DE142024C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die in Häfen, auf Schiffen usw. gebräuchliche Vorrichtung zum Bremsen von Seilen besteht aus einem festen Zylinder oder Bolzen, um welchen das Seil gewickelt wird, worauf man es an dem freien Ende festhält und an der Umfläche des Bolzens oder Pollers gleiten läßt. Dieses Mittel hat den Übelstand, an den in Berührung befindlichen Flächenteilen große Reibungswiderstände hervorzurufen,' die eine schnelle Abnutzung des Seiles herbeiführen. Dieser Übelstand kann bei Verwendung von Hanfseilen oder Ketten mit in den Kauf genommen werden; bei Verwendung von Metallseilen ist es jedoch unerläßlich, ihn zu be-

seitigen. Diesem Übelstande hilft die den Gegenstand der Erfindung bildende Bremsvorrichtung dadurch ab, daß die zum Bremsen erforderliche Reibung nicht von dem Seil selbst, sondern von einem besonderen, um den Poller gelegten Metallteil aufgenommen bezw. hervorgebracht wird.

Die neue Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem festen Poller, der einen beweglichen Reibungskranz aufweist, um welchen das Seil läuft. Der bewegliche Reibüngskranz besteht aus mehreren segmentartigen Teilen, die sich dicht an den Umfang des Pollers anlegen und beim Anziehen des Seiles sämtlich mit großem Druck angepreßt werden. Hierdurch wird zwischen ihnen und dem Poller eine solche Reibung hervorgebracht, daß sie nicht mehr gleiten können, und das Seil somit abgebremst wird, ohne daß es vorher einem Gleiten ausgesetzt war, weil bei .nicht ge-.

spanntem Seil die Segmente von diesen mitgenommen werden und- nun ihrerseits mit Reibung auf den Poller gleiten.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt.

Die Fig. 1 und 2 zeigen im Aufriß und im Grundriß, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt, eine Einrichtung, bei welcher um den festen Zylinder A ein beweglicher Kranz B angeordnet ist. Dieser Kranz besteht aus mehreren einzelnen Segmenten, zwischen deren Endkanten genügender Zwischenraum besteht, um sie sämtlich durch ein umgelegtes Seil zur Erzeugung der zum Bremsen erforderlichen Reibung fest an den Umfang des Pollers anpressen zu können.

Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Einrichtung? bei welcher der aus Segmenten bestehende Kranz oben und unten konisch ausgebildet ist und in einer seinem Profil entsprechenden, am Umfange des Polierst vorgesehenen Rille steckt. An seinem Umfange ist dieser Kranz mit einer nach innen sich verengenden Nüt versehen, in welche das Seil, der ausgeübten Zugwirkung entsprechend, mehr oder weniger eindringt. Das Seil klemmt sich daher in dieser Nut fest, so daß bei Drehung des Seiles der Kranz B mitgenommen wird, wobei dessen konisch ausgebildete Flächen mit Reibung an entsprechend gestalteten Flächen des Pollers A gleiten. Die durch Fig. 5 und 6 dargestellte Anordnung ist wie bei der Einrichtung der Fig. 1 und 2 mit einem Kranz B versehen, dessen Lauffläche aber mehrere horizontale Rippen a

konischen Profiles aufweist, die in entsprechende Nuten b des Pollers eingreifen.

In manchen Fällen kann es auch angebracht
sein, ähnlich wie in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist, das Seil C um zwei nebeneinander
angeordnete Poller zu schlingen und dasselbe
gegebenenfalls mit einem Seilstopper S in Verbindung zu bringen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Seilbremsvorrichtung, gekennzeichnet
   durch einen Zylinder oder festen Poller (A),
   um welchen ein beweglicher, aus mehreren

   Segmenten bestehender, das festzulegende Seil (C) aufnehmender Kranz (B) in der Weise angeordnet ist, daß bei Ausübung einer Zugwirkung auf das Seil ein derartiges Anpressen sämtlicher Segmente (B) gegen die Umfläche des Pollers (A) stattfindet, daß hier eine hinreichende Reibung hervorgerufen wird, um das Seil abzubremsen , während beim Loslassen des Seiles infolge Verminderung der genannten Reibung die Segmente von dem Seil mitgenommen werden, so daß sich also nicht dieses, sondern die Segmente an dem Poller reiben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRÜCKT IN DER REICHSDKUCKEREI.