DE1242247B - Verfahren zur Herstellung von Kopien durch Blitzbelichtung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kopien durch BlitzbelichtungInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B 41m
Deutsche Kl.: 15 k-7/05
Nummer: 1 242 247
Aktenzeichen: A 49469 VIb/15k.
Anmeldetag: 12. Juni 1965
Auslegetag: 15. Juni 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kopien auf trockenem Wege durch kurzzeitige
intensive Belichtung, insbesondere durch Reflexbelichtung, wobei das Kopiermaterial mit Licht
belichtet wird, das im wesentlichen keine Strahlen aus dem ultraroten Bereich des Spektrums enthält. "
■' Bei der Herstellung'von Kopien nach dem sogenannten Blitzkopierverfahren, wie beispielsweise in
der französischen Patentschrift 1 312 209, oder dem Reflexkopierverfahren, wie beispielsweise in der französischen
Patentschrift 1 417 929 beschrieben, erhält man mitunter unbefriedigende Ergebnisse, da in
Abhängigkeit von der Bildfarbe des Originals verschiedene
Vorlagen verschieden gut oder innerhalb einer Vorläge, bei Anwesenheit verschiedenartiger
Druckfarben in dieser Vorlage, die Bildpartien mit den verschiedenen Bildfarben in unterschiedlicher
Weise wiedergegeben werden.
Die - Bildaufzeichnung erfolgt bei den für das Vorliegende Verfahren üblichen Kopiermaterialien
durch eine Wäfmereaktion, und das unterschiedliche Verhalten verschiedener Druckfarben macht sich als
Über- oder Unterbelichtung bemerkbar. Benutzt man beispielsweise die in den obigen deutschen Patentschriften
beschriebenen Materialien, die gefärbt sind und die an den belichteten Stellen ihre Farbe ändern,
so ist es in Anwesenheit verschiedener Druckfarben im Original nicht möglich, Striche, die im Original
gleiche Breite haben, entsprechend dem Original wiederzugeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen Nachteile zu beseitigen und das an sich vorteilhafte
Blitzkopierverfahren so abzuändern, daß keine Abhängigkeit der Kopie von der Art der Druckfarbe
im Original besteht.
Es wurde nun gefunden, daß hervorragende Kopien nach dem Blitzkopierverfahren, insbesondere ausgezeichnete
Reflexkopien erhalten werden, wenn für die Belichtung der wärmeempfindlichen Materialien
Kopierlicht verwendet wird, das keine oder in möglichst geringem Umfange Strahlen aus dem ultraroten
Bereich des Spektrums enthält.
Dies wird in einfacher Weise dadurch erreicht, daß in den Strahlengang zwischen Vorlage und Orginal
ein Filter angeordnet ist, das die ultraroten Anteile aus dem Kopierlicht absorbiert. Dabei kann das
ultrarote Licht absorbierende Filter aus entsprechenden Gläsern bestehen oder flüssige Küvetten verwendet
werden, die eine Flüssigkeit enthalten, beispielsweise wäßrige Kupfersulfatlösung, die ultrarotes Licht absorbieren.
■
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Kopien durch
Blitzbelichtung
Blitzbelichtung
Anmelder: \
Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft, Leverkusen
Als Erfinder benannt: ■.; · .■ ■= ·;
Dr. Wolfgang Lässig, Köln-Stammheim;
Dr. Marcel Nicolas Yrancken, Hove.(Belgien) - -
Verfahrens sind die in den französischen ,Patentschriften
1 312 209 und 1 417 929 beschriebenen Materialien nicht geeignet. Diese zeichnen sich dadurch aus, daß
sie gegenüber normalem Tageslicht nicht empfindlich sind, jedoch durch die bei der. Blitzbelichtung entstehende
lokale Erwärmung der belichteten Schichtteile ihre Farbe ändern. Für die Verarbeitung ist
besonders die in der französischen Patentschrift 462 204 beschriebene Vorrichtung geeignet.
• Das Ultrarotfilter kann getrennt oder in Form einer Filterschicht auf dem wärmeernpfindlichen Material angewendet werden.
• Das Ultrarotfilter kann getrennt oder in Form einer Filterschicht auf dem wärmeernpfindlichen Material angewendet werden.
1.1
Beispiel.1 . ,
Herstellung des Ultrafilters
Eine 120 μ dicke Gelatinefolie, wird 10 Minuten in
einer 20%igen wäßrigen Kupfer$ulfatlösung getaucht und getrocknet. Die Absorbtionskurve der Folie wird
in der F i g. 1 durch die Kurve A dargestellt. Diese Folie wird bei der Belichtung zwischen die Lichtquelle
.. und das wärmeempfindliche Material gesetzt, das wie
folgt aufgebaut ist.
Herstellung des wärmeempfindlichen Materials
Auf eine Cellulosetriacetatfolie, die von einer Haftschicht für Gelatine versehen ist, wird die folgende
Lösung im Verhältnis von 50g/m2 aufgetragen:
10%ige wäßrige Gelatine . ,· 900 g
12%iges wäßriges Saponin.'.'. .^. 30 g
2,5%ige wäßrige Lösung.des;Natriumsalzes
des Kondensationsproduktes aus
ölsäure und Methyltaurin.J;:......... 30 g
ölsäure und Methyltaurin.J;:......... 30 g
709 590/258
Nach dem Erstarren wird hierauf eine wärmeempfindliche Schicht im Verhältnis von 36 g/m2 aus
der folgenden Zusammensetzung aufgetragen:
10°/0ige wäßrige Gelatine 50 g
40°/0ige wäßrige Dispersion von Polyäthylen
mit einer Teilchengröße von 0,1 μ und einem Durchschnittsmolekulargewicht zwischen 15 000 und 30 000 80 g
Wasser 320 g
60°/0ige wäßrige Kohlenstoffdispersion 4 g
5%ige wäßrige Lösung von Natriumtetradecylsulfat 40 g
Das Material wird in einem Luftstrom bei 3O0C
getrocknet.
Verarbeitung
Beim Blitzkopieren auf dem wärmeempfindlichen Material einer Vorlage mit farbigen Bildteilen werden,
wenn die Belichtung ohne Dazwischenschaltung obenerwähnter Filter vor sich geht, die farbigen Bildteile,
besonders die roten Bildteile, bedeutend weniger gut reproduziert als die schwarzen. Wenn das Filter
dazwischengeschaltet wird, stellt man praktisch keinen Unterschied fest zwischen den Bildteilen verschiedener
Farbe.
Herstellung des Ultrarotfilters
Auf einen von einer Gelatineschicht versehenen Cellulosetriacetaträger trägt man die folgende Lösung
im Verhältnis von 50 g/m2 auf:
Gelatine 50 g
Preußischblau 8 g
Wasser ' 450 g
Das besichtete Material wird getrocknet. Die Absorptionskurve des Materials ist in F i g. 1 durch
die Kurve B dargestellt, wobei die Ordinate die Absorption und die Abszisse die Wellenlängen angibt.
Das Filter wird in derselben Weise wie das im Beispiel 1 beschriebene verwendet und ergibt eine
ähnliche Verbesserung.
Herstellung von wärmeempfindlichem Material mit eingebautem Ultrarotfilter
Auf einen mit einer Gelatinehaftschicht versehenen Cellulosetriacetatträger wird eine Schicht der folgenden
Zusammensetzung im Verhältnis von 130 g/m2 aufgetragen :
Dispersion von 13 g Preußischblau in 300 g 4,5%iger wäßriger Gelatine
12°/0iges wäßriges Saponin 10 g
2,5°/oige wäßrige Lösung des Natriumsalzes
des Kondensationsproduktes
aus ölsäure und Methyltaurin 10 g
Nach dem Erstarren wird hierauf im Verhältnis von
36 g/m2 eine zweite Schicht aus der folgenden Lösung aufgetragen:
10%ige Gelatine 50 g
40%ige wäßrige Dispersion von Polyäthylen mit einer Teilchengröße von
0,1 μ und einem Durchschnittsmolekulargewicht zwischen 15 000 und 30 000 80 g
Wasser 320 g
5%ige wäßrige Lösung von Natrium-
tetradecylsulfat 40 g
4%ige wäßrige Lösung von Form-
aldehyd 5 g
6On/oige wäßrige Kohlenstoffdispersion 4 g
Das Material wird dann in einem Luftstrom bei 300C getrocknet.
Beim Kopieren auf dem erhaltenen Material einer Unterlage mit farbigen Bildteilen stellt man praktisch
keinen Unterschied zwischen den Bildteilen verschiedener Farbe fest. Ein ähnliches Material, das in seiner
unteren Schicht kein Preußischblau enthält, gibt die farbigen Bildteile, besonders die roten, bedeutend
weniger gut wieder.
20 Ein wärmeempfindliches Material wie durch die französische Patentschrift 1 417 929 beschrieben, wird
in der dort angegebenen Weise verarbeitet. Als Original dient eine Vorlage,1 die eine rote Druckfarbe
enthält, die ultrarotes Licht praktisch nicht absorbiert, und eine schwarze Druckfarbe, die ultrarotes Licht
in erheblichem Maße absorbiert.
Striche an sich gleicher Strickdicke aus der schwarzen Druckfarbe werden auf der Kopie zu breit (Unterbelichtung)
und aus der roten Druckfarbe zu schmal (Uberbelichtung) wiedergegeben. Es ist nicht möglich,
eine mittlere Belichtungszeit zu finden, bei der beide Striche in annähernd getreuer Weise wiedergegeben
werden.
Ändert man den Glaszylinder der Belichtungsapparatur in der Weise, daß die ultraroten Anteile
des Kopierlichtes im wesentlichen absorbiert werden, so erhält man ohne Schwierigkeiten eine originalgetreue
Kopie. Für die apparative Durchführung des Kopierverfahrens haben sich folgende Änderungsmöglichkeiten an dem Glaszylinder der Belichtungsapparatur
bewährt:
1. An Stelle eines Glaszylinders aus normalem Glas wurde ein ultrarotabsorbierendes Glas verwendet,
wie es beispeilsweise von der Firma Deutsche Spiegelglas AG unter der Bezeichnung URO H 9
in den Handel gebracht wird.
2. Man verwendet einen Glaszylinder aus Normalglas, versieht diesen an der Innenseite jedoch mit
einem Reflexbelag, der die Eigenschaft hat, speziell Ultrarotstrahlung zu reflektieren, sichtbares
Licht jedoch nahezu ungeschwächt durchzulassen.
3. Man verwendet einen Glaszylinder aus Normalglas, nutzt dessen Mantelfläche jedoch nur zur
Hälfte für die Belichtung der Kopiermaterialien aus. Die andere Hälfte — gemeint sind in beiden
Fällen Sektoren —· wird auf der Innenseite mit einem Reflexbelag versehen, der die Eigenschaft
hat, nur sichtbares Licht zu reflektieren, Ultrarotstrahlung hingegen durchzulassen. Derartige Beläge
sind bekannt, sie werden z. B. bei Kinoprojektoren, verwendet. Mit dieser Maßnahme
erreicht man nur eine 5O0Z0IgC Beseitigung des
Ultrarotanteils des Blitzlichtes.
4. Man versieht die Blitzröhre mit einem zweiten Maotelrohr, das mit einer ultrarotes Licht absorbierenden
Flüssigkeit, gegebenenfalls in einem Kreisstrom, der gleichzeitig zur Kühlung dienen
kann, beschickt wird. Derartige Flüssigkeiten sind bekannt, im einfachsten Fall genügt z. B.
eine wäßrige Lösung von Kupfersulfat.
Reflexbeläge der obengenannten Art sind z. B. beschrieben in dem Artikel »Wärmeisolation von
Na-Dampflampen«, R. G r ο h und E. K a η e r in
Philips »Unsere Forschung in Deutschland«, Philips Zentrallaboratorium GmbH, Aachen/Hamburg, 1964,
S. 40.
Als ultrarotes Licht reflektierende und sichtbares Licht durchlassende Schichten sind z. B. geeignet
Golschichten einer Dicke von 130 Ä oder Zinndioxidschichten von 3,2 A.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Kopien auf trockenem Wege durch Blitzbelichtung einer
ao gegenüber Tageslicht unempfindlichen, jedoch
wärmeempfindlichen photographischen Schicht, wobei durch Absorption der Lichtenergie an den
belichteten Stellen eine Erwärmung und dadurch eine bildmäßige Veränderung der wärmeempfindlichen
Schicht hervorgerufen wird, dadurch gekennzeichnet, daß Kopierücht verwendet
wird, was im wesentlichen frei von Strahlen aus dem ultraroten Gebiet des Spektrums ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Lichtquelle und deren zu
kopierenden Vorlage ein Filter angeordnet wird, das im wesentlichen nur für Strahlen mit Wellenlängen
nicht länger als 800 ηιμ transparent ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Kopiermaterials,
daß als Kopierschicht eine als Bindemittel Gelatine enthaltende und als Pigment,
das Strahlen aus dem sichtbaren Bereich des Spektrums zu absorbieren und in Wärmeenergie
umzusetzen vermag, feinverteiltes Silber oder Kohlenstoff enthaltende Schicht verwendet
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 590/258 6. 67 O Bundesdruckerei Berlin
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