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"Ladegeschirr" Die Erfindung betrifft ein Ladegeschirr mit zwei selbständigen
oder gekoppelten Stückgutlsdegeschirren, insbesondere Bordkränen oder ladebäumen,
die für den Umschlag von Großbehältern bei, paralleler Ausleger- bzw. Baumstellung
gemeinsam und synchron auf eine Traverse arbeiten, $n der die Last an mindestens
zwei Punkten angehängt ist.
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Es ist bereits bekannt, insbesondere auf Schiffen zwei im Einzelbetrieb
jeweils als Stückgutladegeschirr arbeitende Bordkräne fUr den Umschlag von Großbehältern:
zu einem sogenannten Geminikran zu kombinieren. Die Ausleger beider Kräne sind-in
ihrem Fußpunkt jeweils an einem gemeinsamen Kranmaat drehbeweglioh gehalten. Im
Einzelbetrieb arbeitet
jeder Ausleger unabhängig von dem anderen
in einem Schwenkbereich von etwa 2100, Für den sogenannten Geminikran werden
beide Ausleger in parallele Stellung zueinander gebracht, wobei sie den gleichen
Neigungswinkel aufweisen und nun gemeinsam und synchron auf eine an beiden Lastseilen
befestigte Traverse arbeiten. Die Last, vorzugsweise ein Großbehälter wie zum Beispiel
ein Container, ist an der Traverse an mindestens zwei Punkten angehängt. Dazu ist
beispielsweise von jeweils zwei Ecken eines Containers ausgehend ein gemeinsames
Seil in einen Lasthaken an der Traverse oder einem an der Traverse befestigten Hilfsseil
eingehängt.
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Es ist ebenfalls bekannt-, gekoppelte Ladegeschirre mit zwei bei dem
Stückgutumschlag zusammenarbeitenden Ladebäumen, die in ihrem Fußpunkt jeweils 2n
einem gemeinsamen Mast befestigt sind, für den Großbehälterumschlag zu einem sogenannten
Parallelbaumsystem umzurüsten. Die Lastverteilung und Aufhängung geschieht dabei
in gleicher Meise wie bei dem eingangs beschriebenen Geminikran. Ebenso ist es denkbar,
zwei völlig selbständig arbeitende Ladebäume oder Krane für den Großbehälterumschlag
auf eine gemeinsame Traverse arbeiten zu lassen.
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In allen aufgezeigten Fällen ist die Lastbefestigung die gleiche.
Bei dieser Art der Lastbefestigung ist eine Drehung der Last in ihren Aufhängepunkten
gegenüber den beiden Lastseilen und damit gegenüber der Traverse unmöglich, so daß
jeweils eine sichere Lastführung gewährleistet ist. Vielfach ist es jedoch erforderlich,
die Last während des Verfahrens gegenüber den beiden parallelen
Lastseilen
zu drehen, dabei jedoch die sichere Lastführung weiterhin beizubehalten. Es wird
dabei angestrebtleine Drehbewegung der Last in gleicher Weise wie- eine Hub- oder
Senkbewegung und ein Querverfahren von einem zentralen Steuerstand aus durch Fernsignalgabe
auszulösen. Die Erfindung schlägt deshalb vor, da13 die Traverse eine in beiden
Drehrichtungen um ihre senkrechte Achse drehbare, von mindestens einem Hilfsantrieb
betätigbare Drehscheibe aufweist, auf der die Lastangriffspunkte liegen.
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Lie Lasthsken zur Lastaufnahme greifen an der Drehscheibe an und sind
an dieser entweder direkt oder über Hilfsseile befestigt. Bei direkter Befestigung
an der Drehscheibe kann es zweckmäßig sein,. die Lasthaken in einem Schwenkgelenk
aufzunehmen, :damit eine Anpassung an unterschiedliche Großbehälterabmessungen gegeben
ist. Mitunter erweist es sich auch als Vorteil, vier Lasthaken vorzusehen, so daß
beispielsweise für den Umschlag von Containern jeder Ecke des Containers ein Lasthaken
zugeordnet ist. Die Lagerung der Drehscheibe kann nach dem bei Rarusellagerungen
bekannten Prinzip vorgenommen sein.
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Die Hilfsantriebe für die Drehscheibe werden durch Fernsignalgabe
von dem zentralen Steuerstand gesteuert.
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Die Erfindung gestattetes nun, eine mittels paralleler Ausleger oder
Ladebäume gemeinsam zu verfahrende Last zusätzlich gegenüber der Traverse zu drehen
und dabei die sichere Lastführung weiterhin beizubehalten. Zusätzliches Bedienungspersonal
ist hierzu nicht erforderlich. Der Mehraufwand ist unbeträchtlich. Er fällt insbesondere
gegenüber den erreichbaren höheren Umschlagleistungen
durch kürzere
Umschlagzeiten nur unwesentlich ins Gewicht. Die Erfindung ist nicht auf eine Anwendung
für sogenannte Geminikrane oder in paralleler Stellung betriebene Ladebäume beschränkt.
Es ist vielmehr möglich, die Erfindung auch bei andersartigen Hebezeugen zu verwenden,
die mit zwei parallelen Lastseilen auf eine gemeinsame Traverse arbeiten. Dies ist
beispielsweise bei zwei Portalkranen gegebene deren Laufkatzen zum Verfahren einer
Last gekoppelt@sind und auf eine gemeinsame Traverse arbeiten.
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In einer Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, daß zur Betätigung
der Drehscheibe für jede Drehrichtung ein als Windenantrieb mit zugeordneter Seiltrommel
ausgebildeter Hilfsantrieb am Mast oder auf dem Windendeck angeordnet ist, deren
Seile jeweils mittels Seilrollen über die Nock des Auslegers bzw. Ladebaums auf
die Traverse und über auf der Traverse angeordnete Umlenkrollen in gleicher Richtung
derart zur Drehscheibe geführt sind, daß die Stellkräfte an diametral in Querrichtung
der Traverse auf der Drehscheibe liegenden Punkten angreifen und daß beide Windenantriebe
jeweils mit einem Moment in Aufspulrichtung arbeiten und in diesem derart verstellbar
sind, daß bei Hub- oder Senkbewegung und Querverfahren der Last einerseits jeweils
beide Antriebe mit reduziertem Moment arbeiten und zum Betätigen der Drehscheibe
andererseits jeweils nur einer der Antriebe auf volles Moment geschaltet
ist. Es ist hier für jede Drehrichtung der Drehscheibe ein Windenantrieb mit Seiltrommel
vorgesehen. Während der Lastbewegung arbei-
ten beide Windenantriebe in Aufspulriehtung
mit reduziertem Moment. Auf diese Weise ist ein konstanter Seilzug in
den
Betätigungsseilen gewUhrleistet, so daß beispielzweise das beim Hebe, der Last entstehende
Schlaffseil in den Betätigungsseilen eingeholt wird. Beim Senken der Last werden
die Windenant.riebe jeweils entgegen ihrem wirkenden Moment durchgezogen. Soll eine
Drehung der Last gegenUber der Traverse vorgenommen werden, so wird der dem entsprechenden
Drehsinn zugeordnete Windenantri.eb auf sein volles Moment umgeschaltet, wodurch
das Betätigungsseil auf die zugeordnete-Seiltrommel aufgespult wird..Um die entsprechende
Seillänge wird das andere Betätigungsseil von der weiterhin mit reduziertem Moment
in Aufspulri-chtung angetriebenen zweiten Seiltrommel abgezogen, wo-.bei ihr Windenantrieb
entgegen seinem Moment durchgezogen wird: Auf diese Weise kann auf eine Umschaltung
der Windenantriebe-für wechselnde Drehsinne verzichtet werden. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die- Drehscheibe als Seilrolle ausgebildet
ist, an deren Umfang die Betätigungsseile angreifen. Bei einer Drehbewegung der
Drehscheibe in einer Drehrichtung wird auf ihr die entsprechende Seillänge des Betätigungsseiles
für die entgegengesetzte Drehrichtung aufgespult. Für die Betätigung der Drehscheibe
sind für jeden Drehsinn Drehwinkel von etwa 900 erreichbar.
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Mitunter erweist es sieh als vorteilhaft, wenn die Betätigungsseile
über ein mechanisches Gestänge-an der Drehscheibe angreifen, das aus zwei an der
Drehscheibe in den jeweiligen Kraftangriffspunkten drehbeweglich befestigten Längsstäben
gebildet istp die über einen-etwa
auf der Längenmitte an der Traverse
in einem Drehpunkt gehaltenen Querlenker verbunden sind, auf dessen beide Enden
die Betätigungsseile geführt sind.
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Für die Hilfsantriebe können als in ihrem Moment verstellbare Windenantriebe
über Thyristoren gesteuerte Drehstromantriebe dienen. Ebenso vorteilhaft kann es
sein, zwischen Seiltrommel und Windenantrieb eine in ihrem Moment verstellbare Induktionskupplung
vorzusehen.
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In diesem Fall wird nicht das von dem h'indenantrieb abgegebene Moment,
sondern das von der Induktionskupplung auf die Seiltrommel wirkende Moment verändert.
Die Momentverstellung geschieht durch Versindern der Erregung der Induktionskupplung.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besagt, daß zur Betätigung
der Drehscheibe ein auf der Traverse angeordneter Hilfsantrieb vorgesehen ist, der
über ein Stellgetriebe auf die Drehscheibe arbeitet und von einer Energiequelle
am Mast oder auf dem ,,;indendeck über eine Energieleitung gespeist ist, die vom
Mast oder Windendeek aus über eine 'Trommel und von dieser mittels einer Umlenkrolle
über die Nock eines Auslegers bzw..-Ladebaumes zur Traverse geführt ist, wobei die
Trommel in an sich bekannter Weise mit einem Moment in Aufspulrichtung arbeitet.
Bei dieser Ausbildung verringert sich der Aufwand, da anstelle zweier Windenantriebe
nur ein einziger Antrieb erforderlich ist. Die Führung der Energieleitung bis zur
Traverse geschieht über Seil- bzw. Kabelrollen, wobei zwischen Energiequelle und
Verbraucher eine elastisch nachgebende Kabeltrommel eingeschaltet ist, die zweekmäßigerweise
am Mast oder auf dem Windendeck
angeordnet ist. Die Kabeltrommel
nimmt einerseits das Kabel bei-Durchhängen auf und gibt es anderseits bei übermäßigem
Kabelzug ab. Das: elastische Verhalten der Kabeltrommel kann durch eine Feder oder
zum Beispiel einen elektrischen Antrieb verwirklicht sein, der fortwährend mit reduziertem
Moment in Aufspulrichtung arbeitet. Bei einer derartigen Betätigungseinrichtung
kann es von Vorteil sein, wenn die Drehscheibe auf ihrem Umfang zumindest teilweise
als Zahnrad ausgebildet und damit Bestandteil des Stellgetriebes ist.
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Der Hilfsantrieb kann auch über hydraulische öder pneumatische Verstellelemente
auf die Drehscheibe arbeiten. Er kann bei spielsrreise eine Hydraulikpumpe antreiben,
deren Druckmittel über fernbetäti.gbare Ventile auf hydraulische Verstellelemente
wie'Hydraulikkolben oder Drehflügelantriebe geführt wird. Mitunter kann es sogar
gUnstig sein, den Hilfsantrieb für den pneumatischen oder hydraulischen Druckerzeuger
nicht auf der Traverse, sondern am Mast oder auf dem Windendeck anzuordnen und das
Arbeitsmedium über flexible Energieleitungen den auf der Traverse angeordneten Verstellelementen
zuzuführen. Die Verstellelenente können in gleicher Weise wie die beschriebenen
Betätigungsseile auch über das mechanische Gestänge mit zwei Längsstäben und einem
Querlenker an der Drehscheibe angreifen.
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Anhand der Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt ein Ladegeschirr, bei dem die Betätigung der Drehscheibe auf der Traverse
über Betätigungsseile-und zugeordnete'Windenantriebe erfolgt; Fig. 2 zeit eine Ausführung,
bei der die Betätigung der Dreh- ,
scheibe mittels eines auf der
Traverse angeordneten Hilfsantriebes erfolgt.
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In Fig. 1 ist ein Ladegeschirr 10 mit zwei parallelen Auslegern bzw.
Ladebäumen 11 und 12 gezeigt, die jeweils Bestandteile eines selbständigen Stückgut-Ladegeschirres
sind. Eine Last 13, die hier aus einem Container besteht, ist an zwei Punkten an
einer Traverse 14 angehängt. Die Traverse 14 weist eine Drehscheibe 15
auf, auf der die Lastangriffspunkte liegen. Über zwei an der Drehscheibe
15 befestigte Hilfsseile 16 und 17, die jeweils in einem Lasthaken 18 bzw. 19 enden,
und über zwei an der last 13 befestigte Seile 20 und 21, die in die Lasthaken 18
und` 19 eingehängt sind, wird die Last 13 aufgenommen. Die Hub- und Senkbewegung
der Last 13 geschieht mittels zweier Lastseile 22 und 23. Jedes der Lastseile 22
bzw. 23 ist mittels einer Umlenkrolle 24 bzw. 25 über die Noek des Auslegers 11
bzw. 12 geführt und auf,einer Seiltrommel 26 bzw. 27 aufgespult, die von einem Hubantrieb
28 bzw. 29 angetrieben ist. Die weiteren Einrichtungen zum Verfahren der Last 13
sind hier nicht gezeigt, Beide Lastseile 22 und 23 arbeiten gemeinsam auf die Traverse
14. Die Drehscheibe 15 ist auf der Traverse 14 um ihre senkrechte Achse drehbeweglich
gelagert. Die Stellkrä.fte zur Betätigung der Drehscheibe 15 greifen in Punkten
30 und 31 an, die auf der Drehscheibe 15 in Querrichtung der Traverse 14 diametral
zueinander liegen. Die Betätigung der Drehscheibe 15 erfolgt über zwei Betätigungsseile
32 und 33, von denen das Seil 32 in dem Punkt 30 und das Seil 33 in dem Punkt 31
angreift. Das Betätigungsseil 32 ist mittels Seilrollen, wie hier der nichtbaren
Seilrolle 34 über die Neck des Auslegers 12 auf die
Traverse 14
und über auf der Traverse 14 angeordnete Umlenkrollen 35, 36 und 3?.auf den Punkt
30 der Drehscheibe 15. geführt:. Einzugeordneter Windenantrieb 38 mit einer Seiltrommel,-39-ist
Bestandteil der Ausrüstung des Auslegers 12 und- beispielsweise am Mast oder auf
dem Windendeck angeordnet' das-auch den Hubantrieb 29-mit der Seiltrommel 2? trägt.
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In gleicher Weise wie, das Betätigungsseil 32 ist das Betätigungsseil
33 mittels einer-Seilrolle 40 über die Nock des-Auslegers 11 auf die Traverse 14
und über Umlenkrollen 41 und 42 zu dem Kraftangriffspunkt 31 der Drehscheibe 15
geführt. Ein entsprechender Windenantrieb 43 mit Seiltrommel 44 ist dem Ausleger
11 zugeordnet. Die Windenantriebe,38 und 43 sind jeweils in ihrem Moment verstellbar
und werden in gleicher Weise wie die übrigen Antriebe. durch Fernsignalgabe betätigt.
Beim Verfahren der last ohne Drehbetätigung der Drehscheibe 15 arbeiten beide Windenantriebe
58 und 43 mit reduziertem Moment in Aufspulrichtung. Soll die Drehscheibe 15 im
Uhrzeigersinn gedreht werden., so wird der Windenantrieb 43 auf volles Moment umgeschaltet,
so daB das Seil 33 auf der Seiltrommel 44 aufgespult wird, wohingegen mit etwa gleicher
Seillänge das Seil 32 von ihrer Seiltrommel 39 abgezogen wird. Der Windenantrieb
38 wird dabei entgegen seinem Drehsinn durch.-gezogen. Inder Darstellung ist die
Drehscheibe 15 als Seilrolle-ausgeführt, so daB sich das Seil 32 mit der Seillänge,
die von der Seiltrommel 39 abgezogen - wird, aiif dem Umfang -der Drehscheibe
15 aufspult. Soll die Drehscheibe 15 im ui*-gekehrten . Drehsinn betätigt werden,
s.o °wird der - Windenan-, trieb 38 auf sein volles Moment umgeschaltets wobei dann
der-Antrieb 43 entgegen seiner Drehrichtung durchgezogen wird. .Bei -Absenken der
Last 13 mittels der synchron arbeitenden Hubantriebe 28 und 29 werden beide
Windenantriebe 38 und 43 entgegen ihrer Drehrichtung durchgezogen, so daB sie entsprechende
Seillängen abgeben.
Fig. 2 zeigt das Ladegeschirr mit den Auslegern
bzw. hedebäumen 11 und 12 aus Pig. 1. Zur Betätigung der Drehscheibe 15 ist hier
jedoch ein Hilfsantrieb 45 vorgesehen, der auf der Traverse 14 angeordnet ist. Der
Hilfsantrieb 45 arbeitet über ein Stellgetriebe 46 auf die Drehscheibe 15, wobei
die Drehscheibe 15 hier Bestandteil des Getriebes 46 ist und auf ihrem Umfang als
Zahnrad ausgebildet ist. Auf diese Weise sind für die Drehscheibe 15 Drehwinkel
von 360o und mehr erreichbar. Der Hilfsantrieb 45 ist über eine Energieleitung 47
gespeist, die hier mittels Kabelrollen 48 über den Ausleger 12 auf einen Energieverteiler
49 auf der Traverse 14 geführt ist. Zwischen der nicht weiter sichtbaren Energiequelle
und dem Hilfsantrieb 45 ist eine Kabeltrommel 50 angeordnet, die beispielsweise
am Mast oder auf dem Windendeck des Auslegers 12 befestigt ist. Die Kabeltrommel
50 kann mit einer .Feder versehen sein, die fortwährend einen bestimmten Kabelzug
ausübt, so daB beim Heben der Last 13 die Energieleitlxng 47 auf die Kabeltrommel
50 aufgespult, beim Senken der Zagt 13 dagegen von dieser abgezogen wird. Das elastische
Verhalten der Kabeltrommel 50 kann ai4ch durch einen mit geringen Moment fortwährend
in Aufspulrichtung arbeitenden Antrieb erreicht werden.