DE1235737B - Verfahren zur Schleierverhuetung und Stabilisierung lichtempfindlicher Materialien mit mindestens einer Halogensilberemulsionsschicht und photographischer Halogensilberemulsionen sowie photographische Materialien hierfuer - Google Patents
Verfahren zur Schleierverhuetung und Stabilisierung lichtempfindlicher Materialien mit mindestens einer Halogensilberemulsionsschicht und photographischer Halogensilberemulsionen sowie photographische Materialien hierfuerInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. CI.:
G03c
DeutscheKl.: 57 b-8/02
Nummer: 1235 737
Aktenzeichen: G 40578IX a/57 b
Anmeldetag: 12. Mai 1964
Auslegetag: 2. März 1967
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Schleierverhütung und Stabilisierung photographischer
Materialien mit mindestens einer Halogensjlberemulsionsschicht und auf photographische lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionen, die als Stabilisierungs- und Antischleiermittel dienende Verbindungen
enthalten, sowie photographische Materialien, die Schichten solcher Emulsionen enthalten.
In der Photographie ist es bekannt, daß lichtempfindliche Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionen zur
Schleierbildung neigen, z. B. bei längerem Reifen der Emulsionen, längerer Lagerung der die Emulsion enthaltenden
Filme oder Papiere, insbesondere bei erhöhter Temperatur und Feuchtigkeit, und bei längerer
Entwicklung. Die Neigung zur Schleierbildung ist besonders deutlich bei schnellen Entwicklungsverfahren,
die bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden.
Bisher sind viele chemische Verbindungen als wirksam bei der Verringerung der Schleierbildung in lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionen beschrieben worden, wodurch deren Stabilität erhöht werden sollte.
Die meisten dieser Verbindungen waren jedoch ungenügend, wenn die die Emulsion enthaltenden Filme
oder Papiere einer schnellen Entwicklung bei erhöhten Temperaturen unterworfen wurden. Weiterhin haben
viele der bekannten Stabilisatoren und Antischleiermittel den Nachteil, daß sie eine verringerte Empfindlichkeit
der Emulsion bewirken, was auch zu einer Verringerung des Kontrastes der Emulsion nach der
Entwicklung führt.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Stabilisierungsverfahrens und einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsion, die Stabilisierungs- und Antischleiermittel enthält, die die Sensibilität der Emulsion
nicht merklich verringern und die während der schnellen Entwicklung bei erhöhten Temperaturen keine übermäßige
Schleierbildung aufweisen. Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst wird, daß man die
Entwicklung der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion in Gegenwart von 3-Mercaptobenzoesäure
ausführt, indem man letztere der Emulsion zufügt. Obgleich es bekannt ist (vgl. zum Beispiel die USA.-Patentschrift
2 377 375), daß das entsprechende o-Isomere (Thiosalicylsäure) ein Antischleiermittel ist, wurde nun
gefunden, daß die 3-Mercapto-benzoesäure insbesondere bei der schnellen Behandlung bei hoher Temperatur
wesentlich überlegen ist.
Hinweise bezüglich der Herstellung von 3-Mercaptobenzoesäure sind in Beilstein, »Handbuch der organischen
Chemie«, 4. Auflage, Bd. X, S. 148 (und 2. Ergänzung), angegeben. 3-Mercaptobenzoesäure kann
hergestellt werden, indem man 35 g Zinkstaub in Verfahren zur Schleierverhütung und
Stabilisierung lichtempfindlicher Materialien mit
mindestens einer Halogensilberemulsionsschicht
und photographischer Halogensilberemulsionen
sowie photographische Materialien hierfür
Stabilisierung lichtempfindlicher Materialien mit
mindestens einer Halogensilberemulsionsschicht
und photographischer Halogensilberemulsionen
sowie photographische Materialien hierfür
Anmelder:
General Aniline & Film Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth5
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinder benannt:
Fritz Dersch,
Charles Austin Clark,
Binghamton, N. Y. (V. St. A.)
Fritz Dersch,
Charles Austin Clark,
Binghamton, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Mai 1963 (281053)
kleinen Anteilen innerhalb von 6 Stunden zu einer Lösung aus 20 g Chlorsulfonylbenzoesäure in 150 ecm,
Äthanol und 100 ecm konzentrierter Salzsäure unter Rühren zufügt, das nicht gelöste Zink und die ungelösten
Zinksalze abfiltriert, das Filtrat mit festem Ferrichlorid zur Ausfällung der Diphenyldisulfid-3,3'-diearbonsäure
in kristalliner Form mischt, das letztgenannte Produkt durch Filtrieren und aufeinanderfolgendes
Waschen mit Wasser und Aceton gewinnt und schließlich aus Eisessig umkristallisiert. Die cremefarbigen Nadeln (Schmelzpunkt 246°C) sind in Wasser
unlöslich und in den meiste a organischen Lösungsmitteln nur wenig löslich; sie stellen eine Ausbeute von etwa
67% der Theorie dar. Das Disulfid wird in die 3-Mercaptobenzoesäure umgewandelt, indem es 2 Stunden
bei 18°C in wäßriger 2n-Natronlauge aufgeschlämmt wird; dann säuert man die erhaltene Lösung mit überschüssiger
Schwefelsäure an, filtriert und kristallisiert" den Filterkuchen aus wäßrigem Alkohol um. Das
Produkt bildet farblose Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 147 bis 147°C
Die erfindungsgemäßen Antischleiermittel können der Emulsion zu jedem Zeitpunkt während des Her-
709 517/494-
Steillingsverfahrens zugegeben werden. Sie können als »Reifungszusätze« oder als »Überzugszusätze« zugefügt
werden. Bei der Zugabe als Reifungszusätze werden sie während des Reifens oder der die Empfindlichkeit erhöhenden
Stufe des Emulsionsherstellungsverfahrens zugegeben. Diese Zugabe kann vor, während oder
nach der Zugabe eines löslichen Silbersalzes zum löslichen Halogenid in Anwesenheit eines geeigneten
Kolloids, wie Gelatine, Polyvinylalkohol, solubilisiertes Casein oder Albumin, erfolgen. Bei der Zugabe
als Überzugszusätze werden die erfindungsgemäßen Antischleiermittel der Emulsion unmittelbar vor dem
Aufbringen auf einen geeigneten Träger, wie Glas, Papier oder Film, zu einem Zeitpunkt, wenn die
Emulsion fast ihre maximale EmpfindHchkeit erreicht hat, zugegeben.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, diese Antischleier- und Stabilisierungsverbindungen in einer
getrennten Schicht, wie z. B. einem Grundüberzug oder in einer abriebfesten Gelatmeoberfläehenschicht,
aufzubringen. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Verbindungen in einem oder allen Behandlungsbädern
für das lichtempfindliche Material, wie z. B. die Entwicklerlösung oder die Vor- und Nachbehandlungsbäder, zu verwenden.
Bei Verwendung als Reifungszusätze werden diese Antischleiermittelvorzugsweisein einer Menge zwischen
0,02 und 5 mg pro 0,6 Grammol Silberhalogenid zur Emulsion zugegeben; bei Verwendung als Überzugszusätze werden sie vorzugsweise in einer Menge
zwischen 1 bis 20 mg pro 0,6 Grammol Silberhalogenid zugefügt. In vielen Emulsionen ist es zweckmäßig, die
Antischleiermittel zur besten Wirksamkeit in einem Gelatineoberiflächenüberzug aufzubringen. Die optimale
Menge hängt hauptsächlich von der Art der verwendeten Emulsion ab und sollte in jedem Fall individuell
bestimmt werden.
Die neuen Stabilisatoren und Antischleiermittel können auch in Kombination mit anderen bekannten
Antischleiermitteln und Stabilisatoren sowie in Kombination mit Sensibilisatoren, wie Schwefel-, Reduktions-,
Metall- und Edelmetailsensibilisatoren, sowie in Kombination mit die Empfindlichkeit erhöhenden Mitteln
und Beschleunigern, wie Polyoxyalkylene und ihre Derivate, verwendet werden.
Die neuen Antischleiermittel und Stabilisatoren können mit verschiedenartigen photographischen
Emulsionen verwendet werden, wie nicht sensibilisierten, orthochromatischen, panchromatischen und
Röntgenemulsionen, Papieremulsionen und Farbemulsionen.
Die folgenden Beispiele, in welchen alle Teile und Prozentangaben, falls nicht anders angegeben, Gewichtsteile
und Gewichtsprozent sind, veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken.
In üblicher Weise wurde eine 2% Silberjodid und 98% Silberbromid enthaltende Silberhalogenidemulsion
hergestellt und auf ihre maximale Lichtempfindlichkeit gebracht. Dann wurde sie zum Überziehen
fertiggemacht, es wurden Zusatzmittel, wie sensibilisierende Farbstoffe und Härtungsmittel, zugefügt und
eine 0,l°/0ige Lösung von 3-Mercaptobenzoesäure in unterschiedlichen Mengen zu Emulsionsproben zugegeben.
Die Emulsionsproben enthielten etwa 0,6 Grammol Silberhalogenid. Die so hergestellten Emul-
sionsproben wurden auf einen Celluloseesterfilmträger aufgebracht und getrocknet. Dann wurden Proben
des so überzogenen Filmes in einem IB-Sensitometer belichtet und in einem Entwickler mit folgender
Zusammensetzung entwickelt:
Monomethyl-p-aminophenolsulfat 1,5 g
Natriumsulfat (wasserfrei) 45 g
Natriumbisulfit Ig
Hydrochinon 3 g
Natriumcarbonat (monohydrat) 6 g
Kaliumbromid 0,8 g
Wasser auf 11
Die entwickelten Proben wurden gestoppt, fixiert, gewaschen und getrocknet. Die Ergebnisse waren wie
folgt:
Verwendete
Antischleier- mittelmenge in mg |
Relative
Empfind lichkeit |
Schleier
nach 12 min Entwicklung |
Ofenschleier
nach 3 min Entwicklung |
0 | 100 | 0,30 | 0,24 |
10 | 100 | 0,25 | 0,20 |
20 | 92 | 0,18 | 0,18 |
Belichtete Proben eines photographischen Filmes wurden 12 Minuten bei 18 0C in einem üblichen Monomethyl
- ρ - aminophenolsulf at - Hydrochinonentwickler entwickelt. Es wurden zwei Tests durchgeführt; einer
mit der normalen, obengenannten Entwicklerlösung und einer mit demselben Entwicklerpräparat, dem
4 mg 3-Mercaptobenzoesäure pro Liter zugefügt waren.
Die 12 Minuten im normalen Entwickler entwickelten sensitometrischen Streifen zeigten einen Schleier von
0,30, während die im gleichen Entwickler, der jedoch das erfindungsgemäße Antischleiermittel enthielt, entwickelten
Proben einen Schleier von 0,18 aufwiesen.
In bekannter Weise wurde eine 2% Silberjodid und 98% Silberbromid enthaltende Gelatine-Silberhalogenid-Emulsion
auf einen Filmträger aufgebracht.
Nach dem Überziehen wurde eine wäßrige Gelatinelösung, die 20 g Gelatine und 80 mg 3-Mercaptobenzoesäure
in 11 Wasser enthielt, als abriebfest machende Schicht auf die Emulsion aufgebracht. Nach
dem Trocknen wurden Filmproben wie im Beispiel 1 belichtet und behandelt, wobei die Proben eine relative
Empfindlichkeit von 100 und einen Schleier von 0,12 zeigten im Vergleich mit einem Kontrollüberzug der
obigen Emulsion mit einer oben beschriebenen, abriebfest machenden Schicht, die jedoch kein Antischleiermittel
enthielt. Die Kontrollprobe hatte eine Empfindlichkeit von 100 und einen Schleier von 0,18.
Das Verfahren von Beispiel 3 wurde wiederholt, wobei jedoch die Entwicklung bei 40,5° C erfolgte. In
diesem Fall bildete die Kontrollprobe, die kein Antischleiermittel enthielt, einen Schleier von 0,67. Eine
Probe, die mit 50 ecm einer 0,l%igen 2-Mercaptobenzoesäure (Thiosalicylsäure) und 20 g Gelatine pro
Liter der Oberflächenüberzugslösung zur Bildung der abriebfest machenden Schicht hergestellt war, zeigte
einen Schleier von 0,56. War die Probe mit einer 50 ecm einer 0,l%igen 3-Mercaptobenzoesäurelösung
Claims (6)
1. Verfahren zur Schleierverhütung und Stabilisierung lichtempfindlicher Materialien mit mindestens
einer Halogensilberemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß man das lichtempfindliche Material in Gegenwart von
3-Mercaptobenzoesäure entwickelt, wobei die 3-Mercaptobenzoesäure entweder im Entwickler
oder in einer Schicht des IichtempfindUchen Materials anwesend sein kann.
2. Stabilisatorhaltige lichtempfindliche Silber- so halogenidemulsion für das Verfahren nach An-
spruch 1, enthaltend als Antischleiermittel und Stabilisator 3-Mercaptobenzoesäure.
3. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antischleier- und
Stabilisatorverbindung in der Emulsion in einem Verhältnis von 0,02 bis 20 mg pro 0,6 Grammol
Silberhalogenid anwesend ist.
4. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie noch einen
optischen Sensibilisator und/oder einen Beschleuniger enthält.
5. LichtempfindUches Material für das Verfahren nach Anspruch 1, bestehend aus einem Träger und
einem Überzug aus einer Gelatine-Silberhalogenid-Emulsion, wobei die Emulsion als Antischleier-
und StabiUsatormittel 3-Mercaptobenzoesäure enthält.
6. LichtempfindUches Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Antischleier- und
Stabilisatormittel in einer der Silberhalogenidemulsion benachbarten Schicht enthalten ist.
709 517/494 2.67 © Bundesdruckerei Berlin
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