DE51429C - Verfahren und einrichtung zur herstellung von smyrna-teppichen auf mechanischem wege - Google Patents

Verfahren und einrichtung zur herstellung von smyrna-teppichen auf mechanischem wege

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DE51429C DE188951429D DE51429DA DE51429C DE 51429 C DE51429 C DE 51429C DE 188951429 D DE188951429 D DE 188951429D DE 51429D A DE51429D A DE 51429DA DE 51429 C DE51429 C DE 51429C
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    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
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  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Stnyrna-Gewebe besteht aus einem ein-· fachen (leinwandbindigen) Grundgewebe und einem Florgewebe, welches letztere nach einem Doppelschufs (hin und her durch je eines der Ketlenfächer gelegten Schufsfaden) in das Grundgewebe eingeknüpft wird. Bei dem nachstehend erläuterten Verfahren der mechanischen Herstellung des Smyrna-Gewebes erfordert das Knüpfen der Florfäden die beiden in den Patent-Ansprüchen angegebenen Dinge.
Es sei vorausgeschickt, dafs das zu verwendende Material das gleiche wie bei Handknüpfgeweben ist, für das Florgarn Wolle, für das Grundgewebe Hanf- bezw. Jutefäden, beides in bisher üblicher Stärke und Qualität.
Die mechanische Herstellung der Florknoten auf dem Grundgewebe und die damit zusammenhängende Art der Einlegung der Schufsfaden in das Grundgewebe wird folgendermafsen erreicht:
I. Zustandekommen des Gewebes und Arbeitsweise des Webstuhles.
ι. Das Ein knüpfe η der Florfaden.
Die Kette ist vom Zeugbaum 1, in Fig. 1, über eine Führung 2 senkrecht aufwärts durch hufeisenförmig gekrümmte Röhrchen 3 gezogen, dann senkrecht abwärts über eine Führung 4 zum Waarenbaum 5. An der gebogenen Stelle bei 3 findet die Einknüpfung der Florfäden statt.
Der Smyrna-Knoten besteht aus einer Umschlingung je zweier benachbarter Kettenfäden durch je einen Florfaden, so zwar, dafs der Florfaden von oben zwischen die beiden Kettenfäden hinein, dann von unten seitwärts um den einen Kettenfaden herum, über diesen und den anderen Kettenfaden hinweg, endlich wieder nach unten um letzteren herum und zwischen beiden Kettenfäden nach oben hinausgeführt wird (s. Fig. a, schematische Darstellung, Durchschnitt, der Kette und perspectivische Seitenansicht des Florknotens, Fig. b schematische Darstellungen eines Stückes Smyrna-Gewebes, von oben gesehen).
Biegt man nun bei 3, Fig. 1, die Kette um 18o°, so dafs sie in entgegengesetzter Richtung weiter verläuft, so genügt es zur Herstellung dos Knotens, wie in Fig. c und d ersichtlich, dafs der Florfaden in waagrechter Ebene durch und um die Kettenfäden geschlungen wird, und zwar auf einer Seite zwischen die Kettenfäden hinein, von da aufsen um die andere Seite beider Kettenfäden herum, und endlich wieder auf die erste Seite zwischen den Kettenfäden hinaus, so dafs seine beiden Enden neben einander liegen. Streift man nun die um die Kettenfäden gelegte Schlinge über die gebogenen Kettenfäden nach der anderen Seite hinüber (Fig. e und f, wo die Richtung des Ueberstreifens durch Pfeile angegeben), während die Florenden in der bisherigen Lage bleiben, so ist die Bildung des Smyrna-Knotens beendet. Bei dem vorliegenden Verfahren werden am mechanischen Stuhl sämmtliche Florknoten einer Querreihe durch die Breite des Gewebes zugleich gemacht; es ist also für je zwei benachbarte Kettenfäden und den dazu kommenden Florfaden je eine Gruppe von Organen angeordnet wie folgt:
Um die Kettenfäden bei 3, Fig. 1, in gebogener Lage zu erhalten, wird jeder derselben
hier durch ein Röhrchen, das nur an einem Ende auf einem Träger aufsitzt, mit dem anderen aber frei herabhängt (schematische Darstellung, Fig. g und h), durchgezogen. Je zwei ein Paar bildende Röhrchen sind, von oben gesehen, coirvergirend gestellt, um dem Florfaden bezw. dem diesen führenden Organ (Hakennadeln 7 in Fig. 5, 8 bis 12, die bei der Ausführungsform noch beschrieben werden) Platz zu geben. Aus demselben Grunde ist je eines der Röhrchen so viel enger gebogen, dafs es unter das gröfsere Röhrchen der Nachbargruppe eintreten kann. Ferner ist jedes Rohrpaar als Ganzes drehbar in seinem Träger 19 und 20 in Fig. 5, 15, 16, so dafs es die in Fig. 8 und 9 veranschaulichten .beiden Stellungen einnehmen kann, um für die Führung des Florfadens zwischen sich und den benachbarten Rohrpaaren Raum zu geben.
Ist die Schlingung der Florfaden um die Röhren vermittelst der zu erläuternden Hakennadeln 7 in Fig. 8 bis 12, sowie das Ueberstreifen der Florschlingen über die Biegungen der Rohre (durch den Ueberschieber 30 in Fig. 15 bis 17) geschehen, so mufs der so entstandene Smyrna-Knoten an seinen beiden Enden gefafst und auf dem freien Stück der Kette (von 3 bis 4 in Fig. 1) herabgezogen und dort an die fertige Waare angebracht werden. Hierzu dient eine Klemmvorrichtung, bestehend aus zwei horizontalen Klemmschienen. 41 und 8 in Fig. 5, 18, 19 und 20, deren Kanten von oben und unten vertical zusammenstofsen und so die Florenden der ganzen Knotenquerreihe zwischen sich fassen, worauf der geschlossene Klemmer die Knoten längs des senkrechten Stückes der Kette (von 3 bis 4) herabzieht und dort an die Waare anzieht, sowie später durch Oeffhen freigiebt, worauf er in seine erste Lage zurückgeht.
Da bei diesem Verfahren angenommen ist, dafs die Florfaden direct von Spulen herzugeführt, werden, welche letztere dicht hinter dem Klemmer (also links oben in Fig. 1) anzuordnen sind, so werden für jedes Fadenpaar der Kette die nöthigen Florfäden mittelst der mit Zuführungsröhrchen 6, 6 in Fig. 5 versehenen verticalen Scheiben in der in Fig. 5 und anderen ersichtlichen Weise dargeboten, um an ihren nach unten gekrümmten Enden von den Hakennadeln erfafst zu werden. Für jede Hakennadel ist eine Scheibe vorgesehen, und jede Scheibe enthält die im betreffenden Teppichmuster für diese Längsreihe von Knoten erforderliche Anzahl verschiedenfarbiger Fäden (das Zuführen der jedesmaligen richtigen Farbe erfolgt durch Drehung der Scheiben um ihre Achse, wobei jede Scheibe unabhängig von den anderen sich bewegt; ihre Bewegungen werden am besten durch Jacquard- öder Schaftmechanismus in bekannter Weise geregelt).
2. Das Fachbilden und die Bahn für den Webschützen.
Da zwischen der Stelle der Knotenbildung und der fertigen Waare (also zwischen 3 und 4 in Fig. 1) wegen der hier über die Kettenfäden zu führenden Florknoten die Kettenfäden freibleiben müssen, Schaft und Rietblatt also nicht anwendbar sind, hier aber die Eintragung des Schufsfadens für das Grundgewebe erfolgen mufs, so wird die für das Durchbringen des Webschützens nöthige Oeffnung des Webfaches hier durch neuartige Mechanismen (Flügelscheiben 68 in Fig. 1) bewerkstelligt, indem durch dieselben (deren Ausführungsform weiter unten erläutert wird) je ein um den anderen Faden der Kette nach der einen, die zwischenliegenden währenddessen nach der anderen Seite geschoben werden, also von der einen Seite das Oberfach, von der anderen das Unterfach gebildet wird; Faden 1,3,5 etc. wird also z. B. nach links, Faden 2, 4, 6 etc. nach rechts gedrängt.
Die Form der Flügelscheiben bedingt, dafs sie in der zusammengeschobenen Stellung (Fig. 1 in punktirter Linie, ebenso Fig. i in schematischer Darstellung) über ihren horizontal in einander greifenden Flügeln eine freie und sichere Bahn für den Schützen bilden (69 in Fig. 1), auf der dieser, mit centralem, geradlinigem Stofs geschleudert, ohne die Kettenfäden zu streifen, über die Ränder der Flügelscheiben hinweggleitet.
Die Flügelscheiben werden nun um Y4 Kreis um ihre Achsen gedreht gegen einander in der durch Pfeile in Fig. i bezeichneten Richtung, so dafs die verschränkt gewesenen Flügel, die horizontal standen, senkrecht herabstehen. Bei dieser Bewegung fällt infolge des entstehenden Zwischenraumes der gelegte Schufsfaden von selbst an seine Stelle herab (nach Fig. 1), wozu auch die noch andauernde Spreizung der Kettenfäden dient; diese sind jetzt durch die (etwas kürzeren) Flügel gehalten, welche vorher bei der ersten Stellung der Flügelscheiben senkrecht aufwärts standen, dabei aber die Stelle der ersteren eingenommen haben und waagrecht durch einander greifen.
Der erste Schufs ist somit fertiggestellt.
Für den zweiten, unmittelbar darauf folgenden Schufs durch das andere Fach ist es nun nöthig, dieses zweite Fach zu öffnen, so dafs der erste^, dritte, fünfte etc. Kettenfaden nach rechts, der zweite, vierte, sechste etc. nach links gedrängt werden und erstere somit diesmal das Unterfach, letztere das Oberfach bilden.
Zu diesem Zwecke sind die dritten und vierten Flügel der Scheiben um die Breite eines Kettenfadens auf ihrer Achse versetzt. Indem nun in derselben Richtung wie bisher beide Achsen bezw. Scheiben sich abermals um Y4 Kreis
drehen, werden die entgegengesetzten Fäden als bisher von den Flügeln ergriffen und beiderseits hinausgedrängt.
Da der dritte Scheibenflügel dem ersten, der zweite dem vierten an Gröfse und Gestalt völlig gleicht, so entsteht jetzt wieder eine gleichgeformte Schützenbahn in den Ausschnitten, und die Legung des zweiten Schufsfadens kann erfolgen. Nach dieser drehen sich die Flügelscheiben wiederum um Y4 Kreis, wodurch auch der jetzt gelegte Schufsfaden an Ort und Stelle hinabfällt.
Hiermit ist die Arbeit der Flügelscheiben gethan, die sich bis zur abermaligen Verwendung, d. h. bis wieder eine Reihe Florknoten herabgebracht ist, nach beiden Seiten waagrecht entfernen (Fig. ι, glatte Linie) und die Kette freigeben, die infolge sogen, elastischer Aufbäumung wieder straff herabgespannt wird.
Es erfolgt nun die Bildung und Aufbringung einer neuen Reihe Florknoten, wie unter i. beschrieben u. s. w.
II. Ausführungsform des Webstuhles und Bewegungsmechanismen. .
Die Hauptbestandteile des Webstuhles sind entsprechend seiner Arbeitsweise folgende:
ι. Für die Florknoten, ihre Anfertigung und Aufbringung:
a) die Fadenrohre, durch welche die Kettenfäden gezogen sind (3 in Fig. 1);
b) die Hakennadeln 7 in Fig. 5 u. anderen, welche die Florfäden hervorziehen, um die Fadenrohre schlingen und wieder nach hinten durchschieben;
c) der Ueberschieber 29, 30, welcher die durch die Hakennadeln gebildeten Florschlingen über die Biegung der Fadenrohre überstreift;
d) die, Klemmvorrichtung nebst Messer zum Abschneiden der zügeführten Florfäden (Klemmer 41 und 8 in Fig. 5, Messer 42 ebenda);
e) die mit Röhrchen 6, Fig. 5, besetzten Zuführungsscheiben für die von den Spulen hergeleiteten Florfäden.
2. Für das Grundgewebe und den Schufsfaden :
f) Zeugbaum 1 und Waarenbaum 5, Fig. 1;
g) die Führungen (bei 2 und 4 ebenda);
h) die Flügelscheiben 68, 68 ebenda.
(Die auch hierher gehörigen Fadenrohre für die Kette sind oben unter a) aufgeführt.)
a) Die Fadenrohre.
Die Röhrchen eines Paares in der durch die Zeichnungen ersichtlich gemachten Weise (Fig 5, 8 und 9), ungleich grofs und ungleich gebogen, sind an ihrem convergirenden Ende gefafst von einem kurbelartigen Stahlstück 19 mit durchbohrtem Drehzapfen in Verlängerung der stehenden Rohrschenkel. Dieser Zapfen steckt in einem Träger 20, gekuppelt durch eine Schiene 21, durch welche die Zapfen 22 gesteckt sind, und die an ihrem Ende eine Rolle 23, Fig. 9, hat. Diese stöfst im geeigneten Zeitpunkt an eine schiefe Bahn 24 und wird so nach links geschoben, indem die Scheibe mit der schiefen Bahn um ihren Zapfen 25 gedreht wird (»erste Rohrstellung«, Fig. 8).
Wird die Scheibe 24 so gedreht, dafs die Rolle 23 von der schiefen Bahn herabgleitet, so zieht eine Feder die Kuppelschiene nach rechts und mit ihr die Fadenrohre in die zweite Rohrstellung, Fig. 9.
b) Die Hakennadeln 7.
Dies sind Nadeln, die an ihrem freien Ende einen eckig gebogenen Haken haben und die in eine drehbare Hülse 9 gesteckt sind, die mit einer Kurbel 10 versehen ist, Fig. 5. Die Hülsen stecken neben einander in einer Schiene 11, die mit Armen 12, Fig. 2, 5, 6 und 10, und einem hohlen Träger 13 zu einem Rahmen, Fig. 2, verbunden sind. Die Kurbeln sind unter sich durch eine über die Breite des Stuhles gehende Schiene 14 gekuppelt, die an einem Ende, Fig. 7 rechts, durch eine gröfsere Kurbel geführt wird und mit einer Rolle 15 versehen ist. Durch Auflaufen dieser Rolle an einer schiefen Bahn 16 an der Scheibe 17 werden die Kurbeln und Nadeln gedreht.
Während der unter a) beschriebenen 1. Rohrstellung mufs nämlich die Hakennadel durch die Biegung des weitgebogenen Rohres hindurch mit ihrem Haken, der zuerst senkrecht herabsteht (1. Nadelstellung, Fig. 8, 1), neben dem von der Spule her durch die Röhrchen 6, Fig. 5, ihr zugeführten Florfadenende seitlich vorbei; sodann dreht sie sich (2. Nadelstellung, Fig. 8, 2) und geht etwas zurück, so dafs der Haken das Fadenende umschliefst (3. Stellung, Fig. 8, 3). Dann wendet sie sich wieder mit dem Haken senkrecht abwärts (4. Stellung).
In dieser Lage zieht die Nadel den Florfaden nun durch die Rohre heraus (5. und 6. Stellung, Fig. 8) bis dicht vor die stehenden Rohrschenkel (Seitenansicht, Fig. 10).
Während nun die 2. Rohrstellung eintritt, Fig. 9, werden die Nadeln seitlich verschoben (7. Nadelstellung, Fig. 9) und zugleich etwas gehoben, ' um beim nun erfolgenden Hineinstofsen der Florfäden nicht auf die Florfäden des benachbarten Rohrpaares zu stofsen, welche von der benachbarten' Hakennadel soeben herausgezogen wurden.
Die Verschiebung ist bewirkt durch Drehung der Drehzapfenachse 26, 27, 28 des Nadelrahmens auf beiden Seiten des Stuhles. Durch eine Feder, die an einer Seite des Stuhles statt der schiefen Bahn (bei 27) sich befindet, wird der Rahmen wieder zurückgedrängt, wenn die schiefe Fläche absteigt. Da Zapfen 26 zu 28
excentrisch ist, wird zugleich der Rahmen gehoben.
Es folgt nun das Hineinstofsen der Nadeln zwischen den enggebogenen zweiten Fadenrohren 8 und 9 (Nadelstellung Fig. 9), bis das Ende des um die Stirnkante des Nadelhakens liegenden Florfadens so weit hinter den Fadenrohren heraustritt, dafs es frei wird und von selbst in gerade Lage schnellt (10. Stellung).
Die Nadeln ziehen sich darauf unter abermaliger Hebung des Nadelrahmens frei über die Florfaden zurück, die in ihrer Lage bleiben (Anfangs- bezw. Ruhestellung der Nadeln).
c) Der Ueberschieber 30, Fig. 15 bis 17. Die dadurch nach aufsen um die stehenden
Rohrschenkel herumgelegte Florschlinge soll nun über die gebogenen Rohre hinüber nach derjenigen Seite geschoben werden, wo die Florenden sind. Das geschieht durch den Ueberschieber; derselbe besteht aus einem über die Breite des Stuhles quer liegenden Kammträger 29, in welchen in geeigneten Abständen flache, vorn gezahnte Federn eingesetzt sind. Die· Zähne dieser Federn fassen die Florschlingen , Fig. 15, und schieben sie hinüber, indem sie dabei seitlich an den Rohren vorbeigehen, Fig. 16, worauf sie in ihre erste Lage zurückgehen.
Antrieb des Ueberschiebers: Der excentrisch zur Achse 32 sitzende Zapfen 33 steigt auf beiden Seiten des Webstuhles auf und dann wieder ab, während Kurbel 34 auf Achse 35 mittelst Kuppelstange 36 die schiebende Bewegung hervorbringt; Achse 32 wird von Achse 35 aus mittelst der Zahnradsegmente 37 und 38 bewegt, Fig. 15 und 16.
d) Die Klemmvorrichtung und das
Messer.
Der Klemmer 41 und 8 erfafst die Florfaden dergestalt, dafs er sowohl das Ende des Florfadens, welches mittelst Hakennadel bis in seinen Bereich vorgeschoben wurde, wie unter b) soeben beschrieben, als auch die Stelle des Florfadens fafst, welche neben diesem Fadenende liegt und die jetzt noch von den Spulen bezw. Zuführungsröhrchen nicht getrennt ist. Sobald die Einklemmung erfolgt ist, schneidet das am Klemmer 41 befindliche Messer 42 den Faden ab und der Klemmer führt nun den Knoten in früher erwähnter Weise hinab bis 4.
Diese Bewegungen werden folgen dermafsen ermöglicht:
An dem über die Breite des Stuhles aufgehängten Rahmen 39 hängen die Klemmerschienen 41 (lose) und 8 (fest) sowie das Messer 42. Behufs Klemmung der Florknoten geht die Schiene 8 in die Höhe, bis sie fest an 41 anschliefst; die Schiene 41 liegt dabei mit ihrem oberen Rand an dem Verbindungsbalken der Webstuhlwangen 43 an.
Darauf erfolgt das Abschneiden dadurch, dafs das Messer seitlich verschoben und durch die angebrachten Bolzen 44 und 46, welche in den geeignet geformten Schlitzen 45, 47 und 48 gleiten, zum schrägen Abwärtssteigen gezwungen wird. Dadurch, dafs dann der Bolzen 44 in den waagrechten Theil des Schlitzes eingetreten ist, bleibt das Messer in seiner Lage und der Klemmer geschlossen.
Um bei der nun erfolgenden Abwärtsbewegung des geschlossenen Klemmers, der die gefertigte Reihe Florknoten herabzieht, die letzteren sicher mitzunehmen und die Kettenfäden nicht in Unordnung zu bringen, ist in Abständen der Fadenpaare an der Kettenseite des Klemmers 41 eine entsprechende Reihe dünner Schienchen 49, Fig. 16, 18 bis 22, senkrecht angebracht, welche kammartig zwischen den Kettenfäden herabfahren und zugleich die Florschlinge herabschieben.
Antrieb des Klemmers: Der Klemmerrahmen 39 hängt durch Zapfen 50 beiderseitig durch Hängestangen 5 1 mit einem grpfsen Hebel 52, Fig. i, zusammen, dessen Ende bei 53 gelagert ist und in 54 eine Rolle trägt, die auf einer herzförmigen Scheibe 55 aufliegt.
Die Gestalt dieser Scheibe, die mit ihrer Welle 56 in der Richtung des Pfeiles gedreht wird, bewirkt sämmtliche Bewegungen der Klemmschiene im Laufe einer Umdrehung.
Antrieb des Messers: Für die Sperrung bezw. Lösung wirkt der Winkelhebel 57 mit Rolle, gezogen durch die Stange 58, der nun an die verstärkte Stelle des Messers drückt; der unten an der anderen Wange befindliche Hebel 59 mit Rolle und Zugstange 60 dient dem gleichen Zweck.
Beide Stangen werden angetrieben durch eine unrunde Scheibe auf der Welle 56 (nicht gezeichnet).
Der Nadelfaden ist' gesteuert durch Zugstange 61, der Drehzapfen durch Stange 62.
Die Scheibe mit schräger Fläche führt die Fadenröhrchen durch Stange 63, die für die Nadelkurbeln durch 64, den Ueberschieber durch 65.
Alle diese Stangen sind durch unrunde Scheiben auf der Welle 56 gesteuert (von der nur die 66 gezeichnet ist, für den Nadelrahmenantrieb, alle übrigen sind entsprechend anzuordnen).
e) Florfadenscheiben mit Röhrchen 6 und
Dazugehörigem.
Die Florfadenscheiben liegen lose auf einer Welle, so dafs sie sich in verticaler Ebene auf ihr drehen können. Sie werden durch Stangenantrieb bewegt (nicht mitgezeichnet), und die jedesmalige Drehung entspricht den Bewegungen eines dahinter (also in Fig. 1 links) zu denkenden Jacquard-, Schaft oder ahn-
lichen Mechanismus. Oberhalb sind die Spulen anzuordnen, von denen die verschiedenfarbigen Fäden herabkommen und in die Röhrchen 6 eingefädelt sind.
Bei einfarbigen Geweben können ' die Scheiben wegfallen, und es genügt je ein Röhrchen 6 für je eine Hakennadel.
Nach Schlufs des Klemmers entfernt sich die Scheibenwelle etwas vom Klemmer, damit vor dem Abschneiden ein genügend grofses Ende Florfaden aus dem Röhrchen, das den jetzt benutzten Faden liefert, herausgezogen wird.
Die Drehung der Scheiben erfolgt stets so, dafs die Fäden von unten nach oben vorgeführt werden, damit ihr hängendes Ende nach unten gekrümmt ist.
f) Zeugbaum und Waarenbaum.
Diese sind von üblicher Form, nur wird elastische Aufbäumung des letzteren nöthig wegen der Drehung der Kettenfäden bei der Fachbildung.
g) Die Führungen bei 2 und 4 bedürfen einer Beschreibung nicht. Ihre Form ergiebt sich aus Fig. 1. Dadurch, dafs die zweite Führung weiter zurückliegt, bekommt die Kette von 3 bis 4 eine nicht gänzlich senkrechte Lage; hierdurch werden die Florknoten, je weiter der Klemmer sie hinabzieht, desto fester gezogen.
h) Die Flügelscheiben 68, 68.
Dies sind geeignet geformte Metallplatten, die auf ihren vier ausladenden Kanten eine eingefräste Nuth haben (Fig. 1 durch punktirte Linie an diesen Stellen angedeutet), in welche sich die Kettenfäden einlegen; der erste und dritte Flügel ist etwas länger als der zweite und vierte; ferner ist der erste und zweite um die Breite eines Kettenfadens gegen den dritten und vierten verschoben.
Ihre Bewegung ist eine doppelte: 1. waagrecht ohne Drehung; 2. in zusammengeschobener · Stellung Drehung gegen einander. Der Antrieb ist in Fig. 22 dargestellt.
Rechts ist die Hauptwelle 56, welche durch. Winkelräder 70 und 71 (Uebersetzungsverhältnifs 4:1) die Welle 72 antreibt.
Auf dieser sitzen verschiebbar und durch Feder am Drehen verhindert zwei weitere Winkelräder 73, die in Winkelräder 74 auf den Flügelwellen 68 eingreifen.
Die Verschiebung der Flügelwellen geschieht durch je zwei Zugstangen 76 auf beiden Seiten des Webstuhles, welche durch Zapfen mit dem zweiarmigen Hebel j'j zusammenhängen. Dieser sitzt auf einer quer liegenden Welle 78, welche die gleichmäfsige Verschiebung auf beiden Seiten sichert.
Der Hebel wird angetrieben durch eine unrunde Scheibe 79, Fig. 1, auf der Hauptwelle 56, die eine Rolle 80 auf dem Hebel jj fafst und so der Welle 78 und den Flügelscheiben die entsprechende Lage ertheilt.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur mechanischen Herstellung von Smyrna-Teppichen in der Weise, dafs die Kette des Grundgewebes in einer gebogenen Fläche verläuft und die Florfäden an der Biegungsstelle der Kette zwischen den Kettenfäden hindurch und um dieselben herumgeschlungen werden, dann die so entstandenen Schlingen über die Biegung der Kettenfäden übergestreift und so, zum sogen. Smyrna-Knoten gelegt, an das Grundgewebe aufgebracht werden.
    ,2. Zu dem unter 1. gekennzeichneten Verfahren die Herstellung der nöthigen Fachöffhung und Schützenbahn für das Grundgewebe vermittelst geeignet geformter Flügelscheiben, welche durch ihre Bewegung die Kettenfäden zur Fachbildung aus einander spreizen und zugleich dem Webschützen eine Bahn bieten, den Schufsfaden des Grundgewebes an seinen Ort fallen lassen und die Kette für eine weitere Reihe Florknoten freigeben.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
DE188951429D 1889-03-12 1889-03-12 Verfahren und einrichtung zur herstellung von smyrna-teppichen auf mechanischem wege Expired DE51429C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2019101664A1 (de) 2017-11-21 2019-05-31 Flecotec Ag Verfahren und vorrichtung zum umweltdichten verbinden einer schutzhülle mit einer sicherheitshülle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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