DE1492950A1 - Verfahren zur Herstellung von wasserhaltigen Speisefetterzeugnissen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserhaltigen SpeisefetterzeugnissenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von V7asserhaltigen Speisefetterzeugnissen,
•I insbesondere von Margarine oder ähnlichen Speisefetten.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Ilargarine ;
und anderen wasserhaltigen Speisefetterzeugnissen bekannt, bei welchem man eine t5l-in-Viasser-Enulsion durch Emulgieren
einer olphace und einer V/asserphase heimstellt und
ti.ierauf eine Kristallisation in der dispergieren ölphaee
und danach nine Phasenumkehr herbeiführt. Des bekannte
Verfahren hat u.a. den Zv;eck, ein Fettprodukt mit einer
§0*883/0631
Konsistenz au schaffen, welche cerjsnif er. vcn liaturbutter
ähnlicher ist als die Konsistenz vcn nach '!blichen Verfahren hergestellter Margarine, bei denen unmittelbar
eine /asser-in-Ol-Emulsion bereitet wird und deshalb
die Kristallisation des ?'ls ausschlieflich in der kontinuierlichen
biphase stattfindet.
3ei den bekannten Verfahren ist es erforderlich, Emulgiermittel mit speziellen Eigenschaften fiir die Herstellung
der öl-rin-V/asaer-Einulsion anzuwenden; derartige
Emulgiermittel sind z.B. in der britischen Patentecnrift
301 118 bzvj. der DAS 1 C6B UOG beschrieben.
Jei der herstellung von Speisefetterzeu^nissen ist
es an sich erwünscht, in natürlichen nahrungsmitteln vorkommende
Emulgatoren, wie Proteine aus Hagenrdlch oder
ilatriumcaseinat, anzuvjenden. Derartige Emulgatoren hönnen
jedah liegen der Koagulation der Proteine nicht in einer:,
Sciuren Medium angewendet werden (der isoelsktrische Punkt
von Casein z.B. liegt bei einem pH-L'ert von 4,6). Die Herstellung
von schwach alkalischen wasserhaltigen Speisefetterzeugnissen h*t andererseits den Nachteil, daB Produkte mit eine» veinainderten mikrobiologischen Haltbar*
keit erhalten werden, was z.B. bei einer entsprechenden Margarine mit einem niedrigen Salzgehalt der Fall ist.
809883/0531
BAD
Die Erfindung hat die Aufgabe, bei der Herstellung von wasserhaltinen Fetterzeu^nissen, wie Margarine, die
ti
Anwendung von Emulgatoren, insbesondere natürlichen
Proteinen, zu ermöglichen, die in sauren lleditn üblicherweise
nicht brauchbar sind, wobei dennoch Produkte tnit einer sauren Reaktion und einer outen rikrobiolofischen
Haltbarkeit erhalten werden.
Bei der». Verfahren fen'i/5 der I!rf indimp zur Herstellung
von wasserhaltigen Fetterzeurnissen, insbesondere üarj'arine
od.dfl., bei welchem eine t'l-in- 'asser-Kmulsion durch
F.tnulnieren einer ülphase und einer .asserrhasa in Gegenwart von ÜK-alpiernitteln hergestellt und darauf eine
Kristallisation in der disperpierten Ülphsse und eine
Phasenumkehr herbeigeführt werden, vrird ein nicht sauer,
d.h. neutral oder schwach alkalisch reagierender Stoff, der allmählich eine Säure bildet, der Clphase und/oder der
Wasserphase und/oder der Emulsion und/oder einer weiteren
tflmenge hinzugefügt, die gegebenenfalls der Emulsion nach
der Kristallisation in der dispercierten Plphase zupe^eben
wird.
WHhrend bei den·, beschriebenen bekannten Verfahren
eine teilwei.sa Kristallisation der disperpierten biphase
und eine teilweise Phasenumkehr erwünscht waren, kann bei dem Verfahren ger'iP dar Erfindung sowohl eine teilweise
als auch eine vollständige Kristallisation der dispergierten
Flnhase herbeiceführt werden; auch die Phasenumkehr
kann dabei teilv.'eise oder vollständig erfolgen.
909883/0531
Unter "einem neutral oder schwach alkalisch reagierenden Stoff, der allmählich eine Säure bildet", wird ein
Stoff verstanden, der in situ leicht in einen sauer reagierenden Stoff z.B. durch Hydrolyse übergeführt werden
kann. Neutral oder schwach alkalisch reagierende Stoffe mit derartigen Eipenschaften werden im nachstehenden
"acidogene Stoffe" genannt. Der acidogene Stoff darf nicht
giftip oder gesundheitsschädlich sein, er soll kein oder kein unerwünschtes Aroma haben bzw. erteilen, und die aus
ihm gebildete Säure darf ebenfalls nicht giftig oder gesundheitsschädlich
nein und soll ebenfalls kein oder kein unerwünschtes Aroma haben bzw. erteilen. Der pH-Wert in
der Emulsion vor der Phasenumkehr soll zweckmäßig über 5,5, vorzugsweise über 6,C liegen, während der pH-Wert nach
der Phasenumkehr zweckmäßig unter 5,2, vorzugsweise bis unter 4,8 zurückgehen soll. Die Säurebildung soll mit einer
derartigen Geschwindigkeit stattfinden, daß während der Säurebildung kein schädliches mikrobiologisches Wachstum
auftreten kann. Es ist daher erwünscht, daß der pH-Wert innerhalb einiger Stunden bei einer Temperatur von 15 C
bis auf 5,2 oder einen darunterliegenden Wert fällt. Die Zeitdauer, innerhalb welcher die erwünschte pH-Werterniedrigung
stattfindet, hängt von versdiedenen Faktoren ab, u.a. von der Apparatur, in welcher die ülemulsion hergestellt
wird.
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BAD
Geeignete acidogene Stoffe, welche die obengenannten Bedingungen erfüllen, sind beispielsweise Estolide, wie
Lactid und Glykolid, Lactone, insbesondere o-Lactone von
z.B. Hexonsäuren wie c^-Gluconolacton (Gluconsäure-cf-lacton)
und Anhydride, wie die Anhydride von Buttersäure, Bernsteinsäure oder Glutarsäure. Von diesen Stoffen werden
das Lactid - in Mesoform (dl-Lactid) und/oder racemischer
Form (dd + 11-Lactid) und ö-Gluconolacton - bevorzugt.
Wenn ein Fettprodukt unter Hinzufügen einer weiteren ülmenge zu der ül-in-Wasser-Emulsion hergestellt wird, so
wird vorzugsweise der acidogene Stoff nur dieser ölmenge zugegeben. Der acidogene Stoff zersetzt sich nicht in dieserf
öl, so daß die Bildung der Säure nicht vor der Mischung mit der Öl-in-Wasser-Emulsion beginnt. Die Bildung der
Säure findet langsam statt, da der acidogene Stoff nur langsam aus der ülphase in die V/asserphase übergeht. Eine
Koagulation von säureempfindlichen Emulgiermitteln, z.B. Proteinen, von der aus dem acidogenen Stoff gebildeten
Säure, bevor bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Phasenumkehr stattgefunden hat, ist dabei ausgeschlossen.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können zusätzlich zu Emulgiermitteln, wie natürlichen Proteinen, Mono-'.'lvceride
zur Förderung einer outen Verteilung in der ./arjser-in-ül-Emulsion angewendet werden.
Die Erfindung v/ird nachstehend anhand von Beispielen
näher erläutert.
BAD
•09883/0S31
40 ν Sojaöl wurden in GO r, '-"cinemilch cioperpiert,
welche 0,5 ρ "esolactid enthielt, ;iei 25°C -in-· der -■>{.-'./ert
v/ie fol't zurück:
Zeit ι η | Minuten ρ | Beispiel 2 | Ii |
O | 6 | ,0 | |
15 | 5 | ,5 | |
30 | 5 | ,1 | |
60 | 4 | ||
120 | 4 | ||
180 | 4 | ,4 | |
240 | 4 | ,3 | |
300 | 4 | ,2 | |
40 g Sojaöl wurden in 60 g Ilagernilch disper^iert,
welche 0,9 o-Glukonolacton enthielt. Bei 25°C ^;ing der
pH-Wert wie folgt zurück:
pH-Wert wie folgt zurück:
Zeit in Minuten
0 | 6,0 |
15 | 5,6 |
30 | 5,4 |
GO | 5,2 |
12Γ | 5,η |
IRO | 4,fl |
240 | |
UHJ 909883/0531 |
4,4 |
Eine v/lfrire Phase mit einen pH-'.·;ert von 7,C - 7,2
wurde hergestellt aus
50 Ceuichtsteilen Kacermilch
0,5 " Trinatriuiücitrat (Cg]J5O7IIa3.2H2O)
49,5 " 'asser
Tn 3 5 "ewichtsteilen dieser w/l-ri^en Phase K1 it einer
Temperatur von UC0C wurden 65 Gewichtsteile einer eschmolzenon
Pettko:x osition rit eine: Pro;;ellarrünrer
disnerpiert. Die Fettkoajosition hftttc ei··, fclpende Zu- ·
sarr.menseteun-::
75 Cewichtsteile Palr.öl
25 Cewichtsteile Falril;ern;31
0,5 Gewichts teile destillierten !'onvor-lycerid von P(?.lii-
25 Cewichtsteile Falril;ern;31
0,5 Gewichts teile destillierten !'onvor-lycerid von P(?.lii-
tin- und Stearins lure
0,005 Gev.'ichtsteile einer 20 lion Dispersion von Γ—
Karotin in einem Speise"l.
Pie erhaltene Cl-in-'.'asser-Er.ulsion wurde ae.rauf
homogenisi-ert und dann bis auf 12°C re'a'hlt und schließlich
nit 75 Gex:ichtsteilen einer vor-e-uhlter. Pettkonposition
ri»-.i«?c".tt welche zuseimer. -setzt var 2us:
i* 5 ><·ϊ-rhtsteilen Sojaöl
U? fl V/altran, ^eh-rtet auf einen Stei.-
schir.els-un-ct ven 3£°C
icJl, -ehrrtet auf einen Stci."-schnelz*"unkt
von HS C
909883/0531
0,5 Gewichtsteilen destilliertem Monoglycerid von '*
Palr.itin- und Stearinsäure
0,3 " Sojalecithin ,
0,4 " racemisehern Lactid ^..
0,005 " einer 20%igen Dispersion von ft-
Karotin ,
in einem Speiseöl. , ι ':'<
Die erhaltene Mischung wurde gekühlt und in einem geschlossenen
Kühlsystem plastifiziert.
Der pH-Wert der wäßrigen Phase der nach diesem Beispiel ' *
hergestellten Margarine gin£ innerhalb 4 Stunden von 7,0 7,2
bis auf 4,5 zurück.
Auf diese V.'eise wurde eine Margarine nit guten rheolo-
^ischen Eigenschaften und gutem Geschmack erhalten. Dazu
erhielt man durch die sich schließlich ergebende saure
i?ea-*tion auch eine befriedigende mikrobiologische Haltbarkeit.
Eine 80 %if,e fÜ-in-Wasser-Emulsion wurde durch das
Mischen von 300 Gev;ichtsteilen einer geschmolzenen Fett*
kcrr.positicn (Temperatur 7C°C) und 200 Gewichtsteilen einer
wctfri-en Phase (Temperatur 100C) mit einem Turborührer
hergestellt. Die Fettphase war ν Le folgt zusammengesetzt:
909883/0531 bad original
149295C
2 5 Gewichtsteile Sojaöl
30 "
10 " 25 "
10 "
Palmöl
Palmkernöl
Palmkernöl
Waltran, gehärtet auf einen Steigschmelzpunkt von 3 5°C
Palmöl, gehärtet auf einen Steigschmelzpunkt von 45 C
1 Gewichtsteil destilliertes Monoglycerid von Palmithin-
und Stearinsäure
0,3 Gewichtsteile Sojalecithin
0,004 "
einer 20%igen Dispersion von ß-Karo-
in einem Speiseöl
Die wäßrige Phase wurde hergestellt aus:
50 Gewichtsteilen Magermilch
0,5 " Trxnatrxumcxtrat (CgH5O7Na3^H2O)
59,4 " Wasser ;
1 Gewichtsteil o-Laktons eon Gluconsäure.
.Die zwei Phasen wurden in dem angegebenen Verhältnis
einem Behälter zugeführt, in welchem etwa 2 kg einer Öl-in-Wasser-Emulsion vorhanden waren, und darauf mit einem Zentrifugalrührer
emulgiert. Die hergestellte Emulsion wurde kontinuierlich mit derselen Geschwindigkeit abgeführt, wie
die zwei Phasen hinzugefügt wurden (z.B. 70 kg je Stunde). Die erhaltene Emulsion v/urde danach homogenisiert. Die
homogenisierte Emulsion von 400C wurde unmittelbar bis auf
Bad
909883/0531
18°C gekühlt, indem die Emulsion durch eine in Eiswasser getauchte Schlange geführt wurde. Die Phasenumkehr der
Dispersion wurde größtenteils in einem Votator vollendet. Während der pH-V/ert der wäßrigen Phase w'Ihrend der Emulgierung
noch höher als 6,5 war, ging der pH-Wert der wäßrigen Phase der Margarine innerhalb 4 Stunden durch
Hydrolyse des cS-Glukonolaktons zu cy~Gluconsäure bis auf
H,9 zurück.
Die erhaltene Margarine hatte gute Theologische Eigenschaften,
einen guten Geschmack und eine völlig befriedigende mikrobiologische Haltbarkeit.
Dieses Beispiel bezieht sich auf eine Fettemulsion,
die etwa dieselbe Konsistenz und Streichf^higkeit wie die obenbeschriebene Margarine trotz eines verhältnisiräPig niedrigen
Fettgehaltes aufweist. Die Viasserphase hatte die folgende Zusammensetzung:
10 % eines durch Zerstäubung getrockneten Sojaproteinats
("Promine B" von der Central Soya Company, Chicago, USA)
1 % Natriumchlorid
pH 7,0 bis 7,4
pH 7,0 bis 7,4
Die Fettphase war wie folvt zusammengesetzt:
109883/053 1 bad original
- Ii -
20 Gewichtsteile Sonnenblui en·']
30 " Kokosöl
30 <" f!' Maltran, gehärtet auf einen Steig-■':'""" ^; schmelzpunkt von S«»OC
10 " ■ . Palmöl, gehartet auf einen Steig-
echmelzpunk't von MS C
1 Gewichtβteil destilliertes Monoglycerid von Palmi-
tin- und Stearinsäure
0,3 Qewichteteile Sorbinsiure.
Cine öl-in-V?asser-i:rulsion vnirde durch das Dispergieren νοΛ gleichen Kenpen der Iettnhase und der '/asserphase bei 500C und durch dau Ilonior.enisieren dieser Γηυΐ-sion hergestellt, !lach j hküiiluru* bi? 1O0C :urce C,M %
desö-Laktons von o-Gluconsöiure hinzu^efüftt, v/elches in
e-bias Wasser gelöst war. Darauf wurde die Dr.ulsion gekühlt und in einem Votator plastifiziert, so daf: die
Phasenumkehr stattfand. Die hergestellte Emulsion hatte
eine platte Konsistenz, war gut streichfähig und hatte eine
gute*mikrobiologische Haltbarkeit, ueil der pH-Wert der
Wasserphase bis auf "»»0 zurück;ie ianpen war.
909883/0531
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserhaltigen Fetterzeupnissen, bei welchen' eine Öl-in-Wasser-Emulsion
durch Emulgieren einer ölphase und einer Wasserphase in
Gepenwart eines Emulgiermittels hergestellt, darauf eine
Kristallisation in der disperpierten ölphase und eine Phasenumkehr herbei geführt v/erden, dadurch gekennzeichnet,
da.° man einer, neutral oder schwach alkalisch reagierenden
Stoff, der allr a'hlich eine 5,''ure bildet, der ülphase und/
oaer der ..assernhase und/oder der Lrnulsion und/oder einer
weiteren "'lirienre hinzufügt, welche pepebenepfalls der
L'rulsion nach cr.r Kristallisation in der disperpierten ölphase
zuresetzt v;ird.
2. Verfahrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
ca.' nan r] 3 ncuti -.1 oder schwach alkalisch reagierenden
Ctcff, v;e Jeher allr.r'iilich eine ί,'/iure bildet, Lactid - in
i.esoforr" unc'/r-r.icr racer-iscner Forrü - und/oder ^-Gluconolactci.,
z. j, "-1 Jucons-'ure-fl-lacton,anv:cndet.
909883/C-531
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