DE1230037B - Anfahrvorrichtung fuer eine Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel - Google Patents

Anfahrvorrichtung fuer eine Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel

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DE1230037B
DE1230037B DEV22706A DEV0022706A DE1230037B DE 1230037 B DE1230037 B DE 1230037B DE V22706 A DEV22706 A DE V22706A DE V0022706 A DEV0022706 A DE V0022706A DE 1230037 B DE1230037 B DE 1230037B
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steam
boiler
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DEV22706A
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Dipl-Ing Reinhold Mutke
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Vereinigte Kesselwerke AG
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Vereinigte Kesselwerke AG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F22STEAM GENERATION
    • F22BMETHODS OF STEAM GENERATION; STEAM BOILERS
    • F22B35/00Control systems for steam boilers
    • F22B35/06Control systems for steam boilers for steam boilers of forced-flow type
    • F22B35/14Control systems for steam boilers for steam boilers of forced-flow type during the starting-up periods, i.e. during the periods between the lighting of the furnaces and the attainment of the normal operating temperature of the steam boilers

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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Description

  • Anfahrvorrichtung für eine Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel Die Erfindung betrifft eine Anfahrvorrichtung für eine Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel, die es gestattet, die Anlage mit möglichst geringen Wärmeverlusten und in kürzester Zeit anzufahren.
  • Bei Zwangdurchlaufkesseln darf im allgemeinen eine gewisse Mindestlast von etwa 30 % der Maximalen nicht unterschritten werden. Beim Anfahren einer Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel führt das zu beträchtlichen Wärmeverlusten, da zum Anwärmen der Leitungen und der Turbine eine weit geringere Dampfmenge benötigt wird und die überschüssigen Mengen zum größten Teil in den Kondensator oder ins Freie geleitet werden müssen. Auch Anfahrentspanner, die über eine Anfahrleitung mit Reduzierstation zwischen Hochdruck- und Mitteldruckschiene geschaltet sind, vermindern die Wärmeverluste nur unwesentlich. Es kann zwar das ganze Wasser des Kreislaufes rückgewonnen werden, weil kein Dampf ins Freie abgeblasen werden muß, und außerdem kann der Entspannungsdampf wenigstens zum Teil für den Entgaser und die Speisewasservorwärmer verwendet werden, jedoch muß noch der überwiegende Teil der beim Anfahren im Kessel aufgenommenen Wärme nutzlos in den Kondensator abgeführt werden; denn der Entspannungsdampf aus dem Anfahrentspanner kann nicht zur Vorwärmung und zum Anfahren der Turbine verwendet werden, weil er nicht überhitzt ist.
  • Man hat deshalb nach Anfahrvorrichtungen gesucht, die schon bald nach dem Zünden des Kessels die für das Anwärmen und Anfahren der Turbine notwendigen geringen Mengen überhitzten Dampfes liefern und Wärmeverluste möglichst vermeiden.
  • Es sind Anfahrvorrichtungen bekanntgeworden, die ein Dampf-Wasser-Trenngefäß mit einer Umwälzpumpe im Zwangdurchlaufkessel vorsehen. Das Trenngefäß ist am Ende der Verdampfungsheizfiächen angeordnet, und die Umwälzpumpe fördert das abgeschiedene Wasser vom Trenngefäß zum Kesseleintritt. Beim Anfahren wird zunächst die erforderliche Mindestwassermenge von etwa 30 % der Maximalen durch den Ekonomiser und die Verdampfungsheizfläche gespeist und über das Trenngefäß und die Umwälzpumpe zurückgeführt. Der überhitzer bleibt dabei ungekühlt und erhält erst mit zunehmender Feuerleistung und beginnender Verdampfung Kühldampf. Dieser ist am Kesselaustritt überhitzt und kann sofort zur Vorwärmung der Dampfleitungen und der Turbine benutzt werden.
  • Mit dieser Anfahrvorrichtung ist aus dem Zwangdurchlaufkessel - zumindest während des Aasfahrens - ein Zwangumlaufkessel geworden. Das Trenngefäß entspricht der Trommel. Man hat damit aber auch die Vorteile des Zwangdurchlaufkessels beim Anfahren verloren: Der überhitzer ist zunächst gar nicht und bei aufkommender Dampfbildung nur spärlich gekühlt. Die Feuerleistung muß entsprechend vorsichtig gesteigert werden, um übertemperaturen im überhitzer zu vermeiden. Besonders bei Kesseln mit hohen Drücken, bei denen schon im Feuerraum Strahlungsüberhitzer angeordnet werden müssen, ist dies eine nur schwer einzuhaltende Forderung, die den Anfahrvorgang erschwert und verzögert.
  • Weiterhin hat das Trenngefäß mit seinen großen Wandstärken denselben Nachteil wie die Trommel beim Zwangumlaufkessel, nämlich, die Gefahr von unzulässigen Wärmespannungen beim schnellen Anwärmen und Abkühlen. Der große Vorteil des Zwangdurchlaufkessels, seine Wärmeelastizität, ist damit verloren. Die Umwälzpumpe, die nur für das Anfahren benutzt wird, ist eine zusätzliche finanzielle und betriebliche Belastung. Bei den bekannten Zwangdurchlaufkesseln mit Abschneidefiasche, von der das abgeschiedene Wasser auf die Saugseite der Speisepumpe geführt wird, entfällt zwar die Umwälzpumpe; im übrigen haben aber auch diese Kessel die gleichen Nachteile beim Anfahren wie zuvor beschrieben.
  • Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, in einem Zwangdurchlaufkessel einen Absperrschieber zwischen Verdampfungsheizfläche und überhitzer einzubauen und einen Anfahrentspanner mit beiden Heizflächenabschnitten zu verbinden. Beim Anfahren wird der Absperrschieber geschlossen und das aus der Verdampfungsheizfläche austretende Arbeitsmittel in den Anfahrentspanner geleitet. Der Entspannungsdampf gelangt in den überhitzer und das Wasser in den Speisewasserbehälter. Bei dieser Anfahrvorrichtung ist zwar der Nachteil eines starkwandigen Trenngefäßes vermieden, weil der Anfahrentspanner nicht für den vollen Kesseldruck ausgelegt werden muß, dafür ist ein zusätzlicher Absperrschieber innerhalb des Kessels nötig; es besteht jedoch :der gleiche Nachteil wie bei der vorbeschriebenen Kesselanlage, daß nämlich der überhitzer beim Anfahren zunächst gar nicht und später nur spärlich gekühlt ist. Dadurch ergeben sich die gleichen Erschwernisse für den Anfahrvorgang.
  • Mit der bekannten Anordnung mehrerer Anfahrleitungen und zwischen den Heizflächengruppen zusätzlich angebrachter Hilfsfeuerungen werden Wärmeverluste nicht vermieden, ganz abgesehen davon, daß diese Anfahrausrüstungen durch die Vielzahl von Leitungen und Regelventilen sehr kompliziert sind.
  • Auch wurde schon vorgeschlagen, beim Anfahren eines Zwangdurchlaufkessels eine parallel zur Haupt= heizfläche installierte Kleinstlastheizfläche zu verwenden. Durch Rohrwände oder feuerfeste Wände von der Hauptheizfläche abgeschirmt, soll sie zum Anfahren von einer Hilfsfeuerung allein beheizt und bei Normalbetrieb- von den Rauchgasen der Hauptfeuerung beaufschlagt werden. Beim Anfahren des Blocks wird zunächst der Anfahrkessel in Betrieb genommen und anschließend der Hauptkessel. Dadurch ergeben sich keine wesentlichen Ersparnisse, weder in der Anfährzeit noch im Wärmeverbrauch. Außerdem ist es schwierig, die Temperatur am Austritt aus dem Hauptkessel genau auf die gleiche Höhe zu bringen und dort zu halten, wie die Temperatur am Austritt aus dem-Anfahrkessel, denn während des Anfahrvorganges müssen ja beide Kessel parallel zueinander betrieben werden. Diese Anfahrvorrichtung teilt also lediglich den Anfahrvorgang auf zwei Kessel auf, nämlich den Anfahrkessel und den Hauptkessel.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Anfahrvorrichtung- beschrieben, welche -die Nachteile der bekannten Anlagen vermeidet und darüber hinaus noch besondere Vorteile aufweist. Die Anfahrvorrichtung nach der -Erfindung geht aus von einem Zwangdurchlaufkessel üblicher Bauart, d. h. ohne Dampf-Wasser-Trenngefäß und ohne Umwälzpumpe, einer Anfahrleitung und einem Anfahrentspanner, der zwischen Hochdruck- und Mitteldruckschiene geschaltet ist. Der Entspannungsdampf kann in bekannter Weise zum Zwischenüberhitzer, zum Entgaser, zu den Speisewasservorwärmern oder zum Kondensator geleitet-werden. Das besondere Merkmal der Erfindung besteht darin, daß am Anfahrentspanner eine weitere Leitung vorhanden ist, die den Entspannungsdampf über einen getrennt beheizten überhitzer zur Hochdruckdampfleitung zwischen Kessel und Turbine führt. Man hat also nur einen Anfahrvorgang von Hauptkessel und getrennt beheiztem überhitzer zusammen, wobei der Anfahrvorgang so gesteuert wird, daß keine Wärmeverluste eintreten und sofort nach dem Zünden der Kesselanlage kleine Mengen überhitzten Dampfes zum Vorwärmen der Leitungen und der Turbine sowie zum Anstoßen und Hochfahren der Turbine vorhanden sind.
  • Die besonderen Vorteile der Erfindung liegen in folgendem: Alle Heizflächen. auf der Hochdruckseite des Zwangdurchlaufkessels -werden beim Anfahren von der erforderlichen Mindestwasser- oder Dampfmenge gekühlt, so daß man bei der Einstellung und Steigerung der Feuerleistung möglichst freizügig ist.
  • Der im Anfahrentspanner frei werdende Dampf kann im getrennt beheizten überhitzer feinfühlig auf die jeweils erforderliche Temperatur gebracht werden, so daß sofort nach dem Zünden des Kessels das Aufwärmen der Dampfleitungen und der Turbine beginnen kann. Durch die feinfühlige Temperaturregelung des Vorwärmerdampfes im getrennt beheizten überhitzer kann das Anwärmen sehr schonend für die Leitungen und insbesondere für die Turbine vorgenommen werden.
  • Es wird kein Entspannungsdampf nutzlos in den Kondensator gefahren, weil man die Menge des Entspannungsdampfes durch die Feuerleistung des Kessels und die Temperatur des Entspannungsdampfes durch die Feuerleistung des getrennt beheizten überhitzers beliebig einstellen kann. Bei den oben beschriebenen bekannten Anfahrvorrichtungen stehen Menge und Temperatur des Vorwärmdampfes durch, die Heizflächenauslegung fest und können nicht den Erfordernissen des Anwärmens und Anfahrens der Turbine gemäß eingestellt werden. Außerdem ist in jedem Fall beim Anfahren auf den Zwischenüberhitzer Rücksicht zu nehmen.
  • Bei der Erfindung liegen die Rauchgastemperaturen vor dem Zwischenüberhitzer beim Anfahren immer niedriger als bei den bekannten Ausführungen, weil ja nur ein Teil der notwendigen Feuerleistung im Kessel aufgebracht wird und der andere Teil im getrennt beheizten überhitzer. Der Zwischenüberhitzer ist also bei der Anfahrvorrichtung gemäß der Erfindung gegen übertemperaturen besser gesichert als bei den bekannten Ausführungen.
  • Bei der Erfindung besteht außerdem noch die Möglichkeit, den Zwischenüberhitzer zusätzlich zu kühlen, indem trockengesättigter Entspannungsdampf aus dem Anfahrentspanner unter Umgehung des getrennt beheizten überhitzers direkt in den Zwischenüberhitzer geführt wird.
  • Diese Fahrweise wird man allerdings nur dann anwenden, wenn man auf sehr kurze Anfahrzeiten kommen will, weil der zusätzliche Kühldampf für den Zwischenüberhitzer in den Kondensator abgeleitet werden muß. Man kann aber von dieser Möglichkeit beispielsweise beim Wiederanfahren der noch warmen Turbine vorteilhaft Gebrauch machen, weil dann eine sehr schnelle Steigerung der Feuerleistung des Kessels möglich ist.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt auch noch in einer zusätzlichen Brennstoffersparnis, wenn beim Anfahren öl benutzt wird. In diesem Fall wird der Kessel in der Regel mit Leichtöl angefahren, um Taupunktschwierigkeiten zu vermeiden, die bei Verwendung von Schweröl auftreten würden. Außerdem läßt sich mit Leichtöl besser die erforderliche kleine Feuerleistung beim Anfahren einregeln und mit stabiler Flamme aufrechterhalten als mit Schweröl. Leichtöl ist aber wesentlich teurer als Schweröl.
  • Der getrennt beheizte überhitzer nach der Erfindung kann aber mit Schweröl ohne Schwierigkeiten betrieben werden, da er beim Anfahren der Kesselanlage in seinem normalen Lastbereich gefahren wird. Es kann also ein Teil der für das Anfahren benötigten Wärme mit dem billigeren Schweröl aufgebracht werden.
  • Die vorgeschlagene Anfahrvorrichtung umfaßt eine bekannte Anfahrleitung mit Reduzierventil zum Anfahrentspanner. Diese Vorrichtung kann in bekannter Weise nicht nur zum Anfahren, sondern auch während des Betriebes zur Verhinderung von unzulässigen Drucksteigerungen im Kessel benutzt werden. Sie arbeitet dann als Sicherheitsventil. Dadurch können Sicherheitsventile ganz oder teilweise eingespart werden. Zumindest verhindert diese Einrichtung das Öffnen der Sicherheitsventile, falls solche installiert sind, was erhebliche betriebliche Vorteile hat.
  • Der getrennt beheizte überhitzer soll erfindungsgemäß außerhalb des Anfahrvorganges als Hilfskesselanlage für die verschiedenen Dampfverbraucher des Kraftwerkes, wie z. B. Wasseraufbereitung, Heizung, Rußbläser, benutzt werden. Das ist insofern leicht möglich, als es sich um ein Zwangdurchlaufsystem handelt, das sowohl mit zum Überhitzen von Dampf beim Anfahren als auch zur Dampferzeugung und Überhitzung als Hilfskesselanlage verwendet werden kann.
  • Es ist ohnehin üblich, in modernen Großkraftwerken derartige Hilfskesselanlagen aufzustellen. Sie entsprechen in ihrer Wärmeleistung im allgemeinen etwa gerade den Anforderungen, die an den getrennt beheizten überhitzer während des Anfahrens gestellt werden. Auch der Auslegungsdruck ist in derselben Größenordnung. Deshalb ist der zusätzliche bauliche Aufwand für die Anfahrvorrichtung gemäß der Erfindung sehr gering und steht in keinem Verhältnis zu den oben beschriebenen bekannten Ausführungen.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt und beschrieben. Mit den Ziffern 1 bis 3 b ist der Zwangdurchlaufkessel bezeichnet, wobei 1 der Ekonomiser, 2 der Verdampfer, 3 a der Vor- und 3 b der Nachüberhitzer ist. Über die Hochdruckschiene 4 mit dem Heißdampfschieber 5 strömt der Dampf zur Hochdruckturbine 6, über die Mitteldruckschiene 7 zum Zwischenüberhitzer 8 und von da zur Niederdruckturbine 9 und zum Kondensator 10.
  • Die Kondensatpumpe 11 fördert das Wasser zum Speisewasserbehälter mit Entgaser 12. Von dort fließt es der Kesselspeisepumpe 13 zu, die es über die Hochdruckvorwärmer 14 und 15 in den Kessel drückt.
  • Für das Anfahren ist das Reduzierventil 16 in der Anfahrleitung 17 vorgesehen sowie der Anfahrentspanner 18. Das abgeschiedene Wasser wird aus dem Anfahrentspanner über das Ventil 19 dem Hochdruckvorwärmer 14 zugeleitet und fließt von da über die Leitung 20 in den Speisewasserbehälter 12 zurück. Zusätzlich kann auch noch Wasser aus dem Anfahrentspanner 18 über das Ventil 21 in den Kondensator abgelassen werden (Notablaß).
  • Der im Anfahrentspanner frei werdende Dampf kann über das Ventil 22 zum Zwischenüberhitzer 8 strömen und über Ventil 23 zum Entgaser auf dem Speisewasserbehälter 12. Weiterhin kann Entspannungsdampf über Ventil 24 zur Beheizung des Hochdruckvorwärmers 15 benutzt werden, und schließlich ist das Ventil 25 als Notablaß in den Kondensator vorgesehen.
  • Das wesentliche Merkmal der Erfindung stellt der getrennt beheizte Überhitzer 26 dar, der zwischen den Anfahrentspanner 18 und die Hochdruckschiene 4 geschaltet ist. Soll dieser überhitzer außerhalb des Anfahrvorganges als Hilfskessel dienen, so werden die Ventile 27 und 28 geschlossen, und es wird über Ventil 29 Wasser eingespeist und über Ventil 30 Heißdampf entnommen. Zur Absicherung ist noch das Rückschlagventi131 vorhanden. Über das Ventil 32 kann beim Anfahren Dampf für die Stopfbüchsen der Turbine entnommen werden.
  • Zwischen dem Vorüberhitzer 3 a und dem Nachüberhitzer 3 b zweigt ein Leitweg mit dem Abfahrventi133 ab. Diese Abfahrleitung kann auch beim Anfahren mit Vorteil benutzt werden, um bei konstanter Feuerleistung die Enthalpie des Dampfes am Kesselaustritt zu erhöhen, indem ein Teil des Dampfes über die Abfahrleitung zum Anfahrentspanner geleitet wird.
  • Beim Anfahren dieser Dampfkraftanlage wird zunächst die Mindestspeisewassermenge von rund 300/0 durch den Zwangdurchlaufkessel gepumpt und über das Anfahrventil 16 sowie die Anfahrleitung 17 zum Anfahrentspanner 18 geleitet. Im Kessel werden Druck und Feuerleistung so eingestellt, daß am Austritt noch reines Wasser ohne Dampf vorhanden ist, z. B. 150 atü und 300° C.
  • Der Druck im Anfahrentspanner wird so eingestellt, daß die für das Anwärmen und Anfahren der Turbine erforderliche Dampfmenge durch Entspannung entsteht. Bei dem obigen Beispiel ist das ein Druck von etwa 40 ata, wobei dann 5 % der maximalen Dampfmenge geliefert werden. Dieser Dampf wird im getrennt beheizten überhitzer auf die gewünschte Temperatur gebracht und in die Hochdruckschiene 4 geleitet. Der Heißdampfschieber 5 istgeschlossen. Damit möglichst die ganze Hochdruckschiene 4 von dem überhitzten Entspannungsdampf vorgewärmt wird, ist es zweckmäßig, den Heißdampfschieber 5 möglichst nahe am Kesselaustritt anzuordnen und die vom getrennt beheizten überhitzer kommende Dampfleitung unmittelbar hinter dem Heißdampfschieber in die Hochdruckschiene 4 münden zu lassen.
  • Das im Anfahrentspanner 18 abgeschiedene Wasser wird über das Ventil 19 in den Hochdruckvorwärmer 14 abgelassen, tauscht dort Wärme mit dem zum Kessel geförderten Speisewasser aus und strömt durch die Leitung 20 zum Speisewasserbehälter 12. Durch die Ausnutzung des Hochdruckvorwärmers 14 zur Abkühlung des Wassers aus dem Anfahrentspanner bleibt auch die Wärme des Wassers im Kreislauf erhalten und braucht nicht nutzlos in den Kondensator abgeführt zu werden. Weil das vom Hochdruckvorwärmer 14 abfließende Wasser im Speisewasserbehälter 12 noch weiteren Entspannungsdampf liefert, braucht kaum Dampf vom Anfahrentspanner über das Ventil 23 zur Beheizung des Entgasers entnommen zu werden.
  • Wird im weiteren Verlauf des Anfahrens mehr Dampf zur Erhöhung der Turbinendrehzahl, Synchronisierung und Lastaufnahme gebraucht, so wird die Feuerleistung im Dampfkessel gesteigert, so daß zunächst Naßdampf und nach Ausstoßen des Wasserpfropfens Sattdampf und schließlich überhitzter Dampf austritt. Dabei wird mehr Entspannungsdampf im Gefäß 18 entstehen und entsprechend weniger Wasser.
  • Die Feuerleistung des getrennt beheizten Überhitzers wird also im gleichen Maß zunächst gesteigert. Beim Ausstoßen des Wasserpfropfens wird kurzzeitig der Notablaß 21 zum Kondensator geöffnet, um den Wasserstand im Anfahrentspanner halten zu können. Wenn die Heißdampftemperatur am Austritt aus dem Kessel die Heißdampftemperatur am Austritt aus dem getrennt beheizten überhitzer erreicht hat, wird die Umgehung des Heißdampfschiebers 5 geöffnet und der Druck vor und hinter dem Heißdampfschieber 5 allmählich ausgeglichen. Gleichzeitig schließt das Anfahrventil16 langsam, und die Anfahrvorrichtung nebst getrennt beheiztem überhitzer wird stillgelegt.
  • In der Schemazeichnung sind noch weitere Vorrichtungen dargestellt, die es ermöglichen, den getrennt beheizten überhitzer sehr klein zu halten. Bei dem oben beschriebenen Anfahrvorgang gehen etwa 30% der maximalen Dampfmenge kurz vor dem Öffnen des Heißdampfschiebers 5 durch den getrennt beheizten überhitzer. Will man diesen aber klein halten, so daß er nur etwa 5 % der maximalen Dampfmenge überhitzen kann, so läßt man über das Ventil 22 zusätzlichen Entspannungsdampf in den Zwischenüberhitzer 8 strömen, wenn nach dem Vorwärmen der Turbine mehr Dampf gebraucht wird.
  • In diesem Fall wird also der Niederdruckteil der Turbine beim Anfahren stärker beaufschlagt als der Hochdruckteil.
  • Zusätzlich kann auch noch Entspannungsdampf über das Ventil 24 in den Hochdruckvorwärmer 15 gegeben werden, da die Aufwärmung im Austauscher 14 wegen der geringer werdenden Ablaufwassermenge vom Anfahrentspanner zurückgeht.
  • Die vorgeschlagene Anfahrvorrichtung ist also sehr anpassungsfähig und kann den jeweiligen Verhältnissen entsprechend einfacher oder umfangreicher ausgelegt werden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Anfahrvorrichtung für eine Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel, bestehend aus einer Anfahrleitung und einem Anfahrentspanner, aus welchem der entspannte Dampf zum Zwischenüberhitzer, zum Entgaser, zu den Speisewasservorwärmern oder zum Kondensator geleitet werden kann, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß zwischen Anfahrentspanner (18) und Hochdruckdampfleitung (4) vom Kessel (1) zur Turbine (6) eine Verbindungsleitung mit Absperr- und Regelarmaturen angeordnet ist, in die ein getrennt beheizter überhitzer (26) geschaltet ist.
  2. 2. Anfahrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung unmittelbar hinter dem Absperrorgan (5) in der Hochdruckdampfleitung (4) in diese mündet und das Absperrorgan (5) möglichst nahe am Kesselaustritt angebracht ist.
  3. 3. Anfahrvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Verbindungsleitung hinter dem getrennt beheizten überhitzer (26) und vor dem Absperrventil (28) Leitungen mit Absperrorganen (30, 32) zu anderen Dampfverbrauchern des Kraftwerks abzweigen. In Betracht gezogene Druckschriften: Bekanntgemachte Unterlagen der deutschen Patentanmeldung D 13337 Ia/13g (deutsche Patentschrift Nr. 976 071); deutsche Auslegeschrift Nr. 1056147.
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