DE1288756B

DE1288756B - Wassergekuehlte Durchlaufkokille zum Stranggiessen von Brammen

Info

Publication number: DE1288756B
Application number: DEM62071A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Adolf; Bungeroth
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1964-08-11
Filing date: 1964-08-11
Publication date: 1969-02-06
Also published as: AT256358B; BE667729A; US3346037A; GB1116234A; NL6510467A

Description

Die Erfindung betrifft eine wassergekühlte Durch- laufkokille zum Stranggießen von Brammen mit rechteckigem Querschnitt.

Es ist bekannt, daß beim Stranggießen von Brammen mit großen Breitseiten leicht Oberflächenrisse auftreten. Die Fehler können beim Stranggießen von breiten Brammen mit einem mittig eingespeisten Gießstrahl entstehen, da bei den großen Gießgewichten ein derart leistungsstarker Gießstrahl zu örtlichen, vorzugsweise in Längsrichtung verlaufenden Schwächungen der Strangschale führt, so daß schon relativ geringe Querspannungen in der Schale diese Schwächestellen aufreißen lassen. Diese Risse können aber auch bei einer gleichmäßig ausgebildeten Strangschale durch kritisch höhe Querspannungen entstehen. Diese hohen Spannungen können durch ein zu frühes Abheben der Strangschale von der Kokille, ζ. B. bei Rundformaten, auftreten. Es kann sich aber auch um zu hoch liegende, vorzugsweise quergerichtete Spannungen, speziell bei Brammenstrangschalen ao handeln, wenn die durch den ferrostatischen Druck gegen die Kokillenwand gepreßte Breitseitenschale der Bramme infolge Reibung an der Gießformwand zu stark haftet und hierdurch an einer rißfreien thermischen Kontraktion gehindert wird. Mit zunehmender Strangbreite tritt eine erhöhte Rißgefahr auf. Diese Risse lassen sich bisher trotz möglichst glatter Kokillenwand und guter Kokillenschmierung nicht beseitigen.

Es ist weiterhin bekannt, in die Kokillenwände zur Erhöhung des Wärmeüberganges Rillen einzuarbeiten. Diese Rillen sind aber gleichförmig über die gesamte Kokillenwand verteilt und haben eine gleiche Ausbildungsform hinsichtlich einer gedachten Achse durch die Kokillenwand. Zweck und Ausbildungs- _3S form derartiger Rillen sind aber mit der vorliegenden Erfindung nicht vergleichbar und führen nicht zu dem erfindungsgemäßen Erfolg.

Die Bildung rißfreier Strangbrammen wird erfindungsgemäß dadurch bewirkt, daß nur auf den formgebenden Flächen der Kokillenbreitseiten Rillen angeordnet sind, die von zwei Flächen gebildet werden, die gegen die formgebenden Flächen einen verschiedenen Winkel aufweisen, wobei die Rillenflächen mit der geringeren Neigung der Längsmittelachse der Kokillenwand zugeordnet sind und die Rillen selbst in bezug auf die Längsmittelachse von oben nach unten im Maße der Strangschrumpfung konvergieren.

Eine besondere Ausführung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß die Rillen in bezug auf eine Längsachse der formgebenden Flächen der Kokillenbreitseiten mit von innen nach außen zunehmender Konizität angeordnet sind und ferner darin, daß die Konizität der Rillen mit zunehmendem Abstand von deren Längsachse in den Grenzen 0°Γ bis 0°40' liegt.

In der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 eine mit dem Gießgut in Berührung stehende Breitseite einer Brammenkokille, Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1 und

Fig. 3 die Ausbildung einer Rille.

In Fig. 1 ist die Breitseite einer Brammenkokille mit 1 bezeichnet. Die an dieser Breitseite 1 angrenzenden Schmalseiten 2 sind in bekannter Weise glatt ausgebildet. In die Breitseite 1 der Kokillenwand sind nahezu vertikal verlaufende Rillen ^₁-O₂; ^₁-O₂; C₁-C₂ und Cl₁-(I₂ eingearbeitet. Diese Rillen konvergieren von der Kokillenoberkante 3 nach der Kokillenunterkante 4 hin. Die Linie durch die Punkte Ci₁, O₁', C₁ und d/sto&t ungefähr die Lage des Gießspiegels in der Kokille dar. In bezug auf die Längsachse 5 der Kokillenwand weisen die inneren Rillen b_±-b₂, C₁-C^ eine geringere Konvergenz auf als die äußeren Rillen Ci₁-Ci₂, d_x-d_%.

Bei den in der Zeichnung beispielsweise dargestellten vier Rillen einer Breitseite einer etwa 1,5 mm breiten Brammenkokille beträgt der Abstand der Rillen O₁-O₂ und C₁-C₂ an der Oberkante der Kokille etwa je 25 cm von der Längsachse. Die Rille U₁-O₂ ist wiederum etwa 25 cm von der Rille O₁-O₂ entfernt. Das gilt ebenso für den Abstand der Rillen C₁-C₂ : d₁-d₂ voneinander.

Für diesen Fall beträgt die Abweichung der Rillen von der Senkrechten

für die Rillen a_x —a₂ und d_x—d₂ α = 0° 4' bis 0° 26', für die RillenO₁-O₂ und c_x—c₂ß = 0°2'bis 0° 13', wobei die großen Winkelangaben den niederen Gießgeschwindigkeiten zugeordnet sind und die kleineren Winkel den hohen Gießgeschwindigkeiten.

Die Rillen sind ferner so ausgebildet, wie F i g. 2 und 3 schematisch zeigen, daß sie aus zwei Flächen 6, 7 unterschiedlicher Neigung zur Kokillenwand bestehen, wobei die Flächen geringerer Neigung 6 der Längsachse 5 der Kokillenwand zugeordnet sind.

Nach Fig. 3 kann der Winkel γ zwischen der Rillenseite 7 und der Kokillenwand 45 bis 90° betragen. Die breite der Rillenseite kann dabei zwischen 1 bis 20 mm variieren. Die Breite der Rillenseite 6 kann dementsprechend das 3- bis 30fache der Breite der Rillenseite 7 betragen.

Claims

Patentansprüche:

1. Wassergekühlte Durchlaufkokille zum Stranggießen von Brammen mit rechteckigem Querschnitt mit auf den mit dem Gießgut in Verbindung stehenden formgebenden Flächen der Kokille angebrachten Rillen, dadurch gekennzeichnet, daß nur auf den formgebenden Flächen der Kokillenbreitseiten Rillen angeordnet sind, die von zwei Flächen (6, 7) gebildet werden, die gegen die formgebenden Rächen einen verschiedenen Winkel aufweisen, wobei die Rillenflächen mit der geringeren Neigung der Längsmittelachse der Kokillenwand zugeordnet sind und die Rillen selbst in bezug auf diese Längsmittelachse von oben nach unten im Maße der Strangschrumpfung konvergieren.

2. Wassergekühlte Durchlaufkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen hi bezug auf eine Längsachse (5) der formgebenden Flächen der Kokillenbreitseiten mit von innen nach außen zunehmender Konizität angeordnet sind.

3. Wassergekühlte Durchlaufkokille nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konizität der Rillen mit zunehmendem Abstand von deren Längsachse (5) in den Grenzen O⁰I' bis 0°40' liegt.

4. Wassergekühlte Durchlaufkokille nach den

Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Brammenschmalseiten zugeordneten Rillenflächen (7) unter einem Winkel (y) zu den formgebenden Flächen zwischen 45 bis 90° angeordnet sind.

5. Wassergekühlte Durchlaufkokille nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Rillenfläche (7) 1 bis 20 mm beträgt.

6. Wassergekühlte Durchlaufkokille nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der anderen Rillenfläche (6) das 3- bis 30fache der Breite der erstgenannten Rillenfläche (7) beträgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen