und in an sich bekannter Weise an zwei Schnee-Eingriffskanten
mit Zacken versehen ist, wobei die mit den Zacken (12a, 126) versehenen Kanten eine
Spitze (12c) bilden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT843566 | 1966-09-07 | ||
DEH0063791 | 1967-09-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1578794C3 true DE1578794C3 (de) | 1977-05-12 |
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