DE1445294B2 - Verfahren zum thermischen Stabilisieren von Oxymethylencopolymerisaten - Google Patents
Verfahren zum thermischen Stabilisieren von OxymethylencopolymerisatenInfo
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Description
— CH2 · OH
1 . 2
Es ist bereits bekannt, Oxymethylenhomopolymere, des Monomeren, insbesondere mit Dioxolan oc
d. h. Polymere mit direkt aneinander gebundenen Äthylenoxyd, hergestellt worden sind,
wiederkehrenden Einheiten der Formel — CH2O —, Das vom Copolymerisat abgespaltene Produkt
durch Polymerisation von wasserfreiem Formaldehyd in erster Linie Formaldehyd. Es wird angenomm
oder von Trioxan herzustellen. Diese Homopolymeren 5 daß dieser durch aufeinanderfolgendes Loslösen ei
haben jedoch keine ausreichende thermische Stabilität. ständiger Einheiten der Formel
Zwar ist es bekannt, die Oxymethylenhomopolymeren zu stabilisieren, so daß ihre Abbaugeschwindigkeit für
den größten Teil der Polymermasse weniger als etwa vom Ende der Polymerkette gebildet wird, wol
0,1 Gewichtsprozent pro Minute beträgt. (Unter io ein Wasserstoffatom von jeder dieser entfernten er
»Geschwindigkeit des thermischen Abbaues« eines ständigen Gruppen zum Sauerstoffatom der benai.
Polymeren ist die Geschwindigkeit des Gewichts- harten Gruppe übergeht. Wenn beispielsweise, v
Verlustes zu verstehen, wenn das Polymere in einem oben erwähnt, Oxyäthyleneinheiten in der Polym
Umluftofen bei 2220C gehalten wird.) Trotz dieser kette vorhanden sind, dürfte die aufeinanderfolgen
hohen Stabilität des größten Teils der Polymermasse 15 Loslösung von — CH2 · OH-Einhe:t3n stattfinden, ;
war es jedoch schwierig, die Anfangsgeschwindigkeit eine Oxyäthyleneinheit erreicht ist, jedoch ist c
des thermischen Abbaues auf eine zufriedenstellende dann gebildete — CH2 — CH2 — OH-Gruppe geg
Höhe zu senken. Es wurde festgestellt, daß die Ge- dieses Loslösen beständig, bleibt an die Polymerke
schwindigkeit des thermischen Abbaues des größten gebunden und schützt das Polymere vor weiter
Teils der Polymermasse auf weniger als 0,1 Gewichts- 20 Hydrolyse. Es zeigte sich, daß die erfindungsgem
prozent pro Minute gesenkt werden kann, während stabilisierten Copolymerisate eine höhere thermisc
sie für die ersten 0,5 bis 20 Gewichtsprozent des Anfangsstabilität aufweisen als die ursprür
Polymeren höher liegt und etwa 1 bis 0,5 Gewichts- liehen Polymeren, aus denen sie erhalten wurde
prozent pro Minute beträgt. Der Einfachheit halber Ferner wurde gefunden, daß die Produkte na
wird die Geschwindigkeit des thermischen Abbaues 25 Erreichen der Gewichtskonstanz trotz ihres nc
für den größten Teil der Polymermasse nachstehend hohen Gehalts an Oxymethyleneinheiten auch äuße
als »Grundgeschwindigkeit« des thermischen Abbaues stabil sind gegenüber dem Angriff der basisch
bezeichnet. Reaktionsteilnehmer selbst bei Konzentrationen u
Während der Formgebung werden Oxymethylen- Bedingungen, die schärfer sind, als sie in der Abbi:
polymere gewöhnlich für verhältnismäßig kurze Zeit 30 behandlung angewendet werden. Gemäß der Erfindu
von etwa 5 Sekunden bis etwa 5 Minuten auf Tempe- können Oxymethylencopolymerisate erhalten werdi
raturen zwischen etwa 180 und etwa 2300C erhitzt. die (als Platte von 1,25 mm Dicke) der Einwirkung ν
Auch in Fällen, in denen die Grundgeschwindigkeit 5O°/oigem Natriumhydroxyd bei 145° C ausgese
des thermischen Abbaues auf weniger als 0,1 Ge- werden können, wobei nicht mehr als etwa 1 Gewich
wichtsprozent pro Minute gesenkt worden ist, zeigte 35 prozent in einer halben Stunde verlorengeht,
es sich, daß die Formteile infolge Gasbildung eine Die Erfindung ist besonders wichtig im Zusamme
ungleichmäßige Oberfläche aufweisen, es sei denn, hand mit unter Normalbedingungen festen wasse
daß auch die Anfangsgeschwindigkeit des thermischen unlöslichen Copolymerisaten, die wiederkehren
Abbaues auf einen Wert unter 0,1 Gewichtsprozent Oxymethylengruppen und 0,5 bis 25 höhere O.v
pro Minute gesenkt wird. 4° alkylengruppen pro 100 Oxymethylengruppen, ir
Aufgabe der Erfindung ist es, thermisch stabile besondere 0,7 bis 4 höhere Oxyalkylengruppen r
Oxymethylencopolymere herzustellen. bis zu 5 C-Atomen pro 100 Oxymethylengruppen e:
Die Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zum halten. In den bevorzugten Copolymerisaten sind c
thermischen Stabilisieren von Oxymethylencopoly- höheren Oxyalkylengruppen Oxyäthylengruppen.
merisaten, die in der Molekülkette neben Oxymethylen- 45 Zu den Polymeren, die vorteilhaft der Behandlu
einheiten Oxyalkyleneinheiten mit zwei oder mehr gemäß der Erfindung unterworfen werden könnt
benachbarten Kohlenstoffatomen aufweisen, das da- gehören solche, die in ihrer Struktur wiederkehrer,
durch gekennzeichnet ist, daß man die Copolymerisate Einheiten der Formel
als Aufschlämmung feinteiliger Feststoffe oder in
Lösung unter nicht sauren Bedingungen, 50 I r\ nu rr>\
I — O — CrI2 — (C)b —
a) in Wasser oder \
b) in primären, sekundären oder tertiären Aiko- enthalten, in der η eine ganze Zahl von Null bit
holen oder und n jn 9^5 bis 75 % der wiederkehrenden Einher
c) in Gemischen aus Wasser und wasserlöslichen, 55 Null ist. Bevorzugt werden Polymere, die in ih
unter Normalbedingungen flüssigen, nicht sauren Struktur wiederkehrende Einheiten der Formel
organischen Verbindungen, die ein Äthersauerstoffatom oder ein Sauerstoffatom in einer (— O — CH2 — (CHa)n)
Hydroxygruppe oder eine direkt an ein Kohlenstoffatom gebundene nichtendständige Carbonyl- 60 enthalten, in der η eine ganze Zahl von Null bi:
gruppe oder eine Estergruppe enthalten, erhitzt. ist und η in 99,5 bis 75 % der wiederkehrenden E
heiten einen Wert von Null hat. Diese Polyme·
Als Copolymerisate, die nach dem Verfahren gemäß können durch Copolymerisation von Trioxan j
der Erfindung stabilisiert werden können, kommen einem cyclischen Äther der Struktur
bevorzugt Copolymerisate in Frage, die durch Poly- 65
merisation von Trioxan mit 0,1 bis 15 Molprozent CH2 O
eines cyclischen Äthers, der wenigstens zwei benach- I
barte C-Atome enthält, bezogen auf die Gesamtmole CH2
3 4
wobei η eine ganze Zahl von Null bis 2 ist, hergestellt Vorzugsweise werden basische Stoffe verwendet, die
werden. Zu den speziellen cyclischen Äthern, die in Wasser, in den Alkoholen oder in dem verwendeten
verwendet werden können, gehören Äthylenoxyd, wäßrigen Lösungsmittelgemisch löslich sind. Geeignet
1,3-Dioxolan, 1,3,5-Trioxepan, 1,3-Dioxan, Trimethy- ist ein stark basisches Hydroxyd, z. B. das Hydroxyd
lenoxyd^entamethylenoxyd.l^-Propylenoxyd^^-Bu- 5 eines Alkalimetalls oder eine Alkalierdmetalls, oder
tylenoxyd, Neopentylformal, Pentaerythritdiformal, ein Salz einer starken Base mit einer schwachen Säure
Tetrahydrofuran und Butadienmonoxyd. oder Ammoniak oder eine organische Base, z. B. ein
Die Copolymerisate können der Abbaubehandlung Amin oder ein Amidin. Als spezielle basische Stoffe
unmittelbar nach Vollendung der Polymerisations- kommen Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natrireaktion
unterworfen oder gegebenenfalls zur Ent- io umcarbonat, Natriumacetat, Ammoniumhydroxyd,
fernung von nicht umgesetzten Monomeren, Lösungs- Triäthanolamin, Tripropylamin, Tetramethylguanidin,
mittel- und Katalysatorresten zuerst gewaschen und Trimethylamin und Tributylamin in Frage,
getrocknet werden. Sie können der Abbaubehandlung Die Menge des basischen Stoffs kann innerhalb
als feinteiliger Feststoff, z. B. in einer Aufschlämmung weiter Grenzen liegen und hängt von dem jeweiligen
unterworfen werden, werden jedoch vorzugsweise in 15 Copolymerisat, dem basischen Stoff und den ange-Lösung
eingesetzt. ~ wendeten Hydrolysebedingungen ab. Vorzugsweise
Geeignete Lösungsmittel für die Copolymerisate werden wenigstens 0,1 Gewichtsprozent basisches Masjnd
Dimethylformamid, Benzylalkohol, Methanol, terial, bezogen auf das Copolymerisat, verwendet.
Äthylenglykol und Anisol. Ein Lösungsmittel, das Es kann eine größere Menge, z. B. bis zu dem zehneine
Hydroxylgruppe enthält, beispielsweise Benzyl- 20 fachen Gewicht des Copolymerisats, gebraucht werden,
alkohol, Methanol oder Äthylenglykol, kann gleich- jedoch kann die Abbaubehandlung gegebenenfalls
zeitig als Teil des den Abbau bewirkenden Mittels auch aus der Hydrolyse in Abwesenheit von jeglichem
dienen. Einige Lösungsmittel, z. B. wäßriges Dimethyl- basischem Material bestehen. Wenn kein basischer
formamid, haben keinerlei lösende Wirkung auf das Stoff verwendet wird, ist es zweckmäßig, die Hydrolyse
Copolymerisat, bis Temperaturen in der Größen- 25 in einem gepufferten System vorzunehmen, da das
Ordnung von 1300C erreicht sind. Die Menge des System andernfalls durch die Hydrolyseprodukte
Lösungsmittels hängt natürlich von seiner Art, dem sauer werden würde. Ein saurer Abbau ist nicht
Polymeren und dem basischen Material ab. Im allge- selektiv und ergibt nicht die durch das Verfahren
meinen sind Mengen zwischen etwa 200 und 3 ml gemäß der Erfindung gebildeten stabilen Copolymeri-Lösungsmittel
pro Gramm Polymerisat geeignet. 30 sate. Die alkalische Hydrolyse ist der neutralen Hydro-Vorzugsweise
werden etwa 7 bis 20 ml verwendet. lyse vorzuziehen, da sie schneller verläuft und der
Das Lösungsmittelgemisch kann 10 bis 90 Ge- alkalische Stoff einen etwa vorhandenen Polymeriwichtsprozent
Wasser enthalten. Geeignete organische sationskatalysator, der sonst das Copolymerisat wäh-Verbindungen
sind u. a. Alkohole, wie Methanol, rend der Hydrolyse abbauen würde, neutralisiert.
Äthanol, Propanol, Isopropylalkohol, tertiärer Butyl- 35 Die bevorzugte Menge des basischen Stoffs liegt im
alkohol und Allylalkohol; Glykole, wie Äthylenglykol; allgemeinen zwischen 0,1 und 2O°/o» bezogen auf das
Ketone, wie Aceton und Methyläthylketon; Alkanol- Gewicht des Copolymerisats. Wenn jedoch Ammoniak
amine, wie Mono-, Di- und Triäthanolamin; Ester, als basischer Stoff verwendet wird, beträgt die Menge
wie Methylacetat und Methylformiat, und Äther, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, um die Bildung
wie Methylisopropyläther, Methylal, m-Dioxan und 40 von Nebenprodukten, die mit einem Geruch behaftet
p-Dioxan. Bevorzugt als organische Verbindungen sind, zu vermeiden.
werden die wasserlöslichen, unter Normalbedingungen Das Wasser, die Alkohole oder das wäßrige Lösungsflüssigen
Alkanole. Die Erfindung wird weiterhin in mittelgemisch ist .vorzugsweise in Mengen zwischen
erster Linie in Verbindung mit diesen Alkanolen be- ·. dem 5- und 1Ofachen Gewicht des Copolymerisats
schrieben. Die Wasserlöslichkeit der organischen Ver- 45 vorhanden. Jedoch können gegebenenfalls auch
bindung muß zumindest derart sein, daß die Bildung kleinere Mengen, z. B. bis hinab zu 0,1 °/0, bezogen
einer einphasigen Mischung aus den gewünschten auf das Gewicht des Copolymerisats, und natürlich
Anteilen bei der Behandlungstemperatur möglich ist. auch viel größere Mengen, z. B. bis zum lOOfachen
Es wurde festgestellt, daß die beschriebenen wäßrigen Gewicht des Copolymerisats, verwendet werden. Bei
Mischungen vollständige Auflösung des Copolymeri- 50 den höheren Temperaturen, die für die Abbaubehandsats
bei niedrigeren Temperaturen, als es entweder lung genannt wurden, kann Wasser als Dampf in der
bei Wasser oder der organischen Verbindung allein Reaktionszone anwesend sein. Vorzugsweise wird
der Fall ist, und einen schnelleren Verlauf der Hydro- jedoch die Behandlung unter einem solchen Druck
lyse bei niedrigeren Temperaturen ermöglichen, als durchgeführt, daß das Wasser in der flüssigen Phase
es sonst der Fall ist, ausgenommen, wenn teure und 55 bleibt.
ungewöhnliche Lösungsmittel verwendet werden. In einer vorteilhaften Ausführungsform des Ver-
Die Abbaubehandlung der Copolymerisate kann fahrens kann rohes Oxymethylencopolymerisat, das
eine Zeit von weniger als 15 Sekunden bis zu etwa aus der Polymerisationszone entnommen wird, mit
10 Stunden in Anspruch nehmen. Die Zeit ist ab- einem Medium, das sich zur Durchführung der Abhängig
von den Bestandteilen des zum Abbau ver- 60 baubehandlung eignet, gekühlt werden. Beispielswendeten
Mediums, der Schärfe der angewendeten weise kann ein Produkt, das bei einer Temperatur
Bedingungen und dem physikalischen Zustand des zwischen etwa 60 und etwa 116°C aus einer PoIy-Copolymerisats.
Unter den bevorzugten Behandlungs- merisationszone entnommen wird, mit einem Wasserbedingungen
ist der Abbau gewöhnlich innerhalb Methanol-Gemisch, das 30 bis 90 Gewichtsprozent
von 15 Sekunden bis zu 2 Minuten abgeschlossen. Die 65 Methanol, bezogen auf das Gewicht der Mischung,
Abbaubehandlung kann sehr zufriedenstellend zwi- enthält, in einer Menge, die dem 5- bis 50fachen des
sehen 90 und 2000C durchgeführt werden und erfolgt Polymergewichts entspricht, gekühlt werden. Die
vorzugsweise zwischen 130 und 180° C. Mischung aus Polymerisationsprodukt und Kühl-
medium wird naß gemahlen, um die größeren Teilchen des Copolymerisats zu zerkleinern und eine Aufschlämmung
zu bilden, die 2 bis 20 Gewichtsprozent Feststoff enthält. Nach Zugabe von 10 bis 1000 ppm
Ammoniak, bezogen auf das Gewicht des festen Polymeren, wird die Aufschlämmung durch einen Doppelrohraustauscher
geleitet, in dem sie eine Temperatur zwischen etwa 150 und 180° C und einen Druck zwischen
etwa 16 und 21 kg/cm2 erreicht. Unter diesen Bedingungen löst sich das Copolymerisat im Auf-•
schlämmungsmedium. Die Verweilzeit im Rohraustauscher beträgt 30 bis 60 Sekunden. Dann wird
Wasser in einem Misch-T-Stück zugegeben, um die Temperatur auf 30 bis 95° C zu senken, wobei das
Copolymerisat ausfällt.
Besonders günstig als Lösungsmittel sind Isopropylalkohol-Wasser-Mischungen,
da die Copolymerisate sich aus ihnen in Form von Granulat niederschlagen.
Während der Abbaubehandlung wird ein Teil des Copolymerisats zersetzt, so daß ein Gewichtsverlust
an Copolymerisat eintritt. Die Behandlung ist abgeschlossen, wenn der Gewichtsverlust praktisch
aufhört. Zwischen 5 und 40 Gewichtsprozent des Copolymerisats können verlorengehen, bevor die
Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes auf etwa 0,1 bis 5% des ursprünglichen Wertes fällt, was ein
Anzeichen dafür ist, daß die Behandlung im wesentlichen abgeschlossen ist. An diesem Punkt weisen
wenigstens 95% der Moleküle des Copolymerisats höhere Oxyalkyleneinheiten an beiden Enden auf.
Der Gewichtsverlust, den ein Copolymerisat während der Behandlung erfährt, ist von dem jeweils behandelten
Copolymerisat und insbesondere von der Zahl höherer Oxyalkylengruppen pro 100 Oxymethylengruppen
im Copolymerisat abhängig.
Nach dem Abschluß der Behandlung kann das Copolymerisat aus der Lösung durch Kühlen auf die
beschriebene Weise oder durch Zusatz einer großen Menge eines nicht lösenden Stoffs niedergeschlagen
und dann mit Wasser gewaschen und getrocknet werden.
Es ist gewöhnlich zweckmäßig, dem erfindungsgemäß erhaltenen Copolymerisat in üblicher Weise
einen oder mehrere thermische Stabilisatoren zuzugeben, um den thermischen Abbau noch weiter zu
verringern. Der Anteil des zugegebenen Stabilisators hängt von dem jeweils verwendeten Stabilisator ab,
jedoch erwies sich eine Menge von 0,05 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Copolymerisat, für
die meisten Stabilisatoren als geeignet.
Ein geeignetes Stabilisatorsystem ist beispielsweise eine Kombination eines Antioxydationsmittels, z. B.
eines phenolischen Antioxydans, mit einem die Kettenspaltung verhindernden Bestandteil, und zwar gewöhnlich
einer Verbindung oder einem Polymeren, das dreiwertige Stickstoffatome enthält.
Proben des Produkts und des ursprünglichen Copolymerisats wurden mit je 0,1 Gewichtsprozent
Cyanoguanidin und 0,5 Gewichtsprozent 2,2'-Methy len - bis - (4 - methyl - 6 - tert. - butylphenol) geknetet,
und zwar 45 Minuten in einem erhitzten Pfleiderer-Kneter. Die Temperatur während des Knetens betrug
200 bis 2020C. Die Menge des während des Knetens verlorenen Materials und die Geschwindigkeiten des
thermischen Abbaues des ursprünglichen und behandelten Copolymerisats vor und nach Zugabe der
Stabilisatoren sind nachstehend in Tabelle 1 aufgeführt. Die Geschwindigkeit des thermischen Abbaues
in diesem Beispiel und in den folgenden Beispielen ist in Gewichtsprozent Verlust pro Minute
angegeben.
Abbau | mit | Gewichtsverlust | |
geschwindigkeit | Stabili | während | |
ohne | satoren | des Knetens | |
Stabili | |||
satoren | 0,018 | ||
Ursprüngliches | 5% | ||
Copolymerisat | 0,88 | 0,015 | |
Behandeltes | 0,2% | ||
Copolymerisat | 0,50 |
Die Mischung von 100 g eines Oxymethylencopolymerisats, hergestellt durch Copolymerisation von
Trioxan und Dioxolan, mit einem Oxyäthylengehalt entsprechend 3,9 Gewichtsprozent Dioxolan, mit
1000 ml Wasser und 67 ml Ammoniumhydroxyd (28 % NH3) wurde 17,5 Stunden in einem Glaskolben
unter Rückfluß auf 95 bis 98° C erhitzt. Nach dieser Zeit wurde das Reaktionsgemisch gekühlt. Das
Copolymerisat wurde abfiltriert und dann mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet. Der Gewichtsverlust
betrug 9%, bezogen auf das Gewicht des ursprünglichen Copolymerisats.
Proben des ursprünglichen und des behandelten Copolymerisats wurden 45 Minuten auf die im Beispiel
1 beschriebene Weise mit 0,1 Gewichtsprozent Nitrilotripropionamid und 0,5 Gewichtsprozent
^^'-Methylen-bis-CS-methyl-o-tert.-butylphenol) geknetet.
Die Menge des während des Knetens verlorengegangenen Materials und die Abbaugeschwindigkeiten
des ursprünglichen und des behandelten Copolymerisats nach der Zugabe der Stabilisatoren
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
500 Gewichtsteile eines Oxymethylencopolymerisats, das 3,1 Gewichtsprozent von Dioxolan stammende
Monomereneinheiten enthielt, wurden mit 1000 Teilen Wasser und 150 Teilen Triäthanolamin 2,25 Stunden
in einem verschlossenen, unter Druck stehenden Gefäß auf 140 bis 15O0C erhitzt. Nach dieser Zeit
wurde das Gefäß auf Raumtemperatur gekühlt und geöffnet. Das Copolymerisat wurde nacheinander mit
Aceton und heißem Wasser gewaschen und dann getrocknet.
Ursprüngliches
Copolymerisat ...
Copolymerisat ...
Behandeltes
Copolymerisat ...
Abbaugeschwindigkeit
0,06
0,02
0,02
Gewichtsverlust
während des Knetens
16,4%
Die Mischung von 120 g eines Oxymethylencopolymerisats, das durch Copolymerisation von Trioxan
und Dioxolan hergestellt worden war und einen Oxyäthylengehalt entsprechend 3,1 Gewichtsprozent
Dioxolan aufwies, mit 600 ml Wasser, 600 ml Dimethylformamid
und 37 g Tripropylamin wurde 21 Minuten in einem Druckgefäß auf 148 bis 152° C erhitzt. Das Copolymerisat befand sich in Lösung.
Nach Abkühlung zwecks Ausfällen des Copolymerisate wurde das abgeschiedene Material abfiltriert und mit
Aceton gewaschen und getrocknet. Der Gewichtsverlust betrug 8,4 7o des ursprünglichen Copolymerisate.
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Proben des ursprünglichen und des behandelten Copolymerisate wurden mit den im Beispiel 1 verwendeten
Stabilisatoren geknetet. Die Ergebnisse nach der Stabilisation sind in Tabelle 3 genannt.
Tabelle 3 | Gewichtsverlust während des Knetens |
|
■ :-■-■"■■'■ ■■ | Abbau- : geschwindigkeit |
67o 27o |
Ursprüngliches Copolymerisat ... Behandeltes Copolymerisat ... |
0,016 0,010 |
|
. Wenn das behandelte Copolymerisat nur 7 Minuten mit den Stabilisatoren geknetet wurde, betrug der
Gewichtsverlust 1,7 7o und die Abbaugeschwindigkeit 0,009.
Die Mischung von 120 g des im Beispiel 3 verwendeten Copolymerisats mit 600 ml Dimethylformamid,
590 ml Wasser und 20 g konzentriertem Ammoniumhydroxyd (28 7o NH3) wurde 10 Minuten in
einem Druckgefäß auf 148 bis 152° C erhitzt. Das Copolymerisat befand sich in Lösung. Nach Abkühlung
zur Ausfällung des Polymeren, Waschen mit Wasser und Trocknen waren 10,3 Gewichtsprozent
des ursprünglichen Copolymerisats verlorengegangen.
Wenn das Copolymerisat 7 Minuten auf die im Beispiel 3 beschriebene Weise geknetet wurde, verlor
es 1,8 7o seines Gewichts, und seine Abbaugeschwindigkeit betrug 0,007.
Die Mischung von 100 g des im Beispiel 3 verwendeten Copolymerisats mit 1000 ml Methanol und
20 g Tetramethylguanidin wurde 15 Minuten in einem Druckgefäß auf 158 bis 165° C erhitzt. Nach Abkühlung
zur Ausfällung des Polymeren, Waschen mit Wasser und Trocknen waren 12,1 Gewichtsprozent
des Copolymerisats verlorengegangen.
Wenn das Copolymerisat 7 Minuten wie im Beispiel 3 geknetet wurde, verlor es 1,4 7o seines Gewichts,
und die Geschwindigkeit des thermischen Abbaues betrug 0,009.
a) Eine Mischung aus 100 Gewichtsteilen Trioxan, 2,4 Teilen Äthylenoxyd, l.lTeilen Cyclohexan, 340 ppm
Methylal und 70 ppm Bortrifluorid (als Dibutylätheratkomplex) wurde dem einen Ende eines kontinuierlichen
Kneters zugeführt, der mit unterbrochenen Schneckenflügeln in einem zylindrischen Gehäuse
versehen war. An der Innenfläche des Knetergehäuses waren Zahnreihen angeordnet, und die Schnecke
wurde sowohl in Drehung versetzt als auch derart vor- und zurückbewegt, daß die Zähne auf dem Gehäuse
durch die Unterbrechungen im Flügel der Schnecke geführt wurden. Die Reaktionsmasse rückte
auf einem allgemein schneckenförmigen Weg unter abwechselnder Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
zum Austritt vor. ;-.;::;■ '.: >.-....
;Die „Temperatur im Mischer stieg auf maximal 105 bis 115°C am Ausstoßende. Die Verweilzeit im
ίο Kneter betrug etwa 1 Minute. -■..- : --■,■,' ^uu-'i-wJ■
b) Das ausgestoßene Produkt wurde in einer Naßmühle mit 1250 Teilen einer Lösung von 59,9 Gewichtsprozent
Methanol, 40 Gewichtsprozent Wasser und 0,1 Gewichtsprozent Ammoniak gemischt und zu
einer Aufschlämmung mit 87o Feststoffgehalt gemahlen. Die Aufschlämmung wurde in einen Doppelrohraustauscher
geführt, in dem sie auf 160° G bei 16,8 kg/cm2 erhitzt wurde. Das Copolymerisat löste
sich. Nach 45 Sekunden im Austauscher wurde
ao Wasser in einem Misch-T-Stück zugegeben, um die Temperatur zu senken und das Copolymerisat auszufällen.
··.··■■.-...
B ei sp i el 7
as Eine Probe eines Copolymerisats, das auf die im
Beispiel 6, a) beschriebene Weise hergestellt worden war, wurde in einer ammoniakfreien Methanol-Wasser-Lösung
(Gewichtsverhältnis 60: 40) gekühlt, abgetrennt und getrocknet. Eine Mischung aus 130 Gewichtsteilen
des trockenen Polymeren und 867 Gewichtsteilen einer Lösung, die 59,9 Gewichtsprozent
Isopropylalkohol, 40,0 Gewichtsprozent Wasser und 0,1 Gewichtsprozent Ammoniak enthielt, wurde in
einem 3-1-Schüttelautoklav bei einem Druck von
10,5 kg/cm2 schnell auf 1600C erhitzt. Sobald diese
Temperatur erreicht war, wurde der Autoklav in ein Wasserbad getaucht, um die Temperatur schnell zu
senken und das Copolymerisat auszufällen. Es fiel als gleichmäßige körnige Masse aus, die etwa 95 7o
der Mutterlauge enthielt.
Eine Mischung aus 130 Gewichtsteilen eines auf die im Beispiel 6, a) beschriebene Weise hergestellten
Copolymerisats und 867 Gewichtsteilen einer Lösung, die 58 Gewichtsprozent Aceton, 41,9 Gewichtsprozent
Wasser und 0,1 Gewichtsprozent Natriumacetat enthielt, wurde auf die im Beispiel 7 beschriebene Weise
in einem 3-1-Autoklav behandelt. Das Copolymerisat fiel als gleichmäßige körnige Masse aus, die etwa
95 7o der Mutterlauge enthielt.
Der Vorteil der Verwendung eines Wasser-Isopropylalkohol-Gemisches
wie im Beispiel 7 und 8 ist aus folgendem ersichtlich:
Wenn im Beispiel 7 an Stelle der Mischung 867 Teile Wasser oder Isopropylalkohol verwendet werden,
fällt das Copolymerisat als harter, nicht zerbröckelnder Klumpen und nicht als gleichmäßige körnige Masse an.
60 g eines Copolymerisats aus Trioxan und etwa 2 Gewichtsprozent Äthylenoxyd werden in 274 g
Wasser bei einer Temperatur von etwa 140 bis 1520C
während eines Zeitraums von etwa 15 Minuten behandelt. In der Behandlungslösung liegt keine basische
Substanz wie beispielsweise Ammoniak oder Natriumhydroxyd vor, auch sind keine Alkohole oder andere
erfindungsgemäß zur Anwendung kommende Ver-
909 582/99
bindungen zugegen. Nach Kühlung wird das Copolymerisat
abgetrennt, gefiltert und zweimal mit je 500 ml Aceton gewaschen und erneut getrocknet. Die
angegebene Behandlung hat zu einem Gewichtsverlust des Copolymerisats von etwa 16°/0 geführt. Das
getrocknete Copolymerisat wird mit 0,5 Gewichtsprozent 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol)
und etwa 0,1 Gewichtsprozent Cyanguanidin
während eines Zeitraums von 7 Minuten bei einer Temperatur von etwa 210° C zermahlen. Hierdurch
wird ein Gewichtsverlust von etwa 5 °/0 hervorgerufen.
Das behandelte Copolymerisat besitzt eine thermische Zersetzungsgeschwindigkeit von 0,023 Gewichtsprozent
pro Minute, gemessen durch Erhitzen des Copolymerisats auf eine Temperatur von 2300C in einem
offenen Gefäß und in einer zirkulierenden Luftatmosphäre. :■:■- ,
13 Gewichtsprozent des Copolymerisats aus Beispiel 9 werden zusammen mit 87 Gewichtsprozent
eines Gemisches aus 59,9 °/0 Methylalkohol, 39,03 °/0
Wasser, 1% Natriumacetat und 0,07% Essigsäure einer Abbaureaktion unterworfen. Das Gemisch von
Natriumacetat und Essigsäure dient als Puffer zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes 7 in der Reaktionslösung. Die Behandlung findet bei 1600C für den
Zeitraum von 4 Minuten statt. Nach dem Abkühlen wird das Copolymerisat abgetrennt, gefiltert, zur
kleinen Teilchengröße verrieben, zweimal mit Wasser, einmal mit Aceton gewaschen und dann getrocknet.
Das Copolymerisat hat bei dieser Behandlung etwa 9 % seines Gewichtes verloren. Es wird anschließend
mit 0,5 Gewichtsprozent 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol) und etwa 0,1 Gewichtsprozent
Cyanoguanidin für den Zeitraum von 7 Minuten bei der Temperatur von etwa 2100C vermählen. Hierdurch
wird ein Gewichtsverlust von etwa 1 % bewirkt. Das so behandelte Copolymerisat hat eine thermische
Zersetzungsgeschwindigkeit von 0,043 Gewichtsprozent pro Minute gemessen, durch Erhitzen des Copolymerisats
auf 2300C in einem offenen Gefäß in einer zirkulierenden Luftatmosphäre.
Claims (4)
1. Verfahren zum thermischen Stabilisieren von Oxymethylencopolymerisaten, die in der Molekülkette
neben Oxymethyleneinheiten Oxyalkyleneinheiten mit zwei oder mehr benachbarten
Kohlenstoffatomen aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Copolymerisate als Aufschlämmung feinteiliger Feststoffe oder in Lösung unter nicht sauren Bedingungen
a) in Wasser oder
b) in primären, sekundären oder tertiären Alkoholen oder ._ _
c) in Gemischen aus Wasser und wasserlöslichen, unter Normalbedingungen flüssigen, nicht
sauren organischen Verbindungen, die ein Äthersauerstoff atom oder ein Sauerstoffatom
in einer Hydroxygruppe oder eine direkt an ein Kohlenstoffatom gebundene nichtendständige
Carbonylgruppe oder eine Estergruppe enthalten, erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Copolymerisate in einem
wäßrigen Medium erhitzt, das eine basische Verbindung enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Copolymerisate in
einem Gemisch aus Wasser und Methanol erhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Copolymerisate auf
Temperaturen zwischen 90 und 2000C, vorzugsweise zwischen 130 und 1800C, erhitzt.
Applications Claiming Priority (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US2365860A | 1960-04-21 | 1960-04-21 | |
US2365860 | 1960-04-21 | ||
US10209761A | 1961-04-11 | 1961-04-11 | |
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US10209661 | 1961-04-11 | ||
US102096A US3174948A (en) | 1960-04-21 | 1961-04-11 | Stabilization of oxymethylene copolymers |
DEC0023923 | 1961-04-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1445294A1 DE1445294A1 (de) | 1968-11-14 |
DE1445294B2 true DE1445294B2 (de) | 1970-01-08 |
DE1445294C3 DE1445294C3 (de) | 1976-04-08 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3738632A1 (de) * | 1986-11-14 | 1988-05-26 | Mitsubishi Gas Chemical Co | Verfahren zum stabilisieren von polyoxymethylen-copolymeren |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3738632A1 (de) * | 1986-11-14 | 1988-05-26 | Mitsubishi Gas Chemical Co | Verfahren zum stabilisieren von polyoxymethylen-copolymeren |
Also Published As
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DE1445294A1 (de) | 1968-11-14 |
DE1795570A1 (de) | 1972-02-03 |
NL130782C (de) | |
BE602869A (de) | |
FI42634B (de) | 1970-06-01 |
US3174948A (en) | 1965-03-23 |
FR1287151A (fr) | 1962-03-09 |
SE313672B (sv) | 1969-08-18 |
DK110145C (da) | 1969-07-07 |
NL263823A (de) | |
GB986925A (en) | 1965-03-24 |
FI42634C (fi) | 1970-09-14 |
SE313672C (sv) | 1973-07-09 |
CH423240A (fr) | 1966-10-31 |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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