DE1237764B

DE1237764B - Verfahren zum Herstellen von Tafeln aus thermoplastischem Kunststoff mit einer scharf begrenzten terrazzoartigen Musterung

Info

Publication number: DE1237764B
Application number: DEG20650A
Authority: DE
Original assignee: Goodyear Tire and Rubber Co
Current assignee: Goodyear Tire and Rubber Co
Priority date: 1956-03-07
Filing date: 1956-10-01
Publication date: 1967-03-30
Also published as: GB810331A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT Im. CL:

B 29 c

Deutsche KL: 39 a2-.21/00

Nummer:

Aktenzeichen:

Anmeldetag:

I 237 764

G 20650 X/ 3^l> a 2·

I.Oktober I»5(>

30. Müll 1967

31. Oktober 1968

Auslegetag:

Ausgabetag:

Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Hersteilen von Tafeln aus thermoplastischem Kunslstofl mit einer scharf begrenzten, terrazzoartigen Musterung, bei dem pigmentierte Plättchen eines Kunststoffes gleicher Art in eine Schicht des einen Weichmacher enthaltenden thermoplastischen Kunststoffes, mit einer ihrer Oberflächen im wesentlichen an der 'Schichtoberfläche liegend, unier Anwendung von Druck und Wanne eingebettet werden.

Bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen von Tafeln der genannten Art wird von fertigen Schichten aus thermoplastischem Kunststoff au! Polymerisationsbasis, gegebenenfalls in Verbindung mil Weichmachern und Füllstoffen, ausgegangen. In die eine Oberfläche der Tafel werden dann in beliebiger Form ausgestanzte Plättchen des gleichartigen Kunststoffes unter Anwendung von Druck und Wärme aufgepreßt, deren Oberflächen mit denjenigen der Tafel in einer Ebene liegen, so daß also ein Einbetten erfolgt.

Das Aufbringen derartiger Plättchen in ebener Lage und eng aneinander angrenzend ist jedoch schwierig und umständlich. Auch ist eine ausreichende Bindung nicht völlig sichergestellt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einbetten der die Musterung ergebenden Plättchen in gleichmäßiger Verteilung mit einer guten Bindung und unter Beibehaltung der scharfen Konturen der Plättchen auf einem einfachen Wege zu erzielen.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die pigmentierten Plättchen,·deren Dicke höchstens der Schichtdicke der Tafel entspricht, in eine nach dem Gelieren durchsichtige PVC-Paste eingemischt werden, dann das Gemisch zu der Schicht ausgestrichen und diese durch die Anwendung der Wärme ausgeüert und hierbei einem Glättdruck ausgesetzt wird. Unter PVC-Paste wird eine Dispersion von PVC-Pulver in einem Weichmacher verstanden.

Es ist an sich bekannt, eine PVC-Paste mit Füllstoffen, wie Pigmenten, zu mischen, das Gemisch zu einer Schicht auszustreichen, ζ. B. auf eine Trommel oder auf ein kontinuierlich laufendes Trägerband, und dann die Schicht unter Wärme und Druck zu einer Tafel auszugelieren.

Auch ist es bekannt, verschiedenfarbige oder getrübte Kunstharze nach dem Erhärten und Erkalten mechanisch zu zerkleinern, also Körner zu erzeugen und diese nicht in eine PVC-Paste, sondern in noch iiiissi»cs Kunstharz vor dessen Härtung einzutragen.., J.);idurch entstehen jedoch keine Tafeln mit einer schall tvjrciizten. terrazzoartiuen Musterung, weil Verfahren zum Herstellen von Tafeln aus thermoplastischem Kunststoff mil cinci scharf begrenzten terrazzoarligcn Musterung

Patentiert für:

The Cioodyear Tire & Rubber ('ompany, Akron, Ohio (V. Sl. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. W. Meissner

und Dipl.-Ing. H. Tischei, Patentanwälti·.

Berlin 33. Herbertsh. 22

Beanspruchte Prioriläl:

V. St. v. Amerika vom 7. Mär/ 1956 (570 12-1)

beim erforderlichen Erhitzen und Walzen die Kon türen sich in diesem Fall verwisch Mi.

Im Hinblick auf den Stand der Technik genießt nicht das Mischen einer PVC-Pasle mit Pigmenten oder sonstigen feinkörnigen Füllmitteln, das Ausstreichen der Mischung zu einer Schicht und deren Ausgelieren zu einer Platte unter Druck und Wärme an sich Schutz, sondern nur die Gcsamlkombination der im Hauptanspruch.angebenen Merkmale.

Bei dem Verfahren darf das Gemisch vor dem Ausstreichen niclii so lange stehen gelassen werden, bis die Konturen der Plättchen zu viel Weichmaclui absorbiert haben und sich dadurch verwischen Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise durchgeführt werden, indem man kleine Mengen des Gemisches in einer Presse in Platten- oder Blattform bringt. Die wirtschaftlichste Durchführung der Erfindung erfolgt jedoch in einem fortlaufenden Ver- fahren, wie es nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben wird.

In dem Mischgefäß 1 wird eine PVC-Paste mit Plättchen mit Hilfe des Rührers 2 gemischt, und die Mischung fließt auf ein endloses laufendes Band 3, welches von Walzen 4 gestützt und durch Antriebs-.· walzens angetrieben wird. Das Band mit dem Gemisch läuft zu einer Verteilungsvorrichtung, z. B. einem Abstreichmesser 6, welches die Mischung gleichmäßig auf dem Band verteilt.' Das Band läuft

Sö;<dann weiter in den Ofen 7, dessen Temperatur zur Überführung der PVC-Paste in den Gelzust:tnd und zur Verfestigung der Mischung ausreicht, im ti-

809 6H2 1486

starrte Mischung wird von dem Band aus dem Ofen in eine Preßvorrichtung 8 gefördert, wo das Material fortlaufend zu einem llächigcn Gut von gleichmäßiger Stärke gepreßt wird. Die Preßvorrichtung arbeitel mit einem endlosen Band 9, welches einen Druck gegen die große umlaufende Trommel oder Walze IO ausübt und auf diese Weise das vorrückende Ciut unter Druck hält. Von der Preßvorrichtung gelangt das flächige Gut durch einen /weiten Ofen, wo es erhitzt und verschmolzen wird, und dann in die Endstufe II, wo es nochmals gepreßt wird, so daß ein flächiges Gut von gleichmäßiger Stärke und glatter Oberfläche entsteht. Die Hndstufe ähnelt der ersten Preßvorrichtung und besteht ebenfalls aus einem endlosen Band, welches einen Druck gegen eine große, umlaufende Trommel ausübt. Nach dem Durchgang durch die Endstufe kann das Material aufgerollt oder zu Kacheln iid. dgl. flächigen Erzeugnissen zerschnitten werden.

Die Tafel kann als fortlaufende, freiliegende Bahn erzeugt werden, wie oben beschrieben ist; sie kann aber auch auf dem laufenden Band hergestellt und dann auf eine Verstärkungsunterlage übertragen werden. Diese kann ein thermoplastischer Kunststoff, ein Gewebe, mit Asphalt imprägniertes Papier oder ein sonstiger Werkstoff sein. Gegebenenfalls kann man das llächige Gut unmittelbar auf der Veritärkungsunterlage erzeugen, indem man das Gemisch aus PVt-Paste und Plättchen direkt auf der Verstärkungsimterlage ausbreitet und die so über-/ogene Verstärkungsimterlage, wie oben beschrieben, durch die Ofen und Preßvorrichtungen hindurchlaiifen läßi.

Das obige Beispiel zeigt die Anwendung eines (ilättduieks nach dem Gelieriings- bzw. Verschmel-/ungsvorgang mit Hilfe eines gegen eine große, umlaufende Walze drückenden, ebenfalls umlaufenden endlosen Bandes. Man kann zu diesem Zweck jedoch auch andere, an sich bekannte Methoden . anwenden. ·

Die PVC-Pasle wird auf an sich bekannte Weise hergestellt, indem man Weichmacher und nach Wunsch Stabilisatoren, Farbstoffe und andere Zuschlagstoffe mit PVC-Pulver mischt. Zu diesem Zweck können auch Mischpolymerisate aus Vinylchloric! und Vinylacetat, Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Maleinsäurediäthylester und andere Mischpolymerisate des Vinylchlorids angewendet werden. Das PVC-Pulver wird mit einem Weichmacher oder Weichmachergemisch, wie Dioctylphtlialai. bibutylphthalat, Trikresylphosphat, polyinerisierten Esterweichmachern, in Mengen von 60 bis 100 oder mehr Gewichtsteilen Weichmacher je 100 Gewichtsteile des Pulvers gemischt. Die am besten geeigneten Weichmacher sind Ester von Sauren, wie Phthalsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Azelainsäure und Phosphorsäure.

Der in Plättchenform vorliegende Kunststoff kann gefüllt oder ungefüllt sein und kann hergestellt werden, indem man eine PVC-Paste erzeugt, diese gegebenenfalls mit Füllmitteln, Pigmenten oder anderen farbgebenden Mitteln, Stabilisatoren und anderen Zuschlagstoffen mischt und sie bis zum Schmelzen und zur Absorption des Weichmachers durch das Pulver erhitzt. Das geschmolzene Gut kann dann mittels einer Schneidvorrichtung od. dgl. zu Plättchen zerkleinert werden. Vorzugsweise stellt man das Gut für die Plättchen durch Zusammenmischen mit Zuschlagstoffen im Banbury-Mischer oder dem Walzenstuhl her, weil man so in stärkerem Maße mit Zuschlagstoffen gefüllte Mischungen mit weniger Weichmacher herstellen kann und daher ein härteres oder festeres flächiges Gut erhält, wenn man die Plättchen mit der PVC-Paste mischt und die Mischung verschmilzt. Dies gilt insbesondere für Fußbodenbeläge, die eine harte, kratzfeste und abriebfeste Masse erfordern.

Die Größe der einzelnen Plättchen kann innerhalb eines weiten Bereiches variieren. Natürlich dürfen die Teilchen mindestens in einer Dimension nicht wesentlich größer sein als die Dicke des herz?
stellenden flächigen Gutes, damit sie nicht aus v.■■. r Oberfläche der Tafel hervorragen. In der Praxis beträgt der mittlere Durchmesser der Plättchen mindestens 0,8 mm. Für flächiges Gut mit verhältnismäßig großen Farbmustern oder -Hecken können die Plättchen in einer oder zwei Dimensionen verhältnismäßig groß sein, jedoch dürfen sie in der dritten Dimension nicht wesentlich größer sein als die Dicke des flächigen Gutes.

Es muß eine ausreichende Menge an PVC-Paste vorhanden sein, damit sie eine Grundmasse oder einen Kitt bilden kann, um die Plättchen festzuhalten. Die erforderliche Mindestmenge richtet sich nach der Größe und Form der Plättchen.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Herstellen von Tafeln aus thermoplastischem Kunststoff mit einer scharf begrenzten, terrazzoartigen Musterung, bei dem pigmentierte Plättchen eines Kunststoffes gleicher Art in eine Schicht des einen Weichmacher enthaltenden thermoplastischen Kunststoffes, mit einer ihrer Oberflächen im wesentlichen an der Schichtoberfläche liegend, unter Anwendung von Druck und Wärme eingebettet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die pigmentierten Plättchen, deren Dicke höchstens der Schichtdicke der Tafel entspricht, in eine nach dem Gelieren durchsichtige PVC-Paste eingemischt werden, dann das Gemisch zu der Schicht ausgestrichen und diese durch die Anwendung der Wärme ausgeliert und hierbei einem Glättdruck ausgesetzt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 531376, 672391, 713 878, 744538, 811156, 872401, 923 036;

deutsche Patentanmeldung D7108X/39a (bekanntgemacht am 1. 10. 1951);

österreichische Patentschrift Nr. 187 302;

Zeitschrift »Kunststoffe«, Bd. 32, 1942, H. 11, S. 328;

Handbuch der BASF-Kunststoffe v. September 1953, S. 74 bis 76.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 547/387 3.67

Buntlesdruckerei Berlin