DE1215353B - Spritzgiessmaschine mit mindestens zwei je von einem gesonderten Spritzaggregat bedienten Spritzgiessformen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B29f

Deutsche Kl.: 39 a4 -1/00

Nummer: 1 215 353

Aktenzeichen: N 22873 X/39 a4

Anmeldetag: 12. März 1963

Auslegetag: 28. April 1966

Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritzgießmaschine zur Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mit mindestens zwei je von einem gesonderten Spritzaggregat bedienten Spritzgießformen, die je mindestens aus zwei relativ zueinander bewegbaren Teilen, nämlich aus einer Angußformhälfte und einer Gegenf ormhälfte, bestehen, wobei beide Anguß- und Gegenformhälften während des Spritzgießens aufeinandergepreßt sind.

Eine derartige Spritzgießmaschine ist bekannt. Diese Maschine ist jedoch relativ kompliziert und damit kostspielig, da für jede Formhälfte, die gegen die Druckwirkung geschlossen und nach dem Einspritzen des Kunststoffs in die Form in ihrer Lage gehalten werden muß, jeweils eine Verschlußvorrichtung erforderlich ist.

Mit der Erfindung wird eine Spritzgießmaschine vorgeschlagen, die wesentlich einfacher aufgebaut ist und die insbesondere die Möglichkeit bietet, in vorteilhafter Weise zweistoffliche oder zweifarbige Werkstücke herzustellen.

Erfindungsgemäß weist die Spritzgießmaschine zwei auf axial bewegbaren Formträgern angeordnete Angußformhälften auf, die in einiger Entfernung einander gegenüber angeordnet sind, wobei sich zwischen diesen ein in gleicher axialer Richtung bewegbarer Träger befindet, auf dem einander gegenüberliegend und in einiger Entfernung voneinander die Gegenformhälften befestigt sind. Ferner ist nur eine einzige Formschließvorrichtung vorgesehen, die auf eine der zwei einander gegenüberliegenden Angußformhälften einwirkt und über den axial bewegbaren Gegenformträger die zwei einander gegenüberliegenden Formen schließt.

Durch die Einsparung einer Verschlußvorrichtung wird der konstruktive Aufbau derartiger Spritzgießmaschinen erheblich vereinfacht.

Eine besonders einfache und vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dann gegeben, wenn die einander gegenüberliegenden Angußformhälften mit ihren Trägern verschiebbar auf Axialholmen gelagert sind.

Mit Vorteil können Kraftspeicher, ζ. Β. Federn, vorgesehen sein, die die Formen und deren Träger nach dem Spritzgießen in ihre Ausgangsstellung zurückdrücken.

Für das Spritzgießen aus wenigstens zwei verschiedenen Materialien bestehenden Gegenständen eignet sich eine Spritzgießmaschine, bei der in erfindungsgemäßer Weise der Gegenformträger mit mehreren Paaren, z. B. drei, einander diametral gegenüberliegenden Gegenformhälften versehen ist und bei der Spritzgießmaschine mit mindestens zwei je von
einem gesonderten Spritzaggregat bedienten
Spritzgießformen

Anmelder:

A/S LEGO System, Billund (Dänemark)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner

• und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, Patentanwälte,
München 22, Widenmayerstr. 49

Als Erfinder benannt:

Koenraad Jacob Lameris, Groningen;
Johan Martinus Kluun, Hären,
Hubertus Henricus Sieben,
Groningen (Niederlande)

Beanspruchte Priorität:

Niederlande vom 16. März 1962 (276 020)

dieser Träger derartig um eine Zentralachse drehbar gelagert ist, daß die verschiedenen Paare von Gegenformhälften nacheinander den zwei Angußformhälften gegenübersetzbar sind.

Zweckmäßig ist es, wenn der Gegenformträger eine Einrichtung zum Auswerfen der gespritzten Werkstücke aufweist.

Der Gegenstand der Erfindung ist an Hand eines besonders bevorzugten, in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nachstehend im einzelnen erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Vorderansicht der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine,

Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie II-II gemäß F i g. 1 bei offener (oberer Teil der Figur) und bei geschlossener Form (unterer Teil der Figur).

Die in der Zeichnung dargestellte Spritzgießmaschine weist zwei feststehende Endplatten 1 und 2 auf, die mittels der Führung dienender Axialholme 3 und 4 miteinander verbunden sind. Auf den Axialholmen 3 und 4 ist ein Formträger 5 verschiebbar gelagert, der mittels eines von einem hydraulischen Motor 7 getriebenen Kniehebelmechanismus 6 längs der Holme bewegt werden kann. Der Formträger 5 trägt den Spritzzylinder 8 und zwei einstellbare Abstandsstücke 9 und 10.

609 560/462

Auf den Holmen 3 und 4 ist vor den Abstandsstücken eine Trägerplatte 11 verschiebbar angebracht, an der die eine Formhälfte 12 befestigt ist. Die Fonnhälfte 12 ist mit dem Spritzzylinder 18 verbunden und wird nachfolgend als Angußfoxmhälfte bezeichnet. Wie die in Fig. 1 bei offener Form dargestellte Anordnung zeigt, ist der Angußformhälfte 12 gegenüber die zweite Formhälfte, die Gegenform 13, angeordnet, die an einem prismenförmigen Gegenformträger 14 sechseckiger Grundfläche be- ίο festigt ist. Seine Drehachse 16 ist in Schuhen 15 gelagert, die axial verschiebbar an den Höhnen 3 und 4 angeordnet sind. Der Gegenformträger 14 ist an der anderen Seite mit einer Gegenformhälfte versehen. An der dem Eormträger 11 gegenüberliegenden Seite befindet sich ein zweiter Formträger 17, der längs der Führungsholme 3 und 4 bis an die einstellbaren Anschläge 18 und 19 verschoben werden kann. Die am Formträger 17 befestigte Angußformhälfte 21 ist mit einem zweiten Spritzzylinder 20 verbunden, mit dem andersfarbiges oder andersartiges Material eingespritzt werden kann.

In der in Fig. 1 gezeigten Lage befinden sich beide Spritzzylinder 8, 20 und die Ausgußformhälften 12, 21 mit ihren Trägern 11,17 gegenüber den zugehörigen,, am Träger 14 angeordneten Gegenformhälften 13. Nach der Erfindung sind der Spritzzylinder 8, die Angußformhälfte 12 mit der zugehörigen Gegenf ormhälfte 13, der Gegenformträger 14, die Angußformhälfte 21 mit zugehöriger Gegenformhälfte 13 und der Spritzzylinder 20 längs der gemeinsamen Mittelachse 22 der Maschine verschiebbar angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß bei Betätigung der von dem hydraulischen Motor 7 und dem Kniehebelmechanismus 6 gebildeten Formschließvorrichtung die beiden Angußformhälften 12 und 21 mit dem erforderlichen Schließdruck gegen die zugehörigen Gegenformhälften 13 gepreßt werden, während der Gegenformträger 14 in Fig. 1 nach rechts verschoben wird.

Die beweglichen Teile werden unter dem Einfluß der Federn 23, 24, 25 und 26 nach Beendigung des Spritzvorganges und nach Zurückziehen der an der Platte 5 angeordneten Abstandsstücke 9 und 10 in ihre Ausgangsstellung zurückgeschoben. Das Spritzmaterial wird den Spritzzylindern 8 -und 20 über die Trichter 27 und 28 zugeführt. Das dargestellte Ausfuhrungsbeispiel weist einen Gegenformträger 14 mit sechs Gegenformhälften 13 auf, die die Positionen^, B, C, D, E und F einnehmen.

Der Gegenstand der Erfindung eignet sich besonders für eine Spritzgießmaschine, mit der zweifarbige Kunststoffgegenstände in einem Arbeitsgang hergestellt werden können. Hierbei wird bei geschlossener Form in Stellung A z. B. weißes Material in die ,Angußform 21 gespritzt. Im Anschluß daran wird die Form geöffnet und der Träger im Gegenuhrzeigersinn um 60° gedreht, so daß der gespritzte. Gegenstand die Positionß erreicht. In Stellung^ wird in die nächste Gegenform erneut weißes Material eingespritzt usf., wobei jede Gegenformhälfte die Position A bis F durchläuft. In der Position D wird nach dem Schließen der Vorrichtung in die anders geformte Angußformhälfte 12 z. B. rotes Material eingespritzt. Das nunmehr fertige zweifarbige Produkt gelangt über die Position F, in der es mit Hilfe der Auswerfereinrichtung 29, z. B. eines Druckluftzylinders, ausgeworfen wird, so daß in Position A eine leere Gegenformhälfte 13 der Angußformhälfte 12 gegenübersteht.

Die Gegenformhälften 13 brauchen nicht alle gleich zu sein. Sie können z. B. aus zwei Gruppen von drei gleichen Gegenformhälften bestehen. Die Gegenformhälften der einen Gruppe können sich z. B. an den Stellen A, C, E befinden, während die andere Gruppe die Stellungen B, Ό und F einnimmt. Der Gegenformträger 14 muß jedoch in diesem Fall jedesmalum 120° gedreht werden.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Spritzgießmaschine zur Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mit mindestens zwei je von einem gesonderten Spritzaggregat bedienten Spritzgießformen, die je mindestens aus zwei relativ zueinander bewegbaren Teilen, nämlich aus einer Angußformhälfte und einer Gegenformhälfte bestehen, wobei beide Anguß- und Gegenformhälften während des Spritzgießens aufeinandergepreßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei auf axial bewegbaren Formträgern (11, 17) angeordnete Angußformhälften (12,21) in einiger Entfernung einander gegenüber angeordnet .sind, daß sich zwischen jenen Ausgußformhälften ein in gleicher axialer Richtung bewegbarer Träger (14) befindet, auf . dem einander gegenüberliegend und in einiger Entfernung voneinander die Gegenformhälften (13) befestigt sind, und. daß nur eine einzige Formschließvorrichtung (6,7) vorgesehen ist, die auf eine der zwei einander gegenüberliegenden Angußformhälften (12) einwirkt und über den axial bewegbaren Gegenformträger (14) die zwei einander gegenüberliegenden Formen (12,13,21) . schließt.

2. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Angußformhälften (12, 21) mit ihren Trägern (5, 17) verschiebbar auf Axialholmen (3, 4) gelagert sind..

3. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kraftspeicher, z. B. Federn, vorgesehen sind, die die Formen (12,13, 21) und deren Träger (11, 14, 17) . nach dem Spritzgießen in die Ausgangsstellung zurückdrücken.

4. Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenformträger (14) mit mehreren Paaren, z. B. drei, einander diametral gegenüberliegenden Gegenformhälften (13) versehen ist und daß dieser

. Träger derartig um eine Zentralachse drehbar gelagert ist, daß die verschiedenen Paare von Gegenformhälften nacheinander den zwei Angußformhälften gegenübersetzbar sind.

5. Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenformträger (14) eine Auswerfereinrichtung (29) für die Werkstücke aufweist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 560/462 4.66 © Bimdesdruckerei Berlin