DE129548C - - Google Patents

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DE129548C
DE129548C DENDAT129548D DE129548DA DE129548C DE 129548 C DE129548 C DE 129548C DE NDAT129548 D DENDAT129548 D DE NDAT129548D DE 129548D A DE129548D A DE 129548DA DE 129548 C DE129548 C DE 129548C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/10Wire-tapestry looms, e.g. for weaving velvet or Brussels or Wilton carpets, the pile being formed over weftwise wires

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 129548 KLASSE 86 d.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und einen Webstuhl zur Herstellung sammtartiger Gewebe, insbesondere von Cocosmatten.
Das wesentliche Merkmal in der Herstellung solcher Waare nach vorliegender Erfindung besteht darin, daß die Polfäden oder Florschüsse durch einen Maulschützen zwischen die beiden Fächer eingelegt werden, der getrennt ist von demjenigen für die Schußfäden, welche das Grundgewebe bilden. Um dieses besondere Einlegen des Florschusses zu erreichen, werden die Kettenfäden in .zwei Schichten in die Litzenstäbe eingezogen, von denen jeder zwei Kettenfäden über einander enthält. Die Kettenfäden werden gleichzeitig zu einem Ober- und Untergewebe mit dazwischen sich kreuzenden Polfäden verarbeitet. Die Litzenstäbe werden so bewegt, daß gleichzeitig zwei Fächer entstehen, eins durch die Oberfäden der Litzen, welche das obere Grundgewebe bilden, und das andere Fach durch die unteren Fäden der Litzen, welche das untere Grundgewebe bilden. Zwei gleichzeitig bewegte Schützen, werfen die Schußfäden durch die beiden Fächer. Dann werden die Litzenstäbe so eingestellt, daß abwechselnd ein Kettenfaden des Obergewebes sich mit einem Kettenfaden des Untergewebes kreuzt, d. h. der Kettenfaden des Obergewebes unten und der des Untergewebes oben liegt, worauf ein Polfaden oder Florschuß zwischen die 'beiden einander am nächsten liegenden Fadenschichten eingetragen wird. Kehren nun die Litzenstäbe in ihre normale Lage zurück, so ziehen die Kettenfäden die Florschüsse auf und ab, so daß letztere in Zickzack- oder Wellenform um die Fäden der beiden Grundgewebe herumliegen. Nach Fertigstellung des Gewebes wird der Florschuß zerschnitten, so daß jedes Grundgewebe eine Flordecke erhält.
Eine Ausführungsform des zur Ausübung dieses Verfahrens dienenden Webstuhles, welcher sich besonders zur Herstellung von Cocosmatten eignet, ist in beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
Fig. ι zeigt die perspectivische Gesammtansicht des Stuhles, wobei einige Theile abgebrochen gezeichnet sind; Fig. 2 ist ein Grundriß des Stuhles; Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie 3-3 von Fig. 2; Fig. 4 ist eine Sonderzeichnung des Antriebes der Walzen zum Vorziehen der fertigen Waare; Fig. 5 ist eine Ansicht des Greifers für die Polfäden; Fig. 6 zeigt die Sonderzeichnung der Vorrichtung zum Zerschneiden des Flors; Fig. 7 ist ein Schnitt nach Linie J-J von Fig. 2, der die Litzenstäbe und den Florschußträger mit Antrieb zeigt, wobei andere Theile zur größeren Klarheit fortgelassen sind; Fig. 8, 9, 10 und ii zeigen die Nuthenscheiben zur Bewegung der Litzenstäbe,
Der Stuhl hat vier aufrechte Gestelle A A1 A2 A3, welche in ihren Lagern die einzelnen Theile aufnehmen. B ist. die mit der Fest- und Losscheibe B[ B'2 versehene Hauptwelle. Auf letzterer sitzt lose und drehbar zwischen
(2. Auflage, ausgegeben am 16. Februar
den beiden Gestellen A1A" eine Hohlwelle C1 (Fig. 3), welche eine Reihe darauf gekeilter Scheiben C trägt, von denen jede auf einer Seite mit einer excentrischen Nuth versehen ist. Jede Nuthenscheibe dient zur Bewegung von je zwei neben einander liegenden Litzenstäben.
Der Antrieb dieser Scheiben C geschieht in folgender Weise: An einem Ende der Hohlwelle C1 ist das Zahnrad C2 befestigt (Fig. 2 und 3), welches mit einem auf dem Bolzen C4 sitzenden Zahnrade C3 in Eingriff steht. Letzteres wird durch ein Rad C5 angetrieben, das auf einem Ende der kurzen, im Gestell Ä2 A3 gelagerten Welle C ° sitzt. Auf dem anderen Ende der Welle C" sitzen lose die Zahnräder C"7 und C8, welche beide fest mit einander verbunden sind. Das Rad C8 treibt das Zahnrad C? an, welches auf der durch die ganze Maschinenbreite reichenden und in Lagern der vier Gestelle A A1 A2 ΑΆ ruhenden Welle C10 sitzt. Das Rad C wird ständig durch das Zahnrad jB3 der Hauptwelle B angetrieben, wodurch sich auch die Räder C8 und C9 beständig drehen. Eine Klauenkupplung C13 bekannter Construction wirkt auf das Zahnrad C8 ein und kuppelt dasselbe mit der Welle C0 durch Vermittelung eines Hebels C12, der drehbar in einem am Gestell A2 angeschraubten Bocke A* befestigt ist. Ein Ende dieses Hebels wirkt auf die Kupplung ein, das andere Ende besitzt einen Stift oder eine Rolle, die in einer Excenternuth C11 einer auf der Welle C10 sitzenden Curvenscheibe gleitet. Die Nuth ist so geformt, daß sie den Hebel C12 hin- und herbewegt und die Welle C" mit dem Zahnrade C8 in bestimmten Zwischenräumen in und außer Eingriff bringt.
Die Litzenstäbe, welche derartig in Führungen ruhen, daß sie sich senkrecht auf- und abbewegen können, reichen zwischen den Gestellen A1 A2 über die ganze Maschinenbreite hinweg und stehen den sie antreibenden Nuthenscheiben C gegenüber (Fig. 1 und 7 bis 11). Jeder Litzenstab, welcher aus einer senkrechten Stange D und einer daran befindlichen Nase Z)1 besteht, hat zwei Bohrungen, die entweder durch die Nase und den Stab oder nur durch letzteren dicht über und unter der Nase D.1 hindurchgeführt sind, welch' letztere Construction in der Zeichnung dargestellt ist. Jeder der Kettenfäden E, welche das Oberfach bilden, ist durch das obere Loch gezogen, während jeder der Kettenfäden E1, die das Unterfach bilden, durch das untere Loch geführt ist. Alle Kettenfäden werden durch die Litzenstäbe hindurchgeführt, deren Zahl also gleich der Fadenzahl jedes Faches ist. Die Kettenfäden kommen von Spulen und werden hinten vom Stuhl her in bekannter Weise durch Spannrollen zugeführt.
Die Litzenstäbe stehen in folgender Weise mit den Nuthenscheiben C in Verbindung:
Eine Anzahl Hebel D2 liegt zwischen den dazugehörigen Scheiben C. Jeder Hebel ist mit einem Ende im Bocke A^ drehbar gelagert, während das andere Ende mit einem Schlitze Ds versehen ist, in welchen ein an jedem zweiten Litzenstabe D befestigter Stift D4 eingreift. Außerdem besitzt jeder Hebel D2 einen Stift oder eine Rolle D5, welche in der Excenternuth der Scheibe C ziemlich am ■ oberen Ende derselben ruht.
Jeder Litzenstab des anderen Systems ist durch ein Zwischenglied Z)8 mit dem einen Ende einer Serie zweiarmiger Hebel D" verbunden, welche in einem Bocket0 drehbar gelagert sind und einen Stift oder eine Rolle 'D8 tragen, die in die Excenternuth einer Scheibe C ziemlich am untersten Theile derselben eingreift.
Um das vorliegende Verfahren auszuführen, ist es nöthig, den Litzenscheiben nach einander folgende Bewegungen zu ertheilen:
Zunächst stehen alle Nasen D' in einer horizontalen Linie, worauf jeder zweite Litzenstab um ein kleines Stück über diese Normalstellung gehoben wird, während die übrigen Litzenstäbe um ein gleiches Stück gesenkt werden. Diese Bewegung erfolgt fast gleichzeitig. Nun werden die Litzen in ihre Normalstellung zurückgebracht, aber eine nach der anderen, wobei die äußerste linke in der Maschine (Fig. 7) zuerst gesenkt und die nächste neben ihr liegende gehoben wird, und so fort in schnellster Folge, bis alle Litzenstäbe in einer Linie stehen. Nun bleiben die Litzenstäbe stehen, damit die Anschlagvorrichtung wirken kann, wie später beschrieben wird. Das Heben und Senken wird dann wiederholt, aber in umgekehrter Weise, so daß die Litzen, welche vorher gehoben waren, nun gesenkt werden, und umgekehrt. Dann kehren die Litzenstäbe wieder einer nach dem andern in gleicher Weise wie vorher in die Normalstellung zurück.
Diese Reihenfolge von Bewegungen der Litzenstäbe wird während einer vollständigen Umdrehung der Nuthenscheiben C, deren Nuthen in Fig. 8, 9, 10 und 11 dargestellt sind, ausgeführt. Aus Fig. 8 ist ersichtlich, daß vier concentrische Nuthen zu einer endlosen Nuth verbunden sind. Zwei von diesen Nuthen D9, die gleiche Länge haben und sich einander gegenüber stehen, haben den gleichen Halbmesser, während die eine Curve Z)10 einen größeren und die andere Curve Z)11 einen kleineren Radius hat als die beiden ersten. Die Stifte D5 und Z)8, welche, wie erwähnt, zwei benachbarte Litzenstäbe bewegen,
ruhen gemäß Fig. 8 jeder in einer Nuth ZD9; daher befinden sich die Litzenstäbe in der mittelsten oder Normalstellung. Dreht sich die Nuthenscheibe C nun in der Richtung des Pfeiles vorwärts, so gelangt der Stift Z)5 in die Nuth D11, wodurch der Litzenstab gesenkt wird, während er bei Eintritt des Stiftes in die zweite Nuth Z)9 wieder in die Normalstellung gehoben wird. Gleichzeitig ist der Stift D8 durch die Nuthen D10 D{> hindurchgegangen, wobei der Litzenstab gehoben und wieder in die Normalstellung zurückgebracht wird. Würden die beiden Stifte genau einander entgegengesetzt auf dem Durchmesser der Scheibe liegen, so würden ihre Bewegungen offenbar gleichzeitig erfolgen; es ist aber zu beachten, daß der Stift Z)8 gegenüber dem Stifte D5 etwas vorangestellt ist, so daß seine Bewegungen denjenigen des letzteren folgen, wodurch eine Aufeinanderfolge der Bewegung beider durch eine Excenterscheibe bewegten Litzenstäbe erreicht wird. Um nun die auf einander folgende Inbetriebsetzung aller Litzenstäbe zu erreichen, werden in jeder nächstfolgenden Scheibe C die Nuthen £>'■' verhältnißmäßig kürzer und die Nuthen D10Z)11 verhältnißmäßig länger gemacht. Fig. 8 stellt die Nuthenscheibe C dar, welche die äußersten beiden Litzenstäbe links (Fig. 7) einstellt, die zuerst in ihre Normalstellung zurückkehren. In Fig. 3 ist die mittelste Scheibe gezeichnet, bei welcher die Nuthen annähernd gleiche Länge haben, während Fig. 9 diejenige Nuthenscheibe darstellt, welche die zuletzt in ihre Normalstellung zurückkehrenden Litzen bewegt. Diese Figur zeigt die Scheibe C in der Stellung, in welcher die beiden Nasen zweier benachbarter Litzenstäbe getrennt sind. Fig. 10 und Ii zeigen zwei andere Stellungen derselben Nuthenscheibe; in Fig. 10 ist ein Litzenstab in die Normalstellung zurückgekehrt, während der andere im Begriff ist, dies zu thun; in Fig. 11 sind die Litzenstäbe dagegen in der Normalstellung gezeichnet.
Um die Litzenstäbe feststehend zu erhalten, während die Anschlagvorrichtung wirkt, ist die vorerwähnte excentrische Nuth C" derartig geformt, daß sie die Kupplung C13 aus dem Zahnrade C8 auslöst, sobald der letzte Litzenstab seine Normalstellung erreicht hat, und daß die Kupplung wieder eingerückt wird, nachdem die Anschlagvorrichtung gewirkt hat.
Die Florfäden oder Schüsse, die den Sammt bilden sollen, werden durch einen hin- und hergehenden Fadenführer getragen, der auf einer Seite des Stuhles in' gleicher Höhe mit der Oeffnung liegt, welche zwischen den gehobenen und gesenkten Litzenstäben gebildet wird (Fig. 7). Der Fadenführer besteht aus einer langen, flachen Schiene F, deren obere Fläche eine schmale Nuth F1 bildet (Fig. 1) und zur Aufnahme von ein, zwei oder mehr Fäden, je nach Wunsch, dient. Diese Nuth kann auch theilweise oder ganz geschlossen sein. Zum Festhalten der Florfäden in dem Fadenführer kann eine flache Blattfeder oder eine andere Spannvorrichtung benutzt werden. Die Fadenführerschiene wird, um sich hin- und herbewegen zu können, in Führungen F"2 gehalten, die an einem über dem Gestell A1 A liegenden Riegel A7 befestigt sind. Die äußere Hälfte der Fadenführerschiene ist an ihrer Unterseite mit einer Zahnstange F3 versehen, in die ein Zahnrad F4 eingreift, welches gleichzeitig mit einer am Bocke A1 festgeschraubten Zahnstange F5 in Eingriff steht. Das Zahnrad F4 ist drehbar in einer Stange F0 gelagert, deren eines Ende in dem schwingenden Arme F7 ruht, während das untere Ende dieses Armes in dem am Gestell A befestigten Bocke ^4S drehbar gelagert ist. Der Arm Ä1 ist durch eine Zugstange F'8 mit einem Arme des Winkelhebels F9 verbunden, dessen anderes Ende durch eine kurze Stange F10 mit einem Gleitstücke Fn in Verbindung steht, welches sich in senkrechten, am Gestell A befestigten Führungen A9 bewegen kann. Das Gleitstück F11 wird durch einen Schwinghebel F12 (Fig. 1 und 2) beeinflußt, der bei A10 am Gestell A drehbar gelagert ist und durch eine Curvennuth F13 der Scheibe Fu bewegt wird. Diese Scheibe sitzt auf der sich drehenden Welle G, welche auf der Rückseite der Maschine liegt und in den Gestellen A1 A'2 A^ gelagert ist. Die Welle G wird durch ein Zahnrad G1 angetrieben, welches mit dem auf der Welle B sitzenden Rade B'6 in Eingriff steht, das, wie schon erwähnt, an der Bewegung der Nuthenscheiben C theilnimmt. Die Nuth F13 ist so gestaltet, daß sie das Gleitstück F11 auf- und abbewegt und damit durch die Zahnstangen F3 F", Zahnrad F4 und die dazwischen liegenden Hebelverbindungen die Fadenführerschiene F hin- und herbewegt. Dies geschieht, sobald die Litzenstäbe gehoben und gesenkt sind, und zwar erfolgt die Bewegung in der Weise, daß das andere Ende der Fadenführerschiene zwischen den Nasen der Litzenstäbe hindurch bis auf die andere Seite der Maschine gebracht wird, wo sie mit einem Greifer in Berührung kommt. Dieser Greifer, der in Fig. 5 dargestellt ist, besteht aus einer Backe H, die an einem Bocke K1 an der Seite des Anschlagwagens befestigt ist (Fig. 3). Drehbar an der festen Backe H sitzt die bewegliche Backe H1 mit daran befindlichem, abwärts geneigtem Arme H2, der mit einer Spiralfeder Ha zum Schließen der Greiferzange versehen ist. Zwischen den beiden Backen HH1 liegt der an einem Ende einer
Blattfeder H5 sitzende Stift H^, welcher, sobald er in Arbeitsstellung ist, die Spannung der Spiralfeder Hs überwindet und die Greiferzange offen hält (Fig. 5). Das Ende des Fadenführers F ist mit einem vorstehenden Daumen F15 (Fig. 2) versehen, der den Stift H1 beeinflußt, sobald die Fadenführerschiene in ihre äußerste Stellung vorgerückt ist. Die Florschußfäden ragen etwas aus dem Fadenführer heraus. Wenn daher letzterer vorwärts geht, so stößt der Daumen F15 den Stift //* zwischen den Backen HH1 heraus, so daß nunmehr die Spiralfeder H3 wirken -und die zwischen der Greiferzange liegenden Schußenden festklemmen kann, während der Fadenführer zurückkehrt. Eine Rolle H6, die an einem am Gestell A 2 befestigten Arme H' sitzt, liegt in der Bahn des abwärts gerichteten Backenhebels H'2. Rückt nun die Greiferzange zugleich mit dem vorwärtsgehenden Anschlagwagen vor, so öffnet sich die Zange, die Enden der Florschußfäden werden frei und der Stift H* nimmt Avieder seine Stellung zwischen den Backen HH1 ein, indem er sie bis zur nächsten Vorwärtsbewegung des Fadenführers offen hält.
Auf dem Gestell^1 ist eine Messerklinge F10 befestigt, und zwar vor dem Florfadenführer und zwischen dem letzten Litzenstabe und dem Ende des Fadenführers, wenn letzterer sich in seiner äußersten zurückgezogenen Stellung befindet (Fig. 2). Hinter dem Fadenführer ist an dem Anschlagwagen eine zweite Messerschneide F17 so befestigt, daß bei Vorwärtsbewegung des Anschlagwagens die Florschußfäden, welche eben zwischen die Litzenstäbe gelegt wurden, zwischen den zwei Messerschneiden erfaßt, zerschnitten und von den im Fadenführer gehaltenen Fäden getrennt werden.
Die Vorrichtungen zum Antrieb der Schützen und des Anschlagwagens, sowie zum Vorwärtsziehen der fertigen Waare können nach bekannter Art construirt sein und bieten in ihrer Wirkungsweise nichts Neues. Indessen wird folgender Ausführungsform des Anschlagwagens der Vorzug gegeben:
Eine Anzahl von Platten K (Fig. 1) ist auf einem hin- und hergleitenden Wagen K'2 befestigt. Diese Platten, von denen eine jede zwischen je zwei Litzenstäben gleitet, sind so breit, daß, welche Stellung auch die Litzenstäbe einnehmen mögen, dieselben nicht über oder unter die Platten heraustreten können. Der Wag'en kann durch die Zugstangen Ka und Schwinghebel K* hin- und herbewegt werden, welch' letztere durch Nuthenscheiben Ka angetrieben werden, die auf der vorerwähnten Welle G sitzen.
Die beiden Schützen für das Ober- und Unterfach werden gleichzeitig bewegt. Eine bekannte Schlagvorrichtung ist in den Zeichnungen dargestellt, bestehend aus dem schwingenden Schlagarme L, der an einer aufrecht stehenden Welle L1 befestigt ist. Am Fuße dieser Welle sitzt eine Daumenscheibe L'2 (Fig. 2), welche gegen einen Arm eines Winkelhebels Ls anliegt, dessen anderer mit einer Rolle versehener Arm auf dem Umfange einer Daumenscheibe L* ruht, die auf der Welle CI0 befestigt ist. Durch den Daumen der Scheibe X4 wird bei jeder Umdrehung der Welle C10 mittels des Winkelhebels L3 die Welle L1 angehoben und der Daumen der Scheibe L'2 in den Bereich der Anschlagnase gebracht, die an der Seite der auf der Hauptwelle -B aufgekeilten Scheibe Lß befestigt ist.
Zum Zerschneiden des Flors ist eine Schneidvorrichtung bekannter Einrichtung vorgesehen. Eine solche Einrichtung zeigt Fig. 6, in welcher zwei Messerschneiden zur Anwendung kommen, eine feststehende M, auf welcher eine zweite Schneide M1 ruht, die wagerecht hin- und herbewegt wird. Hierzu dient eine Kurbel, die durch ein auf der kurzen Welle M8 sitzendes Zahnrad M'2 angetrieben wird (Fig. 2). Dieses Zahnrad steht in Eingriff mit dem Rade C", welches von der Hauptwelle B durch die Räder B'3 C C8 seine Umdrehung erhält.
Zum Abziehen der fertigen Waare aus der Maschine ist eine ebenfalls bekannte Abzugsvorrichtung mit Rollen vorgesehen. Diesen Rollen kann durch das in Fig. 4 dargestellte Schaltgetriebe eine ruckweise Bewegung ertheilt werden. Auf der bereits erwähnten, zum Einstellen des Schlages dienenden Daumenscheibe L'1 sitzt ein Stift L7, der bei jeder Umdrehung der Scheibe auf einen Arm des zweiarmigen Hebels Ls einwirkt, dessen anderer Arm die zur Bewegung des Hebels L'1 dienende Schubstange mit seiner Schaltklinke trägt.
Die Arbeitsvorgänge vollziehen sich in dem beschriebenen Webstuhl folgendermaßen:
Die Kettenfäden, die zwischen Reibungsrollen am hinteren Ende des Stuhles hindurchgeführt sind, gehen durch die Bohrungen der Litzenstäbe und werden vorn um die Vorziehrollen hcrumgelegt. Sind die Litzenstäbe einzeln abwechselnd gehoben und gesenkt, so bilden die oberen Fäden E der Litzenstäbe ein Fach, während die unteren Fäden E1 der Litzen ein zweites Fach unter dem ersten bilden. Die beiden Schützen werden dann gleichzeitig durchgeworfen und führen einen Schuß in jedes Fach ein. Nun wird der Florfadenführer durch die zwischen den oberen und unteren Nasen der Litzenstäbe entstehende Lücke hindurchgeführt, und auf der anderen Seite erfaßt der Greifer die
aus dem Fadenführer hervorstehenden Enden. Der Fadenführer wird nunmehr zurückgezogen und läßt die Florfaden zwischen den Nasen der Litzenstäbe zurück, welche sich unmittelbar darauf theils heben, theils senken, um die Normalstellung wieder einzunehmen. Dabei legen sich die Florfaden in Schleifen über und unter die Nasen und so abwechselnd über Kettenfäden der Oberwaare und unter Kettenfäden der Unterwaare. Diese Anordnung der Florschüsse ist deutlich aus Fig. 7 ersichtlich, in welcher die Litzenstäbe links von der Figur schon ihre Normalstellung eingenommen haben.
Stehen die Litzenstäbe alle in einer Linie, so fährt der Anschlagwagen nach vorn und streift die Florschußfäden von den Nasen ab, worauf er sie vorn in den Anschlag bringt. Während der Anschlagwagen vorgeht, trennen die Messer F1(i F17 die verwebten Florfaden von den im Fadenführer enthaltenen. Gleichzeitig werden auf der anderen Stuhlseite die Enden des Florschusses aus der Greiferzange freigemacht, indem sich der Hebel H2 auf die Rolle HG legt.
Diese Arbeitsvorgänge wiederholen sich, nur daß die Litzenstäbe, welche vorher gehoben waren, nun abwärts gedrückt werden, und umgekehrt.
Es können auch andere mechanische Mittel zur Hervorbringung der oben beschriebenen Bewegung der Litzenstäbe in Anwendung gebracht werden, ohne daß dadurch der Erfindungsgedanke eine Aenderung erfährt.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Doppelschußsammtgeweben, dadurch gekennzeichnet, daß der durch einen Maul- oder Steckschützen einzutragende Florschußfaden zwischen die beiden Fächer eingelegt und hierauf durch Litzenstäbe derart in Schleifenform gebracht wird, daß abwechselnd eine Schleife über einem Kettenfaden der Oberwaare und eine unter einem Kettenfaden der Unterwaare liegt.
2. Ein Webstuhl zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Reihe von senkrecht auf- und abgehenden Litzenstäben (DJ, deren Nasen (D1J beim Heben und Senken den Florschußfaden in Schleifen legen.
3. Ein Webstuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß über und unter der Nase (D1J eines jeden Litzenstabes (DJ je ein Kettenfaden eingezogen ist, von denen der obere zur Herstellung des oberen und der untere zur Herstellung des unteren Webfaches dient.
4. Ein Webstuhl nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit je einer Nase (D1J und zwei Kettenfäden versehenen Litzenstäbe (DJ zur Fachbildung alle gleichzeitig gehoben oder gesenkt werden, während sie zur Schleifenbildung des Florschußfadens einer nach dem andern in schneller Aufeinanderfolge in die Mittelstellung zurückkehren.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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