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Die
Erfindung betrifft einen Kran mit einem Hubwerk, das eine Beseilung
für ein
daran anlenkbares Lastgeschirr wie Greifer aufweist, wobei Halte- und
Betätigungsseile
zum Heben und Senken bzw. Betätigen
des Lastgeschirrs vorgesehen sind.
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Der
Aufsatz „Elektrische
Ausrüstungen
für Greiferkrane" (in: Fördern und
Heben, 1951, Seite 153, 154) gibt eine Übersicht über elektrische Ausrüstungen
für Greiferkrane.
Hier wird bereits darauf hingewiesen, dass Greiferwinden im wesentlichen nach
vier Bauarten gebräuchlich
sind:
- 1. Eintrommelwinden mit einem „Motor" für Einseilgreifer
oder Motorgreifer,
- 2. Zweitrommelwinden mit einem Motor und Umschaltkupplung,
- 3. Zweitrommelwinden mit Planetengetriebe und einem Motor oder
mit besonderem Hub- und Schließmotor
und
- 4. Zweitrommelwinden mit zwei gleichen Motoren mit oder ohne
Kupplung.
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Krane,
die mit einem mechanischen Lastaufnahmemittel, z.B. einem Vier-Seil-Greifer eingesetzt werden,
haben in der Regel zwei Winden, von denen die eine als Schließwinde und
die andere als Haltewinde dient. Auf die Schließwinde werden dabei zwei Betätigungsseile
zum Öffnen
und Schließen
des Greifers, auf die Haltewinde zwei Halteseile zum Heben und Senken
des Greifers auf- und abgewickelt. Um ein Verdrehen der Beseilung
bzw. des Greifers während
dem Betrieb zu vermeiden, sind die Seile in der Regel in großem Abstand
voneinander angeordnet. Ein mechanischer Greifer, der bei solch
einem Kran zum Einsatz kommt, besteht in der Regel aus mindestens
zwei Schalen, einem mechanischen Werk, das für das Öffnen und Schließen der
Schalen zuständig
ist, einem Flaschenzug mit den Schließseilen und einer Traverse,
an der die Halteseile der Haltewinde angeschlagen werden. Die Schließseile der Schließwinde sind
an den Schließseilen
des Greifers angeschlagen. Das Schließen bzw. Öffnen des Greifers wird vom
Kranfahrer durch Betätigen
der Schließwinde
bewerkstelligt, d.h. die Schließseile werden
relativ zu den Halteseilen angezogen bzw. nachgelassen.
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Hierbei
ist es schwierig, die auf den Greifer wirkende Last nach vollendetem
Schließvorgang
auf alle vier Seile gleichmäßig zu verteilen,
so daß auf jede
Winde die Hälfte
der Last einwirkt. Hierzu müssen
beim Hubvorgang mit geschlossenem Greifer die Seile synchron aufgewickelt
werden, d.h. die Winden müssen
synchron fahren. Diese Lastverteilung praktisch in den Griff zu
bekommen, ist steuerungstechnisch aufwendig und kompliziert und
bedarf einer teueren elektronischen und hydraulisch/elektrischen Einrichtung.
Es muß auf
alle Fälle
vermieden werden, daß eine
der Winden die volle Last zu tragen hat und womöglich die andere Winde Schlaffseil
erfährt. Wäre dies
der Fall, was in der Praxis tatsächlich
kurzzeitig auftreten kann, wenn der Schließvorgang abgeschlossen ist,
müßte die
Schließwinde
entsprechend konstruktiv ausgelegt werden.
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In
der DIN 15020 Blatt 1 heißt
es: Bei Seiltrieben für
Mehrseil-Greifer und ähnliche
Lastaufnahmemittel verteilt sich die Belastung während eines Arbeitsspieles
nicht immer gleichmäßig auf
Schließseile
und Halteseile. Deshalb wird für
die konstruktive Auslegung die folgende Verteilung der Last auf Schließseile und
Halteseile emp fohlen: bei kurzfristiger und automatischer Herstellung
der gleichmäßigen Lastverteilung
auf Schließseile
und Halteseile sind für
die Schließseile
und die Halteseile je 66% der Last anzusetzen, wenn das benutzte
System die gleichmäßige Verteilung
der Last auf Schließseile und
Halteseile im Verlauf des Hubvorganges nicht herstellt, sind bei
den Schließseilen
100% der Last und bei den Halteseilen 66% der Last anzusetzen.
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Die
anzustrebende rasche und gleichmäßige Lastverteilung
wird bei bisher bekannten Lösungen nur
kompliziert und mit großem
steuerungstechnischen Aufwand erreicht. Sie erfordert neben der
exakten Ansteuerung der Winden eine Einrichtung, die überwacht,
ob eine Winde Schlaffseil hat und diese stoppt, wenn die Gefahr
des Verwickelns der Seile besteht.
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Ferner
ist es bei bekannten Kränen
schwierig, während
dem Heben oder Senken ein simultanes Öffnen oder Schließen des
Greifers zu bewerkstelligen. Dies erforderte sehr großen technischen
Aufwand betreffend die Windensteuerung.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Kran
zu schaffen, der die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile
vermeidet. Insbesondere soll ein verbessertes Hubwerk vorgesehen
werden, welches mit einfachen Mitteln eine gleichmäßige Lastverteilung
erreicht und ein simultanes Betätigen
des Lastgeschirrs während
dem Hub- und Senkvorgang erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei einem Kran der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Beseilung
aus zwei außen
liegenden Halteseilen zum Heben und Senken des Lastgeschirrs und
einem dazwischen liegenden Betätigungsseil
zur Betätigung
des Lastgeschirrs besteht, sowie eine gemeinsame Windentrommel zum
Auf- und Abwickeln sowohl der Halteseile als auch des Betätigungsseils
und Mittel zur Betätigung
des Betätigungsseils
unabhängig
von der Wickelbewegung der Windentrommel vorgesehen sind.
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Die
Beseilung besteht also lediglich aus drei Seilen. Durch das Aufwickeln
aller Seile auf eine gemeinsame Windentrommel ist beim Hubvorgang
eine synchrone Bewegung aller Seile und damit eine gleichbleibende
Lastverteilung sichergestellt. Die Betätigung bzw. das Schließen des
Lastgeschirrs durch das Betätigungsseil
wird unabhängig
von der Windentrommel bewerkstelligt, auf die das Betätigungsseil
aufgewickelt wird.
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Bei
dem einzelnen, zentralen Betätigungsseil
ist ein gleichmäßige Lastverteilung
leichter erreichbar, zudem vereinfacht sich die Seilführung und der
benötigte
Raum hierfür.
Durch das synchrone Auf- und Abwickeln auf eine gemeinsame Windentrommel
kann von einer Überwachungseinrichtung, die
das Erschlaffen jedes einzelnen Seiles überwacht, abgesehen werden.
Durch die außen
liegende Anordnung der Halteseile ergeben sich für diese bezüglich des Lastgeschirrs günstige Hebelverhältnisse,
so daß ein
unbeabsichtigtes Verdrehen des Lastgeschirrs, das zu einer Verdrillung
der Beseilung führen
kann, weitgehend vermieden ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die Mittel zur von der Windentrommel
unabhängigen
Betätigung
des Betätigungsseiles
in die Seilführung
zur Führung
des Befestigungsseils von der Windentrommel zu dem Lastgeschirr
integriert und verändern
die Länge
des Seilweges zwischen der Windentrommel und dem Lastgeschirr. Um
ein Anziehen des Betätigungsseiles
relativ zu den Halteseilen zu erreichen, wird der Seilweg zwischen
Windentrommel und Lastgeschirr verlängert; um das Betätigungsseil
nachzulassen und das Lastgeschirr zu öffnen wird das Betätigungsseil über einen
kürzeren
Seilweg von der Windentrommel zum Lastgeschirr geführt.
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Vorzugsweise
besitzt die Seilführung
für das Betätigungsseil
mehrere Umlenkrollen, von denen zumindest eine translatorisch bewegbar
geführt
und an eine Stellvorrichtung, insbesondere an eine hydraulische
Stell-Zylindereinheit, angekoppelt ist. Alternativ kann hier auch
eine Seilwinde als Stellvorrichtung vorgesehen werden. Durch Zustellen
der Stellvorrichtung kann der Seilweg des Betätigungsseiles zwischen Windentrommel
und Lastgeschirr in einfacher Weise verändert werden, und zwar unabhängig von
der Auf- und Abwickelbewegung der Windentrommel, auf der das Betätigungsseil
aufgewickelt ist. Insbesondere läßt sich
hierdurch in einfacher Weise beim Heben und Senken des Lastgeschirrs
ein simultanes Öffnen
und Schließen
des Greifers erreichen.
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Eine
vorteilhafte Ausführung
der Erfindung besteht darin, daß für das Betätigungsseil
eine Einscherung mit flaschenzugartig angeordneten Umlenkrollen
vorgesehen ist, die von der Stell-Zylindereinheit aufeinander zu
und voneinander weg bewegbar sind, um den Betätigungshub des Betätigungsseiles zu
bewerkstelligen. Insbesondere kann eine mehrfache Einscherung vorgesehen
sein, wobei zweckmäßigerweise
die Umlenkrollen auf einer Seite der Einscherung auf einer gemeinsamen
Drehachse gelagert sind, die parallel zur Seilrichtung verschieblich angeordnet
ist. Hierdurch kann mit einem kleinen Hub der Stell-Zylindereinheit
eine große
Seilbewegung des Betätigungsseiles
erreicht werden, respektive wird eine Untersetzung der auf das Betätigungsseil
einwirkenden Schließkraft
erreicht. Somit wird eine Überbeanspruchung
des Betätigungsseiles
bzw. der Windentrommel im Bereich des Betätigungsseiles nach Beendigung
des Schließvorganges
vermieden. In vorteilhafter Weise kann ein kleiner, d.h. kurzer
Hydrozylinder mit kurzem Stellweg eingesetzt sein, der erforderliche
Platz hierfür
ist gering.
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Die
Betätigungsmittel
für das
Betätigungsseil können je
nach Art der Seilführung
an unterschiedlichen Abschnitten des Kranes vorgesehen sein. In Weiterbildung
der Erfindung sind die Betätigungsmittel,
insbesondere deren Stell-Zylindereinheit einschließlich der
zugehörigen
Umlenkrollen, an einem Kranausleger angeordnet. Hierdurch wird eine
platzsparende Anordnung der Beseilung erreicht. In besonders vorteilhafter
Weise können
die Betätigungsmittel
für das
Betätigungsseil,
insbesondere die Stell-Zylindereinheit, gegenüber der Umgebung gekapselt,
vorzugsweise im Inneren eines kastenförmigen Abschnitts des Kranauslegers
aufgenommen sein. Es ist also ein Staubschutz vorgesehen. Dies ist besonders
wichtig bei Schüttgutumschlag
mit großen Staubmengen.
Bei ausgefahrener Kolbenstange ist diese davor geschützt, daß sich Staub
und Schmutz ansetzt und die Funktion der Stell-Zylindereinheit beeinträchtigen
könnte.
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Es
kann auch die Einscherung des Betätigungsseiles einschließlich der
hierfür
notwendigen Umlenkrollen im Inneren des kastenförmigen Kranauslegers aufgenommen
sein. Hierdurch wird eine komplette Kapselung erreicht. Um das Betätigungsseil
zugänglich,
prüf- und
pflegbar zu halten, kann auch die Stell-Zylindereinheit alleine
gekapselt sein, in diesem Fall sind die Seilabschnitte im Bereich
der Einscherung durch die Wände
des kastenförmigen Abschnitts
geführt.
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Um
eine einfache und robuste Steuerung des Kranes bzw. des Hubwerks
zu erreichen, kann in Weiterbildung der Erfindung das Hubwerk, d.h.
die Windentrommel und auch die Stell-Zylindereinheit, vollkommen
hydraulisch angetrieben und gesteuert sein. Die Steuerung kann frei
von teueren und empfindlichen elektronischen Antriebs- und Steuerungsbauteilen
wie inkrementalen Meßwertgebern
ausgebildet sein. Dies ermöglicht
zum einen eine kostengünstige
Realisierung der Steuerung. Zum anderen besitzt die hydraulisch
arbeitende Steuerung eine große
Standfestigkeit auch bei rauhem Einsatz des Kranes. Im Gegensatz
hierzu neigen elektronische Steuerungsbauteile wie Meßwertgeber
bei Kranen mit stoßhaftem
Betrieb unter rauhem Einsatz zur Ungenauigkeit und Verschleiß.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind hydraulische Steuerungsmittel zur
Steuerung der Schließkraft
des Lastgeschirrs, insbesondere ein Druckbegrenzer zur Begrenzung
des Stell-Zylinderdrucks, vorgesehen. Die gewünschte Schließkraft kann
unabhängig
von einer Hub- oder Senkbewegung aufrechterhalten werden. Die Steuermittel
zur Steuerung der Schließkraft
sind vorzugsweise derart ausgebildet, daß auch während des Hubvorganges des Lastgeschirrs
eine gleichbleibende Schließkraft
des Lastgeschirrs bewirkt wird. Durch die Verwendung eines Druckbegrenzers
ist insbesondere eine Überbelastung
der Betätigungsseile
verhindert.
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Vorzugsweise
ist der Schließhub
der Stell-Zylindereinheit vorgegeben. Hierzu kann ein Endschalter,
der gegebenenfalls elektrisch ausgebildet sein kann, zur Begrenzung
des maximalen Betätigungsweges
der Stell-Zylindereinheit vorgesehen sein.
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Eine
besonders einfache und kostengünstige
sowie leichte Ausführung
des Hubwerks kann dadurch erreicht werden, daß sowohl für die Betätigungsmittel des Betätigungsseiles
als auch für
einen Wippzylinder zum Wippen des Kranauslegers ein gemeinsamer
Hydraulikkreis mit einer gemeinsamen Pumpe vorgesehen ist. Der Antrieb
zur Neigungsverstellung des Kranauslegers als auch der Antrieb des Hubwerks
bzw. deren Seile wird von einer gemeinsamen hydraulischen Druckquelle
gespeist. Vorzugsweise ist ein Umschaltventil zur wahlweisen Beaufschlagung
des Wippzylinders oder der der Einscherung des Betätigungsseiles
zugeordneten Stell-Zylindereinheit
vorgesehen. Beim Schließvorgang,
d.h. bei der Betätigung
des Betätigungsseiles
erfolgt kein Wippen des Kranauslegers, umgekehrt bleibt das Lastgeschirr
beim Wippen des Kranauslegers in der entsprechenden vorgegebenen
Schließstellung.
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Um
eine unabhängige
und abgekoppelte Betätigung
der Stell-Zylindereinheit für
das Betätigungsseil
und des Wippzylinders zum Wippen des Kranauslegers zu erreichen,
kann gemäß einer
anderen Ausführung
der Erfindung für
die Stell-Zylindereinheit des
Betätigungsseiles
ein separater, eigener hydraulischer Kreislauf mit separater Druckquelle
vorgesehen sein.
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Bei
gleichzeitiger Betätigung
der Stell-Zylindereinheit für
das Betätigungsseil
und des Wippzylinders für
den Kranausleger verhalten sich die Geschwindigkeiten entsprechend
den angesteuerten Durchflußmengen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das einzelne Betätigungsseil über ein
Brücke
an die Schließseile
des Schließwerks
eines Greifers angekoppelt. Die sich durch die Schließhub-Länge ergebende
Begrenzung der Hubhöhe
des Greifers unter den Auslegerkopf des Kranauslegers kann dadurch
ausgeglichen bzw. erhöht
werden, daß der
Ausleger weiter nach oben gewippt wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführung
der Erfindung kann das Schließwerk
des Greifers auch mit einem Schließseil ausgestattet sein, dessen
eines Ende an einem Fixpunkt im Greifer angehängt und dessen anderes Ende
mit dem Betäti gungsseil
verbunden ist. Es wird also nur ein Ende des Schließseiles
aus dem Greifer herausgezogen. Die Verbindung zwischen dem Betätigungsseil
und dem Schließseil
des Greifers ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß diese über die
Seilrollen am Kopf des Kranauslegers gezogen werden kann. Beispielsweise
kann die Verbindung mittels an den entsprechenden Seilenden befestigter
Seilbirnen bewerkstelligt werden, die in entsprechender Weise wie
mit einem Schäkel
verbindbar sind. Hierdurch läßt sich eine
größere Hubhöhe des Greifers
erreichen.
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Diese
und weitere Merkmale gehen außer aus
den Ansprüchen
auch aus der nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen hervor,
anhand derer ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert wird.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Krans mit einem wippbaren Kranausleger
und einem an einer Beseilung aufgehängten Lastgeschirr in Form
eines Greifers gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in Seitenansicht,
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2 eine
Draufsicht auf den Kranausleger im Schnitt entlang der Linie A-A
in 1,
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3 eine
perspektivische Schräg-Draufsicht
des Kranes in teilweise aufgeschnittener Darstellung,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
des Kranauslegers in perspektivischer Ansicht ähnlich 3, und
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5 eine
vergrößerte Darstellung
des Kranauslegerabschnittes, der in 4 als Detail „I" gekennzeichnet ist.
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Der
vorzugsweise als Schiffskran eingesetzte Kran gemäß 1 besitzt
einen um eine vertikale Achse drehbaren Drehturm 1, an
dem ein Kranausleger 2 mit einem seiner Enden um eine horizontale Achse
wippbar angelenkt ist. Zum Wippen des Kranauslegers ist ein hydraulisch
arbeitender Wippzylinder 3 vorgesehen, der zum einen an
den Kranausleger 2 angelenkt und zum anderen an dem Drehturm 1 abgestützt ist.
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Das
Hubwerk 4 des Krans besitzt eine Beseilung 5,
die aus lediglich drei Seilen besteht, nämlich einem zentralen, mittig
verlaufenden Betätigungsseil 6 und
zwei außen
liegenden, parallel verlaufenden Halteseilen 7 (vgl. 4).
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Die
beiden Halteseile 7 sind jeweils mit einem ihrer Enden
voneinander beabstandet an einer Traverse eines Greifers 8 ankoppelbar
und sind von ihren jeweils anderen Enden her auf eine gemeinsame
Windentrommel 9 aufgewickelt (vgl. 4), die am
Kranausleger 2 angeordnet und gelagert ist und zwar in
dessen dem Drehturm 1 zugewandten Endbereich. Die Halteseile 7 verlaufen
in Längsrichtung des
Kranauslegers 2 und sind an dessen Auslegerkopf 10 über Umlenkrollen 11 geführt, von
denen aus sie frei hängend
nach unten zu dem Greifer 8 parallel zueinander verlaufen.
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Das
zentrale Betätigungsseil 6 ist
mit seinem einen Ende an einer Brücke 12 anschlagbar,
die wiederum mit den Enden der Schließseile eines nicht näher dargestellten
Schließwerks
des Greifers 8 verbunden ist (vgl. 4). Von
seinem anderen Ende her ist das Betätigungsseil 6 ebenfalls
auf die Windentrommel 9 aufgewickelt, auf die auch die
beiden Halteseile 7 aufgewickelt werden. Die Windentrommel 9 kann
gegebenenfalls in drei Trommelabschnitte aufgegliedert sein, auf
die die entsprechenden Seile aufrollen. Das Betätigungsseil 6 ist
im Bereich des Auslegerkopfes 10 ebenfalls über eine
Umlenkrolle 13 geführt,
die zwischen den beiden Umlenkrollen 11 für die Halteseile 7 vorzugsweise
auf einer gemeinsamen Achse angeordnet ist. Zwischen dem Auslegerkopf 10 und
der Windentrommel 9 ist für das Betätigungsseil 6 eine
mehrfache Einscherung 14 vorgesehen, die eine Mehrzahl
von Umlenkrollen in flaschenzugartiger Anordnung aufweist. Wie 5 zeigt,
sind an einem Ende der Einscherung 14 drei auf einer gemeinsamen
Drehachse sitzende Umlenkrollen 15 vorgesehen. Auf der
anderen Seite der Einsche rung wird das Betätigungsseil 6 über zwei
auf einer gemeinsamen Achse sitzende Umlenkrollen 16 und eine
weiter zurück
gesetzte dritte Umlenkrolle 17 geführt (vgl. 4 und 5).
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Die
Umlenkrollen 15 sind in einer Schiebeführung 18 längsverschieblich
geführt,
und zwar im wesentlichen parallel zur Seilzugrichtung des Betätigungsseiles 6,
d.h. im vorliegenden Fall in Längsrichtung
des Kranauslegers 2. Die Schiebeführung 18 kann verschiedenartig
ausgebildet sein, sie ist wie 5 zeigt,
im Inneren des Kranauslegers 2 angeordnet und an diesem
befestigt. Die verschieblichen Umlenkrollen 15 sind gemeinsam
verschieblich, sie können
auf einer gemeinsamen Drehachse gelagert sein. Zur Verstellung der
verschieblichen Umlenkrollen 15 ist eine Stell-Zylindereinheit 19 vorgesehen. Deren
Stellzylinder 20 stützt
sich mit seinem einen Ende an dem Kranausleger 2 ab und
ist an seinem anderen Ende mit der Kolbenstange an den verschieblich
geführten
Umlenkrollen 15 angelenkt. Die Stell-Zylindereinheit 19 arbeitet
hydraulisch. Mit ihrer Hilfe kann die Länge der Einscherung 14,
d.h. der Abstand der Umlenkrollen 15 von den festen Umlenkrollen 16 bzw. 17 durch
Verschiebung der beweglichen Umlenkrollen 15 eingestellt
und verändert
werden. Hierdurch kann der Greifer 8 geschlossen und geöffnet werden,
wie noch erläutert
werden wird.
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Die
Stell-Zylindereinheit 19 sowie die Umlenkrollen 15, 16 der
Einscherung 14 sind im Inneren des in diesem Abschnitt
kastenförmig
ausgebildeten Kranauslegers 2 angeordnet und nach außen hin
abgeschirmt. Die kastenförmige
Ausbildung des Kranauslegers 2 bildet einen Staubschutz
für die Stell-Zylindereinheit 19 und
ist insbesondere bei Schüttgutumschlag
hilfreich, da sie das Ansetzen des Staubes auf der Kolbenstange
der Zylindereinheit 19 verhindert und deren Funktion sicherstellt. Durch
nicht gezeigte Querbleche, die vor und hinter der Stell-Zylindereinheit 19 vorgesehen
sein können, kann
die Stell-Zylindereinheit gänzlich
gekapselt werden. Die Halteseile 7 und das Befestigungsseil 6 können durch
entsprechende Aussparungen in solchen Querwandungen geführt sein.
Gegebenenfalls kann die gesamte Einscherung 14 im Inneren
des Kastens liegen.
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Zum
Antrieb der Stell-Zylindereinheit 19 ist ein in den Figuren
nicht näher
dargestellter Hydraulikkreis vorgesehen, der in der eingangs beschriebenen
Art und Weise ausgebildet sein kann. In entsprechender Weise ist
auch der Antrieb des Wippzylinders 3 als Hydraulikkreis
ausgebildet, wie eingangs beschrieben.
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Nachfolgend
wird die Funktion und Wirkungsweise des Krans näher erläutert:
Um den Greifer 8 aus
der in 1 gezeigten geschlossenen Stellung zu öffnen, wird
die Stell-Zylindereinheit 19 zusammengefahren, so daß der Abstand
der Umlenkrollen 15 und 16 der Einscherung 14 verkleinert
wird. Hierdurch wird der Seilweg des Betätigungsseiles 6 zwischen
Windentrommel 9 und Greifer 8 verkürzt, so
daß das
Betätigungsseil 6 am Greifer 8 nachgelassen,
d.h. zusätzliches
Seil nach unten gegeben wird. Dies kann sowohl bei stehender Windentrommel 9 als
auch bei sich drehender Windentrommel 9, d.h. also auch
während
der Hubbewegung bewerkstelligt werden.
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Um
den Greifer 8 zu schließen, wird in kinematischer
Umkehrung die Stell-Zylindereinheit 19 auseinander
gefahren, so daß das
Betätigungsseil 6 im
Bereich der Einscherung 14 über ein größere Wegstrecke geführt wird,
wodurch das am Greifer angelenkte Ende des Betätigungsseiles 6 angezogen wird.
Die maximale Auffahrkraft der Stell-Zylindereinheit 19 wird
dabei durch einen nicht gezeigten in den Hydraulikkreis für den Stellzylinder 20 geschalteten Druckbegrenzer
begrenzt. Die Schließkraft
des Greifers 8 wird also begrenzt. Ebenso ist der Schließhub des
Zylinders durch einen Endschalter vorgegeben, d.h. die Stell-Zylindereinheit 19 wird
in eine definierte Stellung gefahren, in der der Greifer 8 geschlossen ist.
Hierbei wird der Zusammenhang genutzt, daß die Schließ- bzw. Öffnungsstellung
des Greifers 8 ausschließlich durch die Stellung der
Stell-Zylindereinheit 19 bestimmt werden kann, jeder Stellung
der Stell-Zylindereinheit 19 entspricht eine bestimmte Betätigungsstellung
des Greifers 8. Der Greifer 8 wird also unabhängig von
der Stellung oder Bewegung der Windentrommel 9 geöffnet und
geschlossen.
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Um
den Greifer 8 anzuheben bzw. abzusenken wird die Windentrommel 9 betätigt, auf
der sowohl die Halteseile 7 als auch das Betätigungsseil 6 auf-
und abgewickelt werden. Durch gleiche Durchmesser der entsprechenden
Trommelabschnitte wird eine synchrone Seilgeschwindigkeit erreicht.
Auch die Seildurchmesser sowohl der beiden Halteseile 7 als
auch des Betätigungsseiles 6 entsprechen
einander, um ungleichmäßige Aufwickelgeschwindigkeiten zu
vermeiden.
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Um
eine ständig
wirkende Schließkraft
am Greifer 8 zu erreichen, wird auch während des Hebe- bzw. Absenkvorganges
ein permanent anstehender Druck im Hydraulikkreis der Stell-Zylindereinheit 19 geschaltet.
Durch Steuerung dieses Drucks kann die Schließkraft und auch eine gleichmäßige Lastverteilung
eingestellt werden. Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, daß nur ein
einziges Betätigungsseil
vorgesehen ist. Entsprechend einfach läßt sich durch Steuerung der
Stell-Zylindereinheit 19 eine
gleichmäßige Lastverteilung
auf alle Seile der Beseilung 5 erreichen.
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Wie 3 zeigt,
kann bei entsprechender Untersetzung des Schließwerkes des Greifers 8 ein großer Seilweg
der Schließseile
erforderlich sein. Die Brücke 12,
die das Betätigungsseil 6 mit
den Schließseilen
verbindet, wird hierbei entsprechend weit von dem Greifer 8 weggezogen
und begrenzt die Hubhöhe
des Greifers 8, die erreicht ist, wenn die Brücke 12 unterhalb
dem Auslegerkopf 10 angelangt ist. Um den Greifer 8 trotzdem
weiter anheben zu können, wird
der Kranausleger 2 mittels des Wippzylinders 3 weiter
nach oben gewippt. Auf diese Weise ist ein ausreichender Hubweg
des Greifers sichergestellt.