DE1294142B - Stahlhalter fuer den Support einer Walzendrehbank od. dgl. - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft einen Stahlhalter für den Support einer Walzendrehbank od. dgl. mit einer Meißelstütze in Form eines Meißelbalkens oder hochkant stehender Lamellen und darauf aufliegendem Drehmeißel, der durch im Stahlhalter angeordnete Verstellschrauben feineinstellbar und feststellbar ist.
• Diese bekannten Stahlhalter für Walzendrehbänke oder auch für ähnliche Werkzeugmaschinen haben den Vorteil, daß der Drehmeißel durch die Meißelstütze, die ein Teil des Supportes ist und in diesem in Längsrichtung des Stahlhalters in einer entsprechenden Nut des Supportes - also insbesondere eines Kastensupportes - längsverschiebbar und feststellbar ist, bis unmittelbar unter die Schneide abgestützt ist, so daß die Zerspanungskräfte, soweit sie nach unten wirken, nicht durch den Schaft des Meißels, sondern vielmehr unmittelbar durch die Meißelstütze in den Support und durch diesen in das Bett übergeleitet werden. Mit derartigen Anordnungen hoher Starrheit lassen sich besonders hohe Zerspanungsleistungen erzielen.
• Die für diese hohen Leistungen vorgesehenen Stahlhalter sind in der Regel schwer ausgebildet, so daß sie sich nicht von einem Mann allein bedienen lassen, sondern daß hierzu entweder zwei Leute erforderlich sind oder aber besondere Hubvorrichtungen wie ein kleiner Kran am Support vorgesehen sein müssen, um den Meißel mit dem Stahlhalter in den Support einzulegen. Demgemäß bestehen diese Stahlhalter in der Regel aus einem entsprechend schweren Werkzeughalter oder Schaft und dem eigentlichen Schneidenteil, welches aus einem anderen Werkstoff, z. B. Werkzeugstahl, Schnellstahl, Hartmetall oder Karbiden gefertigt ist. Dieses Schneidenteil wird .durch Schweißen, Löten oder Klemmen fest mit dem Halter oder dem Schaft verbunden.
• Bei der Bearbeitung großer Werkstücke, wie z. B. von Kaliberwalzen, sind eine größere Anzahl verschieden geformter Profilwerkzeuge erforderlich, die jeweils nur für einen bestimmten Arbeitsgang Verwendung finden können.
• Sieht man nun einen Support mit der vorbeschriebenen Art von Meißelstützen vor, so besteht hier die Möglichkeit, den Stahlhalter wesentlich leichter zu halten, so daß er trotz der hohen Zerspanungsleistungen noch von einem Mann ohne Zuhilfenahme von Hubvorrichtungen bedient werden kann. Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß der Drehmeißel aus einer auswechselbaren Sehneidplatte und einem die Schneidplatte in ihrem hinteren Teil übergreifenden Schneidenhalter besteht, wobei beide Teile von Paßbolzen durchgriffen sind und die rückwärtige Fläche der Sehneidenplatte gegenüber der benachbarten Fläche des Schneidenhalters über ein verspannbares Keilstück abgestützt ist.
• Ein derartiger Stahlhalter nach .der Erfindung löst nicht nur die Aufgabe, die aus der Bearbeitung herrührenden und auf die Schneide einwirkenden Kräfte möglichst unmittelbar, d. h. also durch eine möglichst geringe Anzahl hintereinandergeschalteter Teile, starr, d. h. schwingungsfrei, in den Support und damit in das Drehbankbett zu überführen, sondern auch die weitere Aufgabe, beim Nachschleifen eines Werkzeuges oder beim Wechsel des Profils nicht mehr das gesamte - und in der Regel sehr schwere - Werkzeug von der Drehbank zu trennen, zu bearbeiten und wieder in sie einzusetzen, sondern lediglich das Schneidenteil, daß nur einen geringen Bruchteil des gesamten Werkzeuggewichtes aufweist.
• Außerdem wird der Vorteil erzielt, daß der bei einem bekannten Drehmeißel die Schneidplatte untergreifende Teil des Schaftes nunmehr in Fortfall gerät und die Schneidplatte unmittelbar auf den zum Support gehörenden, ausfahrbaren Meißelbalken bzw. ein entsprechendes Lamellenpaket aufgelegt und auf ihm abgestützt wird. Außerdem bietet die bekannte Konstruktion nicht die Möglichkeit, das dort vorhandene Keilstück zu lockern, die Schneidplatte herauszunehmen und durch eine andere, geschliffene Schneidplatte zu ersetzen, so daß die Drehbank in wenigen Minuten wieder einsatzbereit wäre. Es ist dort vielmehr nötig, den Meißelsehaft aus dem Support herauszuheben, was nach der Erfindung gerade vermieden werden soll.
• Außerdem ist die Höhe der Schneidkante durch die Spitzenhöhe der Drehbank vorgeschrieben. Da nun gemäß der Erfindung die Schneidplatte nicht - wie bei der bekannten Ausführung - von einem Schaftteil uniergriffen wird, sondern unmittelbar auf dem Meißelbalken bzw. dem Lamellenpaket aufliegt, kann dieses um einen entsprechenden Betrag erhöht werden, wodurch die Starrheit an der Schneide weiterhin gesteigert wird.
• In weiterer Verbesserung der Erfindung sollen an den beiden äußeren Enden des Schneidenhalters Vorsprünge angeordnet sein, nämlich Warzen oder Wülste, von denen der vordere Vorsprung auf das Schneidenteil und der hintere auf die Meißelstütze einwirken.
• Die Erfindung ist an Hand eines Beispieles erläutert, daß in der Zeichnung wiedergegeben ist. Hierbei zeigt A b b.1 einen Kastensupport mit verschiebbaren Stützlamellen und einem aufgespannten Schneidenteil mit Schneidenhalter gemäß der Erfindung, A b b. 2 einen Teillängsschnitt durch Schneidenteil und Schneidenhalter.
• Das an seiner Unterseite vollkommen ebene und plangeschliffene Schneidenteil5 hat die Form eines Profilierwerkzeuges und ist auf die einzeln ausfahrbaren Stützlamellen 6 eines Kastensupportes 7 aufgelegt. Es wird von oben durch einen Schneidenhalter 8 starr gegen die Lamellen gespannt. Zwei Stifte 9 sind mit dem Schneidenhalter 8 formschlüssig und vollbestimmt, jedoch herausnehmbar verbunden.
• Der Schneidenhalter ist in bekannter Weise im Kastensupport durch Schrauben 10 und 11 von oben und seitlich gehalten und festspannbar. Der Spanndruck der Schraube 10 wird über einen Wulst 12 auf das Schneidenteil übertragen, während sich der Schneidenhalter an seinem rückwärtigen Ende über einen weiteren Wulst 13 auf die Lamellen abstützt (s. A b b. 2).
• Auf der Rückseite des Schneidenteils 5 ist ein durch Schrauben 14 verstellbares Keilstück 15 angeordnet, welches als verstellbares Formstück zur Entlastung der Stifte 9 dient.
• Diese Ausführungsform ist dann besonders zweckmäßig, wenn bei Verwendung der im Ausführungsbeispiel dargestellten Wülste 12 und 13 der Schneidenhalter 8 leicht ausgebildet wird und unter der Spannwirkung der Schraube 10 sich gegebenenfalls durchbiegen kann. Es ist in diesem Falle möglich, ihn trotzdem so starr zu verspannen, daß die Federkraft wesentlich höher ist als jede auf den Schneidenkalter einwirkende Kraft. Es ist aber weiterhin ebensogut möglich, durch weiteres Festspannen der Schraube 10, die ja auf den Mittelpunkt des Schneidenhalters einwirkt, diesen so weit durchfedern zu lassen, daß er in diesem Mittelteil am Lamellenpaket zusätzlich anliegt. In allen Fällen wird aber durch diese Federungsbewegung das Keilstück 15 mit besonderer Vorspannung gegen die Hinterfläche des Schneidenteils 5 gedrückt, so :daß dies mit besonderer Starrheit und Zuverlässigkeit den Spandruck aufnehmen kann.
• Es bestehen noch weitere Möglichkeiten, beim gezeichneten Beispiel die einstellbaren Flächen auszubilden, so kann z. B. einer der Stifte 9 quer verschiebbar und bzw. oder in an sich bekannter Weise als expandierender Dorn ausgebildet sein. An Stelle der Keilstücke können auch selbsteinstellende Stücke mit Kugel- oder Zylinderflächen benutzt oder diese mit Keilflächen gemeinsam verwandt werden. Auch ist eine vorübergehende feste Verbindung zwischen Schneidenteil und Halter durch Verklemmen des ersteren zwischen Stift und Keilstück möglich.
• Die Schrauben 14 können mit großem Spiel in ihren Bohrungen geführt werden, um eine Einstellung möglich zu machen und die satte Auflage des Schneidteils auf die Lamelle nicht zu stören.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Stahlhalter für den Support einer Walzendrehbank od. dgl. mit einer Meißelstütze in Form eines Meißelbalkens oder hochkant stehender Lamellen und darauf aufliegendem Drehmeißel, der durch im Support angeordnete Verstellschrauben fein einstellbar und feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehmeißel aus einer auswechselbaren Schneidplatte (5) und einem die Schneidplatte in ihrem hinteren Teil übergreifenden Schneidenhalter (8) besteht, wobei beide Teile von Paßbolzen (9) durchgriffen sind und die rückwärtige Fläche der Schneidplatte gegenüber der benachbarten Fläche des Schneidenhalters über ein verspannbares Keilstück (15) abgestützt ist.
2. 2. Stahlhalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch an den beiden äußeren Enden des Schneidenhalters (8) angeordnete Vorsprünge, wie Warzen oder Wülste (12, 13), von denen der vordere (12) auf das Schneidenteil (5) und der hintere (13) auf die Meißelstütze (6) einwirken.