DE1226024B - Verfahren zur Herstellung neuartiger keramischer Farbkoerper - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung neuartiger keramischer Farbkörper Von seiten der Verbraucher besteht das Verlangen nach Farbkörpern, die auch im Scharffeuer bei 1400°C die Erzeugung lachsfarbener und ähnlich gefärbter brennbeständiger Glasuren und Massefärbungen ermöglichen.
• Es ist bekannt, daß Mischungen aus z. B. Cer- und Praseodymoxyd bzw. auch Ceriterden mit einem entsprechenden Gehalt an Praseodymoxyd beim Glühen auf 1300 bis 1400°C solche Körper bilden.
• Es ist des weiteren auch bekannt, zur Färbung von Glas und Glasuren Oxyde der Seltenen Erden und Mischungen dieser Oxyde zu verwenden.
• Neuere Verfahren gehen von vorgereinigten Verbindungen des Praseodyms und Cers aus, wobei ein zum Zweck einer Verbilligung des Erzeugnisses erfolgender Zusatz von Oxyden der Elemente Silizium, Titan, Aluminium u. dgl. vor dem Glühprozeß bis zu einer Menge von etwa 20 °/o des Gehaltes an Ceroxyd als mit den Forderungen nach einer ausreichenden Farbintensität des Endproduktes verträglich angesehen wurden.
• Demgegenüber wurde überraschenderweise festgestellt, daß SiO, unter den obengenannten Zusatzstoffen eine Sonderstellung einnimmt.
• Es wurde nämlich festgestellt, daß, während bei Zusätzen von A1,03 oder TiO,, die etwa 20 °/o des Gehaltes an Ce0, übersteigen, die Farbintensität des erhaltenen Glühkörpers proportional der zugesetzten Menge abnimmt und besonders im Fall des TiO, gleichzeitig auch die Feuer- und Farbtonbeständigkeit wesentlich reduziert wird, ein Zusatz von bis zu 600/, SiO,, bezogen auf Ce0,, verwendet werden kann, ohne daß sich die Farbintensität und die Feuer- und Farbtonbeständigkeit des Körpers in Glasuren und keramischen Massen verschlechtern.
• Die festgestellten Tatsachen mußten deshalb besonders überraschen, da in allen bisher bekannten Fällen, in denen Kieselsäure nicht die Rolle eines unbedingt notwendigen Reaktionsteilnehmers spielte, Zusätze von Kieselsäure, besonders in der genannten Höhe, immer als qualitätsmindernder Verschnitt gewertet wurden.
• Gemäß der Erfindung wird daher zur Herstellung lachsfarbener keramischer, Ceroxyd, Kieselsäure und Praseodymoxyd enthaltender Farbkörper vorgeschlagen, 30 bis 65 Gewichtsprozent Ceroxyd, 25 bis 60 Gewichtsprozent Kieselsäuie, 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Praseodymoxyd und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Fluorverbindungen der Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetalle, insbesondere Natriumhexafluorsilikat zu mischen und diese Mischung anschließend bei Temperaturen zwischen 800 und 1500°C, vorzugsweise zwischen 900 und 1200°C, zu glühen. Hierbei ermöglicht insbesondere die Verwendung der fluorhaltigen Verbindungen der Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetalle die Anwendung wirtschaftlicher Brenntemperaturen unter 1200°C.
• Die weitere Aufbereitung der gebrannten Farbkörper erfolgt in der hierfür üblichen Weise. Es erübrigt sich jedoch bei der Verwendung von Fluoriden als Mineralisatoren an Stelle anderer Halogenide ein besonderes Auswaschen zur Entfernung störender Halogenverbindungen, was ebenfalls gewisse wirtschaftliche Vorteile bringt.
• Der Farbton der Brennprodukte wird mit steigendem Praseodymgehalt dunkler.

  Beispiel I

  Eine Mischung von

  Ceroxyd ....................... 61,5°/o

  Kieselsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30,50/,

  Praseodymoxyd . . . . . . . . . . . . . . . . 311/,

  Na,SiFe ....................... 5°/0

  1000/'

  lieferte beim Glühen auf 950°C einen lachsrosagefärbten Körper mit ausgezeichneten Eigenschaften.
• Beispiel II Beim Glühen einer Mischung von der Zusammensetzung

  Ceroxyd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51,501,

  Kieselsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38,50/,

  Praseodymoxyd . . . . . . . . . . . . . . . . 40/,

  Na,SiFe ....................... 6°/0

  1000/'

  auf 1150°C bildete sich ein dunkellachsfarbener Körper.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung lachsfarbener keramischer, Ceroxyd, Kieselsäure und Praseodymoxyd enthaltender Farbkörper, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß 30 bis 65 Gewichtsprozent Ceroxyd, 25 bis 60 Gewichtsprozent Kieselsäure, 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Praseodymoxyd und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Fluorvetbindungen der Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetalle, insbesondere Natriumhexafluorsilikat gemischt und diese Mischung anschließend bei Temperaturen zwischen 800 und 1500°C, vorzugsweise zwischen 900 und 1200°C, geglüht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 571017; USA.-Patentschriften Nr. 2 552 795, 2 992123; »Glas-Email-Keramo-Technik«, 1952, S.1 bis 4.