DE1518345A1 - Verfahren zur Herstellung von Trimethylhexamethylendiamin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TrimethylhexamethylendiaminInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Trimethylhexamethylendiamin
Es ist schon aeit längerem bekannt, daß man duroh katalytisch«
Hydrierung Adipinsäuredinitril in Hexamethylendiamin überführen kann. Als Hydrierungskatalysatoren haben 3ioh insbesondere
solche auf der Basis von Nickel und Kobalt durchgesetzt, die im diskontinuierlichen Betrieb in Form von Skelettkatalysatcr en,
im kontinuierlichen Verfahren auf Trägern wie Bimsstein oder
Kieselgel oder als trägerlose Sehmelzkontakte verwendet werden.
Die Reaktionstemperaturen liegen zwischen 50 und 150°C, wobei
Wasserstoffdrücke zwischen 20 und 600 atü erforderlieh sind.
Im Chargenbetrieb setzt man Ammoniakmengen bis zu 50 % des
Ansatzes zu, im kontinuierlichen Betrieb bis zu 4 Teilen NE,
auf 1 Teil Adipinsäuredinitril, um die Bildung des Hexamethylenimine zurückzudrängen, doch erhält man auch ohne Ammoniakzusatz
mit Kobalt Ausbeuten bis zu 89 > an Diamin. Zur Verbesserung der
Ausbeuten wurde ferner vorgeschlagen, neben Ammoniak ein weiteres Lösungsmittel bspw. einen niederen aliphatischen Alkohol oder
einen Kohlenwasserstoff zu verwenden, oder man führt einen Teil des Reaktioneproduktes im Kreislauf.
Die Abfuhr der bedeutenden Reaktionswärme (δ H = -ca. 75 kcal.)
wird im kontinuierlichen Prozeß duroh einen großen Überschuß
an Wasserstoff bewältigt, der den Reaktionsofen durchströmt und in üblicher Weise unter Kühlung im Kreis geführt wird.
Überträgt man diese für die Hydrierung des Adipinsäuredinitrils geltenden
optimalen Bedingungen auf die Hydrierung des 2.2.4- oder 2.4.4-Trimethyladipinsüuredinitrlls bzw. auf deren Gemisch, wie man
«ie z.B. nach dem Verfahren der Patentanmeldungen Soh 32 750 IVb/12o,
Soh 22 751 IVb/12 o, Sch 32 752 IVb/12 ο und Soh 32 753 IVb/12 ο
herstellen kann, so erhält man nur in geringen Ausbeuten die
20981 7/U94 3ADORIGiNAL
entsprechenden Trime thy Ihexame thy lendi amine, neben größeren Anteilen
an sek, und tert. Aminen, Insbesondere an dem cyclischen
Trimethy!hexamethylenimin sowie an dem für gewisse Anwendungszwecke sehr stööenaen μπα vom Diarain nur schwierig abzutrennenden
a-Arainometihyl-S.g^- (bzw. 2.4,4-)-trimethylcyelopentylamin-(1)
Während man beispielsweise bei einer Chargenhydrierung des Adipinsäuredinitrils
mit; Raney-Nickel in Gegenwart von Ammoniak bei
12Q0C dag Hexamethylendiamin ip über 90-$iger Ausbeute erhält,
führt die Hydrierung des Trimethyladipinsäuredinitrll-isomerengemisehes
unter gleichen Bedingungen nur zu einer 15-^igen Ausbeute
ue§. entsprechenden Diamins«
Die Ursach^ dieses gegenüber dem herkömmlichen geraukettigen
Adipinsäuredinitril abweichende Verhalten liegt in der starken Verzweigung des Moleküls, An zahlreichen in der Fachliteratur
beschriebenen Baispielen ist zu ersehen, daö im allgemeinen
Ringschlußreaktionen yorx offenksttigen Molekülen durch äubstifeuenten
begüsisfcigt werden. Xn besonderem Maße wird diese
Tendenz bei trimethylsubstituierfcen Aaipinsäuredinitrilen deutlich,
wobei na@3fi Ui® Anordnung der Methylgruppen im Molekül
ein© Bolle spielfe.
Bi$ hjufee §ind keine techpiachf?n ffrfahren bekannt geworden,
nach deftjen $m 2«2,krhm<» a^.^hi
' oder dsFfii ^emisehe durch katalytsisohe Hydrierung der Dinitrile
in brauehtoßPftn Ausbeuten hejpgeitellfe werden kann.
Bs WM?4© Wn pefundfk eia@ die Hydrierung des Trime thy ladipin- .
in hohen Aus.feettfeen (über.9| ^) au den gewünschten
gelenkt; werden kann«, §eg#nstahd dep Erfindung ist ein
Verfahren gur fiyärierunf ¥oii 2?gfi4^odep a.^^-Trimethyladipinsäi4redinit.ril
öder 4@reß Opißlsetxe zu dem entsprechenden Diamin,
das dadurch geteennsseichne^ ist« öaö man im Temperaturbereich
zwiaohen e'swe '~6Q VMu I6ö%# fQPZUgswelse zwischen 80 und 1JO C,
die ReaktionabecilnguBgeis (purobaatg. Verhältnis Dinitrili Ammoniak,
Was.3er st off mengte DfucIe) so wählt, daß im ersten Fünftel des Reaktionen
raums mehr als J3 % Yorzugsweisemehr als 90 $ des Dinitrile zum
SAD ORIGINAL
Diamin umgesetzt werden, während im verbleibenden Teil des R^aktionsraums
lediglich eine Nachhydrierung erfolgt. Zweckmäßig achtet man darauf, daß es in der ersten Zone nicht zu Temperaturspitzen auf der
Katalysatoroberfläche konunt.
Eine solche Verfahrensweise stellt spezielle Anforderungen an
den Katalysator und die Durchführung der Wärmeabfuhr.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kitrilhydrierungen wird beim
erfindungsgemäßen Verfahren der Hauptanteil aer Reaktionswärme nicht über den Wasserstoff, sondern über das Animoniak abgeführt,
hierzu sind Mengen zwischen 4 und 20 Vol-Teilen an flüssigem NHV
pro Vol-Anteil Dinitril erforderlich. Die Wasserstoffmenge uno uamit
auch der Anteil des verdampfenden Ammoniaks muß möglichst nlearig
gehalten werden, r,o daß in der Flüssigphase noch ein hoher An-mcniaküberschuß
erhalten bleibt. Dabei ist offensichtlich die noch maximal zulässige Wasserstoffmenge von den übrigen Reaktionsbedingungen
wie Temperatur, Druck und dem ursprünglich angewandten Arnmoriak-Dinitril-Verhältnis abhängig. Hydriert man beispielsweise
bei 1200C unter jJOO atü Gesanitdruck, sollte die durchgesetzte
Wasserstoffmenge 5 Betriebsliter pro kg Dinitril bei einem Verhältnis
von Ammoniak t Dinitril 10 s 1 nicht überschreiten, um
maximale Ausbeuten zu erhalten. Der Druck sollte im allgemeinen zwischen 100 und 1000 atü liegen.
Ein für diese Hydrierung besonders geeigneter Katalysator wurde in einem Kobalt-Kontakt gefunden, der einerseits eine so hohe
Aktivität besitzt, daß eine rasche Hydrierung in der oberen Kontaktzone
gewährleistet ist, andererseits jedoch eine ausreichende mechanische Stabilität besitzen muß, d.h., er darf nicht zerfallen
und damit desaktiviert werden. Diese gewünschten Eigenschaften
besitzt beispielsweise ein Kobalt-Kontakt auf Kieselgurbasis ( 25 und 75 -p, vorzugsweise zwischen 50 und 65 % Co im reduzierten
Zustand) mit Zusätzen an Erualkalioxiden, vorzugsweise Calciumoxid, ,
der bei 200 - 5OO, bevorzugt 400 - 4500C in einem Wasserstoffstrom
von hoher Geschwindigkeit reduziert wira .
209817/1494 - 4 "
Ein Nachlassen der Katalysatoraktivität in der Hydrierzone bedeutet
eine verstärkte Bildung von cyclischen Nebenprodukten. Als besonders empfindlich gegen Cyclisierungsreaktionen haben
sich das Trimethy!adipinsäuredinitril selbst als auch die nur
unvollständig hydrierten Zwischenprodukte (Aldimine) erwiesen. Das Dinitril bildet in Gegenwart von basischen Substanzen
S-Imino-trimethylcyclopentan-carbonsäurenitril, das dann zum
1- Affiinomethyl-trimethylcyelopentylftinin-(2) hydriert wird.
Durch eine rasche möglichst vollständige Hydrierung wird vermieden,
daß nicht umgesetztes Dinitril und bereits gebildetes basisches Diamin längere Zeit nebeneinander im Reaktionsprodukt
vorliegen, was andernfalls zwangsläufig zur Irninonitrilblldung führt.
Das cyclische Trimethylhexamethyleniiriin entsteht vermutlich durch
intramolekulare Addition von bereits bis zum Amin hydrierten Nitrilgruppen an noch nicht oder nur bis zur Aldiminstufe
hydrierten Gruppen:
CH, CH,
ι 3
s
GH,
CH,
+ Hg
3 3
CH2 - CH - CH2 - C - CH3
NH CH2 CH2
2098177.1494
SAD ORIGINAL
Neben der allgemein größeren Hingstabilität substituierter
Heterocyclen wird in diesem Fall ihre Bildung noch dadurch erheblich begünstigt, daß die Nitrilgruppen infolge der
asymmetrischen Anordnung der Methylgruppen verschieden schnell hydriert werden.
Die Forderung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Hydrierung
möglichst vollständig in der obersten Kontaktzone ablaufen zu lassen,, beschränkt im allgemeinen die maximal zulässig« Durchsatzmenge
an Dinitril. Als besonders wirkungsvoll erwiesen sich bisher nicht gebräuchliche Reaktorformen, die dadurch
charakterisiert sind, daß das Hydriergut zunächst einen Reaktorteil
mit relativ großem Querschnitt durchströmt, während die Nachhydrierung in einem Reaktorteil mit vergleichsweise kleinem
Querschnitt erfolgt. Durch eine solche Anordnung kann die Leistung einer Hydrieranlage erheblich verbessert werden. Man
kann hierbei auch so verfahren, daß man zwei verschiedene
Reaktoren benutzt, zunächst einen breiten, kurzen Hydrierofen,
von dessen Boden aus das Produkt dann in einen langen, schmalen Reaktionsturm geführt wird.
Die Hydrierung kann in einem Temperaturbereich zwischen 60 und l60°C, vorzugsweise zwischen 80 und 1300C erfolgen. Neben
Ammoniak lmna noch ein weiteres Lösungsmittel, beispielsweise
Methanol, verwendet werden. Die Abtrennung des Ammoniaks vom Rohdiamin erfolgt zweokmäßigerweiae mittels einer Druckdestillation
(20-50 atü), wobei das destillierte Ammoniak erneut
dem Reaktionsofen zugeführt wird.
Die auf diese Weise in hohen Ausbeuten herstellbaren Trimethylhexamethylendiamine
sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen.
— ο ·* 209817/1494 BAD-ORIGINAL
!spiele
1510345
1.) In ein Re&ktorrolir mit einer lichten Weite von 120 «an und
einer Länge von ISOÖ mm werden 10 1 eines Kobalt-Katalysators
(βθ % Co aus Kieselgur, fadenförmig) gefüllt. Ober- und unterhalb
des Kontaktes wird «3© eine Sahieht Rasehigringe gelegt.
In den oberen feil werden pro Stunde 1.2 1 Trimethyladipinsäuredinitril
und 10 1 flüssiges Ammoniak so eingepumpt, daß vor Eintritt in di® Kontaktsone Mitrll und Ammoniak vollkommen
miteinander geiaiaht uad außerdem Ia gleichmäßiger Verteilung
den Katalysatorraum durehrleseln. Me Hydriertemperatur beträgt
120° ηηά wird solion im ersten PUnftel des Reaktors erreicht. Der
Wasserstoff dru®?:: beträgt 300 atü. Aus dem unteren Teil des
Hydrierofens fließt das Produkt in einen DruekabscMder, in
dem Wasserstoff und ftramemiakalisehe Diaminlösung getrennt werden.
Aus der Gasphase d@3 Abscheiders entzieht man stündlich
1.5 Miir Wasserstoff. Das anfallende Flüssigprodukt wird auf 300 atü
entspannt, das Ammoniak bei dl®sew Braok destiliativ abgetrennt
und erneut eingesetzt.
Die weitere Aufarbeitung des Bohdiasains erfolgt durch Vakuumdestillation.
Bs enthält folgende Fraktionen:
1, 8 Qew.^ TrimethylhexamethySmin
0,08 " S-Aminomethyl-trimethyl-cyelopentylainin
■96, 9 R TrimelhylhexaniethyleiMiiamin
%s 2 * Destillationsrückstand»
2.) Bie hiei» verwendet® Hydrieranlage toeste&fe aus zwei übereinander
angeoränetesi vers.ehiffden dimenfeionierten J?e»ktlona8fen, von
. desen der obm1® Hsmktcüf (Surchmesij^ri 500 mm$ Länge ι 1000 mm)
mit 130 1, des· unfsere (Jhirohnwaaeri 250 amii Länget 3000 mm)
mit Bo 1 mm ist l@ispi«l I.) - b@ielirlebenea Imtalyaators beschickt
wird, lsi c*«r©.^ Drifetel ύ·* lefektioiieofeii« ist ein Wärmeaustausoh-
»ggregat eingebaut* in welehem am® jSlneatzprodukt vorgewärmt
und gloiohseit-is ®Xn Teil der RefOefcionswanßt felögeführfe wird.
2QS817/U94 - 7 -
1S18345
Der stündliche Durchsatz beträgt 55 1 Trimethyladipinsäuredir.itril,
26c 1 NIi54 (flüssig) vnä ήO Ki./ ϊ-asserstoff. Ίιλ
übrigen ist die Anlage wie in Bosöiel 1.) beschrieben ausgortattet-Die durchschnittliche Ausbeute aa reinem ΏΙ&ιΛη in den ersten 2000 Betriebsstunden belauft sich auf 95*5 >·>·
übrigen ist die Anlage wie in Bosöiel 1.) beschrieben ausgortattet-Die durchschnittliche Ausbeute aa reinem ΏΙ&ιΛη in den ersten 2000 Betriebsstunden belauft sich auf 95*5 >·>·
209817/149/, BAD
Claims (2)
1.) Verfahren zur Hydrierung von 2.2.4- oder 2.4,4-Trimethyltdipinsäuredlnitril
oder deren Gemische zum entsprechenden Diamin, dadurch gekennzeichnet, daß man in Temperaturbereichen zwischen
etwa 60 und 16O°C, vorzugsweise zwischen 80 und 1JO0C die
Reaktionsbedingungen (Durchsatz, Verhältnis Dinitril t Ammoniak,
Wasserstoffmenge, Druck) so wählt, daß im ersten Fünftel des
Reaktionsraumes mehr als 75 %, vorzugsweise mehr als 90 # des
Dinitrils zum Diamin umgesetzt werden, während im verbleibenden Teil des Reaktionsraumes lediglich eine Nachhydrierung erfolgt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung
von Kobalt-Kontakten.
j5.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hydriergut zunächst einen Reaktor- oder Reaktorteil mit relativ großem Querschnitt, sodann einen Reaktor- oder Reaktorteil
mit relativ kleinem Querschnitt durchströmt.
209817/U9A
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GB1123032A (en) | 1968-08-07 |
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