DE1250792B - Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlendioxyd - Google Patents
Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff und KohlendioxydInfo
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Description
Int. CL:
COIb
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
COIB-
DeutscheKl,: 12 i-1/1
Nummer: 1 250 792
Aktenzeichen: B 55664IV a/12 i
Anmeldetag: 25. November 1959
Auslegetag: 28. September 1967
Es ist bekannt, Sulfide von Metallen der V. bis VIII. Gruppe des Periodischen Systems als Katalysatoren
bei der spaltenden oder raffinierenden Hydrierung von Mineralölen, bei der Hydrierung von ungesättigten
und aromatischen Kohlenwasserstoffen, bei der Dehydrierung oder Isomerisierung von Kohlenwasserstoffen
in Gegenwart von Wasserstoff, bei der Zersetzung organischer Schwefelverbindungen in
Gasen oder bei der Herstellung von Schwefelwasserstoff aus den Elementen anzuwenden.
Pur die katalytische Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlendioxyd
(CO-Konvertierung) wurden bisher im allgemeinen Katalysatoren auf Basis von Eisen angewandt. Es
wurde auch bereits Molybdänsulfid für diesen Zweck vorgeschlagen. Insbesondere hatten sich Eisenkatalysatoren,
die Aktivatoren, wie z. B. Chrom, enthielten, technisch als gut brauchbar erwiesen. Die genannten
Katalysatoren wurden vor Beginn der eigentlichen Konvertierung in situ reduziert und lagen danach bei
der Umsetzung des Kohlenoxyds als hochporöse Metalle vor. Nach der Reaktion war es daher erforderlich,
die Katalysatoren vor Berührung mit Luft oder sauerstoffhaltigen Gasen zu schützen, da sie sehr
lebhaft und unter hoher Wärmeentwicklung mit Sauerstoff reagieren, was zu einer irreversiblen Inaktivierung
durch Sinterung führt.
Ein weiterer Nachteil der bisher angewandten Eisenkatalysatoren bestand darin, daß diese für eine befriedigende
Arbeitsweise im Dauerbetrieb ein von Schwefelwasserstoff weitgehend befreites Gas verlangen, da
ein höherer Gehalt des Gases an Schwefelwasserstoff zu einer Sulfidierung des Katalysators führt. Zwischen
dem gebildeten Sulfid, dem Schwefelwasserstoff und dem Wasserdampf des Gases besteht ein Gleichgewicht,
so daß wechselnde Schwefelgehalte im Gas Umlagerungen im Katalysator verursachen und daher in
vielen Fällen zu einer mechanischen Zerstörung des Katalysators führen. Es wurden zwar bereits Versuche
Unternommen, um auch Gase mit hohem Schwefelgehalt mit den bekannten Eisenkatalysatoren zu konvertieren.
Hierbei war jedoch ein größerer Dampfüberschuß erforderlich, um die Umwandlung der verwendeten
Oxyde in Sulfide zurückzudrängen, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens herabgesetzt
wurde.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, bei der Druckvergasung von Steinkohlen zur Herabsetzung
des CO-Gehaltes in den erzeugten Brenngasen eine CO-Konvertierung mit Katalysatoren anzuschließen,
die unter anderem aus Oxyden der Metalle der VI. Gruppe des Periodischen Systems ohne oder mit
Verfahren zur katalytischen Umsetzung von
Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff
und Kohlendioxyd
Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff
und Kohlendioxyd
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Ortwin Reitz, Heidelberg;
Dr. Ernst Lorenz, Ludwigshafen/Rhein
Zusatz von Metallen oder Metalloxyden der VIII. Gruppe, wie Kobalt oder Nickel, bestehen.
Es wurde nun gefunden, daß man die erwähnten Nachteile bei der Konvertierung schwefelhaltiger Gase
aus der Vergasung schwefelhaltiger Mineralöle nach Pyrolyseverfahren und/oder aus der drucklosen Vergasung
fester Brennstoffe vermeiden kann, wenn man als Katalysatoren die Sulfide von Übergangselementen
der V. bis VII. Gruppe zusammen mit Sulfiden von Kobalt und/oder von Nickel in konzentrierter Form
oder auf Trägern allein oder zusammen mit Sulfiden von Eisen oder Kupfer verwendet.
Die erfindungsgemäß beanspruchten Katalysatoren besitzen eine ähnlich gute Aktivität wie die bekannten
Konvertierungskatalysatoren auf Basis Eisen, d.h., sie setzen bei gleichen Temperaturen und Raumgeschwindigkeiten
der zu konvertierenden Gase ähnliche Mengen an Kohlenoxyd um. Insbesondere solche
Katalysatoren, die Sulfide der Übergangselemente der VI. Gruppe enthalten, sind sogar häufig den bekannten
Katalysatoren noch überlegen, so daß sie ein Arbeiten bei niedrigerer Temperatur und damit bei
einer günstigeren Lage des Konvertierungsgleichgewichtes gestatten. Die sulfidischen Katalysatoren
besitzen eine hohe mechanische Festigkeit, die sie auch bei wechselnden Betriebsbeanspruchungen behalten.
Als besonders aktive Katalysatoren für die Konvertierung haben sich die Sulfide von Wolfram, Molybdän,
Nickel oder Kobalt in Mischung miteinander erwiesen. Vorteilhaft kann man diese Sulfide auch
zusammen mit den Sulfiden von Eisen oder Kupfer anwenden. Die genannten Sulfide zeigen eine gute
katalytische Wirkung sowohl in konzentrierter Form als auch auf Trägern. Als Träger eignen sich Tonerde,
künstliche oder natürliche Silikate, die Oxyde von Magnesium, Calcium, Zirkon, Chrom oder Titan u.a.
Vorteilhaft werden aktive Aluminiumoxyde, wie z.B. y-AlyminiuiPoxyd, verwendet, die aus Lösungen von
709 649/401
Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid, Natriumaluminat od. dgl. durch Ausfällen von Aluminiumhydrat
und Kalzinieren der zuvor gewaschenen und getrockneten Hydrate bei Temperaturen von etwa 450 bis
650^C erhalten werden. Solche Aluminiumoxyde weisen eine nach der Brunauer-Emmett-Teller-Methode
ermittelte Oberfläche von etwa 150 bis 300 qm/g oder darüber auf. Dem Aluminiumoxydträger können
durch Zusatz von Natronwasserglas bei der Fällung der Aluminiumhydrate kleine Mengen von z.B. 1 bis
5% Kieselsäure zugegeben werden, wodurch man Katalysatoren von besonders hoher mechanischer
Festigkeit erhält, die sich durch geringen Abrieb und außerdem durch niedriges Schüttgewicht auszeichnen.
Auch Tonerden mit einem höheren Zusatz an Kieselsäure, z. B. Molverhältnis Al2O3: SiO2 zwischen 2 : 1
und 1: 2, sind als Träger für sulfidische Konvertierungskatalysatoren geeignet.
Vorteilhafte Sulfidkombinationen sind z.B. Mischungen der Sulfide von Wolfram und Kobalt; Wolfram
und Nickel; Molybdän und Kobalt; Molybdän und Nickel oder Molybdän, Kobalt und Eisen. Die molaren
Mengen der an zweiter oder dritter Stelle genannten Komponenten werden zweckmäßig niedriger oder
höchstens gleich der molaren Menge der jeweils an erster Stelle genannten Komponente gewählt; bei
Nickel und Eisen können jedoch auch größere Zusätze vorteilhaft sein. Bei Anwendung von Trägern werden
die Sulfide im Fall der wolframhaltigen Kombinationen vorzugsweise in Mengen von etwa 10 bis
50 Gewichtsprozent, im Fall der molybdänhaltigen Kombinationen in Mengen von 5 bis 25 Gewichtsprozent,
bezogen auf den fertigen Katalysator, auf den Träger aufgebracht. Diese Katalysatoren weisen im
allgemeinen Schüttgewichte zwischen 0,5 und 1,0 kg/1 auf und sind damit wesentlich leichter als die bisher
verwendeten Konvertierungskatalysatoren, was für ihre technische Anwendung von Vorteil ist.
Die Oxyde der obengenannten Schwermetalle besitzen im allgemeinen eine geringere und für ihre
technische Anwendung wenig befriedigende Konvertierungsaktivität. Trotzdem können die beanspruchten
Katalysatoren häufig mit gutem Erfolg zunächst in oxydischer Form hergestellt und in den Konverter
eingefüllt werden. Sie werden dann vor Beginn der Konvertierung bei erhöhter Temperatur z. B. mit
Schwefelwasserstoff oder schwefelwasserstoffhaltigen Gasen oder mit Schwefelkohlenstoff in Gegenwart
wasserstoffhaltiger Gase oder in anderer geeigneter Weise geschwefelt. Es ist vorteilhaft, mit der Schwefelung
bereits bei niedriger Temperatur, z. B. bei 150 bis 2500C, zu beginnen und die Temperatur während
der Schwefelung langsam bis auf eine Temperatur zu steigern, die etwa der bei der Konvertierung selbst
angewandten Temperatur entspricht. Sofern geeignete Schwefelungsbedingungen nicht bereits in Vorversuchen
ermittelt wurden, kann das Ende der Schwefelung an Hand von Schwefelbestimmungen im Abgas
festgestellt werden. Wegen der positiven Wärmetönung der Schwefelungsreaktionen ist die Anwendung
nicht zu hoher Konzentrationen an Schwefelwasserstoff oder anderer Schwefelverbindungen im Gas
während der Schwefelungsperiode ratsam. Die genannten Katalysatoren vertragen ohne Schädigung ihrer
Aktivität eine vorübergehende Temperaturerhöhung bis auf 6500C. Während der ganzen Schwefelungsperiode wird man im allgemeinen einen Überschuß an
Schwefelverbindungen von z. B. 50 bis 100 °/0 über den theoretischen Schwefelbedarf des Katalysators anwenden.
Auch das zu konvertierende schwefelhaltige Gas selbst kann in Abwesenheit von Wasserdampf für die
beschriebene Katalysatorschwefelung benutzt werden. Die erfindungsgemäß beanspruchten Katalysatoren
können mit Vorteil auch bei erhöhten Drücken, beispielsweise bei 7 bis 35 atü, angewandt werden.
Die Konvertierung schwefelhaltiger Gase bietet z. B. besondere Vorteile bei der Vergasung schwefelhaltiger
Öle nach Pyrolyseverfahren, die mit Zusatz von Wasserdampf arbeiten. Das in solchen Vergasungsverfahren
erzeugte Gas enthält bereits genügend Wasserdampf für die CO-Konvertierung. In diesem Fall müßte bei Verwendung der bisher bekannten
CO-Konvertierungskatalysatoren auf Basis Eisen der Schwefelwasserstoff vor der Konvertierung entfernt
werden, wozu bei den verfügbaren Entschwefelungsverfahren eine Abkühlung des Gases und damit eine
Kondensation des Dampfes erforderlich ist, während
ao im Anschluß an die Entschwefelung erneut Dampf zum Zweck der Konvertierung in das Gas hineingebracht
werden muß. Diese Nachteile entfallen bei Verwendung sulfidischer Katalysatoren nach dem
beanspruchten Verfahren.
Die sulfidischen Konvertierungskatalysatoren benötigen keine Entfernung von Sauerstoff oder Stickoxyd
aus dem Gas, da diese Bestandteile die Katalysatoren nicht schädigen und gleichzeitig mit der Konvertierung
durch Hydrierung entfernt werden. Ebenso werden etwa vorhandene instabile Diolefine aufhydriert. Bei
der Konvertierung findet in diesem Fall somit gleichzeitig eine Gasreinigung statt. Unerwünschte Nebenreaktionen,
wie etwa eine Methanisierung des Kohlenoxyds, die einen erheblichen Wasserstoffverlust bedeuten
würde, treten praktisch nicht auf. Der gesamte Schwefel der Ausgangsgase liegt im konvertierten Gas
als Schwefelwasserstoff vor und kann erforderlichenfalls daraus nach bekannten Verfahren entfernt werden.
So kann z. B. vorteilhaft eine gleichzeitige Entfernung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd nach dem
Alkazidverfahren durchgeführt werden, und es entfällt die Notwendigkeit, Schwefelwasserstoff, organische
Schwefelverbindungen und Kohlendioxyd in getrennten Stufen teils vor, teils nach der Konvertierung zu
entfernen wie bei der bisher üblichen Arbeitsweise.
Die Konvertierung mit sulfidischen Katalysatoren
kann in denselben Apparaturen durchgeführt werden wie die Konvertierung mit den bisherigen Katalysatoren
auf Basis Eisen. Insbesondere können die gleichen Gasbelastungen und gleiche oder in manchen Fällen
sogar etwas niedrigere Temperaturen angewandt werden. Ebenso wird man mit den sulfidischen Katalysatoren
zweckmäßig in zwei oder mehreren Stufen arbeiten, wobei die Temperatur in jeder folgenden
Stufe niedriger gehalten wird als in der vorausgehenden Stufe. Es besteht somit ohne weiteres die Möglichkeit,
bereits vorhandene CO-Konvertierungsanlagen mit sulfidischen Katalysatoren auszurüsten. Eine Reduzierung
der Katalysatoren vor Beginn des Betriebes und eine Oxydierung vor dem Ausbau sind nicht erforderlich.
Im Fall der Konvertierung besonders schwefelarmer Gase kann es in manchen Fällen zur Aufrechterhaltung
der katalytischen Aktivität erforderlich sein, dem zu konvertierenden Gas laufend oder zeitweise kleine
Mengen Schwefelwasserstoff, schwefelwasserstoffhaltiger Gase, Schwefelkohlenstoff oder anderer geeigneter
Schwefelverbindungen zuzumischen.
Die beanspruchten sulfidischen Katalysatoren behalten ihre Aktivität für die Konvertierung unter
normalen Betriebsbedingungen über lange Zeit. Bei Verwendung ungereinigter Ausgangsgase ist es jedoch
möglich, daß sich aus den im Rohgas meist vorhandenen instabilen Olefinen, insbesondere bei gleichzeitiger
Anwesenheit von Sauerstoff" und Stickoxyd, geringe Ablagerungen hochmolekularer Stoffe auf
dem Katalysator bilden, die zu einer allmählichen Aktivitätsminderung des Katalysators führen. In
diesem Fall ist es möglich, den Katalysator in situ mit einem Gemisch von Luft und Inertgas oder Luft und
Wasserdampf abzurosten und anschließend in der oben beschriebenen Weise erneut zu schwefeln,
wodurch seine Anfangsaktivität wiederhergestellt werden kann. Die insgesamt erreichbare Lebensdauer
der Katalysatoren beträgt dann mehrere Jahre.
Ein bei der Steinkohlenvergasung im Winklergenerator
erhaltenes, durch Trockenreinigung entschwefeltes Wassergas folgender Zusammensetzung:
H2 .
CO.
CO2
CH4
CO.
CO2
CH4
N2 .
H2S-Gehalt 0,2 g/Ncbm, wurde mit einer Raumgeschwindigkeit
von je 100 1/Std. bei 20 atü durch zwei mit Katalysatoren gefüllte Rohre geleitet, die in einem
gemeinsamen Aluminiumblockofen auf 3650C aufgeheizt
wurden. Rohr 1 war mit 100 ecm (78 g) eines Katalysators gefüllt, der aus einer aus Al-Sulfat
hergestellten und zu zylindrischen Tabletten von etwa 3 mm Höhe und 3 mm Durchmesser gepreßten
aktiven Tonerde bestand, die mit 9,8 Gewichtsprozent Molybdänsulfid und 4,7 Gewichtsprozent Kobaltsulfid
versehen war. Rohr 2 enthielt zum Vergleich 100 ecm (130 g) eines technischen, mit Chromoxyd
aktivierten Eisenoxyd-Konvertierungskatalysators in Form einer durch Zerkleinern im Mörser und Absieben
hergestellten Körnung von 2 bis 4 mm Korngröße. Mit Hilfe kleiner Flüssigkeitsdosierpumpen wurden
in die Gasströme vor den beiden Rohren je 50 ecm Wasser je Stunde eingespritzt, die in einer mit Raschigringen
gefüllten Aufheizzone der Rohre vor Eintritt in das Katalysatorbett verdampft und gemeinsam mit
dem Gasstrom auf die genannte Reaktionstemperatur aufgeheizt wurden. Die Gase wurden nach Passieren
des Katalysatorbettes gekühlt und entspannt. Nachdem zur Einstellung stationärer Katalysatoraktivitäten
36 Stunden gewartet worden war, wurden Gasproben zur Analyse entnommen. Die gefundene Zusammensetzung
war folgende:
Tonerde- | Eisenoxyd- | |
MoS2-CoS- | Chromoxyd- | |
Katalysator | Katalysator | |
Volumprozent H2 | 51,6 | 50,9 |
Volumprozent CO | 8,7 | 10,6 |
Volumprozent CO2 | 36,0 | 34,8 |
Volumprozent CH4 | 2,0 | 2,0 |
Volumprozent N2 | 1,7 | 1,7 |
Der sulfidische Katalysator hatte somit eine ähnliche hohe Konvertierungsaktivität wie der Eisenoxyd-Chromoxyd-Katalysator
und war letzterem sogar noch etwas überlegen. Die Temperatur war bei dem Versuch
relativ niedrig gewählt worden, um bei der Konvertierung nicht zu nahe an das Konvertierungsgleichgewicht
heranzukommen und daher Aktivitätsunterschiede deutlicher erkennen zu können.
Der Versuch gemäß Beispiel 1 mit dem Tonerde-Molybdänsulfid-Kobaltsulfid-Katalysator
wurde wiederholt, wobei dem Winkler-Wassergas H2S in einer
Menge von 18 g/Ncbm zugemischt wurde. Das konvertierte Gas hatte die folgende Zusammensetzung:
Volumprozent .. 42,2
.. 30,4
.. 23,0
.. 2,1
.. 2,0
.. 30,4
.. 23,0
.. 2,1
.. 2,0
H2 .
CO.
CO2
CH4
CO.
CO2
CH4
N2 .
H2S
H2S
Volumprozent
.. 51,2
.. 8,3
.. 35,8
.. 2,0
.. 1,7
.. 1,0
Diese Zahlen zeigen, daß die Konvertierung in Gegenwart von H2S praktisch ebensogut verläuft wie
mit dem entschwefelten Gas.
Es wurde ein Versuch unter gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 mit entschwefeltem Winkler-Wassergas
durchgeführt, wobei in beide Kontaktrohre ein oxydischer Tonerde - Molybdän - Kobalt - Katalysator
eingefüllt wurde, der 9,0 Gewichtsprozent Molybdänoxyd und 3,8 Gewichtsprozent Kobaltoxyd und somit
die gleichen molaren Mengen Molybdän und Kobalt enthielt wie der sulfidische Katalysator der Beispiele 1
und 2.
Die Temperatur des Aluminiumblockofens wurde in etwa 12 Stunden von Raumtemperatur auf 365°C
aufgeheizt. Dabei wurden durch Rohr 1 100 1 Wassergas je Stunde unter Druck geleitet, während durch
Rohr 2 drucklos ein H2S-H2-Gemisch (20: 80 Volumteile)
in einer Menge von 5 1/Std. geschickt wurde.
Nachdem die Temperatur von 365 0C 4 Stunden lang
gehalten worden war, wurden nunmehr auch durch Rohr 2 1001 Wassergas je Stunde bei 20 atü gegeben
und in beide Rohre Wasser wie im Beispiel 1 eingespritzt. Nach weiteren 36 Stunden wurden die
konvertierten Gase analysiert, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden:
Katalysator | geschwefelt | |
ungeschwefelt | 50,4 | |
Volumprozent H2 | 48,5 | 11,6 |
Volumprozent CO | 23,7 | 34,4 |
Volumprozent CO2 | 29,5 | 2,0 |
Volumprozent CH4 | 2,2 | 1,7 |
Volumprozent N2 | 2,0 |
Das Ergebnis zeigt, daß der oxydische Katalysator eine niedrigere Konvertierungsaktivität besitzt, die
jedoch durch Schwefelung des Katalysators bei seiner Inbetriebnahme fast auf die gleiche Höhe gebracht
werden kann, wie sie bei dem sulfidisch hergestellten Katalysator gefunden wurde.
10
Ein bei der Verkokung von Steinkohle erhaltenes Kokereigas (sogenanntes Ferngas) mit einem CO-Gehalt
von 8 Volumprozent wird mit einer Raumgeschwindigkeit von je 2001/Std. bei 50 at durch
zwei mit Katalysatoren gefüllte Rohre geleitet, die in der im Beispiel 1 beschriebenen Blockofenapparatur
auf 3100C aufgeheizt werden. Rohr 1 ist mit 100 ecm
(70 g) eines Katalysators gefüllt, der aus 9,8 Gewichtsprozent
Molybdänsulfid und 4,7 Gewichtsprozent Kobaltsulfid auf aktiver Tonernde besteht, Rohr 2
mit dem gleichen Volumen und gleichen Gewicht eines Katalysators bestehend aus 14,5 Gewichtsprozent
Molybdänsulfid auf der gleichen Tonerde; die Katalysatoren werden in Körnung von 2 bis 4 mm
Korndurchmesser angewendet. Der Wasserdampfzusatz zur Konvertierung erfolgt entsprechend Beispiel
1 in einer Menge von 100 ecm Wasser je Stunde je Katalysatorrohr. Nach Erreichen konstanter Kata- ao
lysatoraktivität enthält das Reaktionsgas von Rohr 1 nur noch 0,9 Volumprozent CO, entsprechend einem
CO-Umsatz von 33 1 je Liter Katalysator und Stunde. Das Reaktionsgas von Rohr 2 dagegen enthält noch
5,3 Volumprozent CO, entsprechend nur 12,5 1 CO- ?§ Umsatz je Liter Katalysator und Stunde. Die Kombination
von Molybdänsulfid und Kobaltsulfid ist somit der alleinigen Anwendung von Molybdänsulfid überlegen,
wenn man gleiche Gesamtmengen an Metallsulfid auf dem gleichen Träger anwendet.
Chromoxyd-Katalysators von Beispiel 1, Rohr 2 ecm (78 g) des Tonerde-Molybdänsulfid-Kobaltsulfid-Katalysators
von Beispiel 1, während Rohr 3 mit 100 ecm (65 g) einer aus Aluminiumsulfat hergestellten
und zu Strangpreßlingen von 3 mm Durchmesser geformten aktiven Tonerde gefüllt war, die mit
9,8 Gewichtsprozent Molybdänsulfid und 4,7 Gewichtsprozent Nickelsulfid versehen war.
Betriebsbedingungen | H2S-Gehalt | CO-Gehalt (Volumprozent) | Reaktionsgase | Rohr 3 |
Temperatur | mg/1 | der | Rohr 2 | 20,5 |
0C | 1,8 | Rohrl | 23 | 17,5 |
340 | 4,5 | 25 | 20,5 | 15 |
340 | 1,8 | 26 | 11 | 12 |
365 | 4,5 | 13,5 | 9 | |
365 | 15 |
30
Tn einem bei Normaldruck durchgeführten Katalysatorvergleich wurde ein aus Wasserstoff und Kohlenoxyd
im Volumenverhältnis 2:1 bestehendes und zusätzlich eine weiter unten angegebene H2S-Menge
enthaltendes Gasgemisch mit einer Raumgeschwindigkeit von je 401/Std. durch drei mit Katalysator
gefüllte Rohre geleitet, die in der im Beispiel 1 beschriebenen Blockofenapparatur in einer ersten Versuchsperiode
auf 340° C und in einer zweiten Versuchsperiode auf 3650C aufgeheizt waren. Der H2S-Gehalt
des Gases wurde bei jeder der beiden Temperaturen nacheinander auf 1,8 bzw. 4,5 mg/1 eingestellt. Der
Wasserdampfzusatz zur Konvertierung erfolgte entsprechend Beispiel 1 in einer Menge von 20 ecm
Wasser je Stunde je Katalysatorrohr. Zur Einstellung konstanter Katalysatoraktivität wurde jeder Betriebs'
zustand 36 Stunden aufrechterhalten. Die am Ende dieser Zeit gemessenen CO-Gehalte in den durch
Abkühlung von Wasser befreiten Reaktionsgasen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Rohr 1
enthielt 100 ecm (130 g) des technischen Eisenoxyd-Beide sulfidische Katalysatoren zeigen somit eine
mit steigendem H2S-GeImIt des zu konvertierenden
Gases zunehmende Überlegenheit über den Eisenoxyd-Chromoxyd-Katalysator.
Claims (3)
1. Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff und
Kohlendioxyd in schwefelhaltigen Gasen aus der Vergasung schwefelhaltiger Mineralöle nach Pyrolyseverfahren
und/oder aus der drucklosen Vergasung fester Brennstoffe, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysatoren Sulfide von Übergangselementen der V. bis VII. Gruppe zusammen mit Sulfiden von Kobalt und/oder von
Nickel in konzentrierter Form oder auf Trägern und gegebenenfalls zusammen mit Sulfiden von
Eisen oder Kupfer verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in zwei oder
mehreren Stufen durchführt, wobei die Temperatur in jeder nachfolgenden Stufe niedriger gehalten
wird als in der vorausgehenden Stufe.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator bei Nachlassen
seiner Aktivität infolge der Ablagerung hochmolekularer, aus den Verunreinigungen des
Rohgases entstandener Stoffe durch Abrösten und Wiederaufschwefeln in situ reaktiviert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 685 371, 693 985, 853, 1094 395;
britische Patentschrift Nr. 549 838.
Deutsche Patentschriften Nr. 685 371, 693 985, 853, 1094 395;
britische Patentschrift Nr. 549 838.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DER0055664 | 1959-11-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1250792B true DE1250792B (de) | 1967-09-28 |
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ID=7410033
Family Applications (1)
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DENDAT1250792D Pending DE1250792B (de) | 1959-11-25 | Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlendioxyd |
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