DE1446695C - Textilfreies Schichtmaterial aus Kunstharz für Dekorationszwecke - Google Patents

Textilfreies Schichtmaterial aus Kunstharz für Dekorationszwecke

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DE1446695C
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Germany
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textile
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embossing
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Alexander Anthony Summit N.J. Blaska (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Celanese Corp
Original Assignee
Celanese Corp of America
Publication date

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Description

einer Temperatur von etwa 138° C ausgesetzt, wobei das Gewebe die Kunststoffplatte reliefierte.
Anschließend wurde das Gewebe von Hand von der Kunststoffplatte abgezogen.
Eine farbige Imprägnierlösung aus 25 Gewichtsteilen einer farbigen Celluloseacetatplatte, die Ruß, Phthalocyaninblau und Alizarinpurpur als Pigmente enthielt, 48,5 Teilen Äthylenglycolmonomethyläther und 26,5 Teilen Aceton wurde durch Aufstreichen mit einem Quetscher auf die reliefierte Oberfläche aufgetragen, wobei die Lösung an den vertieften Teilen des Musters haften blieb. Die Platte wurde dann bei einer Temperatur von etwa 25° C 24 Stunden an der Luft getrocknet.
Die reliefierte, eingefärbte Platte wurde dann auf eine 4 mm dicke Platte aus klarem Kristallcelluloseaceteat, das auf die beschriebene Weise weichgemacht war und als Grundschicht diente, aufgebracht, indem ein Celluloseacetatkleber aus 95 Gewichtsprozent Äthylenglycolmonomethylätheracetat und 5 Gewichtsprozent Methylphthalat auf die beiden miteinander zu verklebenden Flächen gesprüht wurde. Nach halbstündigem Trocknen bei Raumtemperatur wurde das Schichtmaterial dann zwischen den Platten einer Presse bei Anwendung eines Drucks von etwa 21 kg/cm2 und einer Temperatur von 154 bis 158° C für etwa 55 bis 60 Minuten gepreßt.
Durch Verwendung des Celluloseacetatklebers ist es möglich, den Kunststoff an den Oberflächen bei niedrigeren Temperaturen weich zu machen, als es sonst der Fall wäre, so daß die Gefahr des Verziehens der Platten verringert wird. Celluloseacetatkleber enthalten einen geringen Anteil, meist weniger als 10% eines Celluloseacetatweichmachers, wie Dimethyl-, Diäthyl- oder Dibutylphthalat, Triacetin oder Triäthylcitrat, und einen größeren Anteil eines Lösungsmittels für den Weichmacher und eines Teillösungsmittels für das Celluloseacetat, wie Äthylenglycolmonomethyläther und sein Acetat, Dioxan, Methyläthylketon und deren Gemische. Durch Auftragen des Klebers durch Sprühen mit anschließendem Trocknen des größten Teils des Lösungsmittels bei Raumtemperatur dringt der Weichmacher in die Oberflächen ein, wodurch der Erweichungspunkt herabgesetzt wird.
Das erhaltene Schichtmaterial wirkte optisch so, als sei das zum Prägen verwendete dichte Gewebe tatsächlich in die Kunststoffschichten eingelegt worden.
Natürlich sind eine Reihe von Abwandlungen der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise möglich. So können außer Celluloseacetat auch andere Cellulosederivate, wie beispielsweise Cellulosepropionat, Cellulosebutyrat oder Äthylcellulose, und andere thermoplastische Kunststoffe, wie Polymere oder Mischpolymere von Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylbutyral, Methylmethacrylat und Styrol verwendet werden. Die Grundschicht kann ohne Rücksicht auf die Farbe je nach dem gewünschten Effekt transparent oder undurchsichtig sein, und es ist möglich, je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck des Schichtmaterials Deckschicht und Grundschicht starr oder biegsam zu wählen.
An Stelle des Einprägens des Gewebemusters in der Presse und anschließendes Abziehen von Hand
ίο kann das Einprägen und Abziehen auch kontinuierlich erfolgen, indem eine sich bewegende Schicht aus thermoplastischem Material gegen eine rotierende Walze gedrückt wird, die so ausgebildet ist, daß das gewünschte Muster in die Platte eingedrückt wird.
Die Walze kann beispielsweise mit einem Gewebe überzogen sein.
Temperatur, Druck und Dauer des Prägens hängen weitgehend von der Natur des zu prägenden thermoplastischen Materials und in geringerem Maße von der gewünschten Tiefe des Eindrucks ab, der wiederum vom Charakter des zu reproduzierenden Gewebes abhängt. Für Celluloseacetatplatten werden folgende Bedingungen bevorzugt: Temperaturen zwischen 132 und 149° C, Drücke zwischen 14 und 28 kg/cm2 und Zeiten zwischen 40 und 60 Minuten.
Jeder beliebige durchsichtige oder undurchsichtige Farbstoff kann auf das eingeprägte Muster aufgebracht werden. Gegebenenfalls kann ein Effektmaterial, wie natürliche Perlessenz, dem Farbstoff zugegeben werden. Der Farbstoff kann in jedem Material verteilt sein, das eine haftende Auflage auf dem geprägten Blatt erzeugt. Er wird vorzugsweise in die geprägte Oberfläche gewischt, beispielsweise mit einem Quetscher, so daß wenig oder kein Farbstoff auf andere Stellen als in die vertieften Teile des Musters gelangt, doch können auch andere Methoden zum Aufbringen des Farbstoffs, wie der Pinselaufstrich, angewendet werden. Gegebenenfalls kann in die reliefierte Deckschicht zunächst eine Farbe und nach dem Trocknen der ersten Farbe eine weitere Farbe auf die übrige Oberfläche aufgebracht werden, um einen reizvollen Zweifarbeneffekt hervorzubringen.
Die Beschichtung wird im allgemeinen unter den Bedingungen durchgeführt, die zum Verschweißen des in Frage kommenden thermoplastischen Materials in der gewählten Dicke üblich sind. Gegebenenfalls kann die Grundschicht während des Pressens des Schichtmaterials aus mehreren dünneren Einzelschichten zusammengefügt werden, indem diese dünneren Schichten und die reliefierte Deckschicht in einer Presse übereinandergelegt und alle Schichten gleichzeitig durch Pressen miteinander verklebt werden. Für Celluloseacetatplatten werden folgende Bedingungen bevorzugt: Temperaturen zwischen 149 und 160° C, Drücke zwischen 14 und 42 kg/cm2 und Preßzeiten zwischen 45 und 60 Minuten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Textilfreies Schichtmaterial aus Kunstharz für Dekorationszwecke, bestehend aus einer transparenten thermoplastischen Deckschicht mit rückseitigen reliefierten und eingefärbten Mustern und einer rückseitig aufgebrachten thermoplastischen Grundschicht, dadurch gekennzeichnet, daß das Muster der Deckschicht aus einer in an sich bekannter Weise mittels eines Textilgewebes als Matrize hergestellten Prägung besteht, die eingefärbt ist.
    «5
    Transparente Kunststoffschichtplatten mit Einlagen aus dekorativem Material sind bekannt und wer- ao den zur Herstellung der verschiedensten Artikel, wie beispielsweise Brillengestellen und Handtaschen, verwendet. Bei Verwendung von Geweben als Dekora-. tionsmaterial konnten bisher nur Gewebe mit Spitzenmuster oder andere grobmaschige Muster als as Zwischenschicht eingelegt werden. Beim Versuch, dichtgeschlagene Gewebe in transparenten Kunststoffplatten als Zwischenschicht einzuarbeiten, ergeben sich Schwierigkeiten dadurch, daß Luftblasen eingeschlossen werden und der Zusammenhalt zwisehen Gewebe und Kunststoff schlecht ist.
    Gegenstand der Erfindung ist ein textilfreies Schichtmaterial aus Kunstharz für Dekorationszwecke, das aus einer transparenten thermoplastischen Deckschicht mit rückseitigen reliefierten und eingefärbten Mustern und einer rückseitig aufgebrachten thermoplastischen Grundschicht besteht. Dieses Schichtmaterial, das optisch wie ein beidseitig beschichtetes Gewebe wirkt, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Muster der Deckschicht aus einer in sich bekannter Weise mittels eines Textilgewebes als Matrize hergestellten Prägung besteht, die eingefärbt ist.
    Aus der deutschen Patentanmeldung B 23940 IV c/75 b ist zwar bereits ein Verfahren zum Veredeln der Oberfläche von Folien aus thermoplastischen Kunststoffen bekannt, bei dem zunächst die Folien .mit einer gleichmäßigen feinen Prägung und dann mit einer von der Grundfarbe der Folie abweichenden Farbe derart versehen werden, daß nur eine oder einige Seitenflächen der Vertiefungen Farbe erhalten, während die Ränder und die Flächen der Vertiefungen, die nicht der Wischrichtung der Farbe zugekehrt sind, den ursprünglichen Farbton der Folien zeigen. Durch dieses Verfahren sollen farbige Oberflächen erzielt werden, die völlig gleichmäßig erscheinen, jedoch einen taftartigen Effekt mit Seidenglanz oder aber changierende Farbeffekte zeigen. Als Prägemuster werden neben pyramidenartigen mehreckigen oder halbkugelförmigen Vertiefungen auch sehr feine Strichprägungen in einer mit der Laufrichtung der Folie nicht übereinstimmenden Richtung vorgeschlagen. Weiterhin ist es aus der schweizerischen Patentschrift 64 982 bekannt, in glasartige durchsichtige Zcllonplatten Schriftzeichen einzuprägen, diese dann mit einer beliebigen Farbe aufzufüllen und auf diese die Schriftzeichen aufweisende Platte einen Schutzüberzug aus Zellon als Decklack aufzubringen. Schließlich beschreibt die deutsche Auslegeschrift 1025 762 das Prägen der Oberfläche von Folien aus thermoplastischen Kunststoffen, die dann als Lederersatz od. dgl. verwendet werden sollen, unter Verwendung von Geweben als Matrize.
    Bei dem Schichtmaterial gemäß der Erfindung dagegen wird das Textilmuster nicht in die Oberseite der transparenten Deckschicht eingeprägt, sondern in deren Unterseite, d. h., die Prägung ragt in die Deckschicht des Schichtmaterials hinein und erweckt nach der Einfärbung und Aufbringung der ebenfalls transparenten Unterschicht den Eindruck, als sei ein Textilgewebe als Zwischenschicht zwischen der oberen und der unteren Schicht des Schichtmaterials eingebettet, wodurch die Wirkung eines Dreischichtenmaterials mit zwischen zwei durchsichtigen Folien eingeschlossenem Textilmaterial erzielt wird, während tatsächlich überhaupt kein Textilmaterial eingeschlossen wird und somit auch nicht die Nachteile -auftreten, die hei solchen textilverstärkten Kunststoffproduktion nahezu unvermeidlich sind, wie beispielsweise vor allem Lufteinschlüsse, die erhebliche Unregelmäßigkeiten nach sich ziehen. Darüber hinaus ist als weiterer Vorteil des textilfreien Schichtmaterials gemäß der Erfindung zu werten, daß das Textilmaterial lediglich für den Prägedruck verwendet wird, während das Schichtmaterial, ohne, daß es durch eine Textileinlage unnötig verteuert wird, den gleichen Effekt hervorruft, als sei eine derartige Textileinlage vorhanden. Überraschenderweise wird dieser Effekt dann hervorgerufen, wenn erfindungsgemäß das Schichtmaterial aus einer transparenten thermoplastischen Deckschicht mit rückseitig reliefierten und eingefärbten Textilmustern und einer rückseitig aufgebrachten thermoplastischen Grundschicht besteht.
    Das erfindungsgemäß erzielte Aussehen des textilfreien Schichtmaterials als Schichtmaterial mit eingelegten Gewebeschichten kann auch dann erreicht werden, wenn es sich um das Muster eines so dichtgeschlagenen Gewebes handelt, daß das Gewebe selbst nicht einwandfrei mit den Platten aus thermoplastischem Material verklebt werden könnte. Das Gewebemuster wird so genau reproduziert, daß jedes einzelne Garn sichtbar ist, wie es sich um Garne schlingt, die in der anderen Richtung verlaufen. Die Konturen jedes Garns sind im reproduzierten Muster so zu sehen, daß Licht und Schatten jedes Garns im reproduzierten Muster ein dreidimensionales Abbild des Lichtes und Schattens des Garns im ursprünglichen Textilgewebe darstellen. Die leichten Unregelmäßigkeiten in Garnabstand und Garndicke, die für Textilgewebe charakteristisch sind, werden im abgedrückten Muster ebenfalls so genau reproduziert, daß die Wirkung überaus realistisch ist.
    Beispiel
    Es wurden eine 0,5 mm dicke Platte aus Celluloseacetat, weichgemacht mit 20 Teilen Diallylphthalat und 15 Teilen Triphenylphosphat pro 100 Teilen Celluloseacetat als transparente thermoplastische Deckschicht und ein Leinengewebe mit 45 Kette- und 37 Schußfäden pro Zoll als Matrize zum Einprägen des Gewebemusters in die Deckschicht verwendet.
    Das Gewebe und die Kunststoffplatte wurden zusammen in eine Presse gelegt und etwa 45 Minuten einem gleichmäßigen Druck von etwa 21 kg/cm'2 bei

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