DE1560086A1

DE1560086A1 - Verfahren zur Herstellung von Oberbekleidungsstuecken

Info

Publication number: DE1560086A1
Application number: DE19641560086
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1964-12-16
Filing date: 1964-12-16
Publication date: 1969-06-26
Also published as: LU50045A1; CH436201A; BE672993A; FR1458047A; NL6515481A

Description

Alfons Müller, Wipperfürth, Lüdenscheider Straße 56

Verfahren zur Herstellung von Oberbekleidungsstücken

Bei der Herstellung von Oberbekleidungsstücken wird bisher in der herkömmlichen Weise stets so verfahren, daß die einzelnen Zuschnitte für sich aufgezeichnet und mit einem ausreichend breiten Rand außerhalb der später herzustellenden Naht ausgeschnitten werden. Dann werden die einzelnen Teile durch Nähen miteinander verbunden. Die Nähte können von Hand hergestellt werden. Die meisten Nähte werden auf der Nähmaschine gefertigt» Dabei bewegt sich die Nähnadel nur auf und ab. Das Nähgut wird durch die Vorschubeinrichtung der Nähmaschine mit der notwendigen Geschwindigkeit gegenüber der Nähnadel verschoben« Dabei ist eine Führung des Nähgutes von Hand unentbehrlich.

Dieses herkömmliche Verfahren ist umständlich und erfordert in jedem Falle sehr viel Handarbeit und ist daher entsprechend töuer. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von Oberbekleidungsstücken zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Die Erfindung schlägt vor, zwei oder mehr Stofflagen dadurch miteinander zu verbinden, daß thermoplastischer Kunststoff unter der

Einwirkung eines Hochfrequenzstromes geschmolzen und die geschmolzene Komponente durch eine gleichzeitig ausgeübte Pressung in eine innige Berührung mit der oder den anderen Komponenten gebracht und dadurch mit diesen verbunden wird.

Dabei besteht zweckmäßig mindestens eine der zu verbindenden Stofflagen aus schweißbarem Material, also zum Beispiel aus einem Polyamid oder Polyester« Es genügt aber auch schon, wenn der betreffende S^of f zu einem ausreichend hohen Prozentsatz aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht. Als solcher kommt z.B· ein Anzugstoff in Betracht, der etwa zu 55 % aus Schurwolle oder dgl· und nur zu 45 % aus einem Polyester besteht«

Am günstigsten liegen natürlich die Verhältnisse, wenn beide oder sämtliche miteinander zu verbindenden Stofflagen ausschließlich oder zu einem möglichst hohen Prozentsatz aus Thermoplasten bestehen«

Ist diese Bedingung aber nicht erfüllt, sollen ζ·Β· Stoffe miteinander verbunden werden, die aus Wolle, Baumwolle, Kunstseide oder dgl, bestehen, die bekanntlich nicht schmelzbar und darum auch nicht schweißbar sind, dann wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung zwischen den verschiedenen Stofflagen eine

^> Lage zwischengelegt, die bei der Einwirkung von Hochfrequenzstrom

^ schmilzt und dann unter der gleichzeitigen Pressung in innigste ^ Berührung mit den anderen Stofflagen gebracht wird, so daß nach >> dem Erkalten der schmelzbaren Komponente die gewollte Verbindung λ gegeben ist. Das geschmolzene Material kann sich dabei der Oberfläche der zu verbindenden Lagen in allen Einzelheiten anpassen.

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Es kann aber auch mehr oder minder tief in diese Stoff lagen ein-» dringen oder diesen sogar ganz durchdringen. Das letztere ist im allgemeinen allerdings nicht erwünscht und ist auch nicht notwendig, wie die Praxis gezeigt hat. Wenn nämlich der Kunststoff-Bestandteil die zu verbindenden Stofflagen völlig durchdringt, zeichnen sich die so hergestellten Nähte an der Außenseite als glatt gepreßte Streifen allzu deutlich ab. Dadurch könnte das Aussehen des Kleidungsstückes beeinträchtigt werden. Als Zwischenlagen z.B. für zwei miteinander zu verbindende Lagen eines Anzugstoffes aus

aus

Wolle genügt schon ein Polyester oder Polyamid bestehender Futterstoff oder ein anderer schmelzbarer Stoff gleicher Stärke, Es ist also nicht notwendig, daß durch diese Zwischenlage die Gesamtstärke des Kleidungsstückes an der Verbindungsstelle merklich vergrößert wird. Im allgemeinen wird eine Sohichtvergroßerung gegenüber den benachbarten Stellen überhaupt nicht festzustellen sein, da der Stoff bei der Herstellung der Verbindungsnaht stets in einer gewissen Weise gepreßt wird.

Ein weiterer Vorteil von besonderer Bedeutung wird gemäß der Er-

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findung dadurch erzielt, daß es möglich 1st, mehrere&Stofflagen,

die ausschließlich oder vorwiegend bus schmelzbarem Kunststoff bestehen, bei der Hochfrequenzversohweißung den Stoff gleichzeitig mit seinen gewünschten Konturen auszuschneiden. Dabei kann die co

° Schnittkante unmittelbar neben der Schweißnaht oder aber auch in

^ einem gewissen Abstand davon liegen. Das Abschneiden unter der

^ Einwirkung von Hoohfrequenzstrom, wie es an sioh in der kunststofίο

verarbeitenden Industrie bekannt und gebräuchlich ist, wird in der üblichen Weise dadurch erreicht, daß mittels ±x einer im Querschnitt

schneidenartig zugeschärften Elektrode bei hohem spezifischen An- - . ■ COPY

preßdruck das zunächst durch die Stromeinwirkung erweichte Material durchgequ^soht wird· Wenn die Abtrennung unmittelbar neben der Sehweißnaht bewirkt werden soll, so ist dazu nur notwendig, daß die Schweißelektrode im Querschnitt stufenförmig ausgebildet ist, iivdem eie neben einer verhältnismäßig breiten Stufe, die die zur Verschweißung erforderliche großflächige Pressung übertragen soll, eine darüberhinausragende messerartige Kante vorgesehen ist, die beim gleichen Arbeitsgang das Abschneiden des Stoffes bewirkt·

Das beschriebene Verfahren kann ohne weiteres angewandt werden, wenn es sich um die Herstellung von Nähten handelt, die an dem fertigen Kleidungsstück außen erkennbar sind· Solche Nähte zeichnen sich unter Umständen nur durch eine schmale Vertiefung in der äußeren Stofflage aus. Durch eine geeignete Formgebung der Elektrode läßt sich aber auch erreichen, daß eine so hergestellte Naht einer auf der Nähmaschine gefertigten Naht täuschend ähnlich sieht. Wie auf der Nähmaschine läßt sich auch gemäß der Erfindung nebeneinander gleichzeitig eine Reihe von Steppnähten herstellen, wenn das zur Erzielung eines besonders ansprechenden Effektes erwünscht ist.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Werkstück nach der Herstellung der Schmelznaht zu wenden, um dann parallel zu den Außenkonturen in der bisher schon vielfach geübten Weise mit der Nähmeo-> ychine oder aber auch wiederum auf einer Hoohfrequenz-Sohweißma-

schine eine zusätzliche Zierstichnaht anzubringen.

Es sei noch erwähnt, daß sich gemäß der Erfindung auch ein Stoß-

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band anheften läßt und daß bei der Anwendung einer gleichen Technik auch Knopflöcher hergestellt werden können, wobei zugleich mit der Schweißung der Knopflochränder das Knopfloch selbst geöffnet werden kann.

In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele für die Verbindung verschiedener Stofflagen miteinander skizzierte

Gemäß Pig· 1 der Zeichnung soll ein Oberbekleidungsstoff, also z»B. ein Anzugstoff 10 mit einem Futterstoff 11 verbunden werdeni Dabei ist angenommen, daß der Anzugstoff 10 ausschließlich oder hauptsächlich aus Wolle oder einem anderen nicht schweißbaren Material besteht. Der Futterstoff 11 mag dagegen aus einem Polyamid oder Polyester bestehen· Durch die Einwirkung der Sohweißelektroden einer Hoohfrequenz-Sohweißmaschine in Richtung der Pfeile 13 und 13 wird ι dabei die gewollte Schweißver« bindung 14 der beiden Lagen 10 und 11 erreicht« Der erweichte Futterstoff 11 hat sich im Bereich der Naht unter der Einwirkung der Pressung nicht nur oberflächlich in den Stoff 10 verkrallt; die erweichte Masse ist auch mehr oder minder tief in den Stoff 10 eingedrungen. Eine solche Naht 14 läßt sich im allgemeinen nicht wieder auftrennen, ohne daß die eine oder andere Stofflage 10 oder 11 beschädigt oder zerrissen wirde

In Fig. 2 der Zeichnung soll ein Anzugstoff 15 durch Umbiegen

to

σ> bei 16 gedoppelt werden» Der so gebildete Rand soll durch eine ο in geringem Abstand von der freien Kante hergestellte Naht 17 to

^ festgelegt werden. Dabei ist wiederum davon ausgegangen^daß der Stoff 15 keinen oder nur einen geringen Prozentsatz an schweiß-

baren Faserstoffen enthält. Um diesen Mangel auszugleichen ist in die gedoppelte -ffettf zunächst ein Band 18 eingelegt, welches seinerseits aus Polyamid, Polyester oder dgl· bestehen soll· Wird dann entlang der gewollten Naht 17 durch die Elektroden einer Hoohfrequenz-Schwelßmaschine eine Pressung in der Pfeil« richtung 13 ausgeübt, ao fließt das erweichte Material von der Zwischenlage l8 in den gedoppelten Stoff 19. Sobald nach der Unterbrechung des Stromes der thermoplastische Kunststoff wieder erhärtet ist,ist die Naht 17 absolut festgelegt. Eine solche mit der notwendigen Sorgfalt hergestellte Naht übertrifft an Haltbarkeit jede mit einer Nähmaschine hergestellte Naht·

In Pig» 3 der Zeichnung sind verschiedene Stofflagen 18-20 skiz-

und ziert, die an ihrem Rande miteinander verbunden weröenV zugleich mit den gewünschten Konturen ausgeschnitten werden sollen. Dabei mag der Stoff l8 z.B. aus Schurwolle mit einem gewissen Prozentsatz an Thermoplasten bestehen und die Stofflage 19 ein ganz oder zum Teil aus dem gleichen schweißbaren Material gefertigter Futterstoff sein. Dann lassen sich mit einer stufenförmig abgesetzten Elektrode auf der Hochfrequenz-Schweißmaschine ohne weiteres die beiden Lagen l8 und 19 an der Außenkante 21 ausschneiden, während unmittelbar daneben bei 22 die gewünschte Schweißnaht gefertig wird, Die Mittellage 20 mag eine Randverstärkung darstellen, die der

Stoffkante eine gewisse Versteifung geben soll. Auch wenn diese co

^ Zwischenlage 20 aus nicht schweißbarem Material, also z.B. aus

«^ Baumwolle besteht, könnte ohne weiteres bei 22 die gewünschte ο

n> Schweißverbindung der Lagen l8«20 miteinander erreicht werden, ο

^ω Wird die Zwischenlage 20 jedoch so gewählt, daß sie auch aus einem schweißbaren Material besteht, so wird die Schweißnaht 22 umso fester.

Claims

«7- 11.12* 196 Vf

Ml. 509

Patentansprüche

IJ Verfahren zur Herstellung von Oberbekleidungsstücken, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Stofflagen (10, 11 bzw. 18, 19, 20) dadurch miteinander vertan« den werden, daß thermoplastischer Kunststoff unter Einwirkung eines Hochfrequenzstromes geschmolzen wird und die geschmolzen neje Komponente durch eine gleichzeitig ausgeübte Pressung in eine innige Berührung mit der oder den anderen Komponenten (bei l4 oder 22) gebracht und dadurch mit diesen verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurchgekenn« zeichnet, daß mindestens eine der zu verbindenden Stoff« lagen (11) Fasern aus thermoplastischem Kunststoff wie Polyamid, Polyester oder dgl. enthält bzw. aus diesem besteht.

5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der gewünschten Verbindungsstelle (17) von nicht schmelzbaren Stofflagen (15) aus Wolle, Baumwolle, Kunstseide oder dg. schmelzbares Material z.B· in Form einer Stofflage (18) zwischengelegt wird, die sich bei der Schmelzung und Pressung mit den äußeren Stofflagen (15) irinigst verbindet.

^ 4# Verfahren nach Anspruch 1«5, dadurch gekenn« ο zeichnet, daß die ausschließlich oder vorwiegend aus ο thermoplastischem Kunststoff bestehenden Stofflagen (18, 19) bei der Hochfrequenzverschweißung gleichzeitig neben (bei 21) der

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der Schweißnaht (22) abgetrennt werden.

5· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn« «•lohnet« daß das beim Schweißen gleichzeitig ab- oder aufgeschnittene Werkstück nach erfolgter Wendung duroh eine zusatz*!' ll«he Stepp- oder Sohaelanaht festgelegt wird·

609826/0203