DE19710282A1 - Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn - Google Patents
Wickelmaschine zum Aufwickeln einer MaterialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Auf
wickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier-
oder Kartonbahn gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1
und ein Verfahren zum Aufwickeln einer Material
bahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 12.
Es sind Wickelmaschinen und Verfahren bekannt, die
eine kontinuierliche Materialbahn auf einen Tambour
zu einer Wickelrolle aufwickeln. Eine bekannte Wic
kelmaschine umfaßt eine Tragtrommel, die zusammen
mit der Wickelrolle einen Wickelspalt bildet, der
von der Materialbahn durchlaufen wird. Bei einem
Tambourwechsel wird während des Aufwickelns der Ma
terialbahn auf die Wickelrolle ein leerer Tambour
an den Umfang der Tragtrommel angelegt beziehungs
weise angedrückt, über den die Materialbahn geführt
wird. Weiterhin wird die volle Wickelrolle verfah
ren und dabei von der Tragtrommel unter Ausbildung
eines Zwischenraums abgehoben. Die Wickelrolle wird
nun abgebremst, so daß im Zwischenraum zwischen der
Tragtrommel und der Wickelrolle, in dem die Materi
albahn in einem freien Zug geführt wird, eine Mate
rialbahnschleife gebildet wird. Die Materialbahn
schleife legt sich um den leeren Tambour und wird
in den zwischen dem leeren Tambour und der Trag
trommel gebildeten Wickelspalt eingeführt. Darauf
hin reißt der zur fertigen Wickelrolle führende
Teil der Materialbahnschleife ab und wird auf die
auslaufende Wickelrolle aufgewickelt. Besonders
nachteilig bei der bekannten Wickelmaschine und dem
bekannten Verfahren ist, daß die Materialbahn in
einem undefinierten Reißvorgang getrennt wird, wo
durch in vielen Fällen lange Materialbahnfetzen ge
bildet werden, die nach dem Tambourwechsel von der
fertigen Wickelrolle abgeschnitten werden müssen.
Weiterhin müssen die Wickel lagen von der fertigen
Wickelrolle abgerollt werden, die während der Füh
rung der Materialbahn in einem freien Zug aufgewic
kelt worden sind, da diese relativ locker sind und
nicht die gewünschte Wickelhärte aufweisen. Ferner
ist durch die abgerissene und auf den leeren Tam
bour aufgewickelte Materialbahnschleife eine ge
wünschte Kernwicklung nicht möglich, wodurch der
weitere Wickelvorgang häufig durch eine Walkbewe
gung des Wickelkerns gestört wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Wickelmaschine und ein Verfahren zu schaffen,
die diese Nachteile nicht aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Wickelmaschine
vorgeschlagen, die die in Anspruch 1 genannten
Merkmale aufweist. Dadurch, daß die Materialbahn im
Bereich eines Zwischenraums zwischen der Tragtrom
mel und der Wickelrolle von einer Trenneinrichtung
getrennt wird, kann das Wickelergebnis verbessert
werden. Durch die Trenneinrichtung wird die im Be
reich des Zwischenraums in einem freien Zug ge
führte Materialbahn definiert getrennt, so daß
sowohl das auf die fertige Wickelrolle aufgewic
kelte Ende der Materialbahn als auch das freie, auf
einen leeren Tambour aufgewickelte Ende der Materi
albahn eine saubere Trennkante aufweist. Eine Nach
arbeit der vollen Wickelrolle, also das Abrollen
und Abschneiden des Endes des Materialbahn, ist
nicht erforderlich. Ferner kann das auf den leeren
Tambour aufgewickelte Ende der Materialbahn von Be
ginn an mit einer definierten Härte aufgewickelt
werden, wodurch einerseits die Qualität der aufge
wickelten Wickelrolle verbessert und andererseits
ein störungsfreier Wickelvorgang gewährleistet wer
den kann.
Es wird ein erstes Ausführungsbeispiel der Wickel
maschine bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet,
daß zum Aufführen des freien Endes der Materialbahn
auf einen leeren Tambour eine Blasvorrichtung
und/oder mindestens eine die Oberfläche des leeren
Tambours mit einem flüssigen oder gasförmigen Me
dium beaufschlagbare Düse vorgesehen ist. Die im
Bereich des Zwischenraums zwischen der Tragtrommel
und der Wickelrolle angeordnete Blasvorrichtung be
aufschlagt die über einen Umfangsbereich des leeren
Tambours geführte Materialbahn mit einem Me
dienstrom, vorzugsweise mit einem gasförmigen Me
dium derart, daß bei einem Trennen der Materialbahn
das Anlegen des freien Materialbahnendes an den
leeren Tambour unterstützt wird. Alternativ oder
zusätzlich zur Blasvorrichtung kann von der Düse
ein die Haftung des über einen Umfangsbereich des
leeren Tambours geführten Materialbahnabschnitts
erhöhendes Medium auf die Außenfläche des leeren
Tambours aufgebracht werden, beispielsweise
Naßdampf, wodurch das Anlegen des freien Endes der
Materialbahn an den leeren Tambour unterstützt
wird. Dadurch, daß das freie Ende der Materialbahn
definiert auf den leeren Tambour aufgewickelt wird,
kann eine gewünschte Kernwicklung durchgeführt wer
den, wodurch insgesamt ein störungsfreier Wickel
vorgang und ein gutes Wickelergebnis realisiert
werden können.
Bevorzugt wird weiterhin eine Ausführungsbeispiel
der Wickelmaschine, bei dem die Trenneinrichtung
mindestens ein Bahntrennelement aufweist, das von
einer Wasserstrahleinrichtung, einem Messer, einer
Nadel- oder einer Lasereinrichtung gebildet wird.
Mit einem derart ausgebildeten Bahntrennelement
kann eine besonders saubere Schnittkante erzeugt
werden.
Es wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wic
kelmaschine bevorzugt, das sich dadurch aus
zeichnet, daß die Trenneinrichtung entlang einer
sich zumindest im wesentlichen quer über die Breite
der Materialbahn erstreckenden Traverse verfahrbar
ist. Die Materialbahn wird - beginnend von einem der
beiden Materialbahnränder - durch Verfahren der
Trenneinrichtung entlang der Traverse zum anderen
Bahnrand getrennt, wodurch eine besonders gleich
mäßige Trennkante gebildet werden kann.
Bevorzugt wird auch ein Ausführungsbeispiel der
Wickelmaschine, das sich dadurch auszeichnet, daß
die Trenneinrichtung mindestens zwei Bahntrennele
mente umfaßt, die im wesentlichen gegenläufig ver
fahrbar sind. Der Trennvorgang kann im Bereich der
Mitte der Materialbahn beginnen; die Bahntrennele
mente werden also jeweils in Richtung eines Materi
albahnrandes verfahren. Es ist auch möglich, daß
die Bahntrennelemente jeweils an einem Rand der Ma
terialbahn angeordnet sind und zur Trennung der Ma
terialbahn aufeinander zu bewegt werden, also in
Richtung der Mitte der Materialbahn.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren gelöst,
das die in Anspruch 12 genannten Merkmale aufweist.
Das Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, unter Ausbil
dung einer Wickelrolle auf einen Tambour, erfolgt
mit folgenden Schritten: Zwischen einer Tragtrommel
und der Wickelrolle wird ein freier Materialbahnzug
ausgebildet. Ein leerer Tambour wird in den Bereich
des freien Zuges eingefahren und eine Materialbahn
schleife ausgebildet. Nachfolgend wird die Materi
albahn getrennt und deren freies Ende auf den lee
ren Tambour aufgewickelt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen
Wickelmaschine im Querschnitt und
Fig. 2 einen Ausschnitt der Wickelmaschine im
stark vergrößerten Maßstab.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Ausführungs
beispiels der Wickelmaschine 1 in schematischer
Darstellung. Die Wickelmaschine 1 umfaßt eine auch
als Rollzylinder bezeichnete Tragtrommel 3, um die
eine Materialbahn 5, beispielsweise eine Papier-
oder eine Kartonbahn, geführt wird. Die Material
bahn 5 wird auf einen auch als Wickelhülse
oder -kern bezeichneten Tambour 7 zu einer Wickelrolle 9
aufgewickelt. Während des Aufwickelns der Material
bahn 5 bildet die Tragtrommel 3 mit der gestrichelt
dargestellten Wickelrolle 9 einen Wickelspalt, in
dem ein definierter Liniendruck vorliegt. Der Lini
endruck im Wickelspalt wird durch das Andrücken der
Tragtrommel 3 an die Wickelrolle 9 und/oder durch
Andrücken der Wickelrolle 9 an die Tragtrommel 3
eingestellt. Durch das Einstellen des Liniendrucks
im Wickelspalt können die Wickel lagen der Wickel
rolle 9 mit einer gewünschten Wickelhärte aufgewic
kelt werden. Rein beispielhaft wird im folgenden
davon ausgegangen, daß die angetriebene Tragtrommel
3 ortsfest gelagert und die Wickelrolle 9 relativ
gegenüber der Tragtrommel 3 verlagerbar ist. Im Zu
sammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird un
ter "ortsfest" eine Lagerung verstanden, die eine
rotatorische Bewegung der Tragtrommel 3 um ihre
Längsachse 13 ermöglicht und eine translatorische
Bewegung verhindert.
Zur Überführung der kontinuierlichen Materialbahn 5
auf einen leeren Tambour 11 wird die Wickelrolle 9
entlang einer gedachten, in Fig. 1 gestrichelt
dargestellten Ebene E verfahren, wodurch der Ab
stand zwischen der Längsachse 13 der Tragtrommel 3
und der Längsachse 15 der Wickelrolle 9, die beide
auf der Ebene E liegen, vergrößert und zwischen
Tragtrommel 3 und Wickelrolle 9 ein Zwischenraum 17
gebildet wird. Die Wickelrolle 9 nimmt dabei die in
Fig. 1 mit einer durchgezogenen Linie dargestellte
Position ein. Die Materialbahn 5 wird im Bereich
des Zwischenraums 17 in einem freien Zug von der
Tragtrommel 3 auf die Wickelrolle 9 überführt.
Um zu gewährleisten, daß alle Wickellagen der Wic
kelrolle 9 mit einer gewünschten Wickelhärte aufge
wickelt werden, ist eine auch als Abquetschwalze
bezeichnete Andrückwalze 19 vorgesehen, die an den
Umfang der Wickelrolle 9 mit einer vorgegebenen
Kraft angedrückt werden kann. Die Andrückwalze 19
wird bevor die Wickelrolle 9 zur Ausbildung des
Zwischenraums 17 verlagert wird, gegen den Umfang
der Wickelrolle 9 gedrückt, wie in Fig. 1 gestri
chelt angedeutet. Die Andrückwalze 19 und die Wic
kelrolle 9 bilden also einen Wickelspalt. Die mit
tels einer nicht dargestellten Einrichtung ver
fahrbare Andrückwalze 19 wird bei einer Verlagerung
der Wickelrolle 9 dieser derart nachgeführt, daß
der Liniendruck im Wickelspalt zwischen Andrück
walze 19 und Wickelrolle 9 den gewünschten Wert
beibehält.
In den Zwischenraum 17 zwischen Tragtrommel 3 und
Wickelrolle 9 wird von oben der leere Tambour 11
eingebracht, der von einer nicht dargestellten Füh
rungseinrichtung geführt wird. Der leere Tambour 11
wird in die im freien Zug geführte Materialbahn 5
derart verfahren, daß diese ausgelenkt wird. Die
Materialbahn 5 liegt in einem Umfangsbereich des
Tambours 11 an und wird - wie mit einer strich
punktierten Linie A angedeutet - zur Wickelrolle 9
geführt. Der Tambour 11, dessen Längsachse 20 auf
der Ebene E liegt, wird mit einer vorgegebenen
Kraft an die Tragtrommel 3 gepreßt und bildet mit
dieser einen Wickelspalt.
In den Zwischenraum 17 wird von oben eine Traverse
21 eingefahren, die sich quer über die Breite der
Materialbahn 5 erstreckt, also in die Bildebene der
Fig. 1. An der Traverse 21 ist eine Trenneinrich
tung 23 angeordnet, die einen Grundkörper 25 um
faßt, an dem ein um eine Achse 27 schwenkbares
Bahntrennelement 29 angebracht ist. Dem Bahntrenn
element 29 ist eine am Grundkörper 25 der Trennein
richtung 23 angeordnete Betätigungseinrichtung 31
zugeordnet, die als Kolben-/Zylindereinheit ausge
bildet ist und einen Zylinder 33 und eine in diesem
geführte Kolbenstange 35 umfaßt. Das mit der Kol
benstange 35 verbundene Bahntrennelement 29 weist
einen hakenförmigen Querschnitt auf und erstreckt
sich über die gesamte Breite der Materialbahn 5.
Auf die Funktion der Trenneinrichtung 23 wird im
folgenden noch näher eingegangen. An der Traverse
21 ist ferner ein Blasrohr 36 angebracht, das eine
nicht dargestellte Düse umfaßt, die die Oberfläche
des leeren Tambours 11 mit einem flüssigen oder
gasförmigen Medium, beispielsweise mit nassem Dampf
beaufschlagen kann. Das aus der Düse des Blasrohrs
36 ausbringbare Medium kann vor dem Einfahren des
leeren Tambours 11 in den freien Zug der Material
bahn 5 auf die Außenfläche, das heißt den Umfang
des Tambours 11, aufgetragen werden oder unmittel
bar vor dem Trennen der Materialbahn 5. Durch das
Medium wird die Haftung der über einen Umfangsbe
reich des leeren Tambours 11 geführten Materialbahn
5 erhöht, so daß bei einer Trennung der Material
bahn 5 der am dem Tambour 11 anliegende Teil der
Materialbahn 5 sich nicht ablöst.
Die Wickelmaschine 1 umfaßt weiterhin eine ledig
lich als rohrförmiges Element angedeutete Blasvor
richtung 37, die unterhalb der Ebene E im Bereich
des Zwischenraums 17 angeordnet ist und die die im
freien Zug geführte Materialbahn 5 mit einem gas
förmigen Medium, beispielsweise Luft, beaufschlagen
kann.
Im folgenden wird die Trennung und Überführung der
Materialbahn 5 auf den leeren Tambour 11 näher er
läutert. Nachdem der Tambour 11 die in Fig. 1 dar
gestellte Position eingenommen hat, wird die Wic
kelrolle 9 mittels einer nicht dargestellten Brems
einrichtung abgebremst, wodurch eine Materialbahn
schleife 43 gebildet wird. Die Bildung der Materi
albahnschleife 43 wird durch die Blasvorrichtung
37, die von unten die Materialbahn 5 mit einem Me
dienstrom beaufschlagt, unterstützt. Die Material
bahnschleife 43 legt sich mit zunehmender Größe im
mer mehr an den Umfang des Tambours 11 an, während
die Materialbahn 5 weiterhin auf die Wickelrolle 9
aufgewickelt wird. Mit einer gestrichelten Linie B
ist in Fig. 1 die Materialbahn 5 mit der sich be
reits gebildeten Materialbahnschleife 43 an
gedeutet. Zur Vermeidung beziehungsweise zur Redu
zierung eines unkontrollierten Flatterns der nicht
mehr straff geführten Materialbahn 5 wird die An
drückwalze 19 - wie gestrichelt angedeutet - entgegen
dem Uhrzeigersinn entlang des Umfangs der Wickel
rolle 9 verlagert, wodurch der freie Zug zwischen
Tambour 11 und Wickelrolle 9 verkleinert wird.
Mit einer durchgezogenen Linie C ist die Material
bahn 5 in der Position dargestellt, in der diese
von der Trenneinrichtung 23 abgetrennt wird. Bei
Aktivierung der Betätigungseinrichtung 31 fährt de
ren Kolbenstange 35 aus dem Zylinder 33 aus, wo
durch das Bahntrennelement 29 entgegen dem Uhrzei
gersinn um die Achse 27 verschwenkt wird. Dabei
schlägt das Bahntrennelement 29 die Materialbahn 5
im Bereich der Materialbahnschleife 43 auf der ge
samten Breite ab, wodurch eine gerade Trennkante
entsteht. Das abgetrennte Ende der Materialbahn 5
wird auf die Wickelrolle 9 aufgewickelt, während
das freie Ende der bereits über einen relativ
großen Umfangsbereich des Tambours 11 geführten Ma
terialbahn 5 sich an den Tambour 11 anlegt. Das An
legen der Materialbahn 5 wird dabei von der Blas
vorrichtung 37 unterstützt. Die Materialbahn 5 kann
nun zu einer neuen Wickelrolle aufgewickelt werden.
Die Traverse 21 und die daran angeordneten Einrich
tungen, die Blasvorrichtung 37 und die Andrückwalze 19
können nun in eine neutrale Position verlagert
werden, da sie für den weiteren Wickelvorgang nicht
benötigt werden.
Durch die Trennung der Materialbahn 5 in einem kon
trollierten Trennvorgang und deren vorstehend be
schriebene Überführung an den leeren Tambour 11
können Störungen des Wickelvorgangs vermieden wer
den. Es ist eine präzise Kernwicklung der Material
bahn 5 auf den Tambour 11 möglich, wodurch das Wic
kelergebnis verbessert werden kann. Durch die An
drückwalze 19 wird sichergestellt, daß die während
des Tambourwechsel auf die Wickelrolle 9 aufgewic
kelten Wickellagen eine gewünschte Wickelhärte auf
weisen, so daß eine Nacharbeit der fertigen Wickel
rolle 9, also das Abwickeln und -schneiden dieser
Wickellagen nicht notwendig ist.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt der Wickelmaschine 1
im stark vergrößerten Maßstab, nämlich die Trenn
einrichtung 23 im Bereich der Materialbahnschleife
43. Das von der - in Fig. 2 nicht dargestellten -
Betätigungseinrichtung 31 um die Achse 27 ver
schwenkte Bahntrennelement 29 ist in seiner in den
Lauf der Materialbahn 5 eingeschwenkten Position
dargestellt, in der die Materialbahn 5 abgeschla
gen, das heißt getrennt wird. In einem anderen Aus
führungsbeispiel ist vorgesehen, daß das Bahntrenn
element 29 um eine Achse drehbar ist. Es ist auch
möglich, daß das Bahntrennelement um eine Achse
drehbar und durch Verschwenken um eine andere Achse
in Richtung der Materialbahn verlagerbar ist. Eine
andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
das Bahntrennelement unbeweglich an der Trennein
richtung 23 gehalten ist und die Trenneinrichtung
23 in Richtung der Materialbahn verlagerbar ist.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist an dem Grundkörper
25 der Trenneinrichtung 23 ein Blasrohr 49 ange
bracht, das die Materialbahn 5 im Bereich der Mate
rialbahnschleife 43 mit einem Medienstrom 49, bei
spielsweise einem Luftstrom, im wesentlichen entge
gen deren - mit einem Pfeil 51 angedeuteten - Lauf
richtung beaufschlagt. Der Medienstrom 49 unter
stützt lediglich das Anlegen des freien Endes der
Materialbahn 5 an den Tambour 11, da durch die
Trennung der Materialbahn 5 im Bereich der Materi
albahnschleife 43 diese aufgrund ihrer Materialei
genschaften ohnehin im Uhrzeigersinn mehr oder we
niger zurückfedert und sich an den Tambour 11 an
legt.
Um das Anlegen der abgetrennten Materialbahn 5 an
den leeren Tambour zu unterstützen, können die
Blasvorrichtung 37, das Blasrohr 36 und das un
mittelbar an der Trennstelle angeordnete Blasrohr
47 vorgesehen werden. Diese sind gemeinsam und/oder
getrennt voneinander steuerbar. Es ist auch mög
lich, daß beispielsweise bei leichten Materialbah
nen oder bei einer relativ kleinen Wickelgeschwin
digkeit lediglich eine oder zwei dieser Einrich
tungen notwendig sind, um das Anlegen des freien
Endes der Materialbahn 5 ausreichend zu unter
stützen.
In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Wic
kelmaschine 1 ist vorgesehen, daß die Trenneinrich
tung 23 von einer Sensorik aktiviert wird, die die
Position der durch das Abbremsen der Wickelrolle 9
gebildeten Materialbahnschleife 43 ermittelt. Die
Sensorik kann beispielsweise ein lichtempfindliches
Element, also eine Fotodiode oder dergleichen um
fassen.
Zusammenfassend ist festzuhalten, daß durch die
Trenneinrichtung 23 die Materialbahn definiert ab
getrennt werden kann, so daß eine im wesentlichen
saubere Schnittkante gebildet wird. Hierdurch kön
nen Störungen beim Tambourwechsel vermieden und die
Qualität der von der Wickelmaschine aufgewickelten
Wickelrollen verbessert werden.
Claims (12)
1. Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Material
bahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, unter
Ausbildung einer Wickelrolle auf einen Tambour, mit
einer Tragtrommel, die mit der Wickelrolle einen
Wickelspalt bildet, gekennzeichnet durch eine die
Materialbahn (5) im Bereich eines Zwischenraums
(17) zwischen der Tragtrommel (3) und der Wickel
rolle (9) trennende Trenneinrichtung (23).
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Materialbahnschleife (45) gebil
det wird, in deren Bereich die Trenneinrichtung
(23) die Materialbahn (5) abtrennt.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Aufführen des freien Endes
der Materialbahn (5) auf einen leeren Tambour (11)
eine Blasvorrichtung (37; (Blasrohr (47)) und/oder
mindestens eine die Oberfläche des leeren Tambours
(11) mit einem flüssigen oder gasförmigen Medium
beaufschlagbare Düse (Blasrohr (36)) vorgesehen
ist.
4. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennein
richtung (23) mindestens ein Bahntrennelement (29)
aufweist, das von einer Wasserstrahleinrichtung,
einem Messer, einer Nadel oder einer Laserein
richtung gebildet wird.
5. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennein
richtung (23) und/oder das Bahntrennelement (29) in
Richtung der Materialbahn (5) verlagerbar ist.
6 Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bahntrenn
element (29) um eine erste Achse drehbar und/oder
um eine zweite Achse (27) schwenkbar ist
7. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bahntrenn
element (29) eine Betätigungseinrichtung (31) zuge
ordnet ist.
8. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennein
richtung (23) entlang einer sich zumindest im we
sentlichen quer über die Breite der Materialbahn
(5) erstreckende Traverse (21) verfahrbar ist.
9. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennein
richtung (23) mindestens zwei Bahntrennelemente um
faßt, die im wesentlichen gegenläufig verfahrbar
sind.
10. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an den Umfang
der Wickelrolle (9) andrückbaren Andrückwalze (19).
11. Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Andrückwalze (19) verfahrbar
ist.
12. Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, unter Ausbil
dung einer Wickelrolle auf einem Tambour, mit fol
genden Schritten:
- - Ausbildung eines freien Zuges der Materialbahn zwischen einer Tragtrommel und der Wickelrolle,
- - Einfahren eines leeren Tambours in den Bereich des freien Zugs,
- - Ausbildung einer Materialbahnschleife,
- - Trennen der Materialbahn,
- - Aufwickeln des freien Endes der Materialbahn auf den leeren Tambour.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19710282A DE19710282A1 (de) | 1997-03-13 | 1997-03-13 | Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn |
US09/041,967 US6029927A (en) | 1997-03-13 | 1998-03-13 | Reeling machine and a process to reel a web |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19710282A DE19710282A1 (de) | 1997-03-13 | 1997-03-13 | Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19710282A1 true DE19710282A1 (de) | 1998-09-17 |
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Family Applications (1)
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