DE1450628C3 - Strömungsgesteuerter Rückflußverhinderer - Google Patents
Strömungsgesteuerter RückflußverhindererInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen strömungsgesteuerten Rückflußverhinderer, insbesondere für Trinkwasserleitungen,
der mit einem im Gehäuse festen Strömungsleitkörper, der an seinem Umfang gegenüber dem Gehäuse
einen ringförmigen Kanal frei läßt, versehen ist und der gegen die Strömungsrichtung durch ein axial
bewegliches Verschlußstück in Form eines elastischen Faltenbalges, der unter inneren Überdruck setzbar ist,
abschließbar ist.
Derartige Rückflußverhinderer werden z. B. in Trinkwasserleitungen
zum Schutz gegen Verschmutzung des Wassers durch Rücksaugen oder als absperrbare Rückschlagventile
im Bereich von Drucksteigerungsanlagen verwendet. Wenn im ersten Anwendungsfall der Wasserdruck
in einer Trinkwasserleitung wegfällt, etwa infolge Rohrbruchs, hat das Wasser innerhalb der Versorgungsleitung
das Bestreben, zurückzufließen. Dabei besteht die Möglichkeit, daß von außen Schmutzwasser
eingesaugt wird. Um dies zu verhindern, werden Rückflußverhinderer der vorbeschriebenen Art im Hausanschluß
an Trinkwasserleitungen eingebaut. Wenn letztere in Ordnung ist und Wasser verbraucht wird, hält
dessen Strömungsdruck den Faltenbalg axial elastisch zusammengedrückt, so daß er an seinem Umfang gegenüber
dem Gehäuse den erwähnten ringförmigen Kanal freigibt. Beim Ausbleiben des Leitungsdruckes
setzt sich der Faltenbalg auf Grund seiner Elastizität mit seiner geschlossenen Stirnseite auf einen Gehäusesitz
und verhindert damit das Rückströmen des Wassers aus der Verbraucherinstallation. Der Rückflußverhinderer
kann auch willkürlich gesperrt werden, indem der Balg unter Überdruck gesetzt wird, beispielsweise
unter dem Druck der Versorgungsleitung durch öffnen einer entsprechenden Verbindung zwischen Faltenbalg
und Versorgungsleitung. Diesem Überdruck sollen die Falten des Balges axial nachgeben, nicht aber sich statt
dessen radial ausstülpen, weil dadurch der Dichtungsschluß erschwert und das Material des Balges übermä
ßig beansprucht würde.
Der Faltenbalg eines durch die DT-AS 11 19 068 bekannten
Rückflußverhinderers erfüllt diese Forderungen nur unvollkommen, da er frei beweglich am Strömungsleitkörper
sitzt. Seine Falten verlaufen dabei in Umfangsrichtung und sind außen aus strömungstechnischen
Gründen zylindrisch abgeflacht, so daß unter dem Einfluß des in den Balg geleiteten Schließdruckes
die inneren schwächeren Knickstellen der Falten bestrebt sind, sich radial auszubeulen, wodurch eine übermäßige
Deformation des Balggummis und ein Verkanten der Balgstirnseite gegenüber dem Gehäusesitz verursacht
werden. Es tritt somit nur eine mangelhafte Absperrung ein, es sei denn, daß der Balg dieses bekannten
Rückflußverhinderers sehr starkwandig ausgeführt wird, was aber den Strömungswiderstand und damit
den Druckverlust im Rückflußverhinderer in unzuträglicher Weise vergrößern würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an Rückflußverhinderern der bekannten Art bei einfacher Bauweise
das Verschlußstück unter allen Betriebsbedingungen am Verkanten zu verhindern und damit einen
einwandfreien Abschluß zu gewährleisten. Insbesondere soll beim willkürlichen Unterdrucksetzen des Balges
eine wesentliche radiale Aufweitung des Balges vermieden werden, ohne daß dieser eine die Betriebseigenschaften
verschlechternde Wandstärke erhalten muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung die Kombination folgender Merkmaie vor:
a) Der Faltenbalg ist wendelförmig ausgebildet;
b) der Strömungsleitkörper enthält eine Führungsbuchse für eine Kolbenstange, die mit ihrer Stirnseite
am Faltenbalg befestigt ist.
Es ist zwar bekannt, den Schließkörper eines Ventils über einen wendeiförmigen Balg aus gummielastischem
Material zu betätigen, weil diese Balgform besonders elastisch ist. Die Erfindung nutzt aber eine andere
Eigenschaft des wendeiförmigen Balgs, nämlich die große radiale Steifigkeit der einzigen gewendelten Falte
des Balgs, verglichen mit der Anordnung mehrerer Umfangsfalten axial nebeneinander. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung des Balgs wird ein willkürliches Schließen des Rückflußverhinderers auch bei verhältnismäßig
hohem Leitungsdruck möglich, ohne daß der Balg deshalb besonders starkwandig sein muß, so
daß der neue Rückflußverhinderer trotz der zusätzlichen Verwendbarkeit als willkürlich betätigbares Absperrventil
mit großem Öffnungshub und entsprechend geringem Durchströmwiderstand arbeiten kann, vor allem,
wenn dabei zur Vermeidung des erwähnten Abnikkens der Faltenbalg stirnseitig mit einer im Strömungsleitkörper
geführten Kolbenstange verbunden ist.
Der Rückflußverhinderer kann mit einer Drosselbohrung im Strömungsleitkörper versehen sein. In diesem Fall besteht gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Möglichkeit, daß die Drosselbohrung mittels einer Umgehungsleitung, die vorzugsweise innerhalb des Gehäuses verläuft, über ein Steuerventil mit dem Einlaßstutzen verbunden ist und daß das Steuerventil in Sperrstellung des Faltenbalges selbsttätig entwässert. Auf diese Weise kann der Rückflußverhinderer in an sich bekannter Weise leicht in seine Sperrstellung gebracht werden.
Der Rückflußverhinderer kann mit einer Drosselbohrung im Strömungsleitkörper versehen sein. In diesem Fall besteht gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Möglichkeit, daß die Drosselbohrung mittels einer Umgehungsleitung, die vorzugsweise innerhalb des Gehäuses verläuft, über ein Steuerventil mit dem Einlaßstutzen verbunden ist und daß das Steuerventil in Sperrstellung des Faltenbalges selbsttätig entwässert. Auf diese Weise kann der Rückflußverhinderer in an sich bekannter Weise leicht in seine Sperrstellung gebracht werden.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Rückflußverhinderer mit Drosselbohrung,
F i g. 2 einen Rückflußverhinderer, der willkürlich vom abzusperrenden Leitungsdruck sperrbar ist,
F i g. 3a, 3b einen der F i g. 2 entsprechenden Rückflußverhinderer,
jedoch mit vollständig gekapselter Gleitführung, und
F i g. 4a, 4b einen Rückflußverhinderer wie in F i g. 3, jedoch ohne äußere Umgehungsleitung.
Im zweiteiligen Gehäuse 1 ist mit radialen Distanzrippen
2 der starre Strömungsleitkörper 3 fest, welcher gegen die nach links vorzustellende Strömungsrichtung
durch ein bewegliches Verschlußstück in Form eines eingeklemmten und/oder eingeschraubten wendeiförmigen
Faltenbalgs 4 abgeschlossen ist, dessen geschlossene Stirnseite durch den Teller 5 versteift ist, welcher
in die Kolbenstange 6 übergeht, die in einer Führungsbuchse 7 in Form einer Gleitbuchse des Strömungsleitkörpers
3 sitzt. Infolge der guten Parallelführung des Faltenbalgs 4 kann dieser stirnseitig als Lippendichtung
8 gegenüber dem Gehäusesitz 9 ausgebildet sein, wodurch der Dichtungsschluß noch weiter verbessert ist.
Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 trägt zur Schmierung der nach außen offenen Gleitbuchsenführung
7a das abzusperrende Medium bei, während bei den übrigen besonders für aggressive Medien geeigneten
Ausführungsformen die Führungsbuchse 7 gegenüber dem abzusperrenden Fluid kappenartig geschlossen
ist.
Für ein schonendes schlagfreies Arbeiten des Balgs sorgt die Drosselbohrung 10 im Strömungsleitkörper 3
durch eine gewisse Verzögerung des Druckausgleichs zwischen dem ansprechenden Faltenbalg 4 und dem ihn
umgebenden Ringraum. Wie die F i g. 2, 3 und 4 zeigen, kann dieser Drosselbohrung 10 eine Umgehungsleitung
11 in den Einlaßstutzen 12 angeschlossen sein. In der Umgehungsleitung 11 liegt ein in Sperrstellung selbsttätig
entwässerndes Steuerventil 13, etwa ein Dreiwegehahn, welcher die linke Hälfte der Umgehungsleitung
11 entweder mit der rechten zum Einlaßstutzen 12 führenden
Leitungshälfte verbindet öder mit einem Entwässerungsstutzen.
Die Drosselbohrung 10 und die Umgehungsleitung 11 könnten auch wegfallen, wenn das Ventil nur als
Rückflußverhinderer gebraucht wird. In diesem Fall wäre der Hohlraum aus Strömungsleitkörper 3 und
Faltenbalg 4 gegen das abzusperrende Fluid vollständig gedichtet, so daß die zweckmäßig aus Material mit
Dauerschmiereigenschaften bestehende Kolbenstangenführung stets sauber und wartungsfrei bleibt und die
Balgfederung pneumatisch verstärkt ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Strömungsgesteuerter Rückflußverhinderer, insbesondere in Trinkwasserleitungen, der mit
einem im Gehäuse festen Strömungsleitkörper, der an seinem Umfang gegenüber dem Gehäuse einen
ringförmigen Kanal frei läßt, versehen ist und der gegen die Strömungsrichtung durch ein axial bewegliches
Verschlußstück in Form eines elastischen Faltenbalges, der unter innerem Überdruck setzbar
ist, abschließbar ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) der Faltenbalg (4) ist wendelförmig ausgebildet;
b) der Strömungsleitkörper (3) enthält eine Führungsbuchse (7 bzw. 7a) für eine Kolbenstange
(6), die stirnseitig am Faltenbalg (4) fest ist.
2. Rückflußverhinderer nach Anspruch 1 mit einer Drosselbohrung im Strömungsleitkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drosselbohrung (3) mittels einer Umgehungsleitung (11), die vorzugsweise
innerhalb des Gehäuses (1) verläuft, über ein Steuerventil (13) mit dem Einlaßstutzen (12) verbunden
ist und daß das Steuerventil (13) in Sperrstellung des Faltenbalges selbsttätig entwässert.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0037795 | 1964-04-28 | ||
DER0037795 | 1964-04-28 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1450628A1 DE1450628A1 (de) | 1969-04-30 |
DE1450628B2 DE1450628B2 (de) | 1975-07-31 |
DE1450628C3 true DE1450628C3 (de) | 1976-03-11 |
Family
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