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Gegenstand des Patents 1187 854 ist eine Kreiskolbenmaschine,
insbesondere Kreiskolben-Brennkraftmaschine, in Trochoidenbauart, deren Gehäuse
sich aus einem Mantel und Seitenteilen zusammensetzt, die zusammen einen Gehäuseinnenraum
begrenzen, der von einer Exzenterwelle durchsetzt ist, auf deren Exzenter ein Kolben
drehbar gelagert ist, dessen Umfangsfläche mit der inneren Mantelfläche des Gehäuses
volumenveränderliche Arbeitskammern begrenzt, wobei der Kolben StirnfIächendichtungen
trägt, die an den Seitenwänden der Gehäuseseitenteile entlanggleiten und wobei im
Gehäuseinnenraum mindestens eine mit der Exzenterwelle umlaufende, zur Kolbendrehachse
konzentrische Scheibe vorgesehen ist, die mit einer Kolbenstirnwand in radialer
Richtung dichtend zusammenwirkt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine solche radiale Abdichtung
zwischen der Scheibe und der Kolbenstirnwand mit einfachen konstruktiven Mitteln
zu verwirklichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Umfangsfläche
der Scheibe mindestens eine Umfangsnut aufweist, in der ein geschlitzter, außenspannender
Dichtring mit Spiel eingesetzt ist, und daß Druckbegrenzungsmittel vorgesehen sind,
die den Druck in dem radial nach außen zu durch die Stirnflächendichtung begrenzten
Ringraum zwischen der Scheibe und der benachbarten Gehäuseseitenwand auf einen bestimmten
Höchstwert begrenzen. Diese Druckbegrenzungsmittel können ein Überdruckventil sein
oder von dem Spalt mindestens eines geschlitzten, den Ringraum nach außen zu begrenzenden
Spannringes gebildet werden.
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Hierdurch wird der technische Fortschritt erzielt, daß durch den Druck
im Ringraum eine definierte Anlage des Dichtringes an der dem Kolben benachbarten
Nutflanke erreicht wird. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß die Stirnflächendichtung
auf Grund thermischer Verzüge und elastischer Verformungen der Maschine im Betrieb
nicht absolut dicht ist, so daß Druckgase über die Stirnflächendichtung in den genannten
Ringraum eindringen können. Während bisher Maßnahmen vorgesehen wurden, um den Gasdruck
in diesem Ringraum abzubauen, ist bei dem erfindungsgemäßen Vorschlag dieser Druck
für eine einwandfreie Funktion des Dichtringes erforderlich. Allerdings darf dieser
Druck, der im folgenden als Zwischendichtungsdruck bezeichnet wird, nicht zu hoch
sein, da sonst ein zu starkes Andrücken des Dichtringes. an seine Dichtflächen stattfindet,
was einen hohen Verschleiß und auch einen Leistungsverlust wegen der auftretenden
Bremswirkung zur Folge hätte. Durch das Überdruckventil wird dieser Zwischendichtungsdruck
auf einen bestimmten Höchstwert. begrenzt, der vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis
0,5 atü liegt.
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Wenn jede Kolbenstirnwand mit einer Scheibe dichtend zusammenwirkt
und somit auf jeder Kolbenseite ein Ringraum vorhanden ist, können die beiden Ringräume
in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Axialbohrungen im Kolben, miteinander
in Verbindung stehen, wobei dann von einem der Ringräume ein mit einem überdruckventil
versehener Kanal ausgeht.
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Bei Mehrfach-Kreiskolbenmaschinen, bei denen jede Stirnwand jedes
Kolbens mit einer Scheibe dichtend zusammenwirkt, kann die Begrenzung des Zwischendichtungsdruckes
in allen Ringräumen mittels eines einzigen Überdruckventils dadurch erreicht werden,
daß die Ringräume an den benachbarten Stirnflächen zweier Kolben über eine Bohrung
im Gehäusezwischenteil miteinander und durch Schrägbohrungen im Exzenter und in
der Exzenterwelle und/oder durch an sich bekannte Axialbohrungen in den Kolben mit
den Ringräumen an den außenliegenden Kolbenstirnflächen verbunden werden, wobei
von irgendeinem der Ringräume ein mit einem Überdruckventil versehener Kanal ausgeht.
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Wenn die Kreiskolbenmaschine als Brennkraftmaschine arbeitet, ist
es zweckmäßig, den Kanal mit dem Saugrohr der Maschine in Verbindung zu bringen,
da das in den Ringraum eindringende Gas erfahrungsgemäß überwiegend aus Frischgas
besteht. Der Kanal kann in einer Gehäuseseitenwand angeordnet werden. Er muß dabei
innerhalb der inneren Hüllkurve der Stirnflächendichtung münden, damit er nicht
mit einer der Arbeitskammern in Verbindung kommt.
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Bei Kreiskolbenmaschinen, bei denen in mindestens einem Gehäuseseitenteil
ein Gaswechselkanal angeordnet ist, der in eine in der Seitenwand vorgesehene Steueröffnung
mündet, wird die Steueröffnung üblicherweise so angeordnet, daß sie von der Stiniflächendichtung
überschliffen wird. Dadurch tritt jedoch eine Entlüftung des Ringraumes ein, so
daß sich der erwünschte Zwischendichtungsdruck nicht aufbauen kann. Um dies zu vermeiden,
soll die Steueröffnung erfindungsgemäß radial außerhalb der äußeren Hüllkurve der
Stimflächendichtung angeordnet werden. Wenn bei dieser Anordnung kein ausreichend
großer Querschnitt für die Steueröffnung erreichbar ist, kann die Kolbenstirnfläche,
die der mit der Steueröffnung versehenen Gehäuseseitenwand benachbart ist, radial
innerhalb der Stirnflächendichtung eine weitere Dichtung tragen, die stets radial
innerhalb der Steueröffnung liegt, wobei der Raum zwischen diesen beiden Dichtungen
durch axial bewegliche und im wesentlichen radial verlaufende Dichtstreifen in getrennte
Sektoren aufgeteilt ist. Es wird dadurch vermieden, daß aus der Verdichtungs- oder
Expansionskammer über die Stirnflächendichtung übertretendes Druckgas durch die
Steueröffnung entweichen kann. Vielmehr kann das Druckgas über die zweite Dichtung
in den Ringraum gelangen und dort den Zwischendichtungsdruck erzeugen. Für diese
Art der Dichtungsanordnung wird kein selbständiger Schutz beansprucht.
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Da der Dichtring am Kolben anliegt und daher mit dem Kolben umläuft,
ist er den bei der planetenartig kreisenden Bewegung des Kolbens auftretenden Beschleunigungskräften
unterworfen, die in wechselnden Richtungen, -unter anderem auch radial nach innen
zu wirken. Die nach innen wirkenden Beschleunigungskräfte sind dabei bestrebt, die
Enden des geschlitzten Dichtringes von der Kolbenstirnwand abzuheben, und dieses
Bestreben verstärkt sich naturgemäß mit steigender Drehzahl. Um ein derartiges Abheben
der Enden des Dichtringes auch bei höheren Drehzahlen zu vermeiden bzw. die Drehzahl,
bei der ein solches Abheben stattfindet, hinauszuschieben, soll der Dichtring zumindest
im Bereich seiner Endabschnitte ein Profil mit hohem Widerstandsmoment gegen radial
nach innen wirkende Kräfte, beispielsweise ein U-Profil, erhalten. Der Dichtring
kann daher aus zwei im Querschnitt
U-förmigen Ringen zusammengesetzt
werden, die mit ihren freien Schenkeln aneinanderstoßen.
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An Stelle einer Erhöhung der Biegesteifigkeit der Ringenden kann die
Gefahr eines Abhebens der Ringenden auch dadurch verringert werden, daß die beiden
Endabschnitte gegen die Enden zu verlaufend mit abnehmender Masse pro Längeneinheit
ausgebildet sind. Der Dichtring ist dabei vorzugsweise bei gleichbleibendem Außendurchmesser
im Bereich seiner Endabschnitte mit gegen die Enden zu sich stetig verringernder
radialer Breite ausgeführt. Die Endabschnitte des Dichtringes können dabei als Träger
gleicher Festigkeit ausgebildet sein. Dadurch läßt sich eine im wesentlichen gleichmäßige
Verteilung der Spannkraft des Dichtringes über dessen ganzen Umfang erreichen.
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Durch die radial verringerte Breite des Dichtringes ergibt sich ein
Hohlraum zwischen der inneren Umfangsfläche des Dichtringes und dem Nutgrund. Um
hier bei stillstehender Maschine die Ansammlung von Öl zu vermeiden, ist
es zweckmäßig, in diesem Hohlraum ein ein- oder mehrteiliges Füllstück aus einem
Material geringen spezifischen Gewichts, wie Kohle, Leichtmetall oder Kunstharz,
anzuordnen. Um dieses Füllstück gegen Verschiebung in der Nut zu sichern, kann es
an den Ring angeklebt oder auf andere Art befestigt werden, beispielsweise indem
es einen Fortsatz erhält, der in die Fuge zwischen den Ringenden eingreift.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine
in Trochoidenbauart im Längsschnitt, F i g. 2 eine Zweifach-Kreiskolben-Brennkraftmaschine
im Längsschnitt, F i g. 3 einen Querschnitt durch eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine
in schematischer Darstellung, F i g. 4 einen Querschnitt durch eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine
mit einem modifizierten Dichtsystem in schematischer Darstellung, F i g. 5 einen
Querschnitt eines Dichtringes und F i g. 6 eine Ansicht eines Dichtringes.
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F i g. 1 zeigt eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine mit einem Gehäuse,
dessen Mantel 1 im gewählten Beispiel eine zweibogige innere Mantelfläche 2 hat.
Den seitlichen Abschluß des Gehäuses bilden die Seitenteile 3, 4, in denen eine
Exzenterwelle 5 gelagert ist, die das Gehäuse senkrecht zu den Seitenteilen 3, 4
durchsetzt und die einen im Gehäuseinnenraum 6 gelegenen Exzenter 7 aufweist, auf
dem ein dreieckiger Kolben 8 drehbar gelagert ist, wobei die Wellen mit 5' und das
Kolbenlager mit 8' bezeichnet sind. Die Drehzahl der Exzenterwelle 5 steht zur Drehzahl
des Kolbens 8 im Verhältnis 3:1. Dieses Verhältnis wird durch ein Getriebe erzwungen,
das aus einem am Kolben 8 befestigten Hohlrad 9 und einem mit dem Seitenteil
4 verbundenen, feststehenden Ritze110 besteht.
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Der Kolben 8 schließt mit dem Mantel 1 eine der Anzahl der Kolbenecken
entsprechende Anzahl von Arbeitskammern, in diesem Fall drei, ein. In diesen läuft
bei der Drehung des Kolbens 8 ein Viertaktprozeß ab, wozu im Mantel 1 und/oder in
den Seitenteilen 3, 4 Ein- und Auslaßkanäle angeordnet sind, die in F i g. 1 jedoch
nicht gezeigt sind. Die einzelnen Arbeitskammern sind dabei durch in den Kolbenecken
angeordnete Radialdichtungen 11 sowie in den Kolbenstirnflächen angeordnete Dichtstreifen
12, die über Dichtbolzen 13 miteinander in Verbindung stehen und eine geschlossene
Dichtgrenze bilden, getrennt.
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Auf Grund thermischer Verzüge der Seitenteile 3, 4 läßt es sich jedoch
praktisch nicht vermeiden, daß Gase über die aus den Streifen 12 und den Dichtbolzen
13 gebildete Stirnflächendichtung in die zwischen den Stirnflächen des Kolbens 8
und den Seitenwänden der Seitenteile 3, 4 liegenden Ringräume 15, 16 eindringen.
Diese Ringräume 15,16 müssen andererseits gegen das zur Kühlung durch den Kolben
8 geleitete Kühlöl abgedichtet werden, das auch zur Schmierung des Kolbenlagers
8' sowie der Wellenlager 5' dient und das aus den Lagern 5', 8' in die Ringräume
15, 16 übertreten könnte. Im vorliegenden Fall wird das Kühlöl durch eine
Bohrung 17 in der Exzenterwelle 5 über das Kolbenlager 8' in den Kolben 8 geführt
und bei 18 aus dem Kolben 8 abgeführt. Ein übertreten des Kühlöls an dem Kolbenlager
8' in die Ringräume 15,16 und von dort in die Arbeitskammern wird dabei durch radial
nach außen spannende Dichtringe 19a, 19b verhindert, die mit den Stirnwänden
14a, 14b des Kolbens 8 dichtend zusammenwirken. Auf der dem Getriebe
9,10 abgewandten Seite ist der Dichtring 19 a konzentrisch zum Kolben
8 bzw. zum Exzenter 7 in einer Nut 20 a geführt, die in den Umfang eines
scheibenförmigen Fortsatzes 7a des Exzenters 7 eingestochen ist. Auf der Getriebeseite
ist eine konzentrisch zum Exzenter 7 angeordnete und mit diesem verbundene Scheibe
21 vorgesehen, die eine Umfangsnut 20 b aufweist, in der ein Dichtring
19 b angeordnet ist, der mit der Kolbenstirnwand 14 b dichtend zusammenwirkt. Die
Scheibe 21 enthält einen Durchbruch 21 a für die Exzenterwelle 5 und das die Exzenterwelle
5 umgebende, am Seitenteil 4 befestigte und mit dem Hohlrad 9 kämmende Ritzel 10.
Der Durchbruch 21 a wird von der Nabe 21 b der Scheibe 21 begrenzt, die in die das
Ritzel 10 und die Exzenterwelle 5 aufnehmende Öffnung 23 b im Seitenteil
4 hineinragt. In die Nabe 21 b ist eine Ringnut 22 b eingestochen, in die ein gegen
die Wand der Öffnung 23 b anliegender Spannring 24 b eingesetzt ist, der den Ringraum
16 nach außen zu abdichtet. Auf der Gegenseite ist die Exzenterwelle 5 in der Öffnung
23 a im Seitenteil 3 geführt, und der gegen das Seitenteil 3 abdichtende Spannring
24a kann daher unmittelbar in eine Ringnut 22 a in der Exzenterwelle 5 eingesetzt
werden.
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Die radial spannenden Dichtringe 19a, 19b und die Spannringe
24a, 24b müssen, um die Abdichtung gegen das Kühlöl zu erreichen, eine definierte
Anlage in ihren Nuten 20 a, 20b, 22a, 22b haben.
Dies wird mit Hilfe des Gases erreicht, das über die Stirnflächendichtung 12,13
in die Ringräume 15, 16, die von den Stirnflächendichtungen 12, 13, den Dichtringen
19 a,19 b und den gegen die Seitenteile 3, 4 anliegenden Spannringen 24a, 24b begrenzt
sind, eindringt und dort den Zwischendichtungsdruck aufbaut. Durch diesen Druck
in den Ringräumen 15, 16 werden die Dichtringe 19a, 19b und die Spannringe 24a,
24b gegen ihre dem jeweiligen Ringraum abgewandte Nutflanke und radial nach außen
gedrückt. Der Druck muß dabei in seiner Höhe begrenzt sein, da die auf die Dichtringe
19a, 19 b und die Spannringe 24 a, 24 b wirkenden Kräfte sonst zu hoch werden und
ein Einlaufen der Dichtringe
bzw. Spannringe in ihre Anlageflächen
bewirken. Zur Begrenzung dient im Ausführungsbeispiel ein überdruckventil26, das
in einem mit dem Ringraum 15 in Verbindung stehenden Kanal 25 im Seitenteil 3 angeordnet
ist und das den Druck im Ringraum 15 auf maximal etwa 0,5 atü begrenzt. Um für beide
Ringräume 15,16 ein Überdruckventil 26 verwenden zu können, sind diese Ringräume
durch eine im Exzenter 7 angebrachte Axialbohrung 27 miteinander verbunden. Diese
Axialbohrung kann jedoch auch im Kolben 8 angeordnet sein.
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Um einen Kurzschluß zwischen dem Kanal 25 und den Arbeitskammern zu
verhindern, muß die Mündung des Kanals 25 in den Ringraum 15 an einer Stelle des
Seitenteils 3 liegen, die bei Drehung des Kolbens 8 nicht von der Stirnflächendichtung
12, 13 überschliffen wird, die also innerhalb der inneren Hüllkurve der Stirnflächendichtung
12,13 und daher stets innerhalb des Ringraumes 15 liegt. Der Kanal 25 wird, was
in der Zeichnung nicht dargestellt ist, nach außen an das Saugrohr der Maschine
angeschlossen, da es sich herausgestellt hat, daß die in die Ringräume 15,16 übertretenden
Gase zum großen Teil noch unverbrannt sind.
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Die Begrenzung des Zwischendichtungsdruckes kann gegebenenfalls auch
dadurch erfolgen, daß einer der Spannringe 24a, 24b oder beide solche LeckstelIen
erhalten, beispielsweise durch entsprechende Bemessung der Stoßfuge, daß sich in
den Ringräumen kein den vorbestimmten Wert übersteigender Druck aufbauen kann.
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F i g. 2 zeigt eine Anwendung des in F i g. 1 geschilderten Dichtungsprinzips
auf eine Zweifach-Kreiskolben-Brennkraftmaschine, deren Gehäuse sich aus den beiden
Mänteln 31, 32, den beiden außenliegenden Seitenteilen 33, 34 und dem Zwischenteil
35 zusammensetzt, wobei jede Einheit im Prinzip der in F i g. 1 gezeigten Einheit
entspricht. Die Lagerung der in diesem Fall zwei um 180° zueinander versetzte Exzenter
aufweisenden Exzenterwelle 36 in den Seitenteilen 33, 34 sowie die zur Steuerung
der Kolben 37, 38 verwendeten Getriebe, die der in F i g. 1 geschilderten Ausführung
entsprechen und jeweils aus einem mit einem Seitenteil 33 bzw. 34 verbundenen Ritzel
und einem mit dem Kolben 37 bzw. 38 verbundenen Hohlrad bestehen, sind nicht dargestellt.
Die Stirnflächen der Kolben 37, 38 schließen mit den Seitenteilen 33, 34 Ringräume
39, 40 und mit dem Zwischenteil 35 Ringräume 41a, 41 b ein.
Die Ringräume 41 a, 41 b sind durch eine Bohrung 42 im Zwischenteil
35 miteinander verbunden. Von dieser Bohrung 42 geht der Entlüftungskanal
43 aus, in dem das überdruckventi126 vorgesehen ist.
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Die Ringräume 39 und 40 stehen durch Axialbohrungen 45 in den Kolben
37 und 38 oder durch Bohrungen 47 in den Exzentern mit der Bohrung 42 in Verbindung.
Um ölkohleablagerungen innerhalb dieser Bohrungen 45, 47 zu verhindern, ist es vorteilhaft,
diese schräg zur Achse der Exzenterwelle 36 anzuordnen, wie dies bei den die Exzenter
durchsetzenden Bohrungen 47 gezeigt ist, wodurch Fliehkräfte wirksam werden, die
einer ölkohleablagerung in den Bohrungen 47 entgegenwirken.
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In F i g. 3 ist eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine in schematischer
Darstellung mit kombiniertem Umfang- und Seiteneinlaß gezeigt, wobei für gleiche
Teile die gleichen Bezugszeichen wie in F i g. 1 gewählt sind. Will man das der
Erfindung zugrunde liegende Dichtungsprinzip auf eine Maschine dieser Art anwenden,
so muß die Steueröffnung 50 für den Seiteneinlaß außerhalb der von den Stirnflächendichtungen
12, 13 bei der Drehung des Kolbens 8 beschriebenen äußeren Hüllkurve 51 liegen,
da sich sonst eine direkte Verbindung zwischen den in Fi g. 1 mit 15,16 bezeichneten
Ringräumen und der Seiteneinlaßsteueröffnung 50 ergibt und sich somit kein Druck
in den Ringräumen 15, 16 aufbauen kann. Der für die Steueröffnung 50 verbleibende
Raum ist in diesem Fall äußerst beschränkt und läßt daher praktisch nur eine Versorgung
der Maschine über den Seiteneinlaß in Verbindung mit einem Umfangseinlaß zu, wie
dies in F i g. 3 angedeutet ist.
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Soll, wie dies in F i g. 4. gezeigt ist, eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine
lediglich mit Seiteneinlaß gebaut werden, so muß dessen Einlaßsteueröffnung 52 auch
genügend groß ausgeführt sein, und sie wird somit in den meisten Fällen zwangläufig
von den Stirnflächendichtungen 12,13 überschliffen. Um in diesem Fall eine Entlüftung
des von den Stirnflächendichtungen 12, 13 umschlossenen Rinraumes zur Einlaßsteueröffnung
52 hin zu vermeiden, ist radial innerhalb der Stirnflächendichtung 12,13 eine zweite,
aus Dichtstreifen 53 und Dichtbolzen 56 bestehende Stirnflächendichtung vorgesehen,
die bei der Drehung des Kolbens 8 die Steueröffnung 52 nicht überschleift. Der Ringraum
zwischen der inneren Stirnflächendichtung 53, 56 und der äußeren Stirnfiächendichtung
12,13 wird durch radial verlaufende Dichtstreifen 54 in einzelne Sektoren aufgeteilt.
Durch die Aufteilung in Sektoren wird im wesentlichen nur ein Teil des zwischen
der inneren Stirnflächendichtung 53, 56 und der äußeren Stirnflächendichtung 12,13
liegenden Raumes über die Steueröffnung 52 entlüftet, während aus den übrigen Sektoren,
in denen der Gasdruck erhalten bleibt, das Gas über die radial innere Dichtung
53,56 in den von dieser umschlossenen Ringraum 55, der den Ringräumen 15,
16 in F i g. 1 entspricht, übertritt und dort den zum Andrücken der Dichtringe 19a,
19 b bzw. Spannringe 24 a, 24 b notwendigen Druck aufbaut. In F i
g. 4. sind die radial verlaufenden Dichtstreifen 54 in radialer Verlängerung der
Radialdichtungen 11 angeordnet und mit den Dichtstreifen 53, 12 über die Dichtbolzen
13, 56 verbunden.
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Durch die Lagerung des Kolbens auf dem Exzenter führt der Kolben während
seiner Drehung eine planetenartig kreisende Bewegung aus, und alle mit dem Kolben
verbundenen Teile sind daher den bei dieser Bewegung auftretenden Beschleunigungskräften
wechselnder Richtung unterworfen. Dies gilt auch für die an den Kolbenstirnwänden
14 a, 14 b anliegenden, außenspannenden Dichtringe 19 a,19 b. Diese müssen, da sie
in eine Nut 20a, 20b eingesetzt sind, geteilt ausgeführt werden. Es hat sich nun
gezeigt, daß sich die freien Enden dieser Dichtringe 19 a,19 b je nach Material
und Gestaltung bei einer gewissen Grenzdrehzahl des Kolbens 8 unter dem Einfluß
der auf sie einwirkenden, radial nach innen gerichteten Beschleunigungskräfte von
der Kolbenstirnwand 14 a, 14 b abheben und dadurch ihre Dichtwirkung verlieren,
was zu einem Übertreten von Kühlflüssigkeit aus dem Kolben 8 in die Rinräume 15,
16, wie sie in F i g. 1 bezeichnet sind, führt. Um die für die Dichtringe
19a, 19b je nach ihrer Ausführung unterschiedliche Grenzdrehzahl
weitmöglichst
zu erhöhen, können die Dichtringe 19a, 19b mit einem Profil hohen Widerstandsmomentes
gegen radial nach innen wirkende Kräfte ausgeführt werden. Der in F i g. 5 gezeigte,
ein Ausführungsbeispiel für die Dichtringe 19 a, 19 b darstellende
Dichtring 59 ist aus zwei im Querschnitt U-förmigen Ringen 60, 61 zusammengesetzt,
die gegeneinander offen sind und jeweils als geschlitzte Ringe ausgeführt sind.
Die beiden Ringe 60, 61 werden beim Einbau so gegeneinander verdreht, daß die Fugen
66 an den freien Enden beider Ringe 60, 61 gegeneinander versetzt sind.
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F i g. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform für die Dichtringe 19
a, 19 b, und zwar ist hier der Dichtring 62 bei gleichbleibendem Außenradius
gegen seine Enden 63 zu mit sich stetig verringernder radialer Breite 67 ausgeführt,
wobei die Endabschnitte 63 als Träger gleicher Festigkeit ausgebildet sind. Um in
dem durch die Verringerung der radialen Breite 67 des Dichtringes 62 innerhalb der
Nut 20 verbleibenden Raum, insbesondere bei Stillstand der Maschine, die Ansammlung
von Kühlöl zu vermeiden, ist in diesem Raum ein sichelförmiges Füllstück 64 angeordnet.
Dieses Füllstück 64, das aus einem Material geringen spezifischen Gewichts, z. B.
aus Kohle, Leichtmetall oder Kunstharz, hergestellt ist, wird gegen Verschiebungen
in der Nut 20
dadurch gesichert, daß an dem Füllstück 64 ein Fortsatz 65 angebracht
ist, der in die Fuge 66 zwischen den beiden Ringenden 63 eingreift. Das Füllstück
kann jedoch auch auf andere Art, z. B. durch Ankleben am Dichtring 62, gegen Verschiebung
gesichert sein.