DE1574307C3

DE1574307C3 -

Info

Publication number: DE1574307C3
Application number: DE1574307A
Authority: DE
Inventors: Werner 3014 Misburg Pawelczyk
Original assignee: Hermann Berstorff Maschinenbau GmbH
Current assignee: KraussMaffei Berstorff GmbH
Priority date: 1964-08-02
Filing date: 1964-08-02
Publication date: 1980-06-26
Also published as: FR1576092A; US3494566A; GB1186815A; DE1574307A1; NL6811016A; DE1574307B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum fortlaufenden Aufwickeln einer Folienbahn auf Wickelhülsen mit einer angetriebenen Führungstrommel, über die die aufzuwickelnde Folienbahn geführt wird, einem auf der Achse der Führungstrommel gelagerten Schwenkarmpaar, das eine Einrichtung zum Quertrennen der Folienbahn trägt und eine Aufnahme für jeweils eine von einem Magazin abgegebene, mit Klebstoff oder Klebefolie beschichtete Wickelhülse aufweist, in der die Wickelhülse frei drehbar gehalten und mit dem Mantel der umlaufenden Führungstrommel in Eingriff versetzbar ist und von der die Wickelhülse nach dem Anwickeln in eine Aufnahme eines Schwenkhebelpaars übergeführt, dort fertiggewickelt und anschließend daran der Fertigwickel ausgetragen wird.

Die deutsche Gebrauchsmusterschrift 17 82 076 zeigt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufrollen von Stoffbahnen, Papierbahnen u.dgl. Dabei ist ein Schwenkarm vorgesehen, welcher von der Bewegung der Führungstrommel unabhängig ist. Mittel zum Koppeln dieses Schwenkarms mit der Führungstrommel fehlen dabei vollständig. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist ferner ein Schneidapparat in Form eines beheizten Stabs vorgesehen, welcher mit dem Schwenkarm verbunden ist. Nachteilig ist, daß mit dieser bekannten Vorrichtung lediglich Geradschnitte ausführbar sind, während eine schräge oder kombinierte Schnittführung (Gerad-/Schrägschnitt) unmöglich ist.

Die US-Patentschrift 24 75 480 zeigt eine Aufwickelvorrichtung, mit der die Umfangsgeschwindigkeit der leeren Wickelhülse beim Anwickelvorgang auf einen, der Umfangsgeschwindigkeit der Führungstrommel entsprechenden Wert erhöht werden kann. Dies geschieht mit Hilfe einer Kupplung zwischen dem Trommelantrieb einerseits und der leeren Wickelhülse andererseits.

Die deutsche Auslegeschrift 10 37 255 befaßt sich ebenfalls mit einer Wickelvorrichtung, bei der während eines Rollenwechsels die in Bereitschaft stehende Wickelhülse mit der Bahngeschwindigkeit in Übereinstimmung gebracht wird, bevor sich diese Hülse auf die Bahn aufsetzt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Folienwickelvorrichtung der eingangs bezeichneten Art Geradschnitte und/oder Schrägschnitte bzw. kombinierte Gerad-/Schrägschnitte durchführen zu können. Das Bedürfnis nach derartigen Schnittführungen tritt in der Praxis dann auf, wenn Folien unterschiedlicher Beschaffenheit mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufgewickelt werden sollen. So können beispielsweise dünne und damit außerordentlich empfindliche Folien (Babyhosenfolien) nur mit geringer Geschwindigkeit aufgewickelt werden, so daß in diesem Falle dem Geradschnitt der Vorzug zu geben ist. Umgekehrt wird man etwas stärkere Folien mit einer höheren Geschwindigkeit aufwickeln und in diesem Falle auf einen Schrägschnitt zurückgreifen.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Quertrenneinrichtung in an sich bekannter Weise als ein quer zur Bewegungsrichtung der Folienbahn bewegbarer Messerwagen ausgebildet ist und daß das Schwenkarmpaar mit der Führungstrommel kuppelbar i-1.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist als Kuppelmittel eine elektromagnetische Kupplung vorgesehen.

Soll ein Geradschnitt ausgeführt werden, dann wird in der Schnittbeginnstellung des Schwenkarmpaars die elektromagnetische Kupplung eingeschaltet, so daß das Schwenkarmpaar während des Schneidvorgangs von der Führungstrommel bis in die Magazinierstellung mitgeschleppt wird.

Wird hingegen die elektromagnetische Kupplung ausgeschaltet, dann ist die Bewegung des Schwenkarmpaars von der Drehbewegung der Führungstrommel unabhängig. In diesem Falle kann ein Schrägschnitt ausgeführt werden.

Man kann aber auch einen kombinierten Schräg-Geradschnitt ausführen. Wenn ein Schrägschnitt bestimmter Länge durchgeführt werden soll, so wird die elektromagnetische Kupplung derart eingeschaltet, daß das Schwenkarmpaar während dieses Teils des Schneidvorgangs die Bewegung der Führungstrommel bis in die Magazinierstellung mitmacht. Durch entsprechende zeitliche Steuerung dieser elektromagnetischen Kupplung kann die Schnittführung entsprechend beeinflußt werden.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, daß mit ein und derselben Vorrichtung Geradschnitte und Schrägschnitte oder aber auch kombinierte Gerad-/ Schrägschnitte durchgeführt werden können.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt in rein schematischer Weise

F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung,

F i g. 2 einen Längsmittelschnitt in vergrößertem Maßstab durch die Führungstrommel,

F i g. 3 eine Seitenansicht der Anordnung nach F i g. 2, F i g. 4 eine Ansicht der Wickellagerung,

F i g. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in F i g. 4,

F i g. 6 einen Schnitt in vergrößertem Maßstab durch die Schneidvorrichtung, in dem der Übersichtlichkeit halber der Messerwagen nicht dargestellt ist und

Fig.7 eine Ansicht bzw. Teilschnitt durch den

ID /4

Messerwagen der Schneidvorrichtung.

Die einen in der Zeichnung nicht dargestellten Kalander verlassende Folienbahn 1 wird um einen Breithalter 2 herum längs einer Führungstrommel 3 geführt (F ig. 1). ^r>

Wie aus Fig.2 der Zeichnung ersichtlich, ist die Führungstrommel 3 mit einem Zahnrad 4 verbunden, in das ein nicht dargestelltes Antriebsritzel eingreift. Die Führungstrommel 3 stützt sich über Wälzlager 5 gegen eine Welle 6 ab, die über einen hydraulischen Motor 7 in Drehbewegungen versetzbar ist.

Mit dieser Welle 6 ist ein Schwenkarmpaar 8 fest verbunden, das eine Schneidvorrichtung 9 und eine Aufnahme 10 für die Wickelhülse 11 trägt.

Die Aufnahme 10 für die Wickelhülse 11 besteht bei i^r) der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform aus einer Gabel, deren eine Zinke 12 gegenüber der anderen Zinke 13 mittels eines hydraulischen Zylinders 14 parallel verschiebbar ist. Wird beispielsweise die Zinke 12 in Richtung der Führungstrommel 3 abgesenkt, so gelangt die Wickelhülse 11 mit der Führungstrommel 3 in Kontakt, und umgekehrt (F i g. 3).

Mittels einer elektromagnetischen Kupplung 15 (F i g. 2) kann das Schwenkarmpaar 8 bei ausgeschaltetem hydraulischen Motor 7 mit der Führungstrommel 3 2^r> verbunden werden. Bei eingerückter elektromagnetischer Kupplung 15 macht also das Schwenkarmpaar 8 die Drehbewegung der Führungstrommel 3 mit.

In Fig.4 der Zeichnung ist die Wickellagerung dargestellt. Sie besteht aus einem Schwenkhebelpaar 16, das mittels eines hydraulischen Motors 17 aus der Wickelstellung in die Austragstellung verschwenkbar ist. Das Schwenkhebelpaar 16 ist in einem Schlitten 18 gelagert, der unter der Einwirkung eines doppeltwirkenden hydraulischen Zylinders 19 steht. Dieser hydrauli- r> sehe Zylinder sorgt dafür, daß der Wickel in der Wickelstellung gegen die Führungstrommel 3 gedrückt wird, so daß der für den Wickelvorgang unerläßliche Reibungsschluß sichergestellt ist. Andererseits bewegt dieser hydraulische Zylinder das Schwenkhebelpaar 16 in die Austragstellung (Fig. 1).

Das als Wickellagerung dienende Schwenkhebelpaar 16 trägt eine Sperre 16a, die vor dem Aufnehmen des Teilwickels und vor dem Austragen des Wickels in einen Speicher mittels eines hydraulischen Zylinders 166 in die Entriegelungsstellung gebracht wird.

Die Schneidvorrichtung 9 besteht aus einem Messerwagen 20 (Fig.7), der mit einer Schraubenmutter 21 (F i g. 6) eines Schraubentriebs verbunden ist. Diese Schraubenmutter 21 ist längs einer Schraubenspindel 22 ^r>o geführt. Beim Einschalten eines hydraulischen Motors 23 wird die Schraubenspindel 22 in Drehung versetzt; diese Drehbewegung wird über die Schraubenmutter 21 in eine Translationsbewegung des Messerwagens 20 umgeformt. Nach Beendigung des Schneidvorgangs τ> wird die Drehrichtung des hydraulischen Motors 23 geändert, was zur Folge hat, daß sich der Messerwagen 20 in seine Ausgangsstellung zurückbewegt. Durch Wahl geeigneter Mittel, z. B. Anschläge, wird erreicht, daß das Schneidmesser im Messerwagen 20 bei der w) Rückbewegung in die Ausgangsstellung leicht angehoben wird und somit mit der Folienbhan 1 nicht in Berührung steht.

Ein Magazin 24 (Fig. 1) für die Wickelhülsen U ist um einen Schwenkpunkt 25 herum schwenkbar f>^r> gelagert. Nach dem Einlegen einer Wickelhülse 11 in die Aufnahme 10 wird dieses Magazin aus der Betriebsstellung heraus nach oben verschwenkt. Die Schwenkbewe-

gung wird mittels eines hydraulischen Zylinders 26 ausgeführt. In dem Magazin 24 ist eine Sperre 27 vorgesehen, die in der Lösestellung jeweils eine Wickelhülse 11 für die Aufnahme 10 freigibt (F i g. 1).

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:

Wenn der in dem Schwenkhebelpaar 16 gelagerte Wickel eine vorbestimmte Dicke erreicht hat, dann wird beispielsweise über ein Steuersignal der hydraulische Motor 7 eingeschaltet, der das Schwenkarmpaar 8 aus der mit I bezeichneten Magazinierstellung in die mit II angedeutete Schnittbeginnstellung verschwenkt. Die Aufnahme 10 ist dabei mit einer Wickelhülse 11 gefüllt.

Soll ein Schrägschnitt ausgeführt werden, dann wird die Schneidvorrichtung durch Einschalten des hydraulischen Motors 23 in Betrieb gesetzt und damit die Folienbahn 1 geschnitten. Das Schwenkarmpaar 8 steht während dieses Schneidvorgangs still. Nach erfolgtem Schnitt wird die Drehrichtung des hydraulischen Motors 23 umgekehrt, so daß sich die Schneidvorrichtung unter Abhebung von der Folienbahn 1 in die Ausgangsstellung zurückbewegt.

Dann wird die verschiebbare Zinke 12 in Richtung der Führungstrommel 3 abgesenkt, so daß die mit Klebstoff beschichtete Wickelhülse 11 an der längs der Führungstrommel 3 sich bewegenden Folienbahn 1 zur Anlage gelangt. Durch den Reibungsschluß zwischen Führungstrommel 3 und Wickel wird ein Teilwickel erzeugt, der also nur eine geringe Wickellagenzahl besitzt.

Soll hingegen ein Geradschnitt ausgeführt werden, dann wird in der Schnittbeginnstellung II des Schwenkarmpaars 8 gleichzeitig mit Beginn der Bewegung des Messerwagens 20 die elektromagnetische Kupplung 15 eingeschaltet, so daß das Schwenkarmpaar 8 während des Schneidvorgangs die Bewegung der Führungstrommel 3 bis in die Magazinierstellung I mitmacht. Hierdurch ist eine Schrägschnittführung gewährleistet. In dieser Stellung wird die elektromagnetische Kupplung 15 ausgeschaltet. Der übrige Arbeitsverlauf entspricht demjenigen bei Ausführung eines Schrägschnitts.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, einen kombinierten Schräg-/Geradschnitt auszuführen. Dazu wird zunächst wie bei einem Schrägschnitt verfahren. Wenn ein Schrägschnitt einer bestimmten Länge ausgeführt wurde, so wird die elektromagnetische Kupplung 15 zur Erzeugung eines Geradschnitts eingeschaltet, so daß das Schwenkarmpaar 8 während dieses Teils des Schneidvorgangs die Bewegung der Führungstrommel 3 bis in die Magazinierstellung I mitmacht.

Nach der Bildung des Teilwickels wird das Schwenkarmpaar 8 über den hydraulischen Motor 7 in die mit III bezeichnete Wickelstellung verschwenkt. Anschließend daran wird die Sperre 16a von dem hydraulischen Zylinder 16/> geöffnet und der Teilwickel in die Wickellagerung eingesetzt. Die Sperre 16a schließt sich dann wieder und der Teilwickel wird so lange bewickelt, bis die gewünschte Wickeldicke erreicht ist. Das Schwenkarmpaar 8 wird dann wieder in die Magazinierstellung I zurückgeschwenkt.

Wenn der Wickel die gewünschte Dicke erreicht hat, dann verschwenkt der hydraulische Motor 17 das Schwenkhebelpaar 16 in die Horizontale. Gleichzeitig wird die Wickeliagerung von dem doppeltwirkenden hydraulischen Zylinder 19 in die Austragstellung bewegt. Dann wird die Sperre 16a geöffnet, so daß der Wickel in einen Speicher ausgetragen werden kann. Die Wickellagerung wird dann wieder in die Wickelstellung

III zurückbewegt.

Das Einlegen der Wickelhülse 11 in die Aufnahme 10 geht wie folgt vor sich:

Zunächst wird das Magazin 24 von dem hydraulischen Zylinder 26 in die in Fig. 1 dargestellte Stellung verschwenkt. Dann wird ebenfalls über hydraulische oder pneumatische Mittel die Sperre 27 gelöst, so daß die vorderste Wickelhülse 11 der Wickelhülsenreihe unter dem Einfluß der Schwerkraft in die Aufnahme 10 fällt. Dann wird die Sperre 27 in die Verriegelungsstellung bewegt und das Magazin 24 in die Außerbetriebsstellung nach oben verschwenkt.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung vollziehen sich der Wickel-, Schneid- und auch Austragvorgang vollautomatisch, wobei durch die Anordnung der Führungstrommel 3 die Folienbahn 1 stets einwandfrei geführt ist, so daß die Bildung von Falten mit Sicherheit ausgeschlossen wird.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum fortlaufenden Aufwickeln einer Folienbahn auf Wickelhülsen, mit einer angetriebenen Führungstrommel, über die die aufzuwickelnde Folienbahn geführt wird, einem auf der Achse der Führungstrommel gelagerten Schwenkarmpaar, das eine Einrichtung zum Quertrennen der Folienbahn trägt und eine Aufnahme für jeweils eine von einem Magazin abgegebene, mit Klebstoff oder Klebefolie beschichtete Wickelhülse aufweist, in der die Wickelhülse frei drehbar gehalten und mit dem Mantel der umlaufenden Führungstrommel in Eingriff versetzbar ist und von der die Wickelhülse nach dem Anwickeln in eine Aufnahme eines Schwenkhebelpaars übergeführt, dort fertiggewickelt und anschließend daran der Fertigwickel ausgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Quertrenneinrichtung in an sich bekannter Weise als ein quer zur Bewegungsrichtung der Folienbahn (1) bewegbarer Messerwagen (20) ausgebildet ist und daß das Schwenkarmpaar (8) mit der Führungstrommel (3) kuppelbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kuppelmittel eine elektromagnetische Kupplung (15) vorgesehen ist.